Wachs (Paraffin) zur Kettenschmierung - Ein Erfahrungsbericht

So, ich melde mich auch zurück.
Die Beine sind noch nicht wieder so wie sie sollten, liegt aber vielleicht auch daran dass ich gestern aus Frust über das Wetter zu lange auf dem Laufband war. o_O
Whatever. Grad 40km in den heimischen Wäldern abgespult. Kein Re-Waxing bisher. Bedingungen heute: Für Ketten eigentlich tödlich. In den höheren Lagen schon Wieder trocken, stellenweise sogar leicht staubig. In den Senken überall Matsch und Pfützen. Prima Vorraussetzungen um dem Antriebsstrang gut zuzusetzen. Aber Pustekuchen. Kette und Antrieb nach wie vor sauber. Nach wie vor keine erhöhte Reibung zu bemerken. Dennoch bleibe ich dabei, Wachs ist lauter als Squirt. Hab das grad im Keller nach dem Ride nochmal "trocken" verifiziert. Das Schwesterbike mit XTR 980 und frisch Squirt behandelter Kette lässt sich zumindest im Montageständer Geräuscharmer pedalieren als jenes mit Wachs und 2x11XTR 9000. Kann natürlich auch am Material liegen, glaub ich aber nicht. Die Wachsschicht ist einfach "härter" als ein getropftes Mittel, scheint mir daher nach dem Einlauf weniger zu dämpfen. Whatever. Es läuft gefühlt super. :)
@maxracingshox Ich bin noch immer gespannt auf deine Tonspur :-D

Grüße,
Sebastian
 
Nachdem ich in den letzten Jahren diverse Schmiermittel durch getestet hatte, habe ich nach langem Nachdenken, ob sich der Aufwand lohnt, im Winter auch zum ersten Mal auf Molton Speed Wax umgestellt - beim MTB und Rennrad.

Gereinigt habe ich die Ketten mit Terpentinersatz (ziemlich gründlich) und anschliessend mit Isopropanol. Die Ketten sollten also sauber genug gewesen sein, für das Wachs.

Ich habe sowohl beim MTB als auch beim RR nach rund 350 km die Kette gewechselt und eine zweite gewachste Kette montiert. In beiden Fällen, weil ich das Gefühl hatte, die Kette wird etwas lauter.

In den 350 km habe ich glaube ich nur einmal die Kette mit einem trockenen Tuch abgewischt - sonst nichts gemacht. Die Kette war gegenüber den anderen bisher getesteten Mitteln schon deutlich sauberer. Aber aufgrund des offenen Antriebes darf man auch mit Wachs kein Wunder erwarten.

Abgesehen von den ersten vielleicht 50 km ist die Kette aber auf jeden Fall etwas lauter als gegenüber eine Ölschmierung. Und dies macht es für mich schwierig zu beurteilen, wann der richtige Zeitpunkt zum Nachwachsen ist, weil das Geräusch der Kette nicht zum "Zustand" der Kette passt.

An einer Kette (es war glaube ich die Kette am RR) hat allerdings ein relativ fester schwarzer Schmutz dran geklebt, der sich nur schwer hat abwischen lassen. Ich bin mir nicht sicher, aber es könnte vielleicht Wachsreste gewesen sein, die außen dran geklebt und sich mit dem Straßenschmutz vermischt haben. Vielleicht muss man beim nächsten Mal vor dem Montieren der Kette diese besser abwischen?!
Ansonsten waren die Ketten bisher sehr sauber!!! Alles, was an Schmutz daran "kleben" geblieben ist, konnte man leicht abwischen.

So gesehen bin ich eigentlich zufrieden - wobei ich mir bei der Sauberkeit und Lebensdauer noch mehr versprochen habe. Aber vielleicht waren meine Ansprüche einfach zu hoch. Aber verglichen mit den bisher gefahrenen Mitteln sind Sauberkeit und Lebensdauer doch deutlich besser.

Gruß
Roland
 
Naja, wen es bei uns regnet wird es auch schnell matschig. Da ist bei meinem Versuch das Wachs (allerdings ohne Zusätze) sehr schnell weg.
Gilt allerdings auch für andere Mittel.
Nur der Aufwand des neu Wachsens ist halt höher.

