Carbon erklärt #1: Herstellung, Eigenschaften, Stabilität und Haltbarkeit

Nachdem wir IBC-User mi.ro bereits zum Carbonthema interviewt und vorgestellt hatten, geht es jetzt los: Miro wird in seinem ersten Artikel rund um das Thema Carbon auf grundlegende Themen rund um den Werkstoff eingehen. Was ist eigentlich Carbon? Wie Carbon hergestellt wird, welche Eigenschaften es hat und wie man es stabil und haltbar kriegt, erklären wir euch in diesem Artikel.


→ Den vollständigen Artikel "Carbon erklärt #1: Herstellung, Eigenschaften, Stabilität und Haltbarkeit" im Newsbereich lesen


 

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Re: Carbon erklärt #1: Herstellung, Eigenschaften, Stabilität und Haltbarkeit
Warum nur 5 mm über dem Vorbau? Spätestens, wenn der Vorbau klemmt, ist es ja egal, was sich oberhalb abspielt.

Bevor der Vorbau klemmt ist es wichtig die Kraft der Aheadschraube gleichmäßig zu verteilen.
Das kann ein 5mm Spacer besser als nur die Kappe (zumindest denken das einige Gabelhersteller und schreiben genau aus diesem Grund einen 5mm Spacer über dem Vorbau vor - z.B. DT Swiss).
Und vermutlich kann es ein 5mm Spacer auch besser als z.B. ein 5mm + 2 zusätzliche 10mm (Toleranzen könnten sich potenzieren).

Nachdem der Vorbau klemmt ist besonders für Carbonschäfte eine Mindestlänge über dem Klemmbereich wichtig (Klemmbruchgefahr).
Hier schreiben auch viele Vorbauhersteller einen 5mm Spacer über dem Vorbau vor.

Ich denke auch nicht, dass es nach Klemmung des Vorbaus von Nachteil ist, wenn der Gabelschaft länger als diese knappen 5mm über Vorbauklemmhöhe ist.

Aber ohne "Bevor der Vorbau klemmt" gibt es halt auch kein "Nachdem der Vorbau klemmt" :D
 
@mi.ro
Frage zum Carbonlenker kürzen.
Einschlägig bekannt und publiziert ist,Lenker mit Lassoband umwickeln,Eisensäge nehmen,Lenker nicht zufest im Schraubstock einspannen und absägen.
Ich hätte bei der Arbeit die Möglichkeit den Lenker an einer Kappsäge ( grobe Zahnteilung für Alurohre)abzusägen,Vorteil der schnitt wird sauber und winklig.
Mein Bedenken ist, dass mir der Lenker evtl um die Ohren fliegt wenn im inneren das Sägeblatt eine "lose" Faser trifft.
Was meinst du dazu?
Danke
Orakel
 
ich fahre ja immer mit Spacern über dem Vorbau, weil man vielleicht mal die Lenkerhöhe anpassen will oder der neue Rahmen eine größere Steuerrohrlänge hat. Das sind aber 5 plus 10 mm oder so. ;)
Allerdings: Von welchen Kräften sprechen wir hier? Die Ahead Set Kappe ziehe ich nicht mal handfest an - das ist nicht viel Kraft, die da eingeleitet wird. Soll man ja auch nicht, sonst ist der Steuersatz bald hinüber. Spielfrei ist der Lagersatz doch sehr schnell und mehr braucht es auch nicht. Ohne Spacer über'm Vorbau hätte ich aber echt Bauchweh. Syntace gibt zb beim Magaforce eine Mindesteinstecktiefe von 30 mm an, bei einer Schaftklemmhöhe von 36 mm. Wenn der Anwender dann die obere Klemmschraube auch noch etwas fester anzieht...
 
@RomainK
Den Endfest muss nicht erwärmen, man kann, um schneller Auszuhärten und die Festigkeit zu erhöhen.

Ich würde allerdings vorschlagen mal einen Blick auf den UHU PLUS BLACK zu werfen. Der ist extra für Faserverbund und Metalle gedacht. Hat laut Datenblatt bei Raumtemperatur eine deutliche höhere Festigkeit als Endfest 300.
 
