Carbon erklärt #2: Rahmenreparatur – Was tun bei einem Riss in der Kohlefaser?

Micha, auch bekannt unter dem IBC-Usernamen mi.ro, ist Spezialist für den Werkstoff Carbon und hatte im vergangenen Jahr schon einmal einen spannenden Artikel zur Kohlefaser geschrieben. Hier erklärt er, was bei einem Schaden am geliebten Carbon-Teil zu tun ist und wie eine Reparatur abläuft.


→ Den vollständigen Artikel „Carbon erklärt #2: Rahmenreparatur – Was tun bei einem Riss in der Kohlefaser?“ im Newsbereich lesen


 
Ich bin überhaupt nicht ignorant. Nur hat es halt seinen Grund warum Stahl seinerzeit von Alu verdrängt wurde. Das ist nun mal nicht von der Hand zu weisen. Es ist zu weich, oder zu schwer um schnelle und präzise Rahmen zu bauen. Abgesehen vom Nachhaltigkeitsgedanken kommt Stahl einfach nicht mehr mit, sorry. Ich meine das überhaupt nicht provokant oder polemisch. "Ewig gestrig" war auch in keinster Weise blöd gemeint, bin ich in vielerlei Hinsicht selber. Nur hat Stahl an einem Mtb, welches für mich ein Sportgerät darstellt, keinen Auftrag mehr. Kein Schwein will noch Tennisschläger aus Holz...
 
Es ist zu weich, oder zu schwer um schnelle und präzise Rahmen zu bauen.

das war es, als Stahl beerdigt wurde. Mittlerweile aber nicht mehr. wie gesagt schau mal in die automobilbranche, da ist stahl allgegenwärtig. Es gibt mittlerweile Sorten die sich vor Alu nicht verstecken brauchen. Arcelor Mittal ist hier recht ehrgeizig dabei, hat als Stahlriese natürlich aber auch Interesse dadran, dass man zu Alu aufschließt.

Ist natürlich bumms weil das thema stahl im fahrradbereich sowas von tot ist, dass sich keiner mehr die mühe macht das nochmal loszubrechen. außerdem wäre stahl ja nachhaltig und das will in der sich immer schneller drehenden fahrradbranche nun wirklich niemand.
Weich ist übrigens ein attribut, dem man relativ einfach mit Geometrie begegnen kann. Das ist im Sinne der Mechanik auch echt easy und kann so lange betrieben werden, bis der Kram beult. Auf die Idee sind die in den 90ern scheinbar nicht gekommen, oder es gab den Kram einfach nicht, keine Ahnung. zu der Zeit saß ich vorm Nintendo.

trotzdem sollte man den werkstoff nicht völlig verteufeln. cfk ist nur so billig, weil der käse quer über den erdball ohne jeglichen arbeitsschutz fürn hungerlohn zusammengeklebt wird. Das vergisst man oft und den meisten geht das auch vollkommen am arsch vorbei. So eine Denke geht mir persönlich mit steigendem Alter zunehmend auf den Sack. Ich für mich muss das ja aber gott sei dank nicht machen.

ich bin auch eher so der beständige typ. Die Freundin hab ich über ein Jahrzehnt nicht mehr ausgetauscht und mein Auto ist noch das erste. Ich kaufe gerne teure fahrräder aber die dürfen dann auch gerne lange halten. Mein Addict SL geht ins 7te Jahr (und war gebraucht) und ist schon von wingsandmore repariert worden, übrigens genau andersrum in der Faserreihenfolge als hier gezeigt. Mein Enduro geht ins 4te Jahr und wird bei mir auch alt werden, weil ich diesen höher weiter schneller müll nicht brauch

Das Spesh Seqouia ist ein jahr alt und wenn es keinen kapitalen schaden gibt wird das sehr sehr sehr alt. Das Gravelgestühl hat mir was Stahl anbelangt auch etwas die Sichtweise verdreht. Das fährt sich so geil, dass die 1200 Gramm extra Gewicht so richtig scheiß egal sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
@mi.ro
Wieviel Toleranz darf eigentlich z.b. ein Boosthinterbau in der Breite haben?
Also 148 +/- wieviel?

Hersteller sagt "bitte an den Händler wenden".
Aber ich hätte gerne eine Zweitmeinung.
Sicher auch interessant für andere hier.

MFG
iceis
 
@mi.ro
Wieviel Toleranz darf eigentlich z.b. ein Boosthinterbau in der Breite haben?
Also 148 +/- wieviel?

Hersteller sagt "bitte an den Händler wenden".
Aber ich hätte gerne eine Zweitmeinung.
Sicher auch interessant für andere hier.

MFG
iceis

Gute Frage! Eine wirlich fundierte Aussagekann ich hier nicht machen. Ich würde auf +2-0mm tippen. -0, weil zu eng die Montage des Hinterrades erschwert. Naja und plus 2 millimeter weil das noch relativ bequem zusammen gedrückt werden kan. Vielleicht weiß hier jemand ander mehr und berichtigt mich wenn ich falsch liege.
 
