Eigentlich ist es so: Die Airline hat mit der Beförderung deines Bikes nicht das Geringste zu tun. Das Bike fliegt nur in deren Maschine mit und dafür kassieren sie dich ab. Von dem Moment, wo du am Flughafen das Bike abgibst und am Zielflughafen wieder entgegennimmst, ging das Bike durch die Hände des Personals verschiedener Flughafenbetreiber.
Die Lufthansa ist seit ihrer letzten versteckten Preiserhöhung (Juni 2011) für mich gestorben - und ich fliege viel mit Bike.
70 EUR je Flugrichtung ist schon ziemlich dreist.
Ein Bike wird immer zu diesem Preis verrechnet, selbst wenn du innerhalb der Freigepäckgrenze bleibst.
Entgegen der Sondergepäckbedingungen, in denen Gepäckstucke bis 140 cm Länge zum Preis von 35 EUR befördert werden, verdoppelt sich der Preis, wenn der Inhalt als Bike deklariert wird.
Beim Rückflug von Manchester vergangen Oktober kam noch eine Servicepauschale in Höhe von etwa 15 EUR hinzu, weil der Flughafenbetreiber auch was verdienen wollte.
Diesen Betrag immerhin hat mir die Lufthansa nach ellenlanger Reklamation ersetzt.
Vor der Preisumstellung im Juni 2011 war die Mitnahme bei der Lufthansa kostenlos, solange man mit dem Gesamtgewicht des Gepäcks innerhalb der Freigepäckgrenze blieb.
So ist das heute noch bei Air France oder British Airways beispielsweise.
Die Briten verlangen noch nicht mal die vorherige Anmeldung des Beförderungsgutes.
Zum Thema Verpacken und Demontage:
Papier ist geduldig.
Es stimmt schon, alle Airlines haben klar formulierte Beförderungsbedingungen.
Auf die praktische Abwicklung beim Einchecken und Beladen haben diese aber faktisch keine Auswirkung, denn das Personal des Flughafenbetreibers entscheidet, wie es die Packstücke am liebsten hat.
Eine Callcenter-Mitarbeiterin erzählt also am Telefon immer das, was in ihren Beförderungsbedingungen drinsteht. Die Chance, dass sie noch nie den Frachtraum eines Flugzeugs gesehen hat, ist sehr groß.
Wie's dann tatsächlich gemacht wird, entscheidet aber das Bodenpersonal des Flughafenbetreibers, welches das Gepäck transportiert. An das kommst du aber infotechnisch gesehen nicht ran, weil es nicht dein Vertragspartner ist.
Man kann es so machen wie Stuntzi und hat in 99 Prozent der Fälle Glück: Das Rad unverpackt am Sperrgepäckschalter abgeben, nachdem man den Check-In-Tag erhalten hat. Man riskiert aber auch, abgewiesen zu werden. Hab ich schon erlebt.
Ein unverpacktes Rad hat Vorteile: man sieht was es ist und es lässt sich leichter transportieren, weil rollen. Die Vermutung hingegen, dass ein unverpacktes Bike einen größeren Schutz genießt, weil es mangels Verpackung so "verletzlich" wirkt, muss hingegen ins Fabelreich des Volksglaubens abgetan werden. Ich hab mir von schmerzfreiem Gepäckpersonal an mehreren Flughäfen erzählen lassen, dass es denen so was von sch***ßegal ist, was und wie befördert wird und in welchem Zustand es ankommt, dass man eine solide Verpackung dann doch wieder in Erwägung zieht.
Mein Tipp: Lenker querstellen signalisiert schonmal Kooperationsbereitschaft. Pedale abschrauben ebenso. Ausserdem hilft's dagegen, dass das Bike nicht zufällig radelnd vom Flughafengelände verschwindet (je nachdem wohin man fliegt...). Tu gegenüber den Berufslächlern wenigstens so, als liessest du die Luft aus
Reifen und Dämpfern ab. Nicht viel, nur so tun, als ob.
Wenn Du`s nicht verpacken willst, dann nimm wenigstens eine Plastiktüte (wie Fahrradgarage). Air France hat die Überzieher für 5 EUR vor Ort verkauft. Damit hast du die Check-In-Models auf deiner Seite.

Dass es im Flieger Spezialhalterungen für Bikes geben soll, halte ich für Grimms Märchen...