Vergesst den Übersetzer-Schmarrn. Es gibt a paar erhellende Seiten zum Thema Anti-Squat.
Kurz gesagt ist Squat die Bewegung des Hinterbaus, die ihr vom Kettenzug aufgezwungen wird und Anti-Squat das konstruktive Bestreben, den Einfluss des Zugs der Kette beim Treten zu begrenzen.
Wenn man den Hinterbau ansieht mit der Kette, die vom vorderen Ritzel zum hinteren Ritzel geht, dann kann man sich gut vorstellen, dass beim Treten ein Kettenzug auftritt, der, wenn die Kette nicht durch den Drehpunkt geht, ein Drehmoment ausübt, also den Hinterbau drehen und bewegen will. Konstruktiv kann man Squat begrenzen, wenn man versucht die Geometrie so zu gestalten, dass der Kettenzug durch den Drehpunkt geht und damit keinen Hebelarm hat und den Hinterbau nicht drehen kann.
Der Anti-Squat wird in % angegeben, 0 % ist keine Bedämpfung des Squat, 100 % ist optimale Dämpfung des Kettenzugs. Irgendwo auf den Seiten, auf denen ich nachgelesen habe, stand auch noch, dass Werte um 120 % oder etwas optimal sind, das bedeutet eine leichte Überdämpfung (Treten zieht den Hinterbau nach unten, Fahrer bewegt sich nach oben), bedämpft aber zusätzlich das Wippen, das durch die Tretbewegung des Fahrers bewirkt wird.
Dummerweise hängen nun die geometrischen Verhältnisse, was den Kettenzug betrifft, von drei Faktoren ab:
- Auf welchem Zahnrad liegt die Kette vorne (bei Mehrfachantrieben)
- Auf welchem Ritzel liegt die Kette hinten.
- Wie stark ist der Hinterbau bereits eingelenkt.
Die Angaben bei Linkage-Design sind nun so aufgebaut, dass in den Tabellen der Anti-Squat-Wert bei 25 % Sag (Einlenkung des Hinterbaus), für die verschiedenen Kombinationen von vorderem und hinterem Zahnrad aufgeführt ist. Die Grafiken zeigen den Anti-Squat-Wert über der Einlenkung aufgetragen, bei einer bestimmten Kombination von vorderem und hinterem Zahnrad. Wohl meist, aber wie ich gesehen habe, nicht immer, der Berggang, also kleines Zahnrad vorne, größtes hinten.
Ausgehend von der Tatsache dass der Anti-Squat ziemlich abhängig ist vom vorderen Zahnrad, kann man nun die Vorliebe der Designer für 1-fach-Antriebe verstehen. Das vereinfacht die Auslegung doch etwas.
Was das andere Zeugs ist (Anti-Rise, Leverage Ratio etc.) werde ich mir die nächsten Tage mal reinziehen und zu verstehen versuchen.
Gruß
Brezensalzer