Vertriding - Worauf beim Kauf achten?

demlak

freetourers Liebling
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Hannover
Moin,

seit bald einem halben Jahr habe ich für mich das Mountainbiking entdeckt. Mitlerweile stellt sich so langsam raus, was mir Spass macht und was nicht.
Schnelles Downhill ist nicht so meins, sondern eher technische Trails. Die Videos von den Innsbrucker Vertriders haben es mir angetan.

Ich bin noch weit von den Skills dieser Jungs und Mädels entfernt, aber in diese Richtung soll es gehen.

Daher suche ich grad nach einem fully, dass den Ansprüchen gerecht wird.
Dass ich im Laufe der Zeit hier und da ein Upgrade durchführen muss, ist mir bewusst. Jedoch möchte ich vermeiden regelmässig ein neues Bike zu kaufen. Mein Budget ist nicht regelmässig groß genug dafür.

Daher hier die Fragen in die Runde, auf welche Details ich bei dem Kauf eines gebrauchten Fullys achten sollte, um z.B. einen passenden Federweg, eine passende Geometrie und auch z.B. den richtigen Hinterbau zu haben, wenn ich auf technischen Trails bis hin zu Alpenfahrten unterwegs sein will?
Wie steht es auch um Bremsscheiben- und/oder Raddurchmesser?
Min./Max. Federwege?
Winkel der Federgabel?

Und was darf/sollte auf keinen Fall sein?

etc.

Bisherige Recherchen lotsen mich in Richtung Enduro/AM Bike mit min. 140mm Federweg und Federungen, welche ich sperren kann um besser Bergauf zu den spannenden Trails zu kommen.

Vielen Dank im Voraus.. freue mich auf eine spannende Diskussion =)
 
Bei sovielen Fragen wirds entweder keine oder noch mehr Antworten geben, die dann richtig einzuordnen wahrscheinlich auch nicht leicht sein wird, wenn man - wie´s hier so bei mir rüberkommt - bisher so gar keine PRAKTISCHE Erfahrung hat.

Du würdest mit ziemlicher Sicherheit ganz andere Fragen stellen, wenn Du Dich erstmal auf ein paar Bikes setzen würdest und im Gelände Erfahrungen sammeln könntest. Von Hannover ists doch gar nicht so weit, z.B. mal zum Wurmberg im Harz zu fahren und dort mal für 1-2 Tage ein Enduro/AM zu mieten.

Youtube gucken ist eins, nachmachen was völlig anderes. Plan doch mal einen Urlaub in Innsbruck und erwandere zu FUß ohne Bike erstmal den einen oder anderen Nordkettetrail dort (ich hoffe, Du bist schwindelfrei und trittsicher und kennst dich ein wenig mit alpinen Gefahren aus). Erst dann wirst Du erahnen können, was Vertrider wirklich machen. Das ist ziemlich weit von dem entfernt, was wahrscheinlich so 99% aller Mountainbiker so mit ihren Bikes anstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ein paar trails bin ich gefahren.. ebenso auch schon ein bikepark besuch.. aber ja, die erfahrungen bezüglich verschiedener federungen, rahmengeometrien, etc fehlt.. daher ja die frage nach grundsätzlichen infos zum thema vertriding bzw. technischen trails...

ich hab schon ein paar erfahrungen sammeln können.. z.b. das die wendigkeit durch eine oberkopf federgabel sehr eingeschränkt ist.. ist halt eine sache auf die ich nun achte..

ich weiss aber nicht, ob es sinnig ist eher einen steilen oder flachen winkel für die federgabel zu haben... und die unterschiede zwischen den verschiedenen hinterbauten etc..
statt mich nun zu jedem hinterbau komplett einzulesen und dann hinterher zu raten, ob x y oder z besser für technische trails geeignet ist, stelle ich hier halt die frage, worauf ich achten soll, wenn ich nun weiter recherchiere...
 
Es gibt ein Bikebergsteigen Unterforum. Bist du die Abfahrt in Innsbruck unterm Lift schonmal gefahren?

Vertriding gleich als Anfänger? Na gut.

Gesamtgewicht unter 14kg, mit DH Reifen in Supertacky bzw Vertstar - sonst ist es zu schwer um es 2h zu tragen.
Unterrohr möglichst gerade (kein Hängebauch) und frei von Kabeln auf der Unterseite, da man es ja dort auf die Schulter legt.

Ideal ist ein kurzer Radstand, aber ein langer Reach (> 460mm bei L) und ein flacher (um 65°) Lenkwinkel.
29er rollen wesentlich leichter über Gerumpel. Das Hinterrad sollte aber klein sein, sonst sitzt man auf (Klar, das widerspricht sich alles, aber das ist ja der Reiz).

