Allein im Wald

Als Ergänzung zum Erste-Hilfe-Set: einen Kurs machen um die eigenen Erste-Hilfe-Kentnisse aufzufrischen. Haben die meisten zwar sicherlich irgendwann gemacht aber Wissen das nicht genutzt wird verstaubt bekanntermaßen schnell. 30€ abdrücken, einen Samstag beim DRK verbringen und anschließend ist man hoffentlich ein bisschen kompetenter wenn es darum geht sich selbst oder andere zusammenzuflicken. Mich hats vor vier Wochen mit den Rennrad zerlegt, einfach ganz dumm in einer Kurve weggerutscht und schon lag ich da mit einem Loch im Unterarm und zerbombtem Knie. In diesem Moment war ich sehr dankbar das in der Nähe Menschen waren die a) ein 1-Hilfe-Set hatten und b) selbiges zu benutzen wussten. Ich war auf dem Ruhrtalradweg unterwegs nähe Mülheim (also nicht in der Wildnis), trotzdem hat es vom Eintreffen des Krankenwagens bis ich dann mal in der Notaufnahme dran kam 'ne dreiviertel Stunde gebraucht, da war es angenehm vorher zumindest provisorisch verarztet worden zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab noch mal aus aktuellem Anlass einen Nachtrag zu erste Hilfe Sets, die es bei Amazon und Co gibt:

Schaut vorher nach, was drin ist! Hatte das Set von DocCheck und auf den ersten Blick sieht das gut aus. Aber weit gefehlt. Ein paar Pflaster, einige Mullbinden und 2 Wundauflagen 5x5 (Plus eben Handschuhe Rettungsdecke und Co). Kein einziges Verbandspäckchen.

Da kann man genau so gut das billige hier für nen 5er nehmen. Da ist zwar auch nix drin, dafür ist es viel kompakter und es ist sinnvoll zu ergänzen mit ein paar Verbandspäkchen.

Hatte die Tage nen Crash auf Schotter und ne unangenehme Schürfwunde am Ellenbogen. Es ist viel einfacher einem Kumpel zu erklären (bzw. kann man es noch selbst machen) wie man ein Verbandspäckchen richtig benutzt, anstatt wie man sich aus Mullbinde (wenn denn eine dabei ist) und Wundkompressen (die in 5x5 cm eh nichts taugen) eine vernünftige Wundversorgung baut.

Zum Post von @sarah_k : Ein Erste Hilfe Kurs ist definitiv viel wert!
 
30€ abdrücken, einen Samstag beim DRK verbringen und anschließend ist man hoffentlich ein bisschen kompetenter wenn es darum geht sich selbst oder andere zusammenzuflicken.

Kann ich persönlich nicht empfehlen. Habe genau das gemacht, aber als 2 Tageskurs beim DRK und der erste Spruch war, wenn wir uns beeilen, sind wir mit dem Stoff schneller durch und alle können früher heim.. Genau, das war meine Intention einen 1. Hilfe Kurs zu machen. Auf dem Niveau fand dann auch der Rest des Kurses statt. Dann vielleicht eher bei einem Outdooranbieter einen Kurs machen, der auch mehr auf die Verletzungen von Outdoorsportunfällen spezialisiert ist. Zumindest, wenn es um die 1. Hilfe bei unserem Lieblingssport geht.
 
hast du nicht gesagt, dass du dir die zeit gerne nehmen würdest?

Ich schon, die anderen 15 Teilnehmer aber nicht... Das nennt man dann Demokratie, oder so...

Leider wußten wir vorher nicht, dass der Kurs auch für Fahranfänger gilt, die da wirklich nur hin sind, weil sie eben müssen, nicht, weil sie wirklich interessiert sind.
 
@Pumu90
Ich stell mir Erste-Hilfe-Päckchen selbst zusammen. Die Verbandskisten vom Auto müssen alle paar Jahre ausgewechselt werden, da ist genug Zeugs drin, dass noch gut und verwendbar ist. Was noch fehlt, wenn was fehlt, wird dazu gekauft.

Joa aber das wichtige Zeug läuft halt auch ab. Und gerade die sterilen Teile braucht man ja im Ernstfall
 
In der Pampa ist und bleibt nix steril. Oder hast Du auch sterile Handschuhe an Bord?



:daumen:

Keine sterilen, aber keimarme schon. Und Fakt ist, dass du abgelaufenes Material (vor allem bei Dritten) nicht verwenden darfst, völlig egal wie gut es noch aussieht. Ebenso wenig dürfest du Desinfizieren. Mittel zur Verfügung stellen ist aber okay. Ich hab mir das nicht ausgedacht, ist halt D.

Mir wäre es nicht die 50-90 Cent für das Risiko wert.
 
Keine sterilen, aber keimarme schon. Und Fakt ist, dass du abgelaufenes Material (vor allem bei Dritten) nicht verwenden darfst, völlig egal wie gut es noch aussieht. Ebenso wenig dürfest du Desinfizieren. Mittel zur Verfügung stellen ist aber okay. Ich hab mir das nicht ausgedacht, ist halt D.

