Magura MT5 MT7 Erfahrungen

Ich hab letztes Jahr die Erfahrung gemacht das die MT 7 doch so einiges aushält. 1300 Tiefenmeter ohne Probleme. Was man beachten sollte ist abwechselnd bremsen

Und genau das gilt für jede Scheibenbremse. Nicht komplett dauerhaft schleifen lassen, abwechselnd bremsen und wenns steiler und vom Fahrergewicht schwerer wird, dann eben größere u massivere Scheiben verbauen (bis eben Max was zulässig ist bei Rahmen/Gabel).
Ich habe zwar aktuell keine Magura (mehr) im Fuhrpark, aber ü1.000hm war für beide MT5 absolut kein Thema.
Ich hab aber eben auch keine Sinter Nachrüstbeläge drangeklatscht und mich gefragt, warum es den Sattel grillt. Es hat teilw schon seine guten Gründe, warum Hersteller bestimmte Dinge nicht empfehlen oder gar explizit verbieten. Ein wenig Kompetenz darf man diesen schon zutrauen - ja, auch wenn der Membrandeckel echt besser ausgeführt sein könnte, da vorhersehbare Fehlbedienung zum (unvorhersehrbaren) Defekt des Gebers kommen kann und so mancher Laie die Undichtigkeit evtl nicht gleich feststellt…
 
Was man beachten sollte ist abwechselnd bremsen
Gehe mal von Sarkasmus aus.
Wenn nicht, von sowas hab ich noch nie was gehört... ich/wir fahren ja nicht zur Eisdiele mit einem 500 Euro Baumarktfahrrad... mit jeweils nur einer bremse (gezogen) Trails fahren? Weiss ja nicht... ich fahre nun seit 15 Jahre MTB und von so einer "Regel" hab ich noch nie gehört und war auch absolut nie nötig... weder bei Shimano (XT, SLX, XTR, Saint, Zee), Avid, SRAM ( Guide und Code) oder Cura. Nicht alle Bremsen waren Top, aber das für ein normaler Betrieb nur jeweils eine Bremse im Wechsel gezogen werden darf... viele Trails würde ich so nicht unfallfrei runterkommen... schonmal versucht im wirklich steilen Gelände mit nur einer Bremse zu bremsen? Das ist kein Spass... hatte das Vergnügen einmal, als mir eine VR Zee komplett versagte... hab mir fast in die Hose gemacht, hab das Bike mit Glück und viel Fusseinsatz zum Stehen bekommen...

@ Tirolbiker, kannst du was zum Temperaturunterschied von Organisch zu Sinterbelägen sagen? Macht das einen sehr grossen Unterschied (allgmein, nicht auf Magura spez. Bezogen).
 
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@ Tirolbiker, kannst du was zum Temperaturunterschied von Organisch zu Sinterbelägen sagen? Macht das einen sehr grossen Unterschied (allgmein, nicht auf Magura spez. Bezogen).
ja, die Temp. Übertragung an den Bremssattel war mit Metallbelag erheblich höher, ich hatte dazu schon Messungen gemacht

Messungen

getestet hatte ich mit Sram Metallbelag und auch mit Shimanometallbelag mit Kühlrippen (mit Kühlrippen war deutlich besser)

Lg Tirolbiker63

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Deine Arbeiten sind immer beeindruckend... heftig der Unterschied, hätte ich nicht gedacht, dass es dermassen auseinander klafft.
Nehme an, diese Werte lassen sich ~ auf andere Sinterbeläge übertragen, gut zu wissen.
 
Nehme an, diese Werte lassen sich ~ auf andere Sinterbeläge übertragen, gut zu wissen.
Ich hatte mal BBB Sinterbeläge mit Trickstuff S verglichen.
Die leiten ca. 2-3 mal soviel Wärme durch. (Präziser konnte ich‘s mit meiner simplen Messung nicht ermitteln)
Ich habe deshalb von den - ansonsten hervorragenden - Sinterbelägen wieder Abstand genommen.
Die Hitze zerstört den Quadring und damit den Bremssattel.

Genauso schlecht sind übrigens verschlissene Beläge: Magura schreibt aus gutem Grund vor, den Belag unter 2.5mm auszutauschen - obwohl der Reibkuchen da immer noch 0.8mm dick ist!
 
Jo, das gibt einem schon ein wenig zu denken... muss man sich wirklich 2x überlegen, ob man Sinter fahren möchte. Bei SRAM z.B. sind die ja bei der Code Standardmässig verbaut. Bin eigentlich super zufrieden mit den Belägen (und Bremse), wenn das aber eine so grosse Mehrbelastung für die Bremse ist, muss ich mal nach Alternativen umschauen.
 