Daher ist bei mir Wachs nur noch auf den „Schönwetterrädern“ der Damen....

Letztes Wochenende hat es uns jedoch erwischt, war ja ein richtig heftiger Regen. Nach 2h im Regen war das Wachs ausgewaschen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Moin Forengemeinde,

fast habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich habe diesen Faden etwas links liegen lassen.
Leider war es mir aufgrund einiger anspruchsvoller Wochen nicht möglich hier in aller Ausführlichkeit zu posten. Hatte Glück wenns noch aufs Rad ging zeitlich.

Jetzt aber:
In der Zwischenzeit bin ich der Schmierung via Paraffin treu geblieben. Auch bei sehr engem Zeitkonto ist das gut zu managen, wenn man 2 Ketten im Wechsel fährt. Klappt hervorragend.

Bisher auf dem MTB knapp 940, auf dem Renner knapp 1250km mit Paraffin.
Nach dem ich bereits initial das Geräuschniveau als etwas lauter als frisch feucht geschmiert beschrieb, bleibe ich bei dieser Meinung.
Meine Ohren sagen das ist so, gemessen habe ich natürlich nicht.
Gemessen habe ich allerdings den Verschleiß. Oder zumindest habe ich es versucht. Denn ich kann innerhalb dieser Zeit nicht feststellen, dass die Ketten sich gelängt hätten. Da ich auf beiden mit jeweils 2 Ketten im Wechsel fahre, ist die Laufleistung per Kette allerdings auch nicht eben hoch bisher. Ich werde das weiter beobachten und posten.

Auf dem Renner kriege ich etwa 300 - 330km aus einer Kette bevor ich denke ich sollte mal wieder. Das Geräuschniveau steigt dann langsam an,
die Kette quietscht aber noch nicht wie eine trockene oder nicht geölte Kette. Ebenfalls läuft sie immer noch wirklich leicht. Dennoch.. der Zeitpunkt ist dann erreicht an dem ich mich wohler fühle mit dem neu wachsen.

Beim MTB kommt es auf die Bedingungen an. zwischen 180 und 250km bekomme ich aus der Kette. Es waren eigentlich bei jeder Wachs Periode mindestens 2 Ausfahrten dabei, die ins feuchte liefen, entweder von oben, von unten, oder beides.

Derzeit experimentiere ich noch einmal mit anderem Wachs. Mein erster Versuch war mit 0,3% Öl Anteil. Nun habe ich welchen mit 0,5% besorgt und muss feststellen, die Kette läuft damit leiser ohne mehr Schmutz zu verursachen. Auch "Chipt" der Wachs an den Laschen nicht mehr einfach so ab, sondern verbleibt deutlich länger auf der Kette. Dem Gefühl nach würde ich sagen, hierdurch können mehr km per Kette erreicht werden. Der Versuch ist allerdings erst 200km alt. Ich halte euch da auf dem laufenden.

Wie sind eure Erfahrungen? Habt ihr in Folge dieses Fadens eventuell einen ähnlichen Versuch angetreten?

Grüße,
Sebastian
 
Hallo @Zapp83
interessantes Thema. Bin selber auf der Suche nach einem langanhaltenen Schmiermittel bei trockenen Bedingungen.
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hier mal ein Beispiel

Gruß Jens


Dafür, Bike im Sand, gibt es kein Schmiermittel. Sand ist nicht schmierbar. Auf Teneriffa hab ich eine Kettenmilch gekauft. Die trocknet über Nacht fast vollständig auf. Trotzdem bleiben Sand und Staub, in geringem Maß, haften. Mit Teflon/Kettenöl brauchte praktisch sofort eine neue Kette und neue Ritzel und es hört sich nach zwei Tagen wirklich grauslich an. Meine Frage an den dortigen Dealer brachte die Erkenntnis dass diese Milch zwar besser und leiser als Kettenöl aber nicht komplett wartungsbefreit. Leider!
Mir wäre die Wachsgeschichte sympathisch. Vielleicht in der Pense....ja dann hab ich genug Zeit:hüpf:

