Nerve AM 2010 Thread

Hallo zusammen,
nach über 4.200 km, 110.000 Hm und 20 Monaten ein kleiner Erfahrungsbericht über mein 2010er AM8.
1) Generell hat nach 3 Jahren mit einem XC7 das AM8 meine Erwartungen voll erfüllt: bergab deutlich mehr Spaß und mehr Reserven, wobei man sich dies mit nur etwas schlechterer bergauf-Tauglichkeit erkauft. Ich fahre es eher im sportlichen AM-Bereich d.h. das ganze Jahr über Touren mit 50-60 km und 1.200-1.600 Hm mit teilweise leicht verblockten Abfahrten. Bikepark bzw. deftigere Einsätze sind mangels Mut und Können bei einem MTB-Späteinsteiger nicht im Fokus. Richtig Spaß macht das AM auch in den Alpen. Aufgrund eines angeschlagenen und operiertem Knies habe ich folgende Veränderungen vorgenommen: 20er Kettenblatt und seit diesem Jahr eine 10 fach XT-Schaltung mit 36er Kassette: damit lässts sich wunderbar auch dank Absenkung der Gabel selbst steile Rampen locker hochkurbel (Quirl). Meine Sitzposition habe ich bei einem Ergonomiespezialisten einstellen lassen: heraus kam eine nach vorne gekröpfte Stellung der CB-Joplin 4 Sattelstütze – Canyon sollte hier in Zukunft Sitzwinkel in Richtung 73-74° konstruieren.
2) Einzelkritik
A) Fahrwerk/Rahmen:
Die Kinematik samt Anti-Squat funktioniert, der Dämpfer fahre ich eher weicher mit 30% SAG - dann ist der Hinterbau erste Sahne und super feinfühlig. Manchmal sackt man aber in schnellen bergauf Passagen zu tief ein. Was nun wirklich langsam nervt ist die Gabel: unsensibel und das zweite Mal reif zum Einsenden an Toxoholic, mit defektem Lockout der Gabel macht sich zudem deutlich bemerkbar dass beim Dämpfer das Pro Pedal bei einem L-Rahmen und 80 kg Fahrer (nackt, aber nur auf der Waage) selbst bei Stufe 3 nahezu keine Wirkung zeigt. Im Wiegetritt fahren geht nicht mehr. Bin aktuell schwer am überlegen die Gabel überhaupt noch zum Service zu geben und stattdessen eine RS Sektor Dual Step Coil 2012 einzubauen ( neu ~330 Euro !!!), mein mexikanischer Liteville Kollege schwärmt nur so von seiner Sektor. Das Neuigkeiten manchmal ein Rückschritt bedeuten zeigen die „schicken“ innenverlegte Züge: hier ist deutlich erhöhter Instandhaltungsaufwand nötig – im Rahmen auf der Seite der Zuggegenhalter sammelt sich aller Dreck und Feuchtigkeit die irgendwie in den Rahmen kommt. Das führt schnell zum verrosten der Zughüllen und zur Schwergängigkeit. Und das Gefummele beim Tauschen der Zughüllen – alles unnötig aber leider voll im „Trend“ (besonders bei den Bravo-Testern der Stuttgarter Cafés…). Auch hier bin ich am überlegen beim nächsten Tausch komplett durchgehende Züge wieder außen zu verlegen. Oben bereits erwähnt sollte man die Geometrie in Richtung 73-74° Sitzwinkel weiterentwickeln. Und dann noch das Problem mit den Haarrissen in den Sitzstreben – eine etwas offenere Kommunikation seitens Canyon würde hier gut tun – ich kontrolliere nach jeder Ausfahrt die Sitzstreben auf Risse da Canyon nicht in der Lage ist zu kommunizieren ob nun verstärkte Sitzstreben eingebaut wurden.
B) Schaltung:
XT 9- bzw. jetzt 10-fach funktioniert, die SRAM X0 am alten XC7 war besser – knackiger, direkter. Aufgrund der innenverlegten Züge (s.o.) unnötig schwergängige Schaltung .
C) Bremsen
Avid Elixier CR – keine Kritik – jederzeit genug Reserven (auch in den Alpen mit Gepäck und 1.500 Hm-Abfahrten) . Hinten fährt immer wieder ein Kolben nicht mehr ganz aus – muss regelmäßig gesäubert werden. AM2010-Fahrer der ersten Stunde sollten öfters mal ein Blick auf die Bremsleitung für hinten im Bereich des Tretlagers werfen. Bei mir war die Leitung oben herum gelegt und durch den Drall der Leitung streifte diese immer wieder an der Kurbel – das hätte keine 500km gedauert…… . Die Bremsleitung ist unter dem Tretlager verlegt besser aufgehoben (so wurden dann auch die späteren Bikes ausgeliefert).
D) Felgen/Reifen
DT Swiss M1800SL – Laufräder bis heute unauffällig, habe in den Alpen aber einen robusteren Laufradsatz drauf. Die Kombination FA vorne und NN hinten ist ok, das der NN hinten bei Nässe wenig taugt ist bekannt. In den Alpen oder bei Sau-Wetter fahre ich dann gerne auch den FA hinten. Würde mir gerne aber einen leichteren Laufradsatz Tubeless wünschen.

