Kurzversion:
Es wurden seit etwa 20 Jahren immer wieder illegal Wege angelegt bzw. Wege bearbeitet, teilweise mit Markierungen. Vor etwa 10 Jahren hat eine kleine Gruppe angefangen, im größeren Stil ein paar Trails anzulegen, alles ohne Rücksprache mit den Grundstücksbesitzern, teilweise als Nacht- und Nebelaktionen. Die Trails wurden immer besser ausgebaut, hat entsprechend Publikum angezogen, war in Strava drin etc. . Die Grundstücksbesitzer haben praktisch nichts dagegen gemacht. Im April 2020 (Beginn Corona-Beschränkungen) ist die Situation eskaliert und die Grundstücksbesitzer haben einen riesen Aufstand gemacht. Der Bürgermeister hat versucht zu vermitteln, ist aber gegen die Grundstücksbesitzer nicht durchgekommen. Die Folge waren Artikel überall (Merkur ...) und ein paar Schilder an den Traileinstiegen, dass die Trails jetzt "gesperrt" wären. Dadurch gab es eine massive Verringerung der Fahrer.
Stand jetzt (Trails): Die sind befahrbar, und werden auch gepflegt (ich vermute durch die Dorfjugend von Warngau). Es sind keine direkten Sperrschilder vorhanden. Nach meinen inoffiziellen Kenntnissen weigern sich wohl die Grundstücksbesitzer, auch nur eine Sekunde bzw. einen Cent in die Beseitigung der Trails zu stecken. Bleibt also wohl auch befahrbar.
Stand jetzt (rechtlich): Der Landkreis hat Schilder aufgestellt (aber nicht direkt am Traileinstieg), dass "die Trails" am Taubenberg verboten wären. Die Schilder sind missverständlich und haben rechtlich wahrscheinlich keine Relevanz. Einige der Trails sind definitiv "Schwarzbauten" (ohne Einwilligung der Grundstücksbesitzer) und deshalb aller Wahrscheinlichkeit auch nicht legal zu befahren. Einige der anderen Trails sind alte Rückegassen und Karrenwege. Hier steht Rechtsauffassung gegen Rechtsauffassung und würde wahrscheinlich erst vor Gericht geklärt werden, ob diese legal befahrbar wären. Im Bereich der Trails wurden auch schon "Offizielle" vom Landkreis Miesbach und der Stadt München gesichtet, die die "besondere Schwere" der illegalen Befahrung hervorgehoben haben, weil das Ganze ja im FFH-Gebiet ist.
Meine Meinung:
- Die Trails sind teilweise illegal, mit allen Folgen.
- Teilweise sind die Trails legal, aber das sehen andere Stellen anders und werden (wenn überhaupt) erst vor Gericht geklärt.
- Das Risiko wegen dem FFH-Gebiet besteht weiter (auch wenn ich das an dieser Stelle als Unsinn sehe).
- So lange da nicht mehr Leute fahren, wird es beim Status quo bleiben. Nur sehe ich eine langsame Zunahme der Trailfahrer, ist erwarte also irgendwann wieder eine Eskalation der Situation.
Fazit: Eine "offizielle" oder "reguläre" Regelung gibt es nicht. Es muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er/sie mit der Situation umgehen will.
So, Ende der Kurzversion. War doch a bissl länger.
Edit: Formatierung