Enduro oder All Mountain überhaupt kombinierbar mit Bikepacking?

Wenn es nicht gerade ultralight wird, weil du nur ein Tarp und einen Schlafsack brauchst, kommt da dann doch ein bisschen was zusammen, was ich mir nicht drei Tage auf den Rücken schnallen wollen würde.. Da kann man schauen, ob man nicht wenigstens für die nicht-trail-abschnitte etwas ans Bike packt.

Das war ja Teil des Grundgedankens: an solchen Tagen sogar ziemlich viel am Bike.

Tendenziell wird die Ausrüstung sogar schwerer als bei einer herkömmlichen Tour - einerseits durch sicherheitsrelevante Teile wie Protektoren, andererseits z.B. durch eine Behausung, die sich für Campingplätze eignet und für die jeweilige Umgebung und Jahreszeit stabil genug ist, plötzliche Wettergemeinheiten unbeaufsichtigt zu überstehen. In den Alpen war das für mich 2022 beim Paddeln ein Slingfin Portal mit rund 1,5 kg. Andernorts würde ich ein wesentlich leichteres Zelt riskieren, bei bedrohlicherer Wetterlage aber auch mal zwei Nächte in einem Hotel verbringen. Solche Gedanken spielen eine viel geringere Rolle, wenn du auf einer unidirektionalen Tour bist und das Zelt nur dann steht, wenn du drinne bist und eingreifen kannst.
 
https://www.mtb-news.de/forum/t/die...n-fern-der-heimat.748148/page-6#post-14741639
und Folgebeitrag sowie

https://www.mtb-news.de/forum/t/touren-fotos-berichte.720919/post-17833886
und Folgebeiträge an der Stelle von mir als Inspirationsquelle.

Nicht wundern, die Forumssoftware nimmt hier zufällige Anreißertexte.

Tour eins war der Versuch, Bikeparks und Bikepacking zu kombinieren. Endete mit geprellten Armen/Händen im Krankenhaus.

Tour zwei war eine Bikepackingtour, die so nicht funktionierte und spontan zum Besuch eines Singletrack Parks führte.

Meine Quintessenz daraus: die Trails oder Singletracks machen nur ohne Gepäck richtig Spaß. Also muss man das irgendwo verstauen. Mehr dazu in den Tourenberichten.
 
Meine Quintessenz daraus: die Trails oder Singletracks machen nur ohne Gepäck richtig Spaß. Also muss man das irgendwo verstauen. Mehr dazu in den Tourenberichten.

Na ja, es liegt schon eine gewisse Befriedigung darin, sie auch bepackt zu schaffen... aber im Grunde sagst du ja dasselbe wie ich: Mit einem nackten Bike sitzt einfach mehr drin. Und daran wird man unterwegs immer wieder erinnert.

Weshalb etwas paradoxerweise für mich auch gelten kann: Das beladene Bike darf ruhig zum Packesel mutieren, so lange es regelmäßig wieder ausgezogen wird. Dann (aber für mich nur dann) ist die 15l-Arschrakete dein Freund.

Zwei Herangehensweisen, die ich künftig beide pflegen will: 1) die rucksackbetonte Ausstattung am flotten Hardtail für die klassische Tour mit moderaten Trailpassagen en route.; 2) die Variante mit recht viel Gepäck am Bike, das aber immer wieder irgendwo abgeladen wird, damit ich eine Ballerrunde einlegen kann.

Danke für die tollen Berichte!!!
 
Dh ich betreibe kein Bikepacking, wenn ich mit Gepäck auf dem Bike anreise und das Bike ohne Gepäck vor Ort als Fortbewegungsmittel nutze?

Keine Ahnung wie du das definierst und was du für Touren machst - es sei dir freigestellt.
Nur wenn du mit dem Gepäck auf dem Bike reist, ist es ja genau das was Bikpacking bechreibt :confused:
Gut du könntest das mit der Post vorausschicken oder ne Woche vorher irgendwo deponieren.

Meine sind meinstens ein Rundkurs oder von A nach B, da habe ich garnicht die Möglichkeit.
 
da beißt sich die Katz in den Schwanz.
ist nicht die Idee vom Bikepacking dass ich eben Gepäck dabei habe?
Ist ja nur für ein paar Stunden. Bikepacking hat doch viele Spielarten.

Darf man denn in Pensionen übernachten? Darf ich überhaupt noch ohne Ortlieb Taschen und Gabel-Cage-Halter und Tanktop losfahren? Gar ohne dezidiertes Gravelbike …
 
Ist ja nur für ein paar Stunden. Bikepacking hat doch viele Spielarten.
Natürlich kannst man sein Zeug vom Bike schmeissen, wer sollte dich denn hindern.

Nur für mich beißt sich die Katz darum in den Schwanz, weil ich ja absichtlich das Zeug am Rad montiere/mitnehme. Ich weiss ja dass sich das ganze ohne viel besser fahren würde.
Wenn ich mich dann wundere/beschwere weil das dann so unangenehm ist, macht jetzt ja logisch keinen Sinn.