Gruß Heinz
 
Dafür, Bike im Sand, gibt es kein Schmiermittel. Sand ist nicht schmierbar. Auf Teneriffa hab ich eine Kettenmilch gekauft. Die trocknet über Nacht fast vollständig auf. Trotzdem bleiben Sand und Staub, in geringem Maß, haften. Mit Teflon/Kettenöl brauchte praktisch sofort eine neue Kette und neue Ritzel und es hört sich nach zwei Tagen wirklich grauslich an. Meine Frage an den dortigen Dealer brachte die Erkenntnis dass diese Milch zwar besser und leiser als Kettenöl aber nicht komplett wartungsbefreit. Leider!
Mir wäre die Wachsgeschichte sympathisch. Vielleicht in der Pense....ja dann hab ich genug Zeit:hüpf:

Gruß Heinz

Naja ... das hört sich als würdest du den zeitlichen Aufwand etwas überschätzen. Sicher dauert der Vorgang länger mit aufwärmen des Wachses, aber an Arbeitszeit ... 2 Minuten per Kette?

Grüße,
Sebastian
 
Fahre jetzt seit ca. 1 Monat auch mit Paraffin. In der Heide vor der Haustür ist sehr viel feiner Quarzsand. Deswegen musste ich vorher die Kette nach 2-3 Ausfahrten reinigen. Mit dem Paraffin bleibt so gut wie nichts am Antrieb kleben, wie bei Öl. Für mich ist es eine optimale Lösung. Dank an Zapp83!
 
160 Schleifen für einen Liter Kram :spinner:


Meine Wachsmischung für ein paar Euros wird mich garantiert überleben. Und für das gesparte Geld trinke ich nach jedem Ausritt einen Radler auf die Amis.

Auf euer Wohl :bier:

Meinen Respekt habt ihr trotzdem. Es wird sicher genug Deppen geben, die ihr sauer verdientes Geld in eure Taschen fließen lassen.
 
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160 Schleifen für einen Liter Kram :spinner:


Meine Wachsmischung für ein paar Euros wird mich garantiert überleben. Und für das gesparte Geld trinke ich nach jedem Ausritt einen Radler auf die Amis.

Auf euer Wohl :bier:

Meinen Respekt habt ihr trotzdem. Es wird sicher genug Deppen geben, die ihr sauer verdientes Geld in eure Taschen fließen lassen.

Eine Frage habe habe ich dazu.
Wenn du die Kette nach dem Gebrauch in dein Wachsbad legst lagern sich doch bestimmt Schmutzreste im Wachs ab, oder?
 
Eine Frage habe habe ich dazu.
Wenn du die Kette nach dem Gebrauch in dein Wachsbad legst lagern sich doch bestimmt Schmutzreste im Wachs ab, oder?

Jein ... offen gestanden kann ich das nicht zweifelsfrei beantworten. Das Molybdän disulfid färbt das Wachs dunkel ein, so dass das optisch nicht feststellbar ist.

Ich Bürste die Kette vor dem Baden immer einmal ab. Da bleibt Gefühlt, also nach optischer und sensorischer Wahrnehmung schon so gut wie nichts mehr dran hängen.

Zusätzlich habe ich ein Sieb unten in den crockpot gelegt mit etwa 5mm Abstand zum Boden. Die Kette sollte so nicht mehr mit dem dreck in Berührung kommen, solche welcher vorhanden sein, da dieser sich absetzen würde.

Grüße
 
Eine Frage habe habe ich dazu.
Wenn du die Kette nach dem Gebrauch in dein Wachsbad legst lagern sich doch bestimmt Schmutzreste im Wachs ab, oder?
Ja, das tun sie. Die sinken zu Boden und sammeln sich unten an. Ist das Wachs erkaltet, kann man den umgedrehten Behälter kurz unter heißes Wasser erwärmen damit der Block herausfällt. Anschließend kann man den Bodensatz einfach abkratzen und der Dreck ist weg.
 
