Nach Studie: Mehr Single-Trails für Mountainbiker im Schwarzwald

DIMB
"In Baden-Württemberg geht die Volksverdummung in Sachen Betretungsrecht weiter. Das sind harte Worte, aber sie sind berechtigt. Unter Berufung auf eine Studie werden den Mountainbikern ein paar neue Alibi-Singletrails in Aussicht gestellt, aber an der diskriminierenden 2-Meter-Regel will man nichts ändern.

Was belegt denn diese Studie, die vom Schwarzwald Tourismus angeführt wird? Dass es tatsächlich zu Konflikten kommt? Nein - die Studie belegt lediglich, dass es bei einem kleinen Teil der Wanderer ein "Störempfinden" gibt. Hier wurden subjektive Gefühle untersucht und nicht objektive Störungen und Konflikte.

Ist es rechtsstaatlich gerechtfertigt, Mountainbiker weiterhin von allen Wegen unter 2 Meter Breite auszuschließen? Belegt diese Studie, dass es erforderlich, geeignet und angemessen ist, das gegenwärtig bestehende landesweite Verbot aufrecht zu erhalten? Nein - die Studie belegt keinen einzigen tatsächlichen Nutzerkonflikt und auch keine tatsächlichen Nutzerkonflikte in einem Ausmass, dass es geeignet, erforderlich und angemessen erscheinen lässt, Mountainbiker landesweit in ihren Rechten zu beschränken und von Wegen unter 2 Meter Breite zu verbannen.

Die Studie bestätigt aber auch noch viel mehr: Trotz eines hohen Anteils von Mountainbikern auf Wegen unter 2 Meter Breite fühlen sich die allermeisten Wanderer davon überhaupt nicht oder nur gering gestört. Da stellt man sich dann schon die Frage, ob subjektive Störgefühle und Meinungen einer Minderheit in einem Rechtsstaat die Diskriminierung einer ganzen Nutzergruppe rechtfertigen kann?

Die Erkenntnisse der Studie sind nicht neu, sondern reihen sich in eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien ein, die eindeutig belegen, dass es keine sachliche Rechtfertigung für eine landesweite und/oder flächendeckende Diskriminierung von Mountainbikern gibt. Aber während das Bundesland Hessen dies im Verlauf der Auseinandersetzung um das neue Waldgesetz anerkannt hat und sich nun ein modernes, ein bürgerfreundliches und diskriminierungsfreies Betretungsrecht gibt, will man in Baden-Württemberg des gegenwärtigen Status Quo zementieren und Mountainbiker mit Alibi-Ausnahmen weiterhin abspeisen.

Wenn Baden-Württemberg für Moutainbiker ein attraktives und einladendes Bundesland sein will, dann muss die 2 Meter Regel ersatzlos abgeschafft werden. Die Lösung ist einfach:

"Waldbesucherinnen und Waldbesucher haben aufeinander Rücksicht zu nehmen, damit eine gegenseitige Belästigung oder Behinderung vermieden wird."

und

"Radfahren .... ist im Wald auf befestigten oder naturfesten Wegen gestattet, ..... auf denen unter gegenseitiger Rücksichtnahme gefahrloser Begegnungsverkehr möglich ist. Fußgängerinnen und Fußgängern sowie Menschen, die auf einen Krankenfahrstuhl angewiesen sind, gebührt in der Regel der Vorrang."

Um gemeinsam auf Wegen zu Fuß und mit dem Mountainbike unterwegs zu sein, braucht es kein Metermaß, sondern nur Rücksicht und gegenseitige Akzeptanz. Hessen hat sich damit klar für ein Miteinander entschieden. Wann folgt Baden-Württemberg?"
 
Oh mei......

Edit: Mein "oh mei" schreib ich bevor ich den ersten Beitrag gelesen hab, aber genau deswegen hab ich mir auch nur oh mei gedacht :daumen:

G.:)
 
Zuletzt bearbeitet:
8400km ausgewiesenen Forststraßen. Der Schwarzwald scheint ein Eldorade für E-Bikes zu werden:daumen:
Dem Tourismusverband ist das aber genauso recht, dem ists egal ob mit oder ohne Motor:rolleyes:

G.:)
 
„Auf bis zu zehn Prozent der Wege könnte der Anteil der Single-Trails steigen“

Und die Diskriminierung geht weiter.

