Spikereifen für Winter

Wenn ich die kaputt fahren sollte, mir egal, hole ich im Sommer wieder neue.

Och, die halten anscheinend gut was aus. Ich war gestern beim HmV (Händler meines Vertrauens :D ) und da sind wir auch auf die Spikereifen zu sprechen gekommen. Er hat nen Kunden, der sich zu 90% nur per Rad fortbewegt und täglich auf Arbeit fährt. Der Typ fährt seine Conti Spike Claw schon die fünfte (!!) Saison... :eek: :cool: :daumen:
 
Hallo Leute,

ich verfolge eure Erfahrungen/Meinungen jetzt schon eine ganze weile - bezgl. Spikereifen.:cool:

Jetzt mal Hand aufs Herz. Wie kl./gr. ist der Bodenbeschaffenheitsanteil, der Tour, wo man einen Spikereifen braucht:confused:
Ich fahre schon seit jahren auch den Winter durch. Sicher, bin ich auch schon weggerutscht und hab ich auf die Nase gelegt, wo ich mit einem Spikereifen vieleicht nicht weggerutscht wäre. Ich fahre vorne FA 2,4 (2,2 bar) und
hinten MM 2,35 (2,0 bar) mit denen ich gut zurecht komme. Man kann eh bei den Bodenbeschaffenheiten nicht mit 40 oder mehr klammoten rumheitzen.
So lernt man Balance halten, die Bodenbeschaffenheit zu deuten und die Reaktionszeit zu trainieren.

Sind die Dinger wirklich nötig?

Ich stelle die Frage einfach mal so in den Raum:rolleyes:
 
Nötig sind Spikereifen sicher nicht, aber es ist ein sehr beruhigendes Gefühl, wenn man bei Schnee und Eis unterwegs ist. Mir persönlich gibt es einfach mehr Sicherheit und damit auch mehr Anreiz selbst bei saukaltem und eisigen Wetter meine Runde zu drehen.

Davon abgesehen macht es wirklich Laune auf richtig vereisten Flächen Gas zu geben, wo man sonst nur wegrutschen würde. :)
 
Sicher, bin ich auch schon weggerutscht und hab ich auf die Nase gelegt, wo ich mit einem Spikereifen vieleicht nicht weggerutscht wäre.
[...]
So lernt man Balance halten, die Bodenbeschaffenheit zu deuten und die Reaktionszeit zu trainieren.

Dich hat es einmal oder öfter auf die Nase gelegt, weil du keine Spikereifen aufgezogen hattest, du möchtest lernen, die Bodenbeschaffenheit zu deuten, die Balance und Reaktionszeit zu trainieren, und fragst, ob Spikereifen nötig sind :confused:

Was um aller Welt machst du?

Die Bodenbeschaffenheit möchte vielleicht der Pedologe deuten lernen, aber ich sehe und spüre nicht, wenn ich mit 30km/h im kaltweißen LED-Licht auf der Forstautobahn fahre, ob ich lediglich auf Harsch fahre oder darunter noch eine Eisplatte ist. Fährst du im Schritttempo und nimmst alle 5m eine Schnee-/Eis-und Bodenprobe? Und um Balance und Reaktionszeit zu testen gibt es vermutlich auch angenehmere Methoden. Natürlich kannst du mit Glück und/oder deinen antrainierten Skills eventuell verhindern, dass du auf die Nase fliegst, vielleicht aber eben auch nicht. Auf größeren Eisplatten hast du vermutlich aber per se keine Chance.

Wenn du allerdings gut ohne Spikes zurechtkommst, dann ist ja alles bestens. Du sparst dir damit schon die Investition in Spikereifen und ersparst dir deren Nachteile.
Um konkret deine Frage zu beantworten. Für mich sind Spikereifen notwendig, weil ich eben ungern auf die Nase falle, Bodenproben nehme, usw...
______________

btw, völlig anderes Thema. Fährt hier jemand mit Schneeketten (für das MTB)?

gruß
farao
 
Ein Kollege ist im letzten Winter beim Training auf plötzlich auftauchendem Glatteis gestürzt -> Schlüsselbeinbruch.

Seit dem fährt er im Winter nur noch indoor.

Und wie bei allen den Bodenbeschaffenheiten gut angepassten Reifen kann man es eben doch auch auf den verschneiten Trails krachen lassen, ohne dass Eis wirklich gefährlich wird.
 