3) Schäden, Probleme, Verschleiß:
3 verbogenen Schaltaugen, alle 600-1.000 km neue Bremsbeläge und Ketten (den sandigen Verhältnissen im Pfälzerwald geschuldet)
km 2.600 : Talas Einheit der Gabel Fox 150 Talas Fit RLC defekt, Tausch gerade noch auf Garantie bei Toxoholic
km 3.000 : Sitzstrebe antriebsseitig angerissen, Tausch auf Garantie
km 3.400 : Innenlager Kurbel genegenüber Antriebsseite defekt
km 3.600 : Buchsen und Gleitlager Dämpfer Fox RP23 XX BV ausgeschlagen
km 3.650 : Tausch der Schaltzüge und –hüllen notwendig
km 4.200 : Gabel Lockout defekt

4) „Tuning, Changes“
Syntace Moto Griffe (einfach super)
Mountain Goat 20er Kettenblatt mit XT-10 fach 11-36
Crank Brother Joplin 4 Sattelstütze (im Gegensatz zur Joplin 3 bis jetzt keine Probleme)
Zweiter robusterer Laufradsatz ohne relevante Gewichtsbeschränkung (DT Swiss 5.1 bzw EX 500 mit XT QR15 vorne und DT 340er Nabe hinten)

5) Fazit: Schon ein gutes Bike aber deutlich häufiger Reparaturbedarf und viel anfälliger wie mein altes 2006er XC7 mit 10.000km Laufleistung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

kann da vieles zu bestätigen, vor allem die bockige Talas ist die größte Schwäche im Rad. Wenn man bedenkt, dass diese 900€ als Retail kostet muss man sich wundern wie diese Gabel so schlecht funktionieren kann. Meine nächste Gabel wird auch eine RS.

Als Tipp noch für die Reifen:
Mach mal den Ardent vorne drauf. Den FA willst du nie mehr haben ich versprechs dir.
 
hi,
ioch muss meine begeisterung mal eben mitteilen:D
Ich hab an meinem NERVE AM einen neuen Vorbau(Syntace F149 60mm) montiert und bin jetzt mal ne Runde gefahren...das ist jetzt ein Gefühl wie auf einem geilen-gefederten BMX ..sehr direkt,sehr agil,und extremst spaßig:D

...eine geile investition:daumen:
 
Hatte damals auch den Vorbau von 90mm (Rahmengr. L) auf 70mm ausgewechselt. Der Unterschied ist enorm und das Bike macht auf den Trails noch mehr Spaß. Der Nachteil beim Uphill ist m.E. unwesentlich.
Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass es Tibor Simai bei seinen Canyon's auch erstmal einen kurzen Vorbau dranschraubt. Er wird ja schon wissen warum...
 
Till, hab ich dir eigentlich schon vom Ardent berichtet? Falls nicht: mach ihn drauf!^^

In der mtbBike ist ein Reifentest drin.. der dem NN fast genauso viel Grip attestiert wie dem Advantage :D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D:D
 
Der Ardent wird wahrscheinlich bald aufs Hinterrad kommen :)

Dann müssen die aber einen sehr schlechten Advantage erwischt haben :D :D
 
Ach diese Bikebravos haben meiner Meinung nach viele Dinge die sie "testen" nicht mal Probe gefahren. Ich hab ja mittlerweile auch schon einige Reifen gefahren, sowohl aus dem CC als auch dem AM Bereich und das was da teilweise geschrieben wird KANN einfach niemand der auch NOCH SO DÄMLICH ist denken. :D

War jetzt aber schon seit 1-2 Wochen nicht mehr fahren :( - keine Zeit.. Praktikum, Bachelorarbeit, Gartenarbeit und ich bau mir ein paar Möbel. Hoffe nächste Woche klappts mal wieder..
 