Das Sitzrohr muss sehr sehr kurz sein, um ggfs auch eine Versenkstütze weit genug versenken zu können.

Möglichst vorn keinen Umwerfer, aber unbedingt ein Bashguard oder Taco - also am besten ISCG05 Tabs ausreichend stabil, sonst muss halt ein Bash an die Kurbel, das sieht doof aus.

Vorne bei 29er >140mm, bei 27.5 > 160mm. Hinten egal, man fährt ja langsam.
Insofern Vorteil mit Hardtail, da hinten am kürzesten.

Bremsen natürlich alles was geht - maximale Leistung und Dosierbarkeit.
 
Alter, du solltest wirklich mehr einlesen/testen. Schau doch mal was es dieses Jahr noch für Testivals gibt!

Was ist eine Oberkopf Federgabel? Meinst du eine Doppelbrücke?

Zur Frage des Lenkwinkels: Das ist das Dilemma beim Bikebergsteigen. Einerseits ist flach besser, wenn man steil bergab fahren will. Andererseits fährt man sehr langsam bergab, weswegen zuuuu flach auch wieder nicht gut ist (denn das wird bei langsamer Fahrt instabil).

Ein Bekannter von mir fährt eine Alutech Fanes beim Bikebergsteigen, aber die meisten nutzen ein Liteville 301, weil das ein hohes Tretlager hat und relativ leicht ist. Aber das sind eben alles keine Anfänger (mehr)...
 
Aso, Hannover. Da ist Bikebergsteigen natürlich erste Wahl :lol: - aber wenn du mal in den Harz kommst, fang mal mit normalen s2 Trails an. Wenn du dann die Steinerne Renne bis zum Brückchen (S3) schaffst, oder in Thale den Hirschsprung von Hexentanzplatz die Treppchen (S2-S4) fährst, darfst du es auchmal im Gebirge mit Absturzgefahr versuchen.
 
Das geht auf jeden Fall...der 4 gewinnt in Latsch sieht quasi von oben bis unten so aus...ein Kumpel von mir ist das bei Regen mit einem 120mm-Votec mit 3fach Kurbel gefahren. Er war nicht sehr glücklich und ist alle 10 Meter umgefallen, aber er ist es gefahren...
 
SAM_3031.JPG


gleiche Stelle von oben gesehen

Das geht auf jeden Fall...der 4 gewinnt in Latsch sieht quasi von oben bis unten so aus...ein Kumpel von mir ist das bei Regen mit einem 120mm-Votec mit 3fach Kurbel gefahren. Er war nicht sehr glücklich und ist alle 10 Meter umgefallen, aber er ist es gefahren...

Ja ich weiss, ich bin alt und ängstlich. Kopf macht immer am meisten aus.
 

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OK, die Spitzkehre ist fies...aber wie man auch dem Bild sieht in jedem Fall Banshee-kompatibel. Und ja, ich bin auf dem 4 gewinnt auch mal umgefallen - Wer macht sowas auch bei Sauwetter um 9 uhr morgens?

Wo ist das btW?
 
Freefall Riva.
Schwierig war der Stein am Anfang, der nach dem Pedal greift - da muss man glaub ich entweder umsetzen oder kurz den Hang rauf, um das Schaltwerk nicht zu verhaken; dann noch der Gedanke an die schrägen Wurzeln und das Laub -das ist aber mehr Kopf - und dann unten bremsen müssen.
 
@demlak: Was sicherlich auch Sinn machen würde, wäre ein trail-lastiger Bikeurlaub, mit der Möglichkeit mehrere Räder (650B, 29 Zoll etc.) mal ins Gelände bzw. auf die S1 bis S"unfahrbar" (subjektiv oder objektiv) Trails auszuführen.
 
super infos! danke erstmal vorallem an @cxfahrer

es ist ja immer komplexer als es auf bildern aussieht. vor ort wird es sicherlich schwieriger erscheinen.. ich bilde mir aber ein, dass ich schon komplexeres Ls das da auf dem bild mit meinem hardtail gefahren bin..
 
Als Tipp: In Latsch/Südtirol kann man vor Ort relativ günstig viele verschiedene Bikes von Propain und Maxx mieten - und findet neben gebauten Flowtrails auch eine ganze Reihe von Spots mit richtig haarigen Stellen. Wenn du das als zu leicht empfindest, dann kannst du mit dem Vertriding anfangen.
 
