An alle, die hier so groß posten, sie würden das Pfefferspray gleich auch beim Hundebesitzer anwenden: Lest mal auf eurem Pfefferspray nach, es darf nur zur Tierabwehr eingesetzt werden. Bei jedem anderen Gebrauch macht ihr euch strafbar!
Zitat von Ronaan
Eines Tages dann, ich bieg wieder zum Briefkasten ab --> Vollbremsung, da liegt ja was vor der Tür. Sehschärfe justieren --> Hund, braun, Stockmass ca. 70cm. Hund steht auf und knurrt, biker (ich) auf bike sitzend schiebt rückwärts auf die Strasse, und gibt gummi was geht, begleitet von einem lauten "aaaaaAAAAAAAAaaaaaaaAAAA"
Ich sehe hier auch das Problem, dass du als 15 jähriger ohne Hundeerfahrung einfach Angst hattest, deine Reaktion war also ganz normal. Es ist auch ganz einfach die Pflicht des Hundehalters dafür zu sorgen, dass der Briefkasten frei zugänglich ist und der Hund nicht selbständig das Grundstück verlässt, darüber brauchen wir uns hier nicht zu streiten. Ein solches Erlebnis kann einem Kind oder Jugendlichen sein Leben lang Angst vor Hunden machen.
Aber: Wer sagt denn, dass der Hund dich nicht freundlich begrüßt hätte, wenn du einfach stehen geblieben wärst?
Da die meisten Hundehalter ihre Tiere doch ganz gut einschätzen können, laufen bissige Hunde eher nicht frei herum.
Zitat von hubabuba
Soweit so gut. Und Du hast ja auch im Wesentlichen recht.
Aber gerade Dir mit Deiner Erfahrung sollte klar sein, dass es sich im Fall 1 bereits um Nötigung handelt.
Und im zweiten Fall sieht der Hund mitnichten "zu Recht" rot. Wenn er beisst ist es Körperverletzung. Basta.
Wir wollen doch nicht die Verhältnisse verdrehen. Der Hund muss sich "richtig" verhalten, d.h. richtig erzogen worden sein.
Fall 1 ist sicher nicht in Ordnung, aber wohl doch eher als Belästigung zu werten.
Bei Fall 2 sehe ich allerdins die Nötigung beim auf Fußgänger (sogar Kinder) zurasenden Biker.
Ich habe wirklich sehr viel Verständnis für Leute, die Angst vor Hunden haben, und sorge daher auch dafür, dass meine Hunde niemanden belästigen und ängstigen. Aber ich kann auch von anderen Menschen verlangen, dass diese mich und meinen Hund nicht belästigen. Ich kann es überhaupt nicht leiden, wenn rücksichtslose Biker auf mich als Spaziergänger zurasen, ohne das Tempo zu drosseln, so dass ich gar keine Zeit mehr habe, den Hund heran zu rufen, sondern gerade noch vom Weg springen und hoffen kann, mein Hund schafft es auch noch. Wenn ein Hund sich bei solchem Benehmen dann erschreckt, finde ich es sehr verständlich. Ich fahre an Fußgängern (mit und ohne Hund) langsam vorbei und grüße und habe so nie! Probleme. Weder mit den Hunden noch den Hundebesitzern oder Eltern kleiner Kinder.
Zitat von moo
@ harnas:
Du verlangst etwas viel (Fachwissen, Zeit- und Schleppaufwand) vom Radfahrer. Ich würde sogar sagen viel zuviel. Ich für meinen Teil bin weder gewillt für jeden Hund abzusteigen noch Leckerchen zu kaufen und mitzuführen. Letzteres ist übrigens auch nicht unbedingt im Sinne des Halters.
