Welche Bikes haben euch schlaflose Nächte bereitet ?

Frage mal blöd: Hast Du denn Trial gemacht oder wolltest Du nur eines? Selbst hatte ich (viel zu spät) mit Ü20 ein Monty bei Lay in Emmendingen (Szene aus der auch H-J.Rey kam) gekauft, bin damit aber so oft auf die Nase gefallen, dass ich es aufgegeben habe ...
wir sind früher mit den normalen MTB's getrialt ... mehr nicht ... um etwas fitter zu werden im Trial braucht man dringend so ein Ibis ;)
 
Ganz klar dieses hier, bis heute wache ich manchmal schreiend auf und liege bis zur Dämmerung wach.

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Das erste Bike welches mir wirklich im Traum begegnete und von welchem ich lange dachte, ich kann ohne dieses Teil nicht leben, war gar kein Classic Mtb aus den 90ern. Dafür war ich viel zu jung früher. Als Wade Simmons und die anderen, für mich damals coolsten Typen auf diesem Planeten, mit seinem Rm7 den Moreno Valley Gap gesprungen ist, da war’s um mich geschehen.
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Als ich mich dann tiefer mit den Wurzeln beschäftigt hatte, geisterte lange ein Altitude von 92 durch meinen Kopf und tut es auch immer noch
 
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irgendwie keins so wirklich. Ich kann mich aber erinnern, daß ich in den 90ern mal sabbernd vor einem Katalog oder Schaufenster stand, in dem ein goldenes Hercules Califonia Pro mit kompletter Sachs Rival 7000 zu sehen war. Das hängt mir bis heute nach und irgendwie will ich das auch immernoch in meiner Sammlung haben.
 
GT Zaskar, ganz klar. Ich war durch BMX voll auf GT fixiert (Greg Hill vor GHP, Eddie Fiola!), wobei ich als mittelloser Schüler da eigentlich alles geil fand (Haro, Redline, Diamond Back, Kuwahara, GHP, CW Racing, Torker, Hutch...)

Später hatten dann auch das Fat Chance Yo Eddy und Yeti Pro Fro einen extremen Schmacht-Faktor.
 
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ich kann erst wieder ruhig schlafen, seit ich mir für meine geliebte Bergziege💖letzten Herbst das gleiche Bike (dazu weniger abgerockt) bei KA als Backup sichern konnte🤗
 
Es gab da mal ein Thema von mir vor zig Jahren, ich finde es aber nicht mehr..... sorry.

Bitteschön:

Die Story hinter dem Bike.... ist ein bißchen viel Text. Datiert aus 2014.... ;)

"Jeder von uns hat ja für sich so das ultimative Traumrad. Das Bike, das, sei es durch die Lackierung, technische Finessen oder das Image immer über den anderen stand, dass durch die Bike-Bravo, Kataloge wälzen, beim Radhändler die Nase an der Scheibe oder der Vitrine plattdrückend im Geiste sich langsam aber sicher aufbaute, aber häufig aus welchen Gründen auch immer ein Traum blieb.

1991/92 arbeitete ich während meines Studiums als Ferienjobber in Böblingen in einem Fahrradfachgeschäft und verkaufte dort recht erfolgreich an den Wochenenden Trekkingräder, MTBs und sonstige ATBs der gehobenen Mittelklasse. 1993 machte sich der damalige Werkstattleiter im Hause seiner Großmutter selbstständig und ich folgte seinem Angebot nach Tübingen, um samstags oder abends unter der Woche eben dort das Thema Trekking- und Touren-MTB an den Mann oder die Frau zu bringen. In den knapp 2 Jahren bei Radsport Hans Lutz in Böblingen hatte ich genügend Erfahrung mit den Mittelklassemodellen von Kuwahara, Koga-Miyata, Panasonic u.a. sammeln können, um mich voll der neuen Aufgabe bei bikedreams stellen zu können. Neben ATB-Rädern von Müsing und Panasonic kam ich dann aber auch zum ersten Mal mit den Marken Rocky Mountain, Fat Chance, Marin, Yeti und auch Klein in Kontakt. Natürlich lernte ich auch das ganze BlingBling Zeugs von Ringlé, Grafton, Cook, Syncros und Co kennen.

Die Bikes faszinierten mich recht schnell. Rockys 92er Altitude, Merlins Titan-MTB-Traum und Kleins Attitude nahmen mich sofort in ihren Bann. So viele Traumbikes liefen durch die kleine 2 Mann-Werkstatt, die Hochpreisboliden verkauften sich wie geschnitten Brot. Es war der Wahnsinn. Eine Marke hatte es mir damals besonders angetan… Klein.

Nicht nur die wuchtige Erscheinung der Rahmen oder Gabeln, sondern auch diese leuchtenden abgehobenen Farbkombinationen waren atemberaubend. Zu Zeiten, als es noch keine Flipflop-Lacke gab waren diese Lackierungen einfach einzigartig. Gator, Sea&Sky, Horizon oder Dolomiti…. Traumrahmen und Traumfarben mit nicht immer geschmacksfesten Bestückungen, aber egal. Es kam ran was Rang und Namen hatte. Man kam kaum noch zu normalen Fahrradreparaturen, es drehte sich fast nur noch um die Neuaufbauten.

