Gravelbikes mit 50mm 700C Reifenfreiheit und passende Reifen

Das scheint mir eher ein persönliches bzw. individuelles Problem zu sein.

Denn 74 Grad beispielsweise in Rahmengröße ML sind nun nicht gerade ungewöhnlich steil und werden von anderen Nutzern ausdrücklich begrüßt, eben weil sie dann keine Setback-Stütze fahren müssen und den Sattel in einer normalen (mittleren) Stellung fahren können.

Und ja, 80mm BB-Drop sind schon etwas mehr - andererseits findet man das geometrieseitig an diversen anderen Bestseller-Bikes großer Anbieter wie z.B. dem Giant Revolt oder dem Specialized Diverge. Und die werden im Normalfall mit Reifen um 40mm gefahren. Die höhere Tretlagerabsenkung hat halt nicht nur den beschriebenen Nachteil der geringeren "Bodenfreiheit", sondern erhebliche Vorteile beim Handling.

Die Begründung mit dem Sitzrohrwinkel verwirrt mich. Denn ein flacherer Sitzrohrwinkel (statt des steilem in dieser nach oben orientierten Rahmengröße) würde ja eher dazu führen, dass man eine gerade Stütze fahren kann.

Revolt und Diverge, zumin. die Alumodelle, sind eher Einsteigerräder. Die brauchen vielleicht ein sehr gutmütiges Handling eines Reisepanzers.
Bei aggressiver Fahrweise und schwierigem Terrain ist es aber Mist. Im Gelände kann man deutlich schwerer kontrollieren, ob der entsprechende Kurbelarm oben steht oder zumin. waagerecht steht.

Ich finde, dass es ein Luxuskreuzer für Fahrer ist, die über Geld nicht viel nachdenken müssen.
 
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Re: Gravelbikes mit 50mm 700C Reifenfreiheit und passende Reifen
Die Begründung mit dem Sitzrohrwinkel verwirtt mich. Denn ein flacherer Sitzrohrwinkel (statt des steilem in dieser nach oben orientierten Rahmengröße) würde ja eher dazu führen, dass man eine gerade Stütze fahren kann.

Sorry, ja... das Richtige gemeint, mißverständlich ausgedrückt. In der Tat muss ansonsten ein flacherer Sitzwinkel mit einer geraden Stütze ohne Offset und zusätzlich oft einem komplett nach vorn geschobenem Sattel kompensiert werden. Sitzwinkel um 73 bis 74 Grad passen beispielsweise mir und diversen Leuten in meinem Bekanntenkreis deutlich besser ohne diese Kompensationsmaßnahmen.

Revolt und Diverge = Einstiegsmodelle? Dazu sage ich mal nichts, auch wenn du das auf die Alumodelle reduzieren möchtest. Wie gesagt, wir reden nach wie vor über Gravelbikes und nicht über Trailbikes, die über verblockte und steinige Singletrails gescheucht werden.

Den geringeren BB-Drop hatten oftmals noch die Räder, die sich geometrieseitig zumindest noch die Option auf 650B mit breiteren Reifen offen lassen wollten. Siehe z.B. das Salsa Warbird mit seinen 70mm BB-Drop. Bei entsprechender Reifenfreiheit muss man diesen Kompromiss aber nicht mehr mit einplanen.
 
Sorry, ja... das Richtige gemeint, mißverständlich ausgedrückt. In der Tat muss ansonsten ein flacherer Sitzwinkel mit einer geraden Stütze ohne Offset und zusätzlich oft einem komplett nach vorn geschobenem Sattel kompensiert werden. Sitzwinkel um 73 bis 74 Grad passen beispielsweise mir und diversen Leuten in meinem Bekanntenkreis deutlich besser ohne diese Kompensationsmaßnahmen.

Revolt und Diverge = Einstiegsmodelle? Dazu sage ich mal nichts, auch wenn du das auf die Alumodelle reduzieren möchtest. Wie gesagt, wir reden nach wie vor über Gravelbikes und nicht über Trailbikes, die über verblockte und steinige Singletrails gescheucht werden.

Den geringeren BB-Drop hatten oftmals noch die Räder, die sich geometrieseitig zumindest noch die Option auf 650B mit breiteren Reifen offen lassen wollten. Siehe z.B. das Salsa Warbird mit seinen 70mm BB-Drop. Bei entsprechender Reifenfreiheit muss man diesen Kompromiss aber nicht mehr mit einplanen.

Es müssen keine steinigen Singletrails sein. Die Fahrt durch den Wald über schmale Pfade genügt. Teils merkt man schon mit 2,5 mm mehr/weniger Kurbellänge einen Unterschied in Sachen Einschläge an Pedal oder Kurbelarm.

Bei 70 mm BB Drop muss man bei 27,5 Zoll mit 46/48 mm Reifen auch mehr aufpassen als mit ca. 55 mm Reifen.
Ungünstig, dass man sich mit 80 mm Drop überhaupt die 27,5 Zoll Option und damit die Option auf knapp 10 mm mehr Reifenbreite nimmt. Denn das bietet nochmals deutlich mehr Sicherheit.

Das teure Rad ist wahrscheinlich konstruiert, um über die weiten Ebenen der USA zu fahren. Wenn es etwas technischer wird, muss man Abstriche machen.
 
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Das Singular Peregrine hat auch 75mm BB drop und 73grad. Einige fahren das ja auch mit 27,5“ und da habe ich noch nix negatives gehört.
Also ich mein altes Vaya mit 27,5x2.2 gefahren bin, war das Tretlager mir dann auch zu tief, aber das merkte ich auch nur als ich mal etwas sportlicher durchs Unterholz brettert. Beim normalen Tourengraveln war das sehr angenehm zu fahren.
 