Zu dem Unterforum:
http://www.mtb-news.de/forum/t/stellt-eure-raeder-vor.516772/
Tipps zum Bike:
http://bikebergsteigen.org/bike-aufbau/

Meine Tipps zum Rad:

Kurzer Radstand, kurze Kettenstrebe, bringt enorm viel Wendigkeit

Flacher Lenkwinkel, 64°
Vorteil du kannst wesentlich entspannter steil bergab fahren.
Nachteil im Flachen wesentlich mehr Einsatz zum Versetzen des Hinterrades notwendig.

Gewicht eher zweitrangig, ich trage mein 15,6Kg Bomber auch mal 2000Hm am Stück bergauf, vom Gefühl her läuft schwerer ruhiger.

Stahlfederelemente sacken nicht durch und sind schön fluffig
Federweg Vorne mit 160-180mm.

Hängebauchschweinrahmen gehen auch, mit Einsatz der Schwimmnudel lässt es sich Stundenlang bergauf tragen.

Reifen mit weicher Gummimischung und Doppelkarkasse, entspannt unheimlich ohne Pannen und Durchstiche oder Risse.
Daraus ergibt sich automatisch Tubeless um Vorne 0,8bar und Hinten 1,3bar fahren zu können .

Einfach Antrieb mit 28Z Kettenblatt für viel Bodenfreiheit, z.B. 1x10 Selbstbau

Kurzer Vorbau 35mm

Breiter Lenker aber nicht zu Breit 760-780mm


Schwimmnudel.JPG
 

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(bei den Vertrider Videos scheint natürlich immer die Sonne:cool:)

zum Vergleich Profi mit Profivideo und gopro-Amateur:
Harz, Braunlage: heißt zwar DH ist für motivierte Herren auch langsam schon eine herausforderung, oder so Profi

zum Rad 29er Hardtail mit 120-140er gabel reicht, sonst wie auch von cxfahrer beschrieben.
 
@demlak: Was sicherlich auch Sinn machen würde, wäre ein trail-lastiger Bikeurlaub, mit der Möglichkeit mehrere Räder (650B, 29 Zoll etc.) mal ins Gelände bzw. auf die S1 bis S"unfahrbar" (subjektiv oder objektiv) Trails auszuführen.

Tatsächlich gehen mir gerade Pläne bezüglich Gebirge rund um den Achensee durch den Kopf.

Ich glaub, Dir ist der Unterschied zwischen schwierigen Trails im Mittelgebirge/Wald und solchen im Fels oberhalb der Baumgrenze mit mehreren hundert Metern Fallhöhe noch nicht wirklich klar (dort erst findet Bikebergsteigen = Vertriden statt).

Ist die Fallhöhe, bzw. das Risiko-Level der einzige Unterschied? Ich bin ja dahingehend Anfänger. Für mich ist absolut klar, dass Sicherheit vorgeht und ich lange brauchen werde, bis ich die Balance-Sicherheit auf meinem zukünftigen Bike haben werde um auch an Abhängen entlang zu fahren. Ich möchte jedoch schon direkt mit dem richtigen Bike anfangen zu trainieren.

Als Tipp: In Latsch/Südtirol kann man vor Ort relativ günstig viele verschiedene Bikes von Propain und Maxx mieten - und findet neben gebauten Flowtrails auch eine ganze Reihe von Spots mit richtig haarigen Stellen. Wenn du das als zu leicht empfindest, dann kannst du mit dem Vertriding anfangen.

Mehrere Bikes zu mieten und erst mal fröhlich Tagelang durch zu testen ist sicherlich das Optimum.. aber für mich finanziell ein Disaster.

Wie oben bereits erwähnt, will ich nicht gleich nach dem Bikekauf in die Berge und mich irgendwelche Abhänge hinunter stürzen. Ich möchte nur von Anfang an auf dem richtigen Bike sitzen und mir mit genau diesem Bike die Skills aneignen, die mich dann nach und nach an das Vertriden heranführen. Daher spielt es bei der Wahl des Bikes erst mal keine gravierende Rolle, ob ich haarige Stellen unter oder über der Baumgrenze als leicht oder schwer empfinde.
Gerade weil ich eben mit jedem gefahrenen Meter mehr Sicherheit auf dem Bike bekomme, möchte ich eben auch von Anfang an das richtige Bike haben um dann genau auf diesem Bike eben die Sicherheit und vor Allem die Balance von Meter zu Meter zu stärken und nicht auf Bike X lernen und auf Bike Y dann weiterfahren.

Federweg Vorne mit 160-180mm.
zum Rad 29er Hardtail mit 120-140er gabel reicht, sonst wie auch von cxfahrer beschrieben.
hierbei scheiden sich anscheinend grad die Geister.. der unterschied ist ja schon enorm.


Nochmals Danke für die hilfreichen Infos.. die werden erst mal weiter gesammelt und fließen in die Bikewahl mit ein.
 