Dafür, Bike im Sand, gibt es kein Schmiermittel. Sand ist nicht schmierbar. Auf Teneriffa hab ich eine Kettenmilch gekauft. Die trocknet über Nacht fast vollständig auf. Trotzdem bleiben Sand und Staub, in geringem Maß, haften. Mit Teflon/Kettenöl brauchte praktisch sofort eine neue Kette und neue Ritzel und es hört sich nach zwei Tagen wirklich grauslich an. Meine Frage an den dortigen Dealer brachte die Erkenntnis dass diese Milch zwar besser und leiser als Kettenöl aber nicht komplett wartungsbefreit. Leider!
Mir wäre die Wachsgeschichte sympathisch. Vielleicht in der Pense....ja dann hab ich genug Zeit:hüpf:

Gruß Heinz
Hallo Heinz,

ich will auch nicht den Sand schmieren, sondern die Kette:D.
Bin letztens eine größere Runde(>200km) mit dem grünen von Finish Line gefahren und das hat ganz gut geklappt, trotz solcher Bedingungen wie auf dem Bild.

Gruß Jens
 
Ja ich hab auch schon einiges durchprobiert. Wachs, da war ich noch ein Kind, hat mein Opa immer draufgetan. Er war sozusagen mein Schmiermaxe. Mit den neuen teuren Rädern will man natürlich nix falsch machen aber auch nicht zuviel Arbeit investieren. Ich will eigentlich nur
aufsteigen und losfahren. Mit den gekauften Mittelchen hält sich meine Begeisterung aber in Grenzen. Deshalb lese ich auch eifrig diesen Thread. Auf Tenerifa, wenn heftige Winde den Sand herumtragen, ist man sowieso ständig am putzen und die Kette ist meistens schnell erledigt und auch die Alu-Kettenblätter. Die werden ziemlich schnell abgeschmiergelt.

Gruß Heinz
 
Fantastischer Thread! Vielen Dank für die detaillierten Beschreibungen!
Am liebsten würde ich die Kette "gestaucht" erkalten lassen.
Im Baumarkt gibt's doch so U-Profile. Könnte man die Kette zum Erkalten da reinlegen und das Ganze an die Wand stellen? War nur so'ne Idee...
Und noch ne ganz verrückte Frage: Hat schon mal jemand seine Kette mit Auto-Wachspolitur geschmiert? :hüpf: Dann könnte man seine Kette ohne Demontieren direkt am Rad wachsen?
hat mein Opa immer draufgetan
Der Opa wusste Bescheid! 8-)
 
Fantastischer Thread! Vielen Dank für die detaillierten Beschreibungen!

Im Baumarkt gibt's doch so U-Profile. Könnte man die Kette zum Erkalten da reinlegen und das Ganze an die Wand stellen? War nur so'ne Idee...
Und noch ne ganz verrückte Frage: Hat schon mal jemand seine Kette mit Auto-Wachspolitur geschmiert? :hüpf: Dann könnte man seine Kette ohne Demontieren direkt am Rad wachsen?

Der Opa wusste Bescheid! 8-)
Mit einer sprühpolitur ja, auch die ritzel und die kettenblätter. Vor allem in der matsch- und winterzeit. Dann noch eine spur kettenöl drüber. Mit sand habe ich keine erfahrung. Gibt es hier nicht.
 
Sehr gute Erfahrungen mit Putoline chain wax und einer 20€ Fritteuse auf ca. 10Tkm.
Vorteil ist, nicht so steif. Kette kann direkt montiert werden. Keine Sauerei mit abbrökelndem Wachs.
Drei Ketten im Wechsel in Kaltreiniger. Können da gerne ein paar Tage drinbleiben, da es ca. 500km hält.
Nach Regenfahrt muss allerdings mit Öl o.ä. nachgeschmiert werden, sonst rasselt es schnell. Besonders bei Kälte. Im Winter fahre ich daher eher mit Öl/Fließfett.
Ich überlege noch, mir einen Ultraschallreiniger für die Ketten zu besorgen, um sie sauberer zu kriegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da gibt es schon einige gescheiterte Versuche zu hier im Forum.
Wieso gescheitert??? Ich wunder mich jedes mal, dass so viel Dreck in den Gliedern sitzen kann/konnte.
Ich benutze kochendes Wasser und Pril im Ultraschallreiniger. Danach wird die Kette in Isopropanol gelegt und wie hier beschrieben in den Slowcooker. Das Parafin komm überall hin. Seit ich die Kette wachse ist der Schmutz sehr viel weniger geworden. Fahre sehr viel durch Heide/Quarzsand. Deswegen der Aufwand.
Frittierst du die?
Schon klar, sollte nur nicht zu heiß werden, oder?

Welchen? Meiner ist bald alle.
 
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