Und wer will das in der Pampa kontrollieren?

Wenn z.B. jemand im Wald eine arterielle Blutung hat, wäre mir scheißegal, was ich da auf die Wunde packe. Entsprechend Deiner Aussage müsste ich denjenigen alternativ verbluten lassen. Ok, alles klar...:spinner:
 
es ist besser abgelaufene Verbandartikel dabei zu haben als gar keine, der jenige der es braucht dem ist das eh egal, der ist froh das ihm jemand hilft! Bei größeren Verletzungen muss der jenige eh ins KH und wird dort richtig behandelt, dort fragt keiner wie alt das Verbandmaterial ist.
 
Wenn die rechtlichen Dinge so sind, werd ich mir in Zukunft doch überlegen müssen, jemanden zu helfen.
Sind sie nicht.

In Deutschland kannst du nicht rechtlich belangt werden, wenn du einer Person in Not hilfst, du kannst explizit als Ersthelfer (ergo jemand hat einen entsprechenden Kurs belegt) dafür belangt werden, wenn du nicht hilfst. Hilfe bedeutet aber schon, einen Notruf abzusetzen.

Grundsätzlich: In Notsituationen als nichtausgebildeter Ersthelfer nur das tun, was im eigenen Komfortbereich liegt und was man sich zutraut, genauso wichtig ist zu wissen, dass du für Fehler nicht belangt werden kannst.
Sollte ich (als betrieblicher Ersthelfer) jemandem die Rippen brechen durch Herzmassage, oder jemand verletzt sich, weil ich die Person zum Beispiel aus einem Auto ziehe, dann ist das zum Beispiel keine grobe Fahrlässigkeit oder irgendwas, für das ich belangt werden kann, weil ich es getan habe, um der Person zu helfen.

Es soll gerade verhindert werden, dass Leute Angst haben zu helfen, weil sie dann Konsequenzen zu befürchten hätten, besonders in Bezug auf Laien.
 
Im Notfall kann auch das verschwitzte Trikot runtergerissen:love: und als Druckverband hergenommen werden.

Tatsächlich wäre es sogar sinnvoller, ein altes Trikot zu nehmen anstelle von abgelaufenen Verbandsmaterialien. Allerdings brauchst du für nen Druckverband mehr als ein Trikot. Das saugt sich ja funktionsbedingt voll.

Klar, in der Praxis wird jeder wie beschrieben handeln. Da ist jedes Mittel recht. Dennoch sehe ich keinen Grund, wieso man wissentlich mit abgelaufenem Material unterwegs ist, grade wenn man über Centbeträge spricht.
 
Druckverband sollte doch durch druck auf die wunde die blutung stoppen:ka:

Du brauchst aber was dazwischen, was Druck auf die Wunde ausüben kann (Druckpolster). Und das muss eben aus Material sein, welches nicht aufweicht, also z.B. eine eingeschweißte Mullbinde, notfalls auch ne Wasserflasche oder einen Stock.

Mit nem Trikot kannst du vielleicht was abbinden, aber auch das sollte niemand tun der nicht weiß was er tut.
 
Du brauchst aber was dazwischen, was Druck auf die Wunde ausüben kann (Druckpolster). Und das muss eben aus Material sein, welches nicht aufweicht, also z.B. eine eingeschweißte Mullbinde, notfalls auch ne Wasserflasche oder einen Stock.

Mit nem Trikot kannst du vielleicht was abbinden, aber auch das sollte niemand tun der nicht weiß was er tut.

Würde je nach Situation so vorgehen: Trikot zusammenknüllen Stück Holz dazu mit den Ärmeln feste zubinden.

Bei Kleinigkeiten Lappen/Tampon/Schuhbändel

Verbandszeug hab ich bei Standardtouren nie dabei.

In Notsituationen ist Improvisation mMn. das A und O
 
Würde je nach Situation so vorgehen: Trikot zusammenknüllen Stück Holz dazu mit den Ärmeln feste zubinden.

Bei Kleinigkeiten Lappen/Tampon/Schuhbändel

Verbandszeug hab ich bei Standardtouren nie dabei.

In Notsituationen ist Improvisation mMn. das A und O

Aber wieso nicht? So ein Set wiegt keine 100 Gramm wenn es sinnvoll ausgestattet ist. Grade ne Rettungsdecke ist in einem Fall, bei dem du dir aus nem Stock und nem Trikot nen Notdruckverband baust auch nicht zu verachten. Und Handschuhe gegen Infektionen von dir (und vom Verletzten) sind auch nicht schwer. Grade im Winter oder Herbst. So ein RTW ist im Wald nämlich nicht in 5 Minuten.

Es mag sich mich einfach nicht erschließen, wieso man solche Dinge (und das vor allem in einem doch für Verletzungen anfälligen Sport) nicht bei hat.
 
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