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Trailspötter
Ich finde, es wird zu dem Thema gern immer nur die halbe Wahrheit berichtet bzw. davon ausgegangen, daß alle Biker über richtig dicke Waden verfügen bzw. nur in sehr homogenem, gebirgigem Gelände unterwegs sind (à la: Morgens nur berghoch, ab Mittags dann nur bergab o.ä.).Also ist 2x10fach auch nicht anfängergeeignet, oder verstehe ich da was falsch?
Ich habs an anderer Stelle schon mal geschrieben: Wer in Gegenden bikt mit echten (auch happigen) Anstiegen, aber zum Trail oder zwischen den Trails auch ausgiebige Flachstrecken hat, darf sich bei 1 x 11 also dann ein zweites Kettenblatt in den Rucksack stecken und unterwegs dann die Blätter wechseln, weils entweder steil berghoch oder schnell-flach nicht optimal ist. Wozu soll ich mir diesen Blödsinn antun, wenn ich mit 2 x XX oder sogar 3 x XX die volle Bandbreite habe? Weiteres Argument: Fahren nach Trittfrequenz. Ich hab ne Wohlfühltrittfrequenz, die ich intuitiv gern fahren möchte (egal ob berghoch oder schnell-flach). Macht mir echt keinen Spaß bei jedem starken Wechsel des Geländeprofils/der Geländeübergänge, entweder mit zuviel Kraft oder mit zu hoher Frequenz treten zu müssen, bis Gang dann irgendwann wieder zum Gelände "paßt". Da ist mir die durch die vorderen Kettenblätter mögliche feinere Gangabstufung eine echte Hilfe. Drittes Argument: Kostenvergleich der Kettenblätter vorn + "normales" 9- oder 10fach Ritzelpaket (sind ja immerhin Verschleißteile) gegen 1 x 11 oder 1 x 12 Ritzelpaket. Also rein aus Kostengründen ist mir 3 x 9 oder 10 deutlich lieber als 1 x 11 oder 12 irgendwas.
Viertes Argument - speziell bei Anfängern: Warum soll ich mir ne teure Lösung kaufen, die mich zudem noch begrenzt und mir gegebenenfalls auch noch den Spaß am Biken verleidet, wo ich doch noch gar nicht so richtig weiß, was mich so als MTB-ler erwartet. Kettenblätter vorn zu reduzieren geht immer.