Wer ist denn nun das intelligentere Lebewesen? Der Hund wird sich artentsprechend verhalten, er kann nicht anders, auch nicht durch Erziehung. Der Mensch allerdings ist fähig sich relativ schnell das nötige Wissen anzueignen. Kein großer Aufwand, wenn man damit wirksam Gefahren für Leib und Leben begegnen kann. Der Zeitaufwand dafür ist eher sehr gering und wenn du Hunde einschätzen kannst, brauchst du so gut wie nie mehr absteigen. Ein Angemessenes Tempo ist bei Begegnungen mit Mensch und Tier trotzdem ein Muss. Pfefferspray, Messer, usw. wiegen sicher mehr und sind teurer als eine Scheibe Wurst für den Hund in der Nachbarschaft (anfangs, wenn der Hund dich kennt, brauchst du sie ja nicht mehr).
Übrigens: Powerriegel mögen viele Hunde auch
Zitat von moo
Leute mit Hundeerfahrung raten hier, das Radlerjagen der WauWaus mit Leckerchen zu belohnen ? Das wird der Hund sich merken und in Zukunft keinen dieser potentiellen Fütterer unbehelligt vorbeilassen.Pavlov lässt grüssen - Stichwort positive Verstärkung.
Das mit der Konditionierung ist nicht so einfach. Einem Hund das Jagen abzugewöhnen ist gerade deshalb so schwer, weil es ein selbstbelohnendes Verhalten ist! Der Hund braucht keine weitere Belohnung, wenn er aus reinem Spaß am Hetzen jagt. Du sollst auch nicht deine Leckerchen in voller Fahrt abwerfen, im oben genannten Fall würde das den Hund auch gar nicht interessieren. Es geht um den speziellen Hund in der Nachbarschaft, der meint, dass du ihm etwas willst. Diesen kannst du mit Leckerchen davon überzeugen, dass du harmlos bist (siehe Postbote in meinem letzten Posting)
Es gibt sie, die paddeligen Hundebesitzer (übrigens meist Männer!), die ihre Hunde nicht richtig einschätzen können, oder die es sogar etwas stolz macht, einen Hund zu haben, vor dem Andere Angst haben.
Die absolute Mehrzahl der Hundehalter möchte aber nur ein harmonisches Zusammenleben mit ihrem Hund. Sie arbeiten ständig an seiner Erziehung und ihrem eigenen Hundeverstand. Sie sind stolz auf ihren gut sozialisierten und menschenfreundlichen Hund. Welpenprägungsspieltage und Erziehungskurse für Hunde sind (trotz hoher Preise) überlaufen, Hundeschulen boomen. Und die absolute Mehrzahl aller Hunde hat in ihrem ganzen Leben keinen Menschen angefallen.
Ich bleibe dabei: Viele der hier dargestellten Angriffe waren gar keine. Was auch dadurch bestätigt wird, dass die, die sich richtig verhalten eben keine Probleme haben und auch kein Pfefferspray benötigen, obwohl sie statistisch gesehen genauso oft gefährlichen Hunden begegnen, wie die, die sich eben falsch verhalten und immer wieder verfolgt werden.
Aber wer von euch wurde denn nun wirklich schon einmal gebissen? Nicht verbellt, angefletscht oder verfolgt, nein wirklich gebissen! Gerade das laute Bellen und extreme Zähnefletschen ist ein Zeichen für Angst! Seht euch den Hund mal genauer an, der Schwanz ist eingeklemmt, die Ohren und Lefzen nach hinten gezogen. Dieser Hund hat mehr Angst als ihr! Er fühlt sich von euch (wodurch auch immer) bedroht und hofft, euch durch sein Getue vertreiben zu können, ohne dass ihr angreift. Das ist auch der Grund, warum man hier immer wieder liest, dass der Hund zu langsam war. Er wollte euch gar nicht wirklich einholen! Und noch eins: Von Menschen geschlagen zu werden, das macht einen menschenfreundlichen Hund erst zur Gefahr! Schlechte Erfahrungen mit Bikern können den Hund wirklich in der Annahme festigen, dass Biker eine Gefahr sind und angegriffen werden müssen.
Ich wünsche allen schöne Touren und zählt doch mal die unauffälligen Hunde, die euch einfach ignorieren und ihrer Wege gehen.