Beispiel: Wenn ich bepackt irgendwo hin radle, sagen wir 20km, 500hm. Dann schmeisse ich mein Zeug runter und fahre dann ne spassige Enduro-Tour - sagen wir 30km, 1300hm. Dann muss ich ja nachher um bischen weiter zu kommen nochmal ~20km? 500hm? fahren. Das würde ich (fitness, alter, etc) garnicht hinbekommen. Bei sowas würde ich ne feste Unterkunft buchen, mit dem Auto anreisen und dann Tagestouren (Sterntouren) fahren.

Klar kann man auch eine Bikepacking tour ohne Übernachtung machen oder ins Hotel gehen, man kann zu einem Tisch auch Stuhl sagen, nur ist das dann wenig hilfreich wenn ich mit andern kommunizieren möchte.

Ich finde immer noch diese Aussage recht amüsant und zutreffend.
 
Darf man denn in Pensionen übernachten? Darf ich überhaupt noch ohne Ortlieb Taschen und Gabel-Cage-Halter und Tanktop losfahren? Gar ohne dezidiertes Gravelbike …
Lass dich nicht verunsichern, Bikepacking ist ein weites Feld und inkludiert selbstverständlich zum Beispiel auch Hotelübernachtungen.
Nur weil Leute meinen dieses weite Feld überflüssigerweise einschränken zu wollen, ändert das nix an vorliegenden Gegebenheiten.

Btw, eine Option wäre ein leichter und offroad tauglicher Hänger. 😆
 
da beißt sich die Katz in den Schwanz.
ist nicht die Idee vom Bikepacking dass ich eben Gepäck dabei habe?

Wenn ich mein beladenes Rad in einer Woche von Genf nach Marseille fahre, dann ist das Bikepacking.

Wenn ich zehn Tage brauche, weil ich mir drei davon frei genommen habe, um römische Ruinen und Kunstmuseen zu besichtigen, dann ist es doch immer noch Bikepacking, oder?

Aber wenn ich an den drei freien Tagen mit dem unbeladenen Bike durch die Gegend rase, dann ist es plötzlich nicht mehr Bikepacking?
 
Wenn ich mein beladenes Rad in einer Woche von Genf nach Marseille fahre, dann ist das Bikepacking.

Wenn ich zehn Tage brauche, weil ich mir drei davon frei genommen habe, um römische Ruinen und Kunstmuseen zu besichtigen, dann ist es doch immer noch Bikepacking, oder?

Aber wenn ich an den drei freien Tagen mit dem unbeladenen Bike durch die Gegend rase, dann ist es plötzlich nicht mehr Bikepacking?
Geht doch, jetzt hast du es verstanden.
 
Wenn ich mein beladenes Rad in einer Woche von Genf nach Marseille fahre, dann ist das Bikepacking.

Wenn ich zehn Tage brauche, weil ich mir drei davon frei genommen habe, um römische Ruinen und Kunstmuseen zu besichtigen, dann ist es doch immer noch Bikepacking, oder?

Aber wenn ich an den drei freien Tagen mit dem unbeladenen Bike durch die Gegend rase, dann ist es plötzlich nicht mehr Bikepacking?

Kann ich so nicht sagen, müssen wir abwarten was jiwon dazu meint.

im ernst: mir gehts ja nicht darum wie mans benennt, sondern um den mindset dahinter. ist doch ne kindische diskussion weil jeder weiss was gemeint ist.
und dein beispiel oben zeigt es ja auf, dass man durch die sprache/text beschreiben kann was man gemacht hat.
 
sondern um den mindset dahinter
Der Begriff des Bikepacking hat sich ja stark gewandelt.

Aber ganz am Anfang beinhaltete er unter anderem richtiges Gelände - deutlich zu heftig für Gravelbikes, die es sowieso noch nicht gab. Die Arschrakete gab es übrigens auch noch nicht, und hier im Forum berichteten die ersten Leute vom AlpenX mit Zelt/Tarp und Schlafsack... im Rucksack oder irgendwie ans Rad geschnallt. So begann die Angelegenheit auch für mich.

Ob die Gravel- und Rennradler den Begriff heute 'gekapert' haben, ist mir eigentlich egal (weil ein ganz normaler sprachgeschichtlicher Vorgang). Dass ihre Unternehmungen gut zu den Taschen passen, die kommerziell inzwischen überaus leicht erhältlich sind, dürfte die Hersteller stark motivieren. Na und? Ich (für mich) bleibe auf meine Art bei der alten Definition der Chose. Schließlich haben die Hersteller ihre Ideen fast sämtlich aus dem Reich der Improvisationen von damals abgeleitet - und all diese Improvisationen wurden zuerst an Mountainbikes vollzogen. Teils wurden sie am MTB auch längst schon verworfen.