Gehe mal von Sarkasmus aus.
Nein, das ist kein Sarkasmus. Der @Waldschrat63 schreibt nur das, was überall dringend empfohlen wird und jeder Profi sowieso macht.
aber das für ein normaler Betrieb nur jeweils eine Bremse im Wechsel gezogen werden darf... viele Trails würde ich so nicht unfallfrei runterkommen... schonmal versucht im wirklich steilen Gelände mit nur einer Bremse zu bremsen?
Entweder du willst es nicht lesen, oder du hast es überlesen, was ich vorhin geschrieben habe:
Es ist deshalb sinnvoll, beim bremsen ab und zu abwechselnd vordere und hintere Bremse ganz zu öffnen, dazu reicht schon 1/10 Sekunde.
 
Nein, das ist kein Sarkasmus. Der @Waldschrat63 schreibt nur das, was überall dringend empfohlen wird und jeder Profi sowieso macht.
Quellen?
Entweder du willst es nicht lesen, oder du hast es überlesen, was ich vorhin geschrieben habe:
Da gehts um 2 verschiedene Thematiken. Einmal um das Überhitzen zu vermeiden (nur mit einer Bremse zu bremsen) und einmal, wenn es eingetreten sein soll (das kurzzeitige Öffnen).
 
Da gehts um 2 verschiedene Thematiken. Einmal um das Überhitzen zu vermeiden (nur mit einer Bremse zu bremsen) und einmal, wenn es eingetreten sein soll (das kurzzeitige Öffnen).
Nein, es ist nur ein (1) Thema. Überhitzen vermeidest du, indem du mit beiden Bremsen gleichzeitig bremst (bzw. kurzfristig die Leistung verteilst), und damit die thermische Belastung auf beide Bremsen verteilst. Unabhängig von der Verteilung vordere/hintere Bremse hast du die Problematik, dass das größere Ölvolumen durch die Erhitzung irgendwo hin muss, und das ist sinnvollerweise der AGB, und der öffnet nur, wenn du die Bremse kurz ganz aufmachst, und dazu reicht eben auch 1/10 Sekunde.

Nebenbei, die Verteilung vordere/hintere Bremse (bzw. deren Leistung) ergibt sich sowieso durch einen sauberen Fahrstil und das Gelände, Stichworte "vorne bremsen, da hast du die größte Leistung" vs. "hinten bremsen, um das Vorderrad nicht zusätzlich zu den Lenkkräften mit Bremskräften zu belasten". Dazwischen lässt sich immer mal die von mir erwähnte 1/10 Sek. finden, um den Ölausgleich zum AGB zu gewährleisten.

Wo du dauerhaft auf einer Bremse steht, dazu fällt mir eigentlich nur BBS ein, und da ist das thermische Verhalten kein Problem, weil die eingeleitete Energie zu gering ist.
 
Nein, es ist nur ein (1) Thema. Überhitzen vermeidest du, indem du mit beiden Bremsen gleichzeitig bremst (bzw. kurzfristig die Leistung verteilst), und damit die thermische Belastung auf beide Bremsen verteilst. Unabhängig von der Verteilung vordere/hintere Bremse hast du die Problematik, dass das größere Ölvolumen durch die Erhitzung irgendwo hin muss, und das ist sinnvollerweise der AGB, und der öffnet nur, wenn du die Bremse kurz ganz aufmachst, und dazu reicht eben auch 1/10 Sekunde.

Nebenbei, die Verteilung vordere/hintere Bremse (bzw. deren Leistung) ergibt sich sowieso durch einen sauberen Fahrstil und das Gelände, Stichworte "vorne bremsen, da hast du die größte Leistung" vs. "hinten bremsen, um das Vorderrad nicht zusätzlich zu den Lenkkräften mit Bremskräften zu belasten". Dazwischen lässt sich immer mal die von mir erwähnte 1/10 Sek. finden, um den Ölausgleich zum AGB zu gewährleisten.

Wo du dauerhaft auf einer Bremse steht, dazu fällt mir eigentlich nur BBS ein, und da ist das thermische Verhalten kein Problem, weil die eingeleitete Energie zu gering ist.
Kann mir wer sagen woran das liegt dass bei mir Schaum aus den bremszangen bei Regen kommt. (Mt5) wäre lieb
Lg
Martin
 
Nein, es ist nur ein (1) Thema. Überhitzen vermeidest du, indem du mit beiden Bremsen gleichzeitig bremst (bzw. kurzfristig die Leistung verteilst), und damit die thermische Belastung auf beide Bremsen verteilst. Unabhängig von der Verteilung vordere/hintere Bremse hast du die Problematik, dass das größere Ölvolumen durch die Erhitzung irgendwo hin muss, und das ist sinnvollerweise der AGB, und der öffnet nur, wenn du die Bremse kurz ganz aufmachst, und dazu reicht eben auch 1/10 Sekunde.