Die sollten dass einfach wie im Naturpark Harz (Niedersachsen) machen, das stört sich keiner an den MTB und der Natur hat es auch nicht geschadet.
 
1000 Befragte. Ganz schön repräsentativ diese Studie...
1000 Befragte galt doch schon immer als "repräsentativer Durchschnitt" - siehe Wahlumfragen und dergleichen. Sagen die Leute beim Politbarometer das nicht immer, dass 1000 zufällig ausgewählte Leute per Telefon befragt worden sind?

Hab mir heute morgen schon das im Lokalforum gepostete PDF angeschaut und finde das Befragen von 930 Leuten IM WALD schon beachtlich. Hab zwar keine Ahnung, wie man soviele Leute da treffen will, ich sehe an Wochenenden maximalst 5 Leute, aber solange es den Studienerhebern geholfen hat, passt es doch.

@ TeamAki: im Nordschwarzwald darf man den Harz nicht erwähnen! Dort soll seit gefühlten 174 Jahren ein Nationalpark - nach Vorbild des Harzes - eingerichtet werden. Der Protest und Widerstand ist massiv, man fürchtet um Arbeitsplätze und um "UNSEREN" Wald und ist überhaupt gegen alles. Der Harz ist dort eher ein Feindbild geworden, man will sich nicht mit einem Mittelgebirge verglichen sehen.
Dennoch - klär mich bitte kurz auf, was im Harz anders gemacht wurde.
 
Ich finde es sehr schade dass es die 2 m Regel gibt in Baden Württemberg, bin allerdings auch froh dass sich da zumindest in meiner Region wenig drum geschehrt. Ich würde das ganze aber nicht so kritisieren sondern erst mal abwarten was wirklich drauß wird. Weiß jemand wie hoch die Strafe auf das nicht einhalten der 2 m Regel ist?
 
Interessant ist in diesem Zusammenhang doch nur die Neuanlegung von Strecken. Ob es wohl einen Zusammenhang mit den aktuellen Legalisierungen im Freeride/Downhillbereich gibt?
Ansonsten ändert sich nichts. Singletrails zu fahren ist weiterhin nicht gestattet, wird aber in den meisten Fällen nicht geahndet. Und wenn man aufeinander Rücksicht nimmt gibt es keine Probleme.
 
„Auf bis zu zehn Prozent der Wege könnte der Anteil der Single-Trails steigen“

Und die Diskriminierung geht weiter.

Die sollten dass einfach wie im Naturpark Harz (Niedersachsen) machen, das stört sich keiner an den MTB und der Natur hat es auch nicht geschadet.


Naja, das ist glaub ich nur ein Frase, mit den 10% in Verbindung mit dem Wort SingleTrail:rolleyes: Alleine das zeigt schon die Idioti oder sollte man sagen Laienhaftigkeit, mit der die "Verantwortlichen" da aggieren.:rolleyes:


G.:)
 
Ich bin sicherlich kein Freund der 2m-Regel und würde mich als Baden-Württemberger auch über deren Abschaffung freuen. Trotz allem verhalten sich manche MTBler im Wald als würde er ihnen persönlich gehören und das kann halt auch nicht angehen. Die meisten Gesetze entstehen nun mal weil sich ein kleiner Anteil der Bevölkerung nicht an Regeln oder Umgangsformen halten möchte... Das man mit der 2m-Regel rücksichtslose Fahrer nicht in den Griff bekommt, ist mir auch klar. Aber wie soll man sonst, im Ernstfall irgendeine Handhabe gegen Rowdies auf zwei Rädern haben? Brauchen wir jetzt Verkehrspolizisten im Wald um das angemessene Verhalten zu kontrollieren?
Was mich wirklich interessieren würde ist eine Studie über Unfälle im Wald zwischen Radfahrern und Fußgängern. Erreichen wir hier in Deutschland eine dreistellige Zahl? Gibt es sowas schon? Wie wurde das Verhalten der Fußgänger betrachtet? Oder war pauschal der Biker Schuld? Solange solche Zahlen nicht vorliegen, wird das doch eine endlose Diskussion warden und jeder wird ein Beispiel parat haben, wie sich die eine oder die andere Seite falsch verhält und warum man die 2m-Regel braucht oder warum sie abgeschafft gehört.
Wer hat denn Erfahrungen mit der Kontrolle der 2m-Regel?
 