Kann mich farao nur anschliessen.
Auch wenn auf nur 5% oder nur 1% der Strecke die Spikes nötig sind. Sie rentieren sich bereits bei einem einzigen vermiedenen Sturz. Und wer wie Radon Qlt meint sie wären unnötig (und gleichzeitig zugibt sich das ein oder andere Male auf Schnee / Eis hinzulegen) darf gerne weiter seine Fallübungen praktizieren.
 
Bei uns hier sind auf den Trails Spikes nur selten notwendig. Auf den Forststraßen schon öfter, weil der festgefahrene Schnee öfter antaut und wieder gefriert. In den meisten Fällen ist ein gripstarker Reifen jedoch eine ausreichend gute oder sogar bessere Wahl. Richtig notwendig sind sie nur auf dem Weg zur Arbeit. Auf den Straßen und Radwegen ist Eis ein Dauerproblem.
 
Die Frage nach der Sinnhaftigkeit kann sich wohl jeder nur individuell beantworten. Macht es Sinn, ein Mountainbike zu fahren... schließlich ist man vor 20 Jahren auch noch mit Starr-Rädern rumgeheizt? Macht es Sinn im Winter überhaupt Rad zu fahren... schließlich kann man ja auch beim Skifahren Spaß haben? Macht es Sinn, mit Muddy Marys zu fahren... mit Slicks wäre das Balancetraining sicher noch effektiver? Macht es Sinn.....???

Ich persönlich beantworte die Frage für mich so: Klar hab ich mit meinen Spikes keine Vorteile oder vielleicht sogar Nachteile im Tiefschnee. Aber genauso klar bin ich auch viel sicherer auf Rad- und Feldwegen unterwegs. Hat halt nicht jeder Wald und Trails direkt vor der Haustür ;). Und wenn der Schnee erst mal angetaut und wieder festgefroren bzw. festgefahren ist, habe ich auch auf so manchen Trails und Wanderwegen mehr Sicherheit und Traktion und kann es einfach besser laufen lassen. Zumindest bei uns gibt's so einige Trails, die auch mal ganz gut vereist sind.
Ich denke mir dabei einfach: wenn's mich im Tiefschnee hinhaut tut das viel weniger weh als auf einer Eisplatte. Und meine Balance kann ich auch anders trainieren als durch Rumrutschen auf Eisplatten (z.B. durch Rumrutschen mit Spikereifen im Schnee :D)

Fazit: die Spikes brauche ich zwar nicht (denn was braucht man schon wirklich außer Sauerstoff, Wasser und Essen?), aber ich will sie ;)
 
So lernt man Balance halten, die Bodenbeschaffenheit zu deuten und die Reaktionszeit zu trainieren.

Sind die Dinger wirklich nötig?

Naja, wenn ich an den letzten Winter denke, da ging von Mitt/Ende Januar an weder On- noch Offroad irgendwas, weil es dauervereist war. Anfangs habe ich es noch zweimal probiert, aber wenn man das rad nur paralysiert übers Eis rollen lässt ("Jetzt bloß nicht lenken/bremsen/treten/atmen/denken ...") bringt so eine Ausfahrt auch nix mehr - da ist der Freilauf hinterher trainierter als die Beine.

Daher meine Antwort: Ja, wenn richtig Winter ist dann braucht man sie.
 
Gut fürs Balancetraining sind auch Radwege, die komplett zugeschneit sind und bei denen man mit 100%iger Sicherheit ab und zu mal die Asphaltkante am Rand findet... :lol: :D ;)
Gestürzt bin ich deswegen aber bisher noch nicht, toi toi toi... *aufholzklopf*
 
Ich finde es immer wieder faszinierend was hier einzelne so an Reifen bei immer gleichen Bedingungen testen können:confused: Ich käme nie auf den Gedanken an einem Tag drei bis vier verschiedene Reifen im Schnee zu testen. Wie sonst kann man schreiben der ist besser und der ist noch besser, der am besten. Ich glaube wir hatten die letzten Tage hier von wechselnden Schneearten und Schneehöhen über Regen alles. Ich bin auch schon einiges an Reifen auch im Schnee gefahren und könnte da nicht sagen was der beste Reifen war. Am einen Tag war es Pulverschnee, am anderen Tag hatte es leicht getaut und der Schnee war nasser. Gleicher Reifen, komplett unterschiedliches Gripniveau.

Noch etwas. Einige wissen anscheinend nicht für was Spikereifen wirklich gebaut werden. Richtig, wenn es mal richtig vereist ist. Er ist halt speziell dafür gebaut und nicht für Tiefschnee oder Stadtfahrten.

Mußte jetzt mal raus.

Gruß
Marcus
 
wo findet man "richtig vereist" nach deinem Verständnis?