Nebenbei, die Verteilung vordere/hintere Bremse (bzw. deren Leistung) ergibt sich sowieso durch einen sauberen Fahrstil und das Gelände, Stichworte "vorne bremsen, da hast du die größte Leistung" vs. "hinten bremsen, um das Vorderrad nicht zusätzlich zu den Lenkkräften mit Bremskräften zu belasten". Dazwischen lässt sich immer mal die von mir erwähnte 1/10 Sek. finden, um den Ölausgleich zum AGB zu gewährleisten.

Wo du dauerhaft auf einer Bremse steht, dazu fällt mir eigentlich nur BBS ein, und da ist das thermische Verhalten kein Problem, weil die eingeleitete Energie zu gering ist.

Mit dieser Aussage bin ich total konform.
Was ich aber anzweifle war die Aussage, dass man abwechselnd bremsen soll. Was ich mit vorne und hinten im Wechsel interpretiert habe. Gut möglich, dass das nicht so gemeint war, weil davon hab ich wirklich noch nie was gehört.
 
Deine Arbeiten sind immer beeindruckend... heftig der Unterschied, hätte ich nicht gedacht, dass es dermassen auseinander klafft.
Nehme an, diese Werte lassen sich ~ auf andere Sinterbeläge übertragen, gut zu wissen.
es wird schon auch Unterschiede in der Zusammensetzung geben, auch die Bauweise (z.B. mit Kühlfinnen) und die Anlage selbst (Masse, Kolbenmaterial) wird eine Rolle spielen

beim nächsten Versuch teste ich mal einen Sinterbelag für die MT5 mit viel Kupferanteil

Kupferdiamantscheiben hatten wir in der Schleifindustrie auch verwendet, Kupfer ist weich und passt sich schnell am Gegenstück an (ist dann auch schnell eingebremst)

Kupfer leitet Wärme aber auch extrem gut (aber halt nicht nur zur Bremsscheibe)

die Temp. Belastung für den Bremssattel ist sicher mit gut wärmeleitenden Sinterbelägen höher, man verschiebt die Grenze weiter nach oben da die Sinterbeläge das aushalten (auch tlw. bis 700°C)

vorher wird aber das schwächste Glied ausfallen

der entscheidende Faktor bei mir in Tirol (zumindest bei meinem Bergmoped) ist eine gut kühlende massive Bremsscheibe, meine Touren liegen meistens bei 1000-1800Hm (ca. 150.000-200.000Hm im Jahr) da braucht es einfach was massives, fahre derzeit viel mit den schwarzen Galfer Belägen (semimetallic) und dicke 203er BS Punch Scheiben (2,3-2,4mm dick) , da gibt es dann auch bei extrem viel Tm keine Überhitzungen

Lg Tirolbiker63
 
Was ich aber anzweifle war die Aussage, dass man abwechselnd bremsen soll.
Die Scheibe erwärmt sich beim Bremsen schneller und wird viel heisser als der Sattel - und kann im Gegensatz zum Sattel die Hitze gut verkraften.
Solange gebremst wird, berührt der Sattel - via Belag die Scheibe und Wärme fliesst aus der heissen Scheibe in den kühleren Sattel - der das nicht gut verkraftet.
Durch Intervallbremsen ist die Gesamtenergie, die in die Bremse fließt unverändert.
Aber die Verteilung der Hitze ändert sich: die Scheibe wird heisser und der Sattel bleibt kühler.
 
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Das will ich ja nicht anzweifeln. Aber ihr fahrt dann wirklich abwechselnd und zieht jeweils nur die Hinter- und dann die Vorderradbremse? Auch Alpin auf Schotter, bei nassem Kalkstein, nassen Wurzeln und Matsch, extremen Gefälle usw.?
Wie gesagt, ich hatte noch nie das Problem, dass mir Bremsen überhitzt sind, auch nicht bei 1000Tm ohne Pause in z.B. Flims oder Umbrail. Das man nicht dauerschleifen lassen soll, ist mir durch aus geläufig und praktiziere ich auch nicht (der Verschleiss aller Komponenten wäre mir da auch zu schade...).
 
Aber ihr fahrt dann wirklich abwechselnd und zieht jeweils nur die Hinter- und dann die Vorderradbremse?
Nein. Meine Bremsen sind so dimensioniert, dass jede alleine mich überall sicher runterbringen kann.

