Sonntag
Meine beiden Gurus haben mir den einen oder anderen Tipp mit an die Hand gegeben, die allesamt auch was Wert waren!
Einer davon ist, Sonntags früh aufzustehen (der Lift geht ab 06:15 Uhr) und sein Rad so früh wie möglich in den Starterblock hochzuschaffen, um sich dort gut zu positionieren. Schotti legt sein Rad in die erste Reihe von Block 5, ich schräg hinter ihm in der zweiten Reihe. Wir sind nicht die ersten und einzigen, aber der Tipp lohnt sich auf alle Fälle.

Fahrradbörse

Ich liege neben den Beat
Dann wieder mit der Gondel zurück, Frühstücken und Zeit todschlagen. Der Start ist wieder um 13:00 Uhr, der von den Frauen 12:30 Uhr. Der Aufstieg kostet dann wieder ca. 1 1/2 Stunden und man möchte ja schon stressfrei oben wieder ankommen.
Wieder auf'm Berg, staunt man schon über die große Anzahl von Rädern. Musik läuft, ein Moderator sorgt für Stimmung... das übliche.
Die Mädels machen sich bereit und nach einem Knall ist auch schon die Hölle los.
Junge-Junge, äh, Mädels-Mädels, da geht die Post ab. So schnell kann man die erste Abfahrt runterzimmern? Huiiii...
Auf zu unseren Rädern, was gar nicht so einfach ist. Mein Rad liegt fast an der Wand und die Räder sind sozusagen innerlich verkeilt. Erst muss der Äußerste sein Rad anheben, dann der Nächste, der Nächste...

"Würde es ihnen etwas ausmachen von meinem Schaltwerk runter zu steigen?"
Ich sitz auf meinem Rad, bin froh dass ich nicht unter
Platzangst leide und frag mich, wie man so überhaupt fahren kann, mit dem Lenkergriff auf dem Schoß des Nebenmann, als es knallt!
Action!
Oder auch nicht... erstmal warten, dann langsam enthakeln und schieben (zumindest muss ich mir keine Sorgen machen die erste Kurve wieder zu vermasseln, da wir eh alle unserer Räder tragen/schieben^^).

Naaa? Wer findet mich?

Wimmelbild mit Erwachsenen
Aber dann geht es erstaunlich schnell los und ich trete, was ich kann.
Habe ich mir Sorgen um zu überholende Massen gemacht, stell ich erfreut fest, dass der 5te Startblock doch noch nicht so schlimm ist.
Wo ist Schotti? Schon weg, verdammt. Los, fahre deine Linien. Oh, alle belegt.

Öhm, öhm... (Und die Stimme im Kopf sagt: "Luke. Du musst
zwischen den Linien über den bloßen Schotter fahren. Das geht besser als man denkt." Opi-Schott-Kenobi sowie Sunday erwähnten das mal).
Okay, mittendurch!
Woowwooowwwooooooo...
Ich bin außerhalb meiner Komfortzone und frag mich, ob das auch für meine Kontrolle gilt. Heftig ist es, aber es funktioniert. Ich komm durch und überhole diverse Fahrer. Geil! Weiter durch die Galerie.
Am Rand stehen sie und Pumpen sich die
Schläuche dick. Ich überhole Fahrer mit frühzeitigem Unterarm-Pump. Ja, geht gut.
Okay, die Linien treff ich nicht immer gut, da ich/wir die Trails zum Teil blind fahre(n), denn der Boden ist furztrocken über die Tage geworden.
Erwähnte ich die Temperaturen von um die 36°C, all die Tage hindurch?
Aber es läuft.

Duuu kriegst mich nicht!

Man muss nicht wahnsinnig sein, aber es hilft!
Die Bremse macht schon wieder kummer, fällt aber nicht komplett aus. Weitertreten...
Überholen und auch überholt werden. Da sind schon wieder solche Raketen unterwegs... wieso starten die hinter mir?
Ha! Bikepark läuft richtig gut. Ich springe alles und fahre alles, was mir einen guten Vorsprung verschafft. Nur wird hier die Sicht echt besch...eiden.

*Hust*

Hängt der mir immer noch an der Pelle?
Okayyy... DAS war also die Qualistrecke... na ging doch. Also auf in die Pedale und den letzten "CC-Teil"hinter sich gebracht. *keuch*
Schotti seh ich immer noch nicht. Überholt? Oder ist der per Turbo einfach weg? Keine Ahnung...
Boahh...
Der zweite Teil tut dann auch echt weh! Der Oberkörper ist alle, die Beine müde und die Lunge hätte gern meeeehr Luft und weeeeniger Staub. Außerdem ist die Strecke durchaus immer noch trickreich und teilweise hochkonzentriert zu fahren, da hier und da mal natürliche Stufen auftauchen und die Schweizer Wiesen eh hinterhältig sind.
Aber die Lektion hab eich dank Schotti ja gelernt! Diese Schweizer Wiesen schaffen mich nicht.
Nur der Rest der Strecke...
Immer noch nicht da? Was sagt der Tacho... Oh, ausgefallen. Großartig.
Inzwischen battel ich mich mit einem anderen großgewachsenen Biker mit
Fullface.
Er reißt es bergab an sich, ich bergauf, schaff es dann aber mich auch bergab abzusetzen.
Und dann wird endlich das Publikum lauter und zahlreicher, was auf das Ziel hinweist.
Aaangekommen.
Neben mir der Großgewachsene.
Er nimmt seinen
Helm ab und ein durchaus ältere Herr lächelt mich an und reicht mir die Hand. Wir gratulieren uns gegenseitig. Cooler Typ, denk ich mir. Und dann seh ich Schotti ins Ziel einrollern.
Knapp hinter mir.
Und so beende ich die erste Trek Bike Attack mit einer Platzierung von 179 und einer Zeit von 44:31:3.
Ich bin alle, aber glücklich.
Zum Vergleich:
Bei den Frauen gewinnt Kerstin Kögler (BMC Factory Trailcrew) die das erste Mal bei diesem Event startete mit 36.07,3 Minuten.
Bei den Männern siegt Stefan Peter (Wheeler-
IXS-Team) mit einer Zeit von 30.12,5 Minuten.
Positiv ist mir aufgefallen, dass zumindest ich keine negativen anrempeleien erfahren durfte. Überholmanöver wurde gut angesagt, bzw. beachtet. Dafür, dass es so ein Massenstart war, lief das echt gesittet ab. Kein Messer zwischen den Zähnen oder so.
Naja, und das war es dann auch schon wieder aus der Schweiz. Ich gebe zurück ins Hauptstadtstudio...

Oldies but Goldies (Der Hochzeittermin wird noch bekannt gegeben)
(Für mehr Impressionen:
http://fotos.mtb-news.de/s/76710 )