Das Singular Peregrine hat auch 75mm BB drop und 73grad. Einige fahren das ja auch mit 27,5“ und da habe ich noch nix negatives gehört.
Also ich mein altes Vaya mit 27,5x2.2 gefahren bin, war das Tretlager mir dann auch zu tief, aber das merkte ich auch nur als ich mal etwas sportlicher durchs Unterholz brettert. Beim normalen Tourengraveln war das sehr angenehm zu fahren.
Du schreibst von Rädern, die schon einmal 5 mm mehr Bodenanstand als das Parlee Taos haben.

Ein Glück, dass mein Salsa Journeyer noch einmal 5 mm höher liegt als das Vaya.

Warum man aber nun so ein tiefes Tretlager (80 mm) benötigt, erschließt sich mir nicht nach gut 15 Jahren mit einem Surly CrossCheck, das wie ein Chamälieon nun alle Spielarten mitgemacht hat (inklusive 30-40 kg Gepäck bei einer 2 Monatsreise) - das mit 66 mm Tretlagerhöhe.

Und zum Tourengravel nimmt man ein Parlee Taos?
Warum sie dann noch !!! 32 !!! - 50 mm "Tire Clearance" bei der hohes Tretlagerabsenkung von 80 mm schreiben, wissen sie wohl selbst nicht.

Ich halte es nicht für durchdacht.

Zumal man auf guten Wegen zu mehr Kurvenneigung tendiert. Gerade so ein Leichtgewicht lädt zu sportlicher Gangart ein. (Es ist ja kein gemütliches Surly DiscTrucker.) Und diese sportliche Gangart auf gutem Gravel oder Asphalt vielleicht noch mit einem hoch/breit bauendenden Gravel Pedal. Einmal bei hoher Geschwindigkeit in der Kurve gepennt und es hebelt einen förmlich aus. Daher sind die 50 mm Reifen(höhe) eher Pflicht.
 
Du konstruierst ein Problem - und stellst die Fahrer dümmer da als sie sind. Nach kurzer Zeit weiß man, wie lange man durch die Kurve treten kann. Wer es nicht weiß, nutzt sein Gravel eben nicht wie ein Kriteriumsrenner und erfährt das „Problem“ nie
 
Du konstruierst ein Problem - und stellst die Fahrer dümmer da als sie sind. Nach kurzer Zeit weiß man, wie lange man durch die Kurve treten kann. Wer es nicht weiß, nutzt sein Gravel eben nicht wie ein Kriteriumsrenner und erfährt das „Problem“ nie
Und ich finde, du redest das Rad schön.

Für mich waren aber Gravelräder und gemäßigte CX-Räder schon immer eierlegende Wollmilchsäue.

Hier passt es aber nicht einmal in Sachen Spezialisierung. Rahmengewicht und Preis sind extrem sportlich.
Die sportliche Gangart wird aber durch die Geomtrie eingeschränkt.
Das ist weder Fisch noch Fleisch.
 
Übrigens auch 76mm BB-drop und wird mit 42mm ausgeliefert.

Die raceversion:
https://www.rennrad-news.de/news/trek-checkmate-infos-preise/

80mm BB drop aber nur 45mm reifenfreiheit. Wird mit 38mm reifen ausgeliefert. Die Amis haben scheinbar mit dem tiefen Tretlager weniger Probleme
Große Weite, immer geradeaus für Tage, wenn nicht gar Wochen.
Wer übertreibt, der veranschaulicht.

Keine Ahnung, was Trek da reitet. Die haben ein schönes Rennrad in blau im Programm, perfekt für meine 9X Dura Ace und Ultegra Teile. Aber selbst hier ist die Tretlagerabsenkung so groß. Daher fällt es raus für mich.
 
Es ist nicht sinnvoll den BB Drop isoliert zu betrachten.

Neben dem Raddurchmesser spielt zumindest schon mal die Kurbellänge eine Rolle. Und zwar bei der Gefahr bei Steinen aufzusetzen und in den Kurven.

In Kurven ist der Q-Faktor und die Art der Pedale noch wichtig. Breit bauende, lange Kurbeln und Flatpedale schränken den Kurvenwinkel ein.


PS: wenn mein neuer Rahmen da ist (-80mm) steht mein Hochsitz (-55mm) zum Verkauf.
 
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Es ist nicht sinnvoll den BB Drop isoliert zu betrachten.

Neben dem Raddurchmesser spielt zumindest schon mal die Kurbellänge eine Rolle. Und zwar bei der Gefahr bei Steinen aufzusetzen und in den Kurven.

In Kurven ist der Q-Faktor und die Art der Pedale noch wichtig. Breit bauende, lange Kurbeln und Flatpedale schränken den Kurvenwinkel ein.


PS: wenn mein neuer Rahmen da ist (-80mm) steht mein Hochsitz (-55mm) zum Verkauf.
Da bin ich bei dir.

Nur bringst du hier ein Beispiel von 2 Extremen.
55 mm hab ich nur am 26 Zoll Surly Long Haul Trucker.

Meine Bedenken stammen von meinen CX-Rädern. Die haben vergleichweise geringe 66 mm Tretlagerabsenkung.
Ich hatte dort schmale 145 mm Q-Faktor und normale Shimano MTB Klickis mit kleiner Aufstandsfläche. Der Wechsel von 172,5 mm auf 175 mm Kurbel hat auf meinen Trainingsrunden bereits zu Einschlägen an den Pedalen geführt und folglich eine vorsichtigere Fahrweise. Ich war mit 33 - 38 mm Reifen unterwegs.

Am Renner war der Wechsel auf Speedplaypedale (sehr klein) auch ein großer Fortschritt.
 
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