Hi, das Thema "Nahrungsergänzungsmittel" (NEM) kann man nicht ohne die Sporternährng an sich besprechen. Und aus meiner Sicht auch nicht ohne das Theme "Nahrungsunverträglichkeiten".
In der Regel sollte man mit klassischer "Gesunder und ausgewogener Ernährung" bis in recht hohe Leistungsbereiche vorstoßen können ohne NEM zu benötigen. Der Teufel steckt aber im Detail, und wer sich mit der Frage schon von sich aus beschäftigt, hat oft leistnungsbegrenzenden Themen im Hintergrund. Sind andere denn wesentlich fitter nach einer Einheit?
Wenn du Details willst, lies mal "vegan in topform" von Brendan Brazier. Es geht mir nicht um das vegane Essen. Es geht darum, dass der Mann Ironman ist und wie wenige andere selbst über viele Jahre an seiner Ernährung rumoptimiert hat. Das Buch ist eine Fundgrube - inklusive kurzen Kapiteln über darmreizende Lebensmittel, Stressbelastung, Regeneration nach Training oder Wettkampf, Säure-Basen-Haushalt, (Regenerations)Rezepten, und so weiter. Er ist ein bisschen vernarrt in "Superfoods", aber das muss man ja nicht mitmachen. Ein paar heimische Beeren hier, ein Esslöffel Leinsamen da, ein (nicht totgelagerter) Apfel dazu, das sind auch Superfoods.
Ich halte mich teils an Brazier, kaufe aber Pülverchen nicht bei ihm. Nach dem Sport gibt es einen seiner Smoothies, da ist neben Obst auch etwas Hanf&Erbsen&Reisprotein mit drin (vollständiges Profil an essenziellen Amminosäuren), und Leinöl (Omega3), Chlorella Algen, Datteln (liefern Zucker, Kalium etc). Dazu ein großes Wasser mit frischem Zitronensaft und ein großes Stück Gurke (wirkt schön "basisch"). Ich meine, dass ich so deutlich schneller regeneriere. Für mich ist die Leistungsmaßnahme Nummer eins aber tägliches Intervallfasten & vorsichtiges Essen bezüglich Menge und Entzündungsfaktoren (z.B. FODMAP).
Noch was zu NEM. Kauf die möglichst aus Deutschland. Im (nicht-EU) Ausland darf eine Magnesiumtablette teilweise den Wirkstoff
im Durchschnitt enthalten. Das heißt, in einer Flasche Pillen darf es z.B. welche mit null und welche mit dem dreifachen Wirkstoffgehalt geben - solange der Durchschnitt stimmt. Tolle Wurst. Selbst dann muss man das Thema kritisch sehen; es gibt z.B. in den meisten Pillen Titanoxid als Farbstoff. Das Zeug findet man gehäuft in entzündeten Därmen. Ob das Titanoxid nun ein Auslöser ist, oder ob Leute mit Darmproblemen mehr Pillen futtern, steht noch zu erforschen. Jedenfalls sind NEM keinesfalls pauschal als gut zu bewerten.
Auch die Eiweßpulverliebe vieler Sportler ist glaube ich eher kontraproduktiv; das muss man alles verdauen und verstoffwechseln. Spätestens bei einer Häufung von typischen Eiweißblähungen weiß man: Der Darm ist überlastet und das Mikrobiom leidet.
Leistungsmaßnahme Nummer 2 ist für mich im Winter übrigens Vitamin D. Und zwar in Dosierungen, die einen Blutspiegel an Vitamin D erzeugen, der für sonnige Länder normal ist, 40 ng/ml. Dafür nehme ich im Winter grob 4000IE/Tag Vitamin-D-Öl, das ist laut EFSA die maximale risikofreie Menge. Die Dosierung simuliert ein kurzes Sonnenbad pro Tag - im Sommer oder Assitoaster kommen leicht 20.000IE pro Sonnenbad zusammen. Die DGE empfiehlt aus meiner Sicht im Winter zirka 600IE einzunehmen - auffalend verklausuliert. Die Wissenschaft ist über das Thema völlig uneins, daher noch 2 Sichtweisen aus Youtube. Das Video von Mailab finde ich (ungewohnt) einseitig und polemisch, der erweckte Eindruck könnte aber auch richtig sein.
https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/vitamin-d/?L=0