Mal ganz nüchtern betrachtet kann man folgendes herausfinden. Ein cromo stahl hat mit einer Dichte von 7,75 und einer streckgrenze von 700 das gleiche Dichte/Streckgrenze Verhältnis wie ein 6061 Alu (2.8 zu 280). Der Nachteil von stahl ist, dass oversizing entweder massiv Gewicht aufträgt oder der Rahmen extrem empfindlich gegen Dellen ist. Dadurch ist ein Stahlrahmen immer schwerer oder weicher als ein Alurahmen. Da der Rohrdurchmesser immer in der 3. Potenz auf Biegung und in der 4.Potenz auf Torsion ins Flächenträgheitsmoment eingeht kann sogar der 3fache steifigkeitswert von stahl diesen Nachteil nicht wieder gut machen. Was Dauerfestigkeit angeht ist der stahl weit vorne. Was reparierbarkeit angeht ist es zwar möglich ein gebrochenes Rohr wieder anzuschweissen aber für eine gute Schweißnaht braucht es auch hervorragendes Equipment was man wohl nicht in einer hinterhofwerkstatt in Peru erwarten kann. Bei Alu käme zu noch aufwendigerem Schweißgerät noch ein Ofen mit Rahmenleere für die t6 Wärmebehandlung dazu.
Beim Carbon brauchen wir über die reparierbarkeit nicht mehr sprechen. Das Verhältnis von Dichte zu streckgrenze ist mit 1.6/600 (Dichte zu Druckfestigkeit quasisotrop) 5 Mal besser als die beiden Konkurrenten. Durch die geringe Dichte fällt oversizing mit grossen Wandstärken noch weniger ins Gewicht. Zusätzlich habe ich keine materialoptimierung durch hauptvorzugsrichtung der Fasern angenommen. Betrachtet man also nur die Kenndaten gewinnt klar Carbon vor Alu und stahl. Was Dauerfestigkeit angeht verliert Alu auf ganzer Linie während stahl und Carbon gleich auf sind.
 
Cool. Dann fahr ich das daten schlechteste material und sogar eins aus der hinterhofwerkstatt in Peru. Da Schick ich allerdings zehnmal lieber mein geld hin.
Und in Der bike schlàgt das 601 die carbonrahmen im stw test.
Vielleicht sollt ich mein altes mk3 Mal zum testen einschicken on sich da was fehlt.

Ich hab es anders gehört. So ein flexender cfk fullie hinterbau ist nach ein paar jahren nicht mehr das gleiche. Aber das marketing reagiert. Flex am hinterbau ist ja jetzt wieder von vorteil.

Sollte man Mal mit prüfstànden auf faktencheck gehn. Unverarbeitete rohstoffe in der liste vergleichen is nicht zielführend.
 
Cool. Dann fahr ich das daten schlechteste material und sogar eins aus der hinterhofwerkstatt in Peru. Da Schick ich allerdings zehnmal lieber mein geld hin.
Und in Der bike schlàgt das 601 die carbonrahmen im stw test.
Vielleicht sollt ich mein altes mk3 Mal zum testen einschicken on sich da was fehlt.

Ich hab es anders gehört. So ein flexender cfk fullie hinterbau ist nach ein paar jahren nicht mehr das gleiche. Aber das marketing reagiert. Flex am hinterbau ist ja jetzt wieder von vorteil.

Sollte man Mal mit prüfstànden auf faktencheck gehn. Unverarbeitete rohstoffe in der liste vergleichen is nicht zielführend.

Angelruten funktionieren auch nach 15 Jahren wie am ersten Tag...Warum sollte ein flexender Hinterbau seine Eigenschaften verlieren?
 
Vorher hiess es noch carbon ist viel stabiler. Und bei einem lenker kannst nicht grossartig Anders konstruieren. Ein rohr ist ein rohr.

Der artikel heisst was tun bei einem riss im carbon rahmen. Darstellung der reperatur.
Und dann wird auf nachfrage die auskunft gegeben das Der rahmen entsorgt wurde. Hm ja.
 
Vorher hiess es noch carbon ist viel stabiler. Und bei einem lenker kannst nicht grossartig Anders konstruieren. Ein rohr ist ein rohr.

Der artikel heisst was tun bei einem riss im carbon rahmen. Darstellung der reperatur.
Und dann wird auf nachfrage die auskunft gegeben das Der rahmen entsorgt wurde. Hm ja.

Du redest wirr!
 
Die bike verwendet wenigstens prüfstände um zu testen.
Ausserdem, es waren halt enduros. Das lv braucht halt keine opferlagen. Ausserdem man macht aus ner Delle einem elefanten Weil man ein cfk buisness hat.
 