Oh Boy...dann fahr wenigstens von Anfang an mit Fullface, damit wir nicht am Ende schuld sind wenn du eine neue Kauleiste brauchst.

Kleine Frage: Du willst ins Vertriding einsteigen, kannst dir aber kein verlängertes WE Alpinurlaub leisten? Wird schwer...
 
@Florent29 ich will nicht ins Vertriding einsteigen.. ich spiele mit dem Gedanken da _irgendwann_ mal zu landen... ich hoffe mit dem dritten mal erwähnen reicht es dann jetzt auch in diese Richtung zu diskutieren. Es ist und bleibt auch erstmal eine weile ein Fernziel

Und es ist wohl ein finanzieller Unterschied ob ich ein WE mit eigenem Bike Unterwegs bin, oder mehrere Bikes nacheinander Mieten muss.
Die erwähnten Achensee Pläne tendieren momentan zu ca. 100 Euro Fahrtkosten (hin + zurück) + ca. 25 Euro pro Tag für Unterkunft und Verpflegung. Da fallen Tagesmieten für mehrere Bikes halt schon ins Gewicht. Das Geld gebe ich dann lieber gleich für das eigene Bike aus. VORRAUSGESETZT, ich kann durch Recherche genug Infos zusammenkratzen. Dieser Thread ist ja erst mal nur ein Versuch an Infos auf schnelle und kompakte Weise zu kommen. Wenn dies nicht reicht, wird weiter geschaut. Aber deshalb muss man doch diesen Thread nicht gleich in den Boden stampfen.
 
Trialrad kaufen und im Stadtpark üben.
Genau das halt ich für absolut sinnfrei bei der Findung des richtigen Bikes.

Es geht eben genau nicht darum bestimmte Skills zu erlernen und den Weg dahin so optimal wie möglich zu gestalten. Vermutlich ist Trial-Biken die beste Variante die Skills am Bike zu erlernen und zu Trainieren. Vor Allem in Sachen Balance und Kontrolle.
Aber 1. kann und will ich mir nicht verschiedene Bikes kaufen. Auch nicht in relativ kleinen Abständen nacheinander. und 2. Will ich nicht Trial-Biken sondern Mountainbiken und trage gerade infos zusammen um das richtige Mountainbike zu finden.. was bringt mir bei der Findung des richtigen Bikes, wenn ich ein Bike für eine andere Kategorie kaufe? Man kauft sich ja auch kein BMX um Dirtbiken zu lernen. Oder ein Rennrad um zu lernen wie man Bergauf zu den Startpunkten seiner Downhilltrails kommt.


Ich finde es ja durchaus gut, dass ihr über den Tellerrand schaut und euch Gedanken macht. Aber hier im Thread geht es in erster Linie um eine technische Kaufberatung zu einer bestimmten Disziplin. Und das ist nicht Trial, nicht Rennrad, nicht BMX, nicht Downhill.. es geht um technische Trails, den Gedanken irgendwann mal in Richtung Virtriding zu gehen und schon jetzt das passende Bike dazu zu suchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde die Innsbrucker Vertriders einfach mal anschreiben und fragen, wer sich in naher Zukunft ein neues Rad aufbauen will und dir dann sein altes verkauft. Dann haste genau das Rad was du brauchst. Und, das Rad kennt all die "Wege" in den Alpen und hat sämtliche Skills drauf. Bei Kaufabwicklung in Innsbruck, kannste mit den Jungs gleich noch ne Tour machen und dir evtl. die ein oder andere Kleinigkreit noch abschauen.
;)
 
Ich versteh es nicht.. ich habe doch eine recht normale Frage gestellt.. ich wollte nur wissen, auf was man so achten soll.. und wir sind nicht nur bei Belehrungen sondern sogar schon bei Verarschungen angekommen..
Und, das Rad kennt all die "Wege" in den Alpen und hat sämtliche Skills drauf. Bei Kaufabwicklung in Innsbruck, kannste mit den Jungs gleich noch ne Tour machen und dir evtl. die ein oder andere Kleinigkreit noch abschauen.
;)
Was soll sowas?
 
Ich würde einfach ein All-Mountain kaufen wie das Canyon Spectral, Radon Slide, Propain Twoface.....
Mit dem gesparten Geld möglichst viel Urlaub machen und besser werden. Nach drei oder vier Jahren merkst du schon selber was DU brauchst und bist nicht mehr auf eine Beratung im Forum angewiesen. Dort kannst du dir dann höchstens spezielle Tricks und Kniffe wie Schwimmnudel, AWK, Stahlfeder, Winkelsteuersatz abholen.
 
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