1000 Leute ist eine anständige Zahl, wenn die Stichprobenziehung vernünftig abgelaufen ist.

Abgesehen davon fahre ich dort, wo es mir beliebt. Da können die Nazis so viele Regelungen machen wie sie wollen.

Wenn Wanderer da sind (abgesehen von Hochburgen wie Harz oder Schwarzwald ist Wandern ja offenbar eh out), fährt man etwas langsamer, die gehen zur Seite, man fährt vorbei und bedankt sich und alles ist gut - so einfach geht das.
 
"nur 2500 Leute"?

Jeder Befragte kostet Geld. Abgesehen davon läuft der ALLBUS auch "nur" mit ca. 3000 Leuten. Ich weiß nicht, was ihr euch von einer größeren Zahl erhofft. Wenn die falschen Leute im Sample sind, bringt die große Zahl auch nichts. Es kommt auf das Stichprobenverfahren an. Bitte vorher mit Stichprobenziehung und Statistik beschäftigen, bevor man so was kritisiert.
 
1000 Befragte galt doch schon immer als "repräsentativer Durchschnitt" - siehe Wahlumfragen und dergleichen. Sagen die Leute beim Politbarometer das nicht immer, dass 1000 zufällig ausgewählte Leute per Telefon befragt worden sind?

Hab mir heute morgen schon das im Lokalforum gepostete PDF angeschaut und finde das Befragen von 930 Leuten IM WALD schon beachtlich. Hab zwar keine Ahnung, wie man soviele Leute da treffen will, ich sehe an Wochenenden maximalst 5 Leute, aber solange es den Studienerhebern geholfen hat, passt es doch.

@ TeamAki: im Nordschwarzwald darf man den Harz nicht erwähnen! Dort soll seit gefühlten 174 Jahren ein Nationalpark - nach Vorbild des Harzes - eingerichtet werden. Der Protest und Widerstand ist massiv, man fürchtet um Arbeitsplätze und um "UNSEREN" Wald und ist überhaupt gegen alles. Der Harz ist dort eher ein Feindbild geworden, man will sich nicht mit einem Mittelgebirge verglichen sehen.
Dennoch - klär mich bitte kurz auf, was im Harz anders gemacht wurde.

Naja im Harz hab ich zwei Schilder bezüglich MTB gesehen, auf beiden stand Du kannst überall Fahren wo auch Wander Lang gehen, du sollst dich nur an die wenigen Verbotsschilder halten, und auf Wanderer Rücksicht Nehmen.

Fakt ist ich hab in einen Woche nicht ein Verbotsschilder gesehen, bei mir Fangen die schon fast vor der Tür an.
Mein Vermieter, selber Biker meinte er kennt selber nur 1Verbotsschild.

Die Wandere sind viel entspannter hab mit einigen geredet.

Für meine Verhältnisse gibt es Dort sehr sehr viel Trails und wenige Waldautobahnen.
 
Kontrolle? So lange sich da keine Sheriffs wie am Gardasee an die Ausstiege beliebter Trails
setzen kann das niemand kontrollieren.

Eine Studie wie sie @Ghostrider7.5k vorschlägt wird nix bringen, die würde von der Gegenseite
in irgendeiner Art zerrissen, zur Not bauftragt der BUND oder irgendein anderer *Naturschutzbund*
eben ne Gegenstudie, guckt einfach mal auf die DIMB Homepage, da findet man dutzende
Beispiele für bezahlte Studien, für die man sogar als Schüler ne 6 wegen Themenverfehlung und nicht
angemessener Arbeitsweise kriegen würde...
Zur Not weigert man sich einfach unter Angabe irgendwelcher fadenscheiniger Gründe die Studie
anzuerkennen und verlässt als Bitchmove den Runden Tisch.
 
... Da können die Nazis so viele Regelungen machen wie sie wollen.

Mit der Formulierung wohl etwas über's Ziel hinaus geschossen...

Zum Thema: ich habe das Glück, vor meiner Haustür viele Trails zu haben. Wanderer treffe ich