Ich klink mich mal ganz bescheiden mit einer Frage ein: ich hatte vor kurzem einen leichten Bandscheibenvorfall, mein Orthopäde empfiehlt mir zum Joggen Schuhe mit einer guten Dämpfung (so 10-15km mache ich auf ner Standard-Runde).
Da du einen Bandscheibenvorfall hattest, dachte ich, ich äußere mich kurz dazu, denn dein Körper hat dir damit was wichtiges mitgeteilt.....
Dein Ziel sollte jetzt sein, die Dämpfung der Schuhe, hoffentlich mit flacher Sohle, im Laufe der Zeit, immer weiter bis auf ein Minimum ( Minimalsohle ) zu reduzieren, denn die beste Dämpfung bietet unser Fuß. Insbesondere wenn du lange Strecken laufen willst, solltest du dringend eine Fuß - und Laufanalyse, bestenfalls auf einer Messdruckplatte und dazu täglich gezieltes Fußmuskulatur-Training machen ( Siehe dazu auch mein Beitrag hier auf Seite 4 )
Also jetzt nicht auf deiner Schuhdämpfung ausruhen, wenn du zukünftig keine weiteren Bandscheibenvorfälle oder Knie und Hüftprobleme riskieren willst. ? Oft läuft das dann, je nach Prolaps-Ausprägung und Lokalisation, auf operative Verfahren hinaus, wie Diskektomie, Chemonukleolyse, oder endoskopisch transforaminal mit einer Nukleotomie, die meistens keine Lösung bringen, weil die Ursache damit nicht behoben wird. Die Empfehlung deines Orthopäden ist nur eine temporäre Notlösung. Denke bitte dran!
Egal ob dein Orthopäde eine Spinalkanalstenose, eine L4 oder L5 Nervenwurzelkompression mit positiven Lasegue und Bragard Zeichen, oder eine einfache Protrusion, mittels einer Bildgebung diagnostiziert hat,
empfehle ich Dir, täglich an den bio-mechanischen Grundlagen aus der Evolution zu arbeiten und das Laufen nur als Ausgleich auszuüben.
"Basics aus der Evolution abgeleitet auf dein Bandscheibenvorfall als tägliches Zähneputzen"
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Passives Hängen, akkumuliert 7 Minuten täglich, zur Dekompression der Bandscheiben und Wirbelkörper
( Bandscheibenvorfallprophylaxe + Bandscheibenprotrusionsprophaylaxe im Bereich L5 , L4, auch bei Nervenwurzelsyndrom )
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Spinal Waves und Jefferson Curls" zur Mobilisation der Wirbelsäule. ( Man ist nun mal so alt, wie die Wirbelsäule ) Morgens, mittags und abends vom schlafen gehen, erstmal OHNE GEWICHTE
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"Toes to bar" = Beim Hängen, mühelos die Füße zu Stange anheben, ohne Schwung holen zu müssen
( Dabei Bauchnabel anspannen, Gesäßmuskulatur anspannen = massive Entlastung der LWS )
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"Die Brücke" in der Retraktion der Schulter und Entkopplung aller 34 Wirbelkörper, mindestens 2 Minuten in dieser Position verweilen. Lasse die Übung aus, wenn du sie noch nicht kannst und mache stattdessen "Table Pose"
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"Table pose" Eine Minute in der Position bleiben, die Schulter bleiben nach hinten gestreckt.
Für deine Hüftbeuger-Übungen und Dehnung der dorsalen Muskelkette, suche dir einen kompetenten Osteopathen oder Physiotherapeuten. Hier sollte der Fokus auf mögliche
Verspannungen dieser Muskeln gelegt werden.
1.
M. Iliacus + Psoas ( Verursacht zu 80% Bandscheibenvorfälle )
2.
Tensor fascie latae ( Zieht am Iliotibialisband , fördert Beckenschiefstand , somit auch Bandscheibenvorfall )
3.
Oberen Teil von Rectus femoris ( Als Hüftbeuger und Gegenspieler zieht er dich beim Laufen nach vorne, Hohlkreuz, verspannt damit die Rückenmuskulatur ( den Spieler Quadratus Lumborum ) was zu Bandscheibenvorfall führen kann.
Gesäßmuskulatur: Gluteus medius und maximus Die größte Muskulatur des Körpers, Veränderte Statik beim Laufen, Ergebniss: muskuläre Dysbalance.... ES gibt nichts schlimmeres für die Bandscheiben. Wir operieren den Mist hier fast jede Woche......
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg.
Liebe Grüße au BaWü