Die verbesserte Agilität mit nem 70mm Vorbau statt nem 90mm Vorbau, bei nem Nerve AM in L, kann ich nur bestätigen...unfassbar was das ausmacht.
Den NN an der Hinterachse hab ich mir nach ungefähr 20km als abschreckendes Beispiel in die Garage gehangen und stattdessen erstmal nen FA aufgezogen.
War auch die richtige Entscheidung bei diesem etwas nasseren "Sommer":D
 
MIST!!! Wollt jetzt endlich mal die Bremsleitung unter das Tretlager legen- is aber zu kurz die Sau! Da hilft wohl nur die Lösung mit dem Zusätzlichen Satellit an der Strebe damit die Leitung auf dem Tretlager wenigstens nicht mehr verrutscht.
Oder hat jemand noch ne andere Idee?
Bin die ganze Zeit mit nem Stück Schrumpfschlauch an der Reibstelle gefahren.
 
mach den zusätzlichen Satelliten an die Kettenstrebe, hat damals bei mir auch geholfen, damit kann man prima der Leitung eine neue Drall-Richtung geben.
 

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Nabend Leute....

bin seit gestern auch stolzer Besitzer eines Nerve AM 6.0 2010...
heute ne tour gemacht und muss sagen es gefällt mir sehr gut, Berg ab gut flott und bügelt ziemlich viel weg,das FOX Fahrwerk macht eine gute arbeit!

Heute auch direkt neue teile bestellt,ich denke das bike wird mich finanziell ruinieren durch die wahrscheinlich nie endenden tuning Ideen :)

grüße aus essen
 
Ich hab mir die 3way pro ZTR Flow Laufräder bestellt. Gestern gekommen.. natürlich erst mal den falschen Adapter für die Vorderachse bestellt :D

Dienstag sollte der richtige Adapter da sein, bin schon ganz gespannt. Anfassqualität ist top und die Teile sind echt sehr leicht. 1750g für den Preis ist schon ne Nummer. Die Einspeichqualität wird wohl der Knackpunkt sein :p
 
Hallo Canyoneros! Kann mir einer hier nen Hinweis oder nen Tutorial geben wie man die Haupt-Schwingenlager am 2010er Nerve AM schonend wechseln kann ohne das komplette Bike zu Canyon zu bringen/schicken? Die Lager sind zwar sehr robust, aber irgendwann sind se doch fällig... Alles in allem ist das schon ein excellenter Pflug, einzig die derbe ausgeschlagenen Dämpferbuchsen und Buchsenlager enttäuschen etwas. Ich glaub ich wechsle daher auf Stahlbuchsen. Die nutzen nicht so schnell ab und nudeln dann das Buchsenlager aus. Desweiteren wollte ich den Lenkwinkel für mehr Laufruhe etwas abflachen. Weiß einer ob und ggf. welcher Steuersatz mit externer unterer Lagerschale passt? Möglichkeit 2 wären die unmoralisch teuren Excenter-Dämpferbuchsen von Burgtec, bei denen keiner weiß wieviel die aushalten... Danke vorab für hilfreiche Kommentare. Grüße und einen schönen Restsonntag.
 
Hi,

Als Tipp noch für die Reifen:
Mach mal den Ardent vorne drauf. Den FA willst du nie mehr haben ich versprechs dir.

Das sehe ich anders!!! Hab an meinem Enduro den Ardent 2.6" neu aufgezogen und der Reifen hat schon 3-4 mal zu großen Augen und Angstschweiß geführt. Er ist schwerer als der FA, bietet nicht mehr Schutz als der FA und hat extreme Grip-Probleme aufgrund der weichen Stollen bei hartem Untergrund (Asphalt oder trockener Lehmboden) und hartem Untergrund auf dem eine feine Sandschicht ist. Wenn dir bei ner Vollbremsung mit 40-50km/h das Vorderrad abhaut weißt du was ich meine. Für losen Waldboden ist er allerdings perfekt. Auch der gutmütige Grenzbereich (der bei o.a. Situationen vorschnell eintritt) ist positiv zu erwähnen. Hab jetzt auf meinem Canyon nen nagelneuen FA 2.4", für mich der Allroundreifen.

