Was denkt ihr zum neuen Coros Dura?
Ich vergleiche mit einem Wahoo Bolt V2...
Das mit der Solarzelle ist interessant. Ich bin ein totaler Schluri, was das Nachladen von Elektroteilen angeht. Bei 5 % Akkustand im Fahrradcomputer trotzdem eine navigierte Tour starten zu können (statt eine halbe Stunde Ladezeit abzuwarten), wäre schon nice.
Allerdings:
Zum Vergleich: Nach 6 Stunden Aktivität mit anderen vergleichbaren GPS-Radcomputern habe ich im allerbesten Fall noch 50 % Restkapazität erlebt.
Das kenne ich so nicht. Ich dachte bisher, es sei der Normalfall dass nach einer 8-10 h Tagesstrecke noch mehr als 50% Akku angezeigt werden und dass eine zweite Tour eher an meiner Ausdauer scheitert als daran, dass ich vergessen habe den Fahrradcomputer nachzuladen... Also kenne ich das Problem trotz meiner Schlurigkeit sowieso nicht wirklich.
Auch gut:
Einschalten und losfahren: Dem Ideal kommt der Coros Dura schon ziemlich nahe.
Tatsächlich ein Malus des Wahoo. Den schalte ich ein, lege ihn draußen auf die Fensterbank und suche dann meine Fahrradsachen zusammen. Dann hat er auch einen GPS-Fix, wenn ich starten will.
Für mich erfüllt der Coros diverse Ausschlusskriterien:
Der Coros Dura will mit der Smartphone-App gekoppelt werden. Ohne diese geht’s nicht. Auch die Eingabe der eigenen Telefonnummer und des Alters im weiteren Prozess sind zwingend. Wer das nicht akzeptiert, für den scheidet das Gerät im Grunde aus.
Wie schon erwähnt wurde, es ist eine Datenkrake. Ein klares No-Go.
Außerdem besteht mein schneller Fix für den Fall, dass ich mal wieder vergessen habe das Handy nachzuladen, einfach darin dieses für die Dauer der Tour auszuschalten. Ich mag es, mal ein paar Stunden definitiv nicht erreichbar zu sein.
Also ein Fahrradcomputer sollte in meinen Augen ohne aktive Smartphone-Verbindung voll funktionsfähig sein. Zur Einrichtung und zum Upload von Tracks ist die App sinnvoll.
Weicht man von der geplanten Route ab, bietet der Coros Dura Neuberechnen an – entweder zum Ziel oder zurück zur Route. Dafür nutzt das
GPS-Gerät allerdings nicht die installierten Karten. Stattdessen kommt auch hier Google auf dem Handy zum Einsatz.
Was soll das? Wenn ein Gerät schon installierte Karten hat, erwarte ich dass diese offline zur Navigation benutzt werden können. Also auch zur Neuberechnung der Route, wenn ich falsch abgebogen bin oder ein Weg nicht befahrbar ist. Oder von werweißwo bis an den nächstbesten Punkt des Tracks. Macht der Wahoo übrigens hervorragend, notfalls auch über 20 km.
Coros verzichtet auf Städte- und Straßennamen. Auch verschiedenen Straßenarten zeigen die Dura-Karten nur bedingt an. Anhand der Farbe sind nur Autobahnen (rot) und Bundesstraßen (gelb) auf den ersten Blick auszumachen. Ob sich hinter einer Linie ein Gravelweg oder eine Kreisstraßen verbirgt, ist in Fahrt aber schwer bis unmöglich zu unterscheiden. Auch, ob man sich gerade auf eine Stadt zubewegt, ist nicht zu erkennen.
Wie ihr schon schreibt: "Explore perfection" - nicht.
Man denke sich: Fährst auf eine Baustelle zu und hast schon eine Kartenansicht vor der Nase, auf der du mal schnell schauen willst wie du da am besten drumherum fährst - und musst dann eben doch anhalten und das Smartphone aus der Trikottasche fummeln. Ggf. erstmal einschalten...
Der Touchscreen lässt sich sperren, um bei Regen keine Fehlfunktionen zu erzeugen, was allen Touchscreens eigen ist.
Den gleichen Effekt habe ich, wenn ich mit Langfingerhandschuhen unterwegs bin. Und weil das ganz gerne eine eingeschränkte Bedienbarkeit zur Folge hat, bleibe ich dann doch lieber bei einem Gerät, das von vornherein auf die Bedienung ohne Tatsch ausgelegt ist.
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Unterm Strich ganz interessant zu wissen, dass es jetzt auch höherwertige Fahrradcomputer mit Solarzellen gibt. Macht Hoffnung, diese später auch bei guten Geräten zu finden.
Gleichzeitig finde ich es weiterhin lustig, dass ich einen Trainingscomputer nutze, dessen Navigationsfunktion eigentlich eher Beiwerk ist, 3/4 der Funktionalitäten (sämtliche Trainingsgeschichten) nie verwenden werde und mit Haptik, Kartendarstellung und Routingfunktion trotzdem glücklicher bin als ich es mit dem ausgewiesenen Navigationsgerät wäre.