Alles schön und gut mit Carbon und die Qualität der Verarbeitung hat heute schon ein deutlich höheres Level als vor ein paar Jahren, aber der Faktor Mensch bleibt halt bestehen. Alu kann hier jede bessere Schlosserei in guter Qualität schweißen. Aber finde mal jemanden, der Carbon verarbeitet...
 
Jetzt mal Hand aufs Herz...wer von den Schreibern hier hat schon mal einen beschädigen Alu bzw. Stahlrahmen reparieren/schweissen lassen?
 
Es wurden schon aus stahlschrott an einem halben tag rahmen gebaut. Àhnlich belächelt wie holzschläger. Ob die verwendung dann sport war, kann ich selber nicht beurteilen.
Aber ich weiss seitdem das Stahl fehlerverzeihend ist.
Ob eine reperatur die mehr als opferlagen füllern können muss restlos vertraut werden kann, müssen andere testen. Ich bin dafür zu alt. Freieillige vor.
 
Jetzt mal Hand aufs Herz...wer von den Schreibern hier hat schon mal einen beschädigen Alu bzw. Stahlrahmen reparieren/schweissen lassen?
Ich habe mal bei nem alten Stahlrahmen nen gerissenes Tretlagergehäuse nebst angerissene Ketten- und Sattelstreben geschweißt. Einen Schönheitspreis hab ich für meine grobschlächtige Aktion nicht einheimsen können, dafür hält es aber schon viele Jahre.
 
Die bike verwendet wenigstens prüfstände um zu testen.
Ausserdem, es waren halt enduros. Das lv braucht halt keine opferlagen. Ausserdem man macht aus ner Delle einem elefanten Weil man ein cfk buisness hat.

Jetzt hör doch auf mit diesen Coladosen. Da kann man mit einem Finger ne Delle reindrücken.
 
Können wir mal die Stahl vs. Alu vs. Titan vs. Carbon-Diskussion irgendwo anders führen? Ich würde hier gerne darüber lesen,
  1. Wie eine Reparatur bei Carbon-Teilen funktioniert (gab hier ja unterschiedliche meinungen zum Lagenaufbau usw.)
  2. Wo man so etwas einkaufen kann bzw. wann man das wie selbst machen kann und was das kostet
  3. Was man technisch dann erwarten darf und was vor allem nicht
vieles davon wurde hier schon thematisiert, vielen Dank allen dafür. Aber ich verliere bei den vielen "Meinungsduellen" die Übersicht über das eigentliche Thema. Bitte, bitte, diszipliniert euch doch ein wenig....
 
- Recycling
- Reparatur
- Beständigkeit
- Umweltverträglichkeit
- Verarbeitbarkeit

Für Weltenbummer, die es ernst meinen, führt an stahl gar nix vorbei. Alu und Carbon kann halt nicht jeder bauer in nepal mit nem elektrodenschweißgerät reparieren.

und so völlig am arsch ist stahl auch nicht. auf dem gebiet tut sich immer noch viel, wenn ich mir so die zugfestigkeitszuwächse bei warmumgeformten stahl anschaue

Die Referenz ist in dem Fall für mich der @stuntzi . Er radelt wie ein Wahnsinniger, hängt sich hier und da auch Gepäck aufs Rad (in vernünftigem Ausmaß) und hat seit Carbon einfach überhaupt kein Problem mhr mit Defektebn. Alu hat bei ihm nie lange gehalten (ich verfolge seine berichte seit Langem). Carbon scheint Alu bzgl Haltbarkeit wohl überlegen zu sein - in einigen Belangen und zumindest bei Canyon schaut das für mich (bezogen auf Stuntzis Berichte) sehr eindeutig aus.
Ich persönlich bin immer noch teilweise skeptisch - aber es legt sich langsam. Das sind aber mehr persönliche Gründe: Ein Riss im Alu Rahmen ist für mich quasi immer ein Garantiefall (ich habe durch mehrere Hersteller hindurch bei Alu eine Ausfallquote von 2 aus 5 Rahmen....). Eine Delle ist eher weniger ein Garantiefall, aber auch nciht weiter dramatisch. Die kann ich beobachten usw. Außerdem ist Alu einfach viel günstiger in der Anschaffung für mich. Bis jetzt waren mir gerissene Rahmen egal, weil sie immer ersetztb wurden. Bei Carbon hätte ich bei jedem Steinschlag usw ein unangnehmes Gefühl und ich glaube, dass es schwieriger sein könnte zu beweisen, dass es keine Eigenverschuldung war (das Schadensbild ist einafch ganz anders). Ich habe schon zwei Tretlagergehäuse ziemlich verbeult und da ist nix passiert. Ob das bei Carbon dann egal wäre? Vermutlich! Aber ich tu mir da psychisch noch schwer (Preis.....). Auf der anderen Seite wurden mir eben schon diverse Alu Rahmen kaputt und ich kenne viele die kaputt wurden (Specialized, Trek, Alutech mehrfach, Liteville, Banshee, Cannondale).
 
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