In der Eissporthalle oder auf nem zugefrorenen See? Und sonst nirgends?
 
@mtbmarcus: Ich bin letztes Jahr an einem bedeckten Tag bei konstanten Bedingungen mit 2 Bikes dieselbe Strecke gefahren. Das kann man dann schon vergleichen. Und wenn man täglich zur Arbeit fährt, gewinnt man irgendwann einen Überblick über die begrenzte Anzahl von Untergrund-Kategorien. ;)
Die einschlägigen MTB-Spikereifen haben alle ein Matschprofil, das funktioniert im Schnee und Matsch ziemlich gut. Dem Matsch ist es egal, ob kleine Metallstifte in den Profilblöcken stecken oder nicht.
Bloß ein bißchen schmal geraten sind die meisten Spikereifen.


Worauf ich eigentlich auch hinauswollte ist, das dünne Karkassen von Faltreifen eigentlich schon per se Durchschlagfreudiger und wabberiger sind bei wenig Luftdruck, wie die gleichen Reifen in Drahtausführung mit einer dicker gummierten und weniger wabberigen Karkasse. Der dann daraus resultierende höhere Rollwiderstand ist für diese Art Reifen eh völlig irrelevant. Darum auch mein Einwand betreffend den leicht und dünn bauenden Faltversionen (wie zB. dem IceSpikerPro ) in der Spikereifenklasse.

Das sehe ich ähnlich. Die breiten aber dünnwandigen Schwalbe-Reifen sind höchstens auf breiten Felgen brauchbar.
 
Ich finde es immer wieder faszinierend was hier einzelne so an Reifen bei immer gleichen Bedingungen testen können:confused: Ich käme nie auf den Gedanken an einem Tag drei bis vier verschiedene Reifen im Schnee zu testen. Wie sonst kann man schreiben der ist besser und der ist noch besser, der am besten. Ich glaube wir hatten die letzten Tage hier von wechselnden Schneearten und Schneehöhen über Regen alles. Ich bin auch schon einiges an Reifen auch im Schnee gefahren und könnte da nicht sagen was der beste Reifen war. Am einen Tag war es Pulverschnee, am anderen Tag hatte es leicht getaut und der Schnee war nasser. Gleicher Reifen, komplett unterschiedliches Gripniveau.

Noch etwas. Einige wissen anscheinend nicht für was Spikereifen wirklich gebaut werden. Richtig, wenn es mal richtig vereist ist. Er ist halt speziell dafür gebaut und nicht für Tiefschnee oder Stadtfahrten.

Mußte jetzt mal raus.

Gruß
Marcus

Als ob man einen Reifen mit entsprechender Erfahrung nicht auf unterschiedlichen Untergründen beurteilen könnte. Ich bin den gesamten letzten, langen Winter durch gefahren. Hauptsächlich ohne Spikes, weil es mit dem Ice Spiker schlicht nicht möglich war. Schon mit Wetscream vorne und Swampthing hinten war es sehr schwierig und anstrengend. Natürlich will man einen Spikes-Reifen nicht nur auf Eis fahren! Hauptsächlich fährt man ihn auf anderen Untergründen. Also sollte er auch dort gut sein. Ein Swampthing mit Spikes, das wär´s!
 
Natürlich kann man auch in der Gruppe mal Räder tauschen, um unterschiedliche Reifen zu er-fahren. Der direkte Vergleich zwischen Ice Spiker und dem billigen Albert im Schnee hatte zum Ergebnis, daß sie sich recht ähnlich verhalten. Was angesichts des Preises des Ice Spiker wirklich enttäuschend ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
"If you ride in snow or mud country, mountain bike tire chains may change your life. [...] They work better than lugs or studs in anything from slippery granular snow, to frozen tire ruts, to deadly black ice."
_______________________________________
Bicycling Magazine, April 1993

tirechain.JPG


gruß
farao
 
Ich finde es immer wieder faszinierend was hier einzelne so an Reifen bei immer gleichen Bedingungen testen können:confused: Ich käme nie auf den Gedanken an einem Tag drei bis vier verschiedene Reifen im Schnee zu testen. Wie sonst kann man schreiben der ist besser und der ist noch besser, der am besten. Ich glaube wir hatten die letzten Tage hier von wechselnden Schneearten und Schneehöhen über Regen alles. Ich bin auch schon einiges an Reifen auch im Schnee gefahren und könnte da nicht sagen was der beste Reifen war. Am einen Tag war es Pulverschnee, am anderen Tag hatte es leicht getaut und der Schnee war nasser. Gleicher Reifen, komplett unterschiedliches Gripniveau.