Als Tuningtip von mir:
Truvativ Hussefelt Vorbau 40mm, günstig, gut, direkt und spaßbringend
die fetten Superstar-Components Griffe, günstig und Wohlfühlatmo für lange Touren (wenn man nicht gerade sehr kleine Hände hat, habe Handschuhgröße L/9-10)
Holzfeller Riserbar 30mm, megastabil und extrem gute Biegung, genau die richtige Breite für das Einsatzgebiet.
Plattformpedale, kann die günstigen Wellgos mit Madenschrauben empfehlen, auch beim technischen Uphill eine Hilfe
und auf jeden Fall ne Teleskop-Sattelstütze mit nem weicheren Sattel mit weniger Verletzungspotential!!! Fahre die Reverb mit Syncros FR bzw AM Sattel
last but not least, Bremsbeläge von Kool-Stop, verschleißen zwar schneller als die gesinterten, aber die Performance und der Preis rechtfertigen die Wahl

Wie ihr seht ist das Bike etwas für Trail- und Bergabbetrieb optimiert, fahre aber auch Touren im 7Gebirge (teilweise fiese Rampen) mit 60-80km und bis 1600hm problemlos.
 
Lol Fatalbert und Allround xD sobald der nur ne Wurzel oder gar ne nasse Wurzel sieht ist der doch weg. Spurführung und Seitenhalt kannste ebenso vergessen wennste mal den Ardent gefahren bist...
Und das ein 2,6" Reifen schwerer als ein 2,4" Reifen ist, ist wohl normal? Für seine Breite ist der 2,6" im übrigen extrem leicht. Und das er mehr Schutz bietet ist auch nicht nötig, ich hatte weder mit Ardent noch mit FA nen Platten.
Mit deinem Post kann ich irgendwie nichts anfangen, das ist purer Käse...
 
Nix für ungut! Wie gesagt, bin den Ardent gefahren bzw. hab ihn immernoch drauf. Konnte ihn leider noch nicht bei dem Sauwetter testen, da mein Enduroradl im Moment nicht einsatzbereit ist. Auf losem Waldboden is er auf jeden Fall zu Hause, bei anderen Verhältnissen gefällt mir der FA besser. Der 2.6" fällt für seine Nenngröße relativ schmal aus, aber auch der 2.4er is schwerer als der FA (wobei Leichtbauwahn hier nicht das Thema ist, sondern das Gewicht nur ein weiteres Bewertungskriterium darstellt). Ich war gestern mit nem neuen Satz FA draußen und der Nassgrip is auf jeden Fall gegeben. Bei trockenen Bedingungen hat sogar ein abgenutzter FA für mein Empfinden wesentlich mehr Grip auf harten Böden als der Ardent. Ich hab mir den Ardent fürs Enduro geholt weil ich extrem viel Gutes über diesen Reifen gehört und gelesen habe. Müsste ich mich aber nochmal entscheiden, würde ich aber eher zu den FAs greifen, oder aber noch etwas mehr Gewicht akzeptieren und nen richtigen Enduro- / Freeridereifen (MM oder BB) kaufen. Zu deinem Glück mit Reifenpannen kann ich dir nur gratulieren. Hab zwar auch selten welche, aber es kommt schon mal vor. Dabei sind es aber weniger fiese Steinkanten und Durchschläge als die Drecksdornen, die einen zu ner Pause zwingen. Aber das kann je nach Region komplett variieren.... haste keine Dornen in deinem Revier, haste weniger mit Durchstichen zu tun. Und mal nebenbei... man kann auch etwas moderater auf nen Post reagieren. Greetz
 
und hat extreme Grip-Probleme aufgrund der weichen Stollen bei hartem Untergrund (Asphalt oder trockener Lehmboden) und hartem Untergrund auf dem eine feine Sandschicht ist.

Hmmm.... aber wer fährt denn auf Asphalt? Und 'trocken'... kann mich nicht mehr dran erinnern, wann hier in diesem Sommer die Böden trocken waren! Also ich probier mal den Ardent... wenn ich mal wieder nen Bikel hab :heul:.

Und die Lager sind Gleitlager. Denk schon, dass die ne gewisse Zeit ganz gut überstehen. Warte erstmal ab.
 
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