Torbolix - Frühfrühling und Frühsommer zwischen Gardasee, Comersee, Mittelmeer und Slovenien

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Re: Torbolix - Frühfrühling und Frühsommer zwischen Gardasee, Comersee, Mittelmeer und Slovenien
Hier im Raum München wars heute recht ungemütlich. Heiss , 35° bis um 18:00 Uhr und seit 19:00 Uhr rollt eine Gewitterzelle nach anderen über uns hinweg. Zum Glück nicht so konzentriert wie im Norden, aber versäumt hast Du nix Zuhause...
 
20.06. 09:00 Achomitzer Alm auf dem karnischen Grenzkamm, 1720m

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Ein frühes Frühstück in Nötsch an der Gail wird gefolgt...
Ist das da rechts Christstollen?
 
Sorry, wenn ich nachfrage. Echt der 441er? Ist das nicht mittlerweile quasi eine Straße ab der Mitte? ich bin ziemlich sicher immer den 442er gefahren.
Keine Ahnung, ist ne Weile her. Mit den Nummern hab ich's eh nicht mehr so, seit Kompass- und Tabacco-Karten vor Urzeiten von OSM und jetzt von Stravapixeln zerstört wurden :).
 
Überlegte in 2 Wochen eine Klettersteigrunde in der Brenta zu machen, allerdings scheinen dienHütten schon ziemlich gebucht zu sein.
Alternative wäre was in den Dolos, die Senza Confini Runde in den Sextner Dolos zum Beispiel.
Dachte du fragst für ne Biketour... also gerade die Brenta ist klettersteigmäßig schon sehr hoch oben. Vielleicht wären die Sextner oder so für Anfang Juli doch noch die bessere Wahl. Ansonsten pack wenigstens ein paar Grödel in den Rucksack... oder ruf vorher auf den Hütten an und frag ob's geht.

Apropos Schnee: "there's still a lot of snow on top" sagt mir die Seilbahnfrau in Bovec gerade. Herzlichen Dank.
 
Zuletzt bearbeitet:
22.06. 08:30 Stol-Trail nach Kobarid, 1400m

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Sitze schon um halb sechs auf dem Bike und bin gegen sieben nach eintausend Höhenmetern oben auf dem Gipfelgrat des Stol, hoch über dem Soçatal. Die dreihundert Restmeter zum höchsten Punkt schenke ich mir. Trotz früher Stunde wird's schon mit den ersten Sonnenstrahlen wieder bedenklich warm und mein Trail geht sowieso in der anderen Richtung bergab.

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Schattige Gutenmorgenziegen bewachen den Einstieg...

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... zur Abfahrt nach Kobarid.

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Oben auf dem Grat herrschen noch Friede, Freude, Eierkuchen und Panoramablicke.

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Wenig später wird der Weg dann leider zu einem brutal steilen...

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... und elendiglich holprigen Dichtwaldmonster ohne Aussicht und ohne Flow. Die S3-Bewertung auf OSM ist beinahe zu niedrig gegriffen, oder ich bin heute nur nicht gut drauf. Irgendwie bremsen meine neuen Beläge vorne auch nicht gescheit (gestern gewechselt), wenn das mal kein Timing ist. Muss jedenfalls alle paar Minuten wegen Zeigefingerkrampf links pausieren, ganz toll.

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Alibigrinsestücke sind selten, ...

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... dorniges Gestrüpp und Brennesseln dafür um so häufiger. Bin jedenfalls hart am kämpfen, über die gesamten achthundert Tiefenmeter im Sattel zu bleiben. Geht schon... aber Flow ist was anderes. Vielleicht werd ich langsam auch zum Weichei oder so, aber ich hab meine Trails gerne ein bisserl freundlicher... erst recht mit Gepäck.

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Freundlich sind dafür die Kaffeepreise in Kobarid. Ich schlaffe ne Weile in einer Bar ab, ...

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... rolle dann runter zur traumhaft grünen Soça...

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... und trete an ihren Ufern für den Rest des Tags mehr oder weniger in temperaturinduzierten Radlstreik. Schwimmen geht allerdings immer nur kurz... das Bacherl ist einfach nur eis- und saukalt.
 
was jetzt?
keine kaninquerung, is der batz nu immer nicht weg?
zu deiner frage: ja, kenn ich gut, beide varianten ab dem biwak (gleich runter oder querung sind gut).
bei einer tagesrunde ist die querung besser, mit abschließenden chiusafortetrail kommt man zum ausgangspunkt zurück.
auf der durchreise kann man den gleich links runter auch nehmen, hat eine querende gegensteigung, ist aber sonst ok. im hochsommer ist das futter aber ziemlich hoch und sichteinschränkend ;-)
btw, ist derzeit eh sinnbefreit, die gilberti seilbahn glauch ich fahrt eh erst anfang juli.

die aufschließungsstrasse zum schigebiet rauf bewältigt man nur einmal freiwillig.

ansonsten hast brav die guten sachen gefunden.

und jetzt? bovec - doch kanin? wäre heute wetterbedingt mutig.

btw, hinter tolmin richtung podbrdo gibts auch noch schmankerl, beidseits des tales.
 
Das mit der Brenta hatte ich schon fast vermutet. Werde ich dann eher auf September schieben. Viele der Hütten sind eh schon ausgebucht, haben Anrufe ergeben. Hab eh bei den dort aufgerufenen Preisen mit den Ohren schlackern müssen.
 
21.06. 19:40 Bärentrail beim Casa Nischiuarch, 700m

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Vom Teerpass Sella Carnizza pistle ich mich leicht rechts ansteigend noch ein wenig in die einsamen julianischen Voralpenberge hinein.

