Wenn dem so wäre hätten wir ja durch die Bank bei 32mm Standrohren bei Federgabeln bleiben können.
34.9 wird hald bei Sattelstützen mit mehr Absenkung seine Stärken ausspielen können. Ich verstehe schon was du meinst aber die Sitzrohre werden immer kürzer, somit die Sattelstützen länger und irgendwann auch instabiler. Ich benötige auch keine Ü 200mm Absenkung aber es werden auch noch 300mm kommen...
Wir hätten bei 32mm Standrohren bleiben können, bei 100mm Schnellspannachsen vorne, 1/18 Steuerrohren, 135mm Schnellspannachsen vorne, 49mm Kettenlinie, ....
Wir haben die gleichen Federwege wie vor 10 Jahren, wir haben die gleichen Laufraddurchmesser wie vor 10 Jahren, wir haben genau einen Gang mehr als vor 10 Jahren. Die Maße dieser Anbauteile (Standrohrdurchmesser, Felgenbreiten, ...) und teilweise auch deren Schnittstellen dazu (Steuerrohre, Achsbreiten, Kassettenkörper, ...) wurden teilweise mehrfach angefasst und verändert.
Bei Sattelstützen, wo wir im Vergleich zu vor 10 Jahren aber fast das doppelte an Hub haben (240 zu damals gängigen 125 bis maximal 150) und dazu noch die Sitzrohre im Schnitt um mehr als 5cm kürzer geworden sind, hat sich keiner Gedanken drum gemacht, dass das vielleicht nicht mehr passt?
34.9 ist besser als 31.6, da gibt es keinen Zweifel dran. Der einzige "Makel" ist ein minimales Mehrgewicht, was aber nur ein relatives Mehrgewicht ist, denn denn schon in 2018 war unsere REVIVE MAX mit 630g und 185mm Hub leichter als eine Fox Transfer aus 2021 mit 31.6mm Durchmesser und 175mm Hub:
https://r2-bike.com/FOX-Sattelstuetze-2021-Transfer-F-S-Factory-Kashima-Coat-intern-175-mm
Ich wage es außerdem zu bezweifeln, dass es Hub mit mehr als 250mm in die große Serie Schaffen wird.
Nicht nur gibt es zu wenig potentielle Kunden dafür, es macht auch irgendwann keinen Sinn mehr. Federwege sind auch nicht über die +/- 20cm gewachsen. Enduros sind auch bei um 160/170mm geblieben Warum? Weil performancertechnisch mehr nicht zu rechtfertigen ist.
Genausowenig macht es Sinn, immer größere Bremsscheiben zu machen, ohne dass sie dicker werden. Schon vor Jahren habe ich gesagt, dass es besser ist, Bremsscheiben (wie bei Hope Vented) dicker zu machen, anstatt einfach nur größer im Durchmesser. Bremskraft ist mittlerweile genügend vorhanden. Standfestigkeit fehlt aber an allen Ecken und Enden.
Anyway, ich hab mich mit einigen großen Herstellern unterhalten und es ist generell schon so, dass viele schon mit um den 210mm Hub bedient sind, und sich nicht wirklich trauen, noch mehr Hub ab Werk in Modellen in Serie zu speccen, weil es potentiell zu viele Kunden gibt, denen dieser Spec dann zu hoch sein wird. Wir haben im Jahr ein paar dutzend Anfragen von Kunden, die eine ab Werk gespeccte Stütze gerne eine Nummer kürzer hätten. Die rufen dann bei uns an.
Für extrem große Leute macht viel Hub sicher Sinn. Es gibt aber eben wenig "richtig" große Leute über 190cm.
Warum auch kleine Leute so viel Hub fahren wollen, verstehe ich nicht.
Ist der Sattel zu hoch, verliere ich Bewegungsfreiheit, das ist klar.
Ist der Sattel zu tief, verliere ich aber genauso extrem wichtige Kontroll-/Steuerungsmöglickeiten. Und bei meinen 184/185cm ist für mich der Sweetspot vermutlich irgendwo zwischen 180 und 210mm, da ich bei der 225er Stütze, die ich seit einigen Jahren fahre, etwas vermisse. Eine 213er fahre ich ohne Probleme, aber ich habe erst letzte Woche in Finale wieder gemerkt, dass ich mit einer auf 200mm getravelten REVIVE am besten zurechtkomme (ich hatte noch ein Bike mit 213 und eines mit 225mm dabei). Genügend Bewegunsfreiheit nach unten und gute Sattelhöhe für Input über die Schenkel.
Dieses Optimum an Höhe wird von Fahrer zu Fahrer natürlichj leicht variieren, aber es gibt defnitiv zu tiefe Sättel. Wer meint ein Sattel kann nicht tief genug sein, der muss andere Defizite kaschieren. Das ist dann eher Symptombehebung als Ursachenbehebung.