Noch etwas. Einige wissen anscheinend nicht für was Spikereifen wirklich gebaut werden. Richtig, wenn es mal richtig vereist ist. Er ist halt speziell dafür gebaut und nicht für Tiefschnee oder Stadtfahrten.

Mußte jetzt mal raus.

Gruß
Marcus

und Du weisst anscheinend auch nicht wie viele für verschiedene Bedingungen gebaute Spikereifen es gibt. Ich zB. habe für mein Hardtail 4 verschiedene Radsätze. 2 davon sind mit Spikereifen bestückt, Nokian Semispike W160 und der normale Schwalbe IceSpiker. Da ich jeden Tag zur Arbeit fahre und je nach Bedingungen für die gleiche Strecke den entsprechenden Laufradsatz auswähle, denke ich schon dass ich das beurteilen kann.
Meine Freundin die auch jeden Tag mit ihrem Citybike zur Arbeit fährt, traut sich im Winter gar nicht ohne ihre Schwalbe Marathon Winter (700-35C) aus dem Haus. Sie ist auch damit den ganzen letzten Kackwinter damit nie gestürzt.
 
jau, ein paar schöne Photos mit echtem Eis auf Trail :daumen:

Auf auch von Autos / Fußgängern oder vielen Radlern frequentierten Wegen findet sich gerne auch "Schneeglätte", mindestens so oft wie echtes Eis. Eher noch öfter.
Und auch gerade da spielen Spikes voll ihre Stärken aus, während reine Stollen kaum Grip bringen.


Da ich die drei Reifen: Nokian W106, Schwalbe Marathon Winter und Schwalbe Snow Stud, jeweils in Breite 40-622 .. 42-622 jeweils mindestens eine Saison gefahren bin, erlaube ich mir sehr wohl ein Vergleichsurteil über diese Reifen:

-die Nokians W106 und die Schwalbe Marathon Winter vergleichbarer Grip unter allen Bedingungen, die Snow Stud bei Glätte deutlich schlechter.
-die Haltbarkeit/km-Laufleistung der Snow Stud deutlich schlechter als Nokian W106 / Marathon Winter, ob der W106 oder der M Winter länger hält kann ich erst Ende dieser Saison sagen
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor dem Kauf meiner Ice Spiker Pro, habe ich in diverse Foren und Fachmagazine nach Informationen gesucht, da ich selbst bisher noch keine Erfahrungen mit Spikereifen hatte. Für meinen Einsatzzweck hat sich der Ice Spiker Pro als optimal erwiesen und ich bereue meine, immerhin recht hohe Investition, keinesfalls!

In diesem Thread geht es ja auch nicht darum "ob" sondern "welche" Spikereifen zu empfehlen sind. Was das angeht sind hier ja schon viele, auch für mich, sehr interessante Erfahrungen geschildert worden :daumen:

Falls es noch nicht gepostet wurde, hier auch noch ein Reifentest der Zeitschrift Bike aus dem Jahr 2009 mit u.a. auch 7 "Nagelreifen" (ganz unten kostenlos als PDF zum Downloaden):

http://www.bike-magazin.de/?p=2152

Natürlich darf man nicht nur nach Tests gehen, aber einen groben Überblick über die Performance unter "Testbedingungen" bekommt man schon. Sobald der See hier in der Nähe für Schlittschuhläufer freigegeben wird, werde ich mir den Spaß nicht nehmen lassen und auch ein paar echte Testrunden mit dem Ice Spiker drehen :D
 
Soderle, gestern die XT draufgeschraubt... ging viel leichter als bei der steifen Karkasse erwartet. Bauen irgendwie deutlich breiter als die 2.1er Conti Sommerreifen die drauf waren .... aber kein Thema.

Probegalopp, Anfahrt 2km Uphill 5km auf Asphalt mit Eis/Schneeanteilen. Super Sache bei 20% Steigung auf der Eisplatte zu Radeln, als wenn nyx wär. Aber: Man braucht schon deutlich mehr Kraft um hoch zu kommen, die beiden wiegen ja sicher zusammen 1kg mehr und die Spikes sind auch eher weniger Leichtlaufoptimiert... Hab ein paar mal versucht einen leichteren Gang reinzugeben, war aber schon bei 22/32 :D :D

Bergab dann durch den Wald, die Driftspuren der Fahrer vor mir im Visier... auf hartem Schnee (Fuss-Fahrspuren) wie auf Schienen. Tempo natürlich angepasst.

Fazit: ich bin zufrieden

P.S.: Trotz ner Notbremsung auf Asphalt kein Spike verloren ....
 
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