Hallo,
ich bin bis jetzt immer stiller "Mitleser" gewesen und dachte ich melde mich mal an und Poste meinen ersten Beitrag.
Kurz zu mir:
Ich bin Tobias und komme aus dem schönen Zittau. Bin bei uns entweder mit meinm Radon Slide 160 unterwegs oder mit meiner universal Waffe dem FatBoy.
Da der Junior gerade erst anfängt mit dem Laufen, gibts am Fatty einen passenden Anhänger (am Slide leider nicht kompatibel, da Carbonrahmen).
Jetzt aber zum "Tourbericht", wenn man die kleine Ausfahrt so nennen möchte
Freitag 8. Dezember
Die geplante Abfahrt um 17 Uhr in Zittau (nach dem Feierabend) verschiebt sich leider, da mein Kumpel dienstlich eingespannt ist und nicht pünktlich wegkommt. Nachdem die Uhr bereits 19:00 zeigt starte ich alleine in Richtung Zittauer Gebirge, da er noch auf der Straße festhängt.
Er kommt aus der Dresdner Richtung und unser Plan sieht nun vor:
- ich komme von der Zittauer Seite zum Biwak in CZ geradelt
- er übers Elbtal mit dem Auto ans Biwak und früh gehts gemeinsam los
Da mir die Zeit im Nacken sitzt und das Thermometer mit -2°C auch nicht wirklich zum verweilen einlädt, gehts vollgepackt mit straffen Tritt los.
Ich Fahre von Zittau aus über den Olbersdorfer See in Richtung Gebirge und steche über Bahnhof Bertsdorf in die "Berge" und pedaliere nach Jonsdorf.
Da unser Ziel "Mühlstein" (
http://www.luzicke-hory.cz/mista/index.php?pg=zmmilsd) in Tschechien liegt, quäle ich mich auf rutschigem Untergrund (mittlerweile lässt Frau Holle ein bisschen was fallen) entlang der Deutsch-Tschechischen Grenze von Jonsdorf hoch nach Waltersdorf.
Oben angekommen gönne ich mir einen heißen Tee. Als ich gerade dabei bin meine Finger ein bisschen aufzutauen klingt das Telefon ... "Ich muß mal sehen wann ich da bin" schallt es aus dem Hörer.
Meinem Kumpel ist kurz nach Hrensko ein fetter Dachs vor den neuen Oktavia gelaufen und er muß auf die Cops warten ... KLASSE
Leicht deprimiert packe ich meinen Rucksack und lasse die Lausche rechts liegen (eigentlich wollte ich hoch und die Aussicht geniesen).
Das letzte Stück bergauf bis auf die "Chata Luz" und siehe da, in der Baude gibts nix mehr, Licht ist bereits aus. Der Blick auf die Uhr sagt fast 22 Uhr ... Warum verdammt hab ich so lange bis da hoch gebraucht???
Nun beginnt die Abfahrt von der Lausche Richtung Mühlstein. Da es mittlerweile überall gleichmäßig "beschneit" ist, lasse ich am Fatty noch ein bisschen Luft ab um die Auflagefläche der
Reifen * zu vergrößern. Bin mit 0,65 bar gestartet und geh jetzt runter auf 0,4 ...
Da wir leider auch erst seit kurzem wirklich Frost haben, ist die Abfahrt eher unschön. Die Pfützen und Furchen sind nur oberflächig zugefrohren und beim überfahren bricht ständig das Eis auf.
Selbst mit den 4,6er
Reifen * sinkt man ein und bleibt quasi stecken ...
Um ca. 22.30 komme ich in Mühlstein an und beziehe Quartier in der "Schutzhütte" am nördlichen Ende des Geländes. Stirnlampe raus, Holz sammeln, Hobo zünden ...
Noch schnell eine Tütensuppe auf den Kocher gehauen und siehe da, das liebe Telefon ...
"Die Cops sind noch nicht da, bei mir bestimmt noch min. 1 Stunde"
Bah, so eine Scheiße! Da weder er noch ich Lust auf eine unausgeschlafene und durchgefrohrene Samstagsrunde haben, bricht er ab und fährt nach der Aufnahme zurück nach Dresden.
So was nun? Fast 23 Uhr - zurück nach Zittau?
Da ich was gegessen habe und auch die Ausrüstung für das Nachtlager bereits liegt entscheide ich mich für "ab ins Bett"
Als ich mir den Schlafsack einrichte stelle ich mit erschrecken fest: "Scheiße, ich hab die große Folietüte vergessen, damit ich die nassen Klamotten mit in den Sack nehmen kann".
Boh, was kann denn noch alles schief gehen?