Ich kann die kommerziellen Angebote, die teilwiese eigentlich gar nicht zum MTB passen (aber unbestritten viel Komfort spenden) nach Belieben nutzen oder ignorieren. Insbesondere betrifft das die Arschrakete und die Framebag; denn hinsichtlich der Lenkerrolle sind sich die meisten Mountainbiker ja einig, dass sie leicht beladen nicht furchtbar stören muss.

Und genau da, bei der Arschrakete, sehe ich zwei für mich gleichwertige Möglichkeiten:

a) Man lässt sie weg, um möglichst agil zu bleiben. Dann wiegt der Rucksack mehr, aber schwere Trails lassen sich noch 'mittelgut' fahren.

b) Man nimmt eine möglichst große und hat viel weniger im Rucksack - bzw. einen ganz anders ausgerichteten Rucksack (Protektoren usw.). Schwere Trails fahren sich im Reisemodus äußerst bescheiden und langsam. Aber dafür nehme ich mir ab und zu die Zeit (ob Stunden oder einen ganzen Tag), sie mit dem nackten Bike gleich 'richtig' zu genießen.

Für a) empfiehlt sich aus meiner Sicht ein Hardtail, für b) ein Trailbike (ob DC, AM oder Enduro oder sonstwie was - je nach Vorliebe).

Und wenn ich schon akzeptiere, dass Gravelbiker selbstredend von 'Bikepacking' reden, dann sehe ich auch in #b eine sprachlich zulässige Variante dieses Genres.

Viele Worte, aber eigentlich alle nur nebenbei... worüber ich viel lieber reden würde, wäre die praktische Ausgestaltung von Vorhaben des zweiten Typs. Fragen nach der Bereifung, des Zelttyps, der Sicherheitsausrüstung usw. wären für mich die wirklich spannenden.
 
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Viele Worte, aber eigentlich alle nur nebenbei... worüber ich viel lieber reden würde, wäre die praktische Ausgestaltung von Vorhaben des zweiten Typs. Fragen nach der Bereifung, des Zelttyps, der Sicherheitsausrüstung usw. wären für mich die wirklich spannenden.
Da guckst du dir wirklich am besten genauer an, wie stuntzi so unterwegs ist. Der macht ja genau das, was du vorhast.
 
Da guckst du dir wirklich am besten genauer an, wie stuntzi so unterwegs ist. Der macht ja genau das, was du vorhast.

Ja, das ist ein sehr guter Hinweis. Ich kann mich noch erinnern, wie er zum ersten Mal ein Zelt mitnahm (vorher ohne Dach unterwegs). Ich glaube, es war ein Modell von Tarptent. Ich selber habe mich kurz darauf für ein SMD Lunar Solo entschieden.... und bin danach nie wieder mit Flat Tarp und Bivy auf Tour gewesen.

Fürs normale Bikepacking (jede Nacht woanders) ist das Lunar Solo immer noch eine gute Idee. Noch besser (weil leichter) ist ein Mid oder Zelt aus DCF. Aber wenn ich immer wieder mal 'Basiscamps' auf Campingplätzen errichten will, brauche ich für manche Gegenden ein Zelt, das unbeaufsichtigt durch Witterungsüberraschungen kommt (z.B. alpine Gewitter am Nachmittag, wenn ich selber zur Tagestour unterwegs bin). In den Alpen würde sich folglich mein Slingfin Portal empfehlen - das sind aber rund 1,5 Kilo.

Es gibt Fragen über Fragen, mit denen ich mich schon beschäftigt habe - und bestimmt auch viele, die ich noch nicht entdeckt habe. (Ich sollte vielleicht hinzu fügen, dass mir eine Rippenprellung viel Zeit zum Theoretisieren spendete. ;) )

Beispiel: Welche Bikepackingtaschen lassen sich am einfachsten (weil oft) montieren und demontieren? Welcher Adapter für die Arschrakete an der Variostütze? Ortlieb liefert eine Lösung mit der QR-Version seiner Seatpostbag aus - die Tasche hat aber 'nur' 13 Liter, und der Adapter ist mehrteilig (zwei Schrauben und zwei Innenringe, plus Außenring iirc). Der Valais von Wolf Tooth besteht hingegen aus einem Stück 'Gummi' und einer einzigen Schraube... das sind einfach weniger Teile, die man vorm Zelt verlieren kann.

Und dergleichen mehr...
 
Aber wenn ich immer wieder mal 'Basiscamps' auf Campingplätzen errichten will, brauche ich für manche Gegenden ein Zelt, das unbeaufsichtigt durch Witterungsüberraschungen kommt (z.B. alpine Gewitter am Nachmittag, wenn ich selber zur Tagestour unterwegs bin). In den Alpen würde sich folglich mein Slingfin Portal empfehlen - das sind aber rund 1,5 Kilo.

Also wenn du auf Tagestour aufm Berg bist und es passiert ein Wetterumschwung, der im Tal den Campingplatz wegfegt, dann wird dein Zelt das geringste Problem sein :D
 
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