Na jedenfalls, eines schönen Samstags trottete ich mal wieder morgens ins Geschäft und was hing da im Werkstattständer… ein Traum von einem Bike, das Geilste, was ich bislang gesehen hatte. Ein Moonrise MC1-Attitude mit in Rahmenfarbe lackierter Federgabel (Starrgabelversionen waren damals nur noch die Ausnahme), XTR, das komplette purplefarbene Programm von Ringlé und Grafton, Ceramic-Felgen etc. Hier wurde geklotzt, was der Markt hergab… und ich stand sabbernd davor. Die Farbe kannte ich zwar von der Händler-Farbvorlage, aber ich hatte die Lackierung vorher nie als Ganzes gesehen. Horizon und Sunburst, bis dahin meine Favoriten, verblassten schlagartig. Auch das 3DV-Eloxal, bis dahin kam nichts außer Türkis für mich in Frage, paßte selbst in diesem Overkill wie die Faust aufs Auge.

Mein im Nachhinein ultimatives Traumrad hing da vor mir. Am gleichen Tag noch wurde es an den Käufer übergeben, es war nun weg und geriet wie die anderen Kunden-Räder irgendwann etwas in Vergessenheit.

Bis ca. ein halbes Jahr später ich wiederum samstags dazukam, als mein Chef den Polizeibericht über einen Fahrraddiebstahl für die Versicherung in Bearbeitung hatte. Ich überflog das so über seine Schulter und was war passiert ?…… Dem Kunden hatte man das Moonrise entwendet. Mein Chef schilderte mit einem Anflug von Unverständnis und Groll, das der Typ beim morgendlichen Joggen das Rad am Waldrand abgestellt hatte und das Bike sich dann nach seiner Rückkehr nicht mehr an dem Baum befand, an dem er es verlassen hatte. Ich suchte nach Worten und titulierte innerlich den Typen wegen soviel Naivität und Ignoranz mit sämtlichen Kraftausdrücken, die mir so einfielen.

Jedenfalls hatte dieses Rad in meinem Hirn Spuren hinterlassen, ich mußte selbst in den Zeiten, wo das Thema hobbymäßig nicht aktuell war häufig an dieses Attitude und seine kleine Story denken. Es ließ mich nie ganz los und selbst die 4 Attitudes, die seit 2009 den Weg zu mir fanden konnten den Drang, den Aufbau eines solchen Rades doch noch zu verwirklich, nicht stoppen.

So kam es nach einigen eher unmotivierten früheren Versuchen nun im März 2014 zu einer neuen Suchanfrage und wider Erwarten konnte die Suche bereits nach wenigen Wochen erfolgreich abgeschlossen werden. Ich war vollkommen aus dem Häuschen; Weihnachten, Ostern, Geburtstag, alles kam zusammen. Mir wurde ein Komplettrad samt King-LRS, Paul Stoplight Bremsanlage, 2ter 0-Grad LVE und anderen netten Kleinteilen angeboten, bei dem ich nicht nein sagen konnte. Kein sichtbares Fading, relativ wenige und kleine Kampfspuren, jedoch die kleintypischen Lackblasen an 2 Entlüftungsöffnungen am Sitz- bzw. Unterrohr. Ist insofern etwas ärgerlich, da ich in letzter Zeit nicht die allerbesten Erfahrungen in Bezug auf Nachlackierungen gemacht habe und nun wieder ein Rahmenset durch die Republik schicken mußte. Gut, ging nicht anders, schon alleine deswegen, um der Korrosion unter dem Lack Herr zu werden und so wurde der Bereich des Tretlagergehäuses nachlackiert.

Bei der Komponentenauswahl war ich hin und her gerissen. Entweder dieser purplelastige Flash-Aufbau eben jenes Rades von damals oder eine eher gediegene vorwiegend in silber gehaltene Ausstattung mit White Ind.-LRS, Cook RSR in purple oder silber und der Rest dann komplett XTR. Entschieden hatte ich mich zuerst für die purplefarbige Grafton-Full-Version, die ich dann aber wegen einer defekten Kurbel wieder fallen ließ. Sie wich einer um die Bremsanlage erweiterten XTR und einer wunderschönen Cook RSR.

Der Aufbau ist für mich momentan das Maß aller Dinge, bin so sehr zufrieden und der Traum hat sich somit erfüllt. Auch wenn das Rad nicht mehr gefahren wird, es bereitet mir immer Freude, wenn ich es betrachte und erlebe jedes Mal aufs Neue eine kleine Zeitreise in die 90er.

Beteiligt am Aufbau waren mit Rat, Tat und Teilen SYN-CROSSIS/Frank, curve/Marc, classicbikelady/Nelly, IHateRain/Michael, HOLZWURM/Thilo, GaryParker/Jochen, Zaskar1998/Paul, MEGADEATH, synlos/Tom, opi13/Thomas, Paye/TourForum, Bistduverrückt/Peter, espress0/Robert, kasimir2/Marc, MadLine/Lars, Raze/Jürgen, Dean76/Andre, Koe/Stefan, mauricer/Moritz, nutallabrot/Jens, Whizzwheels, Jäger Motorsport und Rabbit-Cycles"



Mittlerweile sind wir im Jahr 2022. Zeiten kommen und gehen, manche Entwicklungen haben sich etablieren können, viele sind wieder verschwunden. Grafton und Ringlé haben sich von der Haltbarkeit über die Jahre als Edelschrott erwiesen, die ollen Shimano Großserienteile funktionieren zuverlässig. Die Marke Klein ist schon lange Geschichte, das Bike ist hingegen immer noch bei mir und ich habe heute nun nach Jahren diesen Text auch mal wieder rausgekramt.... als ist es gestern gewesen, muß immer wieder schmunzeln..... geil!



Dank der Tour-Heftchen hab ich schrauben gelernt... und passende Stofffetzen gibt's auch noch zu hauf... ;)
 
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