Um es mal klar zu sagen: mir ist kein Fall bekannt, wo Anpassung an zweitklassiges Material zu einer erstklassigen Lösung geführt hätte!

Schon gar nicht beim Bremsen.
 
ich hatte noch nie das Problem, dass mir Bremsen überhitzt sind
Wir sind hier auch nicht bei überhitzten Bremsen, sondern bei der Problematik, dass das Öl in den AGB muss. Der Effekt mit dem wandernden Druckpunkt ist ja gerade ein Zeichen, dass die Bremse nicht überhitzt hat. Wenn die Bremse überhitzt, hast du keinen Druckpunkt mehr.
 
ja, die Temp. Übertragung an den Bremssattel war mit Metallbelag erheblich höher, ich hatte dazu schon Messungen gemacht
... ja und auch generell zu anderen Posts davor:
Der Sinn der "Intervallbremse" bzw. der "Nicht-Dauer-Bremse" ist es, die Zeit, in denen die Beläge an der heißen Scheibe anliegen, möglichst klein zu halten.
In der "Rollphase" bildet sich in dem engen Spalt mit der schnell rotierenden Scheibe eine Sperrluft und die isoliert extrem gut den Belag von der heißen Scheibe. Wenn dann Belag plus Belagplatte zusätzlich schlechte Wärmeleiter sind, hilft das auch der Zange.
Zwar muss in der "Bremsphase" dafür härter gebremst werden, als bei "Dauerbremsung", dass erhöht aber nicht mehr wesentlich den Wärmeeintrag in die Zange.
Bei dieser "Intervallbremse" stellt sich ein sägezahnförmiger Temperaturverlauf in der Scheibe ein und je mehr Masse die Scheibe hat, desto flacher wird der Temperatur-Sägezahnverlauf. Darin liegt ein Grund für möglichst große Scheiben. Möglicherweise hast du auch Messschriebe dazu mal gezeigt. Abwechselnd die Bremsen oder beide gleichzeitig gezogen bzw. losgelassen ist eigentlich egal, jede Bremse stirbt für sich alleine :D .
Viele Höhenmeter kann keine Scheibe einspeichern: 100kg, 10 Höhenmeter runter, komplett in eine 200g-Scheibe ohne Wärmeabgabe nach außen erhitzt die rechnerisch schon um knapp 100°C. Leicht zu sehen, was mehr Höhenmeter anrichten. In Praxis fängt dann natürlich bei der heißen Scheibe auch die Wärmeabgabe an die Umgebungsluft an, sonst würde das System komplett abrauchen. Damit ist auch nochmals klar gestellt: Scheiben müssen heiß werden, sonst können sie keine Bremsenergie an die Umgebung abführen.
Ansonsten erstmal Kompliment für die vielen Messung, das sieht nach richtig Arbeit aus :daumen:. Im Flachland kann man das alles gar nicht machen, weil die Bremsen immer unterfordert sind
 
Jo, wir sprechen irgendwie aneinander vorbei :ka:
Aber ich glaube langsam, wir meinen dasselbe :hüpf:
Nein. Meine Bremsen sind so dimensioniert, dass jede alleine mich überall sicher runterbringen kann.

Um es mal klar zu sagen: mir ist kein Fall bekannt, wo Anpassung an zweitklassiges Material zu einer erstklassigen Lösung geführt hätte!

Schon gar nicht beim Bremsen.
Ja, das sehe ich zu 100% auch so. Die einzige Komponente, wo ich keinerlei Kompromisse oder Experimente eingehe und auch nicht werde.
 
Aber ihr fahrt dann wirklich abwechselnd und zieht jeweils nur die Hinter- und dann die Vorderradbremse?
Jetzt hänge dich nicht auf an der etwas unglücklichen Formulierung "abwechselnd bremsen" und deiner daraus resultierenden Fehlinterpretation "längere Zeit mit nur einer Bremse bremsen, im Wechsel". Es sollte doch inzwischen klar sein, dass sich das "abwechselnd bremsen" eher auf
Nebenbei, die Verteilung vordere/hintere Bremse (bzw. deren Leistung) ergibt sich sowieso durch einen sauberen Fahrstil und das Gelände, Stichworte "vorne bremsen, da hast du die größte Leistung" vs. "hinten bremsen, um das Vorderrad nicht zusätzlich zu den Lenkkräften mit Bremskräften zu belasten".
bezieht, und auch auf
1/10 Sek. finden, um den Ölausgleich zum AGB zu gewährleisten.
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