Zuletzt bearbeitet:
Allerdings: Von welchen Kräften sprechen wir hier? Die Ahead Set Kappe ziehe ich nicht mal handfest an - das ist nicht viel Kraft, die da eingeleitet wird.

Es geht nicht darum, wie groß diese Kraft ist, sondern darum, dass damit das Spiel eingestellt wird.
Wichtig ist hier eben, dass diese Kraft gleichmäßig anliegt (unabhängig von der Größe).

RockShox schreibt z.B. einen Spacer vor mit mindestens 3mm, "um die genaue Einstellbarkeit des Steuersatzes zu gewährleisten".

Aber das ist nur das was die Hersteller vorschreiben, und hier hat auch jeder ein wenig andre Vorgaben.
Ich persönlich fahre eine Gabel mit Aluschaft komplett ohne Spacer und sehe dabei kein Problem.
Hat sicher auch viel mit der Art des Vorbaus und dessen Toleranzen zu tun.
Aber bevor die Hersteller das den Kunden selbst beurteilen lassen, sichern sie sich eben ab und schreiben lieber einen Spacer vor.
Vermutlich werden sich selbst viele große Bike-Hersteller nicht an diese Vorgaben halten...
 
@RomainK
Den Endfest muss nicht erwärmen, man kann, um schneller Auszuhärten und die Festigkeit zu erhöhen.

Ich würde allerdings vorschlagen mal einen Blick auf den UHU PLUS BLACK zu werfen. Der ist extra für Faserverbund und Metalle gedacht. Hat laut Datenblatt bei Raumtemperatur eine deutliche höhere Festigkeit als Endfest 300.

Wenn man den Endfest bei Raumtemperatur aushärtet, ist er von der Klebefestigkeit nicht so viel besser als ein Schnellfest oder Sofortfest.

Der Black ist ja interessant

Wegen der Temperatur frage ich deshalb, weil ich in der Bedienungsanleitung eines Rennlenkers die Warnung vor Temperaturen unter -15 und über +60°C bei Lagerung und Transport gelesen habe. Weiß aber nicht, ob das so auch bei anderen Herstellern Gültigkeit hat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also rein durch´s logische Denken jetzt mal.
Wenn ich an einem Rahmen herum schleifen, nun Beispielsweise am Oberrohr mit der Längsrichtung der Fasern, schleife ich die ersten Fasern nicht nur Dünner sogar ungleichmässig bis durch, weshalb die Beschaffenheit dadurch gestört wird.

Wer nun schon mal mit einem 2000 Schleifpapier seinen Carbon Lenker, Gabelschaft oder seine Sattelstütze entgradet hat, weiß wie schnell man Material abtertragen kann, das ist nicht wie beim Metal oder Holz, das geht extrem schnell.


Nun, wenn man von der Rahmenproduktion ausgeht, werden doch sicherlich vorweg Tolleranzen mit einkalkuliert, die man beim 1 maligen Abschleifen mit einberechnet. Wenn dann aber jemand daher kommt und dann nochmal daran herum schleift, wirds dadurch nicht besser.

Es hat im übrigen auch keiner gesagt, das jeder Rahmen in der Produktion in Serie geht.
Bei der Arbeit mit Carbon geht unheimlich viel kaputt, deshalb gehört Carbon auch nicht gerade zu den umweltschonensten Herstellungsverfahren und liegt beim Abfall bzw. Fehlproduktionen noch vor Alu.

wer spricht denn eig von schleifen?

die imho schonendste methode is das schaben mit einer klinge.

beim schleifen kann man null steuern wie weit man da schleift (beim nassschleifen wird das wasser schwarz)

mein enduro rahmen hab ich einfach mit ner klinge abgezogen und danach kurz mit grauem vlies drüber und das wars. so hab ich schon dutzende rahmen entlackt. Auch Lenker, Stützen, Kurbeln.


