Colt__Seavers
Fahrradenthusiast
Alter, mega gute Infos!Puh, das freut mich!
Ja, Rene Herse nennt die dünnen Karkassen extralight, das ist eine Stufe dünner/geschmeidiger als "Standard". www.bicyclerollingresistance.com hat mal den Rollwiderstand der 4 Karkassenversionen des Rene Herse Snowqualmie Pass verglichen. Die Standard-Version hatte schon ~20% mehr Rollwiderstand, als die Extralight-Karkasse (Das ist ein heftiger Unterschied. Es sind nur Labortests auf Rollenprüfstand, der bestenfalls für Asphalt eine Aussagetendenz zulässt, aber darum geht Dir ja.).
Wenn Du (verständlicher Weise) gerade keinen Bock auf superteure Reifen hast (die trotzdem vereinzelt Qualitätsprobleme haben können) und Befürchtungen vor tubeless hast, ...
dann ist der Terreno Zero auf Asphalt einen genaueren Blick wert: Die Dinger können tubeless easy (ich habe sie montiert und sie sind tubeless easy, wie ihr Ruf), aber ich habe sie noch nicht gefahren, denn dem Rahmen fehlen zum Aufbau noch ein paar Dinge und mir Zeit. Ins andere Rad passen die sie nicht rein.
Außerdem haben Terrenos den Ruf, wirklich guten Grips auf Asphalt, mangels Stollen weniger im Gelände.
Vom Rollwiderstand her sind sie nicht so schnell, können aber besser tubeless, wohl auch besser haften, als die leichter rollende Konkurrenz. Ein richtig guter Reifen, wenn man die Stärken zu schätzen weis.
Die Terreno-Karkasse ist semi-geschmeidig, wegen des vielen Gummis (schon ziemlich geschmeidig im Feld der großvolumigen Reifen).
Also Terrenos bitte tubeless fahren, dafür ist das mit denen total easy. Der Terreno Dry ist etwas leichter und rollt geringfügigst leichter auf Asphalt, ist dafür aber auch schnell verschlissen, hat die dünnere Lauffläche und etwas weniger Pannenschutz und bringt Schulterstollen mit, die den Kurvengrip auf steinernen Untergründen verringern. Für Asphalt ist der Terreno Zero da und dort auch sinnvoller.
Wer einen guten großvolumigen Asphaltreifen mit gutem Grip und relativ geschmeidiger Karkasse sucht und tubeless-Hemmungen dankbar abbauen mag, ist mit dem Terreno Zero schon an der richtigen Adresse. Leider sind es nicht die Leichtesten und auch nicht am allerleichtest rollenden Reifen, bringen dafür aber mehr Nassgrip, Dichtigkeit, Volumen, etwas mehr Pannenschutz und eine geschmeidigere Karkasse mit, als RaceKing & Co.
Ich bin mit Reifen total pingelig und verwöhnt und habe mich hechele hinter jedem Modell und seinem Ruf hinterher und habe mich auch für die entschieden (in 650B 47-584).
Wenn Du den Reifendurchlass maximal auszunutzen gedenkst, musst Du einige Millimeter Luft einrechnen! Es kleben Sandkörner mit Teer-/Nackschnekenresten an den Reifenflanken und nagen an Rahmen und Gabel. 2mm Luft links und rechts eines Reifens, der auf einer <=30mm Maulweite 50mm breit baut ist schon sehr knapp! Denk mal an einen kleinen Seitenschlag dutzende Kilometer von zu Hause entfernt. Steinschlagschutzfolie und regelmäßige Verschleißkontrolle ist da unbedingt anzuraten. Baut Dir da ein Reifen "nur" 47-48mm breit, kannst Du auch froh sein über etwas Sicherheitsabstand.
edit: 54mm gehen in den Rahmen/Gabel gefahrlos rein mit genügend Luft an den Seiten (Zeichnung nur überflogen). Aber dafür fallen mit keine wirklich geschmeidigen Slicks ein, außer Speed King RaceSport 55-622. Die sind zwar gut, aber anspruchsvoll tubeless, nicht wirklich geschmeidig und auch wenig pannensicher, aber schnell, ganz gut haftend auf Asphalt, aber wegen des schnellen Verschleißes auch teuer.
40mm Reifen kannst Du auf 30mm Maulweite fahren, sofern die Profilfläche weit genug zu den Flanken herumgezogen ist und keine Schulterstollen den Reifen allzu eckig machen. Beispielsweise Challenge Strada Bianca sollten problemlos auf Asphalt/feinen Gravel/trockenen Waldböden funktionieren: Das Profil ist sehr weit um die Schultern herumgezogen und Seitenstollen gibt es keine. Bei dem Breitenverhältnis 4:3 (Reifenbreite:Maulweite) ist der Rollwiderstand wohl sogar akademisch minimal gesenkt (~1%).
Ich muss jetzt echt nachdenken ob 47 Zero oder 55 Antelope Hill. Und wenn AH dann welche Karkasse...