Er ist drinnen, der Dt Swiss Carbon!
Hier ist mein erster Testbericht:
Den ersten Unterschied merkst du beim Anheben des Bikes, das Heck ist deutlich leichter, kein Wunder, es fällt ja der relativ schwere Ausgleichsbehälter in der Nähe der Hinterachse (ungefederte Masse!) weg.
Subjektiv ist mehr Federweg spürbar, man hat das Gefühl, das Bike steht etwas straffer aufrecht und federt eine Spur weiter ein. Ich habe ca 8bar in der Luftkammer statt beim Fox 11 bar, das deutet für mich auf ein größeres Luftvolumen. Als Sag habe ich bei einer Einbaulänge von 190mm ca 12mm eingestellt. An der Stellung des Gummirings nach Durchfahren meiner Hausrunde war erkennbar, dass mehr Hub ausgenutzt wurde als beim Fox Float.
Die am meisten auffallende (positive) Überraschung des
DT Swiss gegenüber dem Brain-System ist das Fahrverhalten im gesperrtem Modus. Das Gerät ist bocksteif, fühlt sich direkter an und treibt spürbar besser voran, im Vergleich dazu hatte ich beim Brain bei Sprints auf der Ebene oder bei leichten Steigungen ein schwammiges und träges Gefühl.
Im Gelände: sensibler als der Fox, vor allem kommt die Reaktion des Dämpfers subjektiv schneller, es gibt keine Nachdenksekunde, das Brain reagierte zwar auch, aber manchmal erst, wenn das Hindernis eigentlich schon vorbei war oder eben erst bei den folgenden Hindernissen.
In der Ebene hat das Stumjumper mit
DT Swiss im Sitzen auch im geöffneten Modus nur eine geringe Neigung zum Wippen, außer man tritt sehr heftig in die Pedale.
Weiterer Vorteil: Das Einstellrad der Zugstufendämpfung ist beim DT gut erreichbar, beim Fox (Brain Float Modell 2006) so gut wie gar nicht oder bestenfalls mit einem Holzstäbchen vom Chinesen.
Nachteil: Ich bin im gesperrtem Modus bergauf gefahren, und da ist es mir passiert, dass das Hinterrad bei einem Hindernis auf Schotter durchrutschte, weil eben der Bodenkontakt eher Hardtail-like ist, aber das wollte ich ja so. Ich glaube jedoch, das ist nur in der Umgewöhnungsphase. Und wenn ich will, kann ich ja entsperren.
Fazit: Der Tausch war eine gute Entscheidung, würde ich sofort wieder machen und kann ich nur empfehlen!
Zur Technik: An der Vorderseite braucht man das
DT Swiss Buchsenset mit 15,8-16mm, Hinten ist es etwas schwieriger: Der Bolzen am Stumpjumper hat einen Durchmesser von 15mm. Der
DT Swiss Dämpfer hat im Lager einen Innendurchmesser von 16mm, im welchem eine Nylon-Ring mit einem innen liegendem Kugelgelenklager eingepresst ist. Das Kugelgelenk hat einen Innendurchmesser von 10mm. Den schwarzen Nylon-Ring samt Kugelgelenk habe ich ausgepresst, das Metall-Kugelgelenk entfernt und den Nylon-Ring so lange innen mit Rundfeile und Dremel vorsichtig bearbeitet, dass der Bolzen streng, aber gerade eben hindurch geht. Dann diesen nur etwa 0,5mm dünnen Ring in den Dämpfer geklebt. Auf diese Weise ist eine dünne Nylon Hülse zwischen Dämpfer und Bolzen, wie im Original. Bei DT haben sie mir empfohlen, kein hartes Material für diesen Distanzausgleich zu verwenden. Da der
DT Swiss um 4mm schmäler als der Fox ist, braucht man noch zwei Distanzringe mit je 2mm Stärke, Außendurchmesser 21mm und Innendurchmesser von 15mm.