ich hab auch schon rahmen entlackt, bei denen man gesehen hat, dass einfach 3-4 opferlagen drin waren, die dann zwecks finish einfach glatt/durch geschliffen wurden. Am gruseligsten verarbeitet war bisher ein radon slide carbon.

hier wird bei carbon teilweise ein fass aufgemacht, was gar nicht nötig ist. meist ist das was wir da unterm hintern kleben haben schön angemalter kernschrott. bei lenkern und stützen sieht das ganze anders aus, aber manche rahmen sind so reudig konstruiert und funktionieren trotzdem.

man muss sich nur anschauen, wo gute ingenieure hingehen. ein tip: nicht in die fahrradbranche. da verdient man nichts.
 
Der 5mm Spacer ist gegen das Einschnüren oberhalb des Vorbaus da ! Nicht wegen der Kraftverteiler einer Cape !

Bei aktuellen Carbon Rahmen, darf man die Cape nur 1,5 - 2NM andrehen, das reicht auch vollkommen aus, um kein Lagerspiel zu eliminieren, ist so auch viel einfacher geworden.

Leihen können daher schnell mal die Lagerschale aus dem Rahmen reisen, oft ist diese mitlerweile auch schon aus Carbon und kein Alu Insert mehr.

Man muss sich als Leihe mit der Technik an seinem Bike schon genau beschäftigen, da kann schon der kleinste Fehler den Rahmen komplett zerstören!
Vorallem die Besitzer, die gerne und oft ihren Lenker drehen, da kann sich die Cape schnell lockern, man muss bei sowas echt mit Drehmoment arbeiten !

Ich habe zum Beispiel jetzt meinen Rad - Hersteller angeschrieben um mich kundig zu machen, ob an meinem RR eine 160mm Bremsscheibe zugelassen ist, halt solche Dinge muss man auch alles beachten, einfach mal rum schrauben und drann schrauben wie bei Stahl oder Alu is eben nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
@mi.ro
Frage zum Carbonlenker kürzen.
Einschlägig bekannt und publiziert ist,Lenker mit Lassoband umwickeln,Eisensäge nehmen,Lenker nicht zufest im Schraubstock einspannen und absägen.
Ich hätte bei der Arbeit die Möglichkeit den Lenker an einer Kappsäge ( grobe Zahnteilung für Alurohre)abzusägen,Vorteil der schnitt wird sauber und winklig.
Mein Bedenken ist, dass mir der Lenker evtl um die Ohren fliegt wenn im inneren das Sägeblatt eine "lose" Faser trifft.
Was meinst du dazu?
Danke
Orakel
Ich würde lieber eine feine Eisensäge nehmen. Die grobe Kappsäge hackt unter Umständen ins Carbon und zerstört Dir den Lenker. Lose Fasern sollte Dein Lenker nicht haben. Sonst würde er eh kaputt gehen.
 
@mi.ro
beim Endfest muß man das Teil ja erwärmen, gibt es keine Probleme wenn man hier auf ca. 70°C geht?

Was mich noch interessieren würde, warum nach dem anrauen nicht noch mal mit Isopropanol den Schleifstaub entfernen?

Weil Uhu ja selber vorgibt:
Die Voraussetzung zum Erreichen fester und dauerhafter Klebungen ist eine zweckmäßige Vorbehandlung der Klebeflächen. Die Klebeflächen müssen trocken, frei von Staub, Öl, Trennmittel und anderen Verunreinigungen sein.
Vorteilhafterweise schmirgelt man zunächst mit Schleifleinen, Körnung 150-200, danach entfettet man mit Zellstoff, der mit einem Fettlösungsmittel (Aceton) befeuchtet ist. Alkohol, Benzin oder Lackverdünner sollte hierfür nicht verwendet werden. Spezielle Vorbehandlungen zur Erzielung höchster Bindefestigkeiten sind in der DIN-Vorschrift 53 281, Blatt 1, beschrieben.