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Ziel für heute: Das Bivacco Nischiuarch. Innendrin bestens eingerichtet, ein Haufen Holz hinter der Hütt'n, in der Küche warten ein Dutzend Gewürze auf den Chefkoch. Nur eines fehlt:

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So viel ich auch anderweitig rumsuche und am Brunnen irgendwelche Schalter drücke, es will einfach KEIN WASSER aus dem Boden sprudeln. Das ist jetzt relativ blöd, hab nämlich erstens nix mehr und zweitens fetten Durst.

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Hilft nix, dann fahr ich halt weiter. Fünfhundert Tiefenmeter unter mir gurgeln der Rio Uccea und der Rio Bianco durch respektablen Schluchten, da muss es Wasser geben. Dann trail ich eben noch runter. Ist zwar schon halb acht, aber immerhin ist heute der längste Tag des Jahres: gutes Timing für einen unbekannten Gutenabendtrail.

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Oben ist noch Flow und Licht, ...

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... doch bald schon wird's finster und laubig und ein bisserl gruslig. Glaube in Slovenien rennt ein ganzer Haufen dämmerungsaktiver Bären durch die Wälder, ein paar habens sicher die zwei Kilometer in meinen italienischen Niemandslandgrenzwald geschafft. HEY BEAR, GO AWAY BEAR!

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Mein experimentelles Wegerl ist zum Glück größtenteils ein Flowwunder und bis auf ein paar kleingemeine Gegenanstiege komme ich schnell voran. Hauptsache die Bärenfamilie wartet nicht hinter der nächsten Highspeedflowkurve auf ihr Abendessen.

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Gegen halb neun erreiche ich die leicht gruselnde und absolut verlassene Siedlung "Uccea"...

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... und gleich darauf einen Campingspot mit Wellness-Whirlpool und Trinkwasserspender in einem. Ich hüpf gleich rein und sauf den halben Rio Uccea leer... war ein ziemlich schwitziges und durstiges und am Ende noch ungewollt spannendes Tagesfinish heute. Jetzt noch schnell zwei mitgebrachte Capricciosa-Ecken von heute Mittag, dann ab auf die Matte. Habe fertig.

Ist das „Obelix-Mikado“ dort im unteren Teil jetzt vollends aufgeräumt?

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Hab mich da seit Jahren nicht mehr hingetraut, weil das wahr kein Spaß….

Das ging über mehrere hundert Meter so….
 
22.06. 08:30 Stol-Trail nach Kobarid, 1400m

, ...... rolle dann runter zur traumhaft grünen Soça...

... und trete an ihren Ufern für den Rest des Tags mehr oder weniger in temperaturinduzierten Radlstreik. Schwimmen geht allerdings immer nur kurz... das Bacherl ist einfach nur eis- und saukalt.

Es gibt ja auch deshalb noch andere Aktivitäten…..

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die diesen Bach immer wieder zu einem Erlebnis werden lassen.
 
Wenn Du schon so fragst. Rückzug. Mit Schneefeldern ist echt nicht zu spassen, sauberes Absturzrisiko solange sie fest sind, Lawinös wenn sie weich sind...
 
achja, unten weiter geht ein parallelweg....
im frühsommer fahren wir immer vom bila pec runter und kommen erst knapp vorm biwak zur mulattiera dazu.
Diese Information wäre durchaus hilfreich gewesen... eine Stunde früher, zusammen mit dem ganzen Rest. Alternativ hättet ihr auf dem gestrichelt unsichtbaren OSM-Alternativ-Wegerl auch ein paar freundliche Stravapixel hinterlassen können... :)
 
Diese Information wäre durchaus hilfreich gewesen... eine Stunde früher, zusammen mit dem ganzen Rest. Alternativ hättet ihr auf dem gestrichelt unsichtbaren OSM-Wegerl auch ein paar freundliche Stravapixel hinterlassen können... :)
Wir hinterlassen keine Spuren...
 
22.06. 20:00 Camp an der Soça bei Trnovo, 290m

kobarid-bar1.jpg

Der Radlstreik am Sandstrand wird irgendwann von einem ebensolchen in einer schattigen Bar abgelöst. Schwitze allerdings auch nur so beim rumsitzen vor mich hin, das Soçatal liegt einfach viel zu tief unten. Zweihundert Meter... was soll der slovenische Voralpen-Quark?! Muss dringend zurück in die richtigen Berge.

kobarid-weirdnames.jpg

Und überhaupt: Wer hat denn da mit den Namen gespielt?! Auf meinem Mist sind die missratenen Übersetzungen jedenfalls nicht gewachsen. Die holt sich Locus von Weissdergeierwoher, wenn man auf die Karte klickt. Egal... ein paar Kilo- und Höhenmeter flussaufwärts bei Trnovo aka "Dornegg an der Sontig" hab ich mir auf der Karte ein Übernachtungsplatzerl ausgesucht...

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... und da radl ich jetzt noch hin. Der Gegenverkehr fällt dabei eher ungewöhnlich aus, die armen Kajakschlepper sind an dieser Stelle noch gute hundert Tiefenmeter vom Fluss entfernt. Macht man das hier so?

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Trnovo-Badeplatzerl.

kobarid-camp0.jpg

Trnovo-Wackelbrückerl.

kobarid-camp1.jpg

Trnovo-Pennwiese. Fazit zum Stol? Depperter Berg, wenigstens der Trail nach Kobarid runter. Hat sicher auch noch bessere Abfahrten, aber Wald ist halt Wald. Das wird weiter flussabwärts Richtung Tolmin im Süden auch nicht besser, drum drehe ich lieber wieder nach Norden bergauf.
 
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