Also Klamotten an den Unterstand gehangen und rein in den Schlafsack.
Da es kälter ist als erwartet, stelle ich mir sicherheitshalber den Wecker auf 3 Uhr damit ich mal munter werde und kontrollieren kann ob die Füsse schon blau sind.
Ich genieße die ruhe und mir fallen bei frischer Luft sofort die Augen zu.
Samstag 9. Dezember
Tüt Tüt Tüt
Der Wecker klingt - 3 Uhr ....
Trotz Daunenjacke im Schlafsack und extra Inlet ist es ARSCH kalt. Der Biwaksack ist komplett überfrohren ... Da ich ausreichend Feuerholz vorbereitet habe, zünde ich schnell den Hobo.
Aluflasche aus dem Rucksack und den Liter Wasser in den Kochtopf.
Das kochende Wasser zurück in die Aluflasche, Deckel drauf und ab mit der Wärmflasche in den Schlafsack. Herrlich
Augen zu und weiter pennen ....
Früh um ca. 6Uhr weckt mich wieder die KÄLTE, boh müssen unsere Großväter im zweiten Weltkrieg gefrohren haben. Mit Schlafsack (-5°C Komfort + Isomatte für selbiges + Biwaksack) ist an schlafen nichtmehr zu denken. Das
Garmin * sagt -6,5 ....
Also raus aus dem Sack, die Klamotten vom Unterstand genommen und DUM-DUM:
"So eine Scheiße, komplett steif gefrohren ..."
Also feließig klopfen, sodass der Kram erstmal beweglich wird.
Anziehen, alles schnell einräumen und noch eine Tasse heißen Tee aus der Thermoskanne.
Rauf aufs Rad und treten, treten, treten > da wirds warm.
Es geht von Mühlstein Richtung Osten Richtung Petrovice. Immer schön durch die Wälder.
Langsam wird es hell ...
Es geht leider nur extrem langsam vorran, da es zwar kalt ist, aber die zugefrohrenen Spurrinnen der Forstwirtschaftsfahrzeuge trotzdem immer wieder aufbrechen.
Runter vom Rad und den Bock aus der Rinne ziehen, Stück weiter fahren und das gleiche Spiel von vorn.
Irgendwann reichts mir und ich fahre nur noch die kleinsten Wege. Ist zwar ein ehlendes Zick-Zack, aber wenigstens kein stecken bleiben mehr.
Um ca. 10:15 Uhr bin ich zurück an der grünen Grenze DE-CZ.
Bei Abfahrt im Biwak wollte ich eigentlich nur noch zurück nach Zittau, aber nun sind die Knochen warm und der Spass wieder da.
Also entschließe ich mich doch den Grenzweg zwischen DE und CZ in Richtung Hochwald zu fahren.
Um den Hochwald drum herum und um ca. 11:30 bin ich beim Knut in der Kammbaude auf dem Hain.
Die Kneipe ist geöffnet und siehe da "es duftet nach Knobi-Suppe".
Also rein in die gute Stube und erstmal Energie nachladen.
Nach erfolgter Stärkung gehts ohne große Höhendifferenzen von der Kammbaude, über Felsengasse in Richtung Töpfer. Auf halber Strecke setzt ordentlich Schneefall ein und ich rolle bei bestem Winterwetter durch den Wald.
Oben auf dem Töpfer gibts erstmal den Rest heißen Tee und einen meiner lieblings Aussichtspunkte im ganzen Gebirge.
Da wir am selben Tag noch Weihnachtsfeier in der Firma haben und die Tradition vorsieht vorher eine Wanderung zu machen, entschließe ich mich aufzubrechen um punktlich um 13 Uhr am Treffpunkt in Olbersdorf zu sein. Das Fahrrad schmeiß ich beim Kollegen ins Auto und kann in Ruhe die Winterwanderung genießen ... Sagt der Plan ...
Es kommt anders als gedacht ...
Die Abfahrt ist verblockt und der rutschige Schnee zwingt mich zu einem kleinen Umweg. Ich komme zu spät in Olbersdorf an und die Wandertruppe ist bereits gestartet.
So ein Mist ....
Also Telefon raus: "Wo seit ihr" "An der Teufelsmühle, und laufen auf den Töpfer"
Der Chef schmeißt immer eine Runde und das beisammen sein ist eigentlich immer Spitze. Also egal, ab hinterher ...
Mit viel Fluchen komme ich nun zum zweiten mal auf dem Töpfer an.
Rein in die Baude und siehe da, alle bestellen Essen
Es gibt was zu futtern und nachher gehts ohne große Umwege zurück nach Zittau und anschließend zur Weihnachtsfeier.