Warum nachher nicht nochmal mit Isoprop reinigen? Erster Grund: Die feinen Stäube werden gebunden und in die mikrobisch kleinen Furchen gerieben wodurch dem Kleber ein Teil seiner Ankermöglichkeit genommen werden kann. Wenn noch Öle, Trennmittel oder Ähnliches in der Nähe seien sollten reibst Du Dir das wiederrum in die zu verklebende Stelle.j
 
Ich habe zum Beispiel jetzt meinen Rad - Hersteller angeschrieben um mich kundig zu machen
Genau einer dieser Radhersteller schreibt eben in seinen Serviceunterlagen, dass der Spacer über dem Vorbau benötigt wird, um die Einstellbarkeit des Steuersatzes zu gewährleisten.
Was man davon hält und ob man es für nötig hält muss jeder selbst entscheiden wie weiter oben bereits geschrieben. Oft ist es besser sich selbst mit Sachverstand ein Bild zu machen, als stur auf das zu hören, was die Hersteller so von sich geben.

Damit:
Der 5mm Spacer ist gegen das Einschnüren oberhalb des Vorbaus da !

Meinst Du sicher das was ich hier beschrieben hab:
Nachdem der Vorbau klemmt ist besonders für Carbonschäfte eine Mindestlänge über dem Klemmbereich wichtig (Klemmbruchgefahr).

Vorallem die Besitzer, die gerne und oft ihren Lenker drehen, da kann sich die Cape schnell lockern, man muss bei sowas echt mit Drehmoment arbeiten !
Was meinst Du damit? Du empfiehlst die Schraube der Aheadkappe mit einem Drehmomentschlüssel anzuziehen?

Bevor du andere der Dummheit bezichtigst wäre es sehr sinnvoll, erst einmal die deutsche Rechtschreibung und Grammatik zu beherrschen, um dem Verdacht zu entgehen, dass du ein missgelaunter Grundschultroll bist:
Das würde auch ich Dir raten. Spätestens wenn man Sachen wie
Leihen können daher schnell mal die Lagerschale aus dem Rahmen reisen
lesen muss ist jegliche Glaubwürdigtkeit dahin. :eek:
 
Zuletzt bearbeitet:
So kurz vor dem Jahresende mal höflich nachgefragt:
Werden die angekündigten Artikel irgendwann doch noch veröffentlicht?
:ka:
Das frage ich mich auch?
Im aktuellen MOUNTAINBIKE MAGAZIN 02/18 ist ein Artikel zu lesen, der mein Vertrauen in Carbon nicht stärkt. Bin mir echt unsicher , ob ich für ein neues Enduro Bike Carbon oder doch wieder Alu nehme.
 
Das frage ich mich auch?
Im aktuellen MOUNTAINBIKE MAGAZIN 02/18 ist ein Artikel zu lesen, der mein Vertrauen in Carbon nicht stärkt. Bin mir echt unsicher , ob ich für ein neues Enduro Bike Carbon oder doch wieder Alu nehme.

Frag dich doch erstmal selbst was du mit Carbon im Enduro-Bereich erziehlen möchtest ?
Enduros sind keine CC/XC Rennmaschinen wo es auf´s Gewicht ankommt.

Ich würde dir ganz klar ein Alu oder Stahl-Rahmen empfehlen und daran kannst du immer noch einen hochwertigen und leichten Carbon-LRS montieren.

Wie gesagt, wenn du mit Freunden in Bike-Parks abhängst und dort ohne Leistungsdruck Just for Fun deine Trails abfährst und ihr zusammen gemütlich die Uphills hoch leiert, brauchst du kein Carbon dafür.

Ich finde nach wie vor das Carbon im Enduro bereich völlig übewertet wird udn bringt null Vorteile.

Ein gesundes neues Jahr wünsche ich euch allen.:daumen:
 
Enduros sind keine CC/XC Rennmaschinen wo es auf´s Gewicht ankommt.
mrt.gif
 
Habe gerade den gleichen Artikel gelesen und genau das Gegenteil daraus mitgenommen - alles halb so wild mit dem Carbon. Man liest halt was man lesen will, um seine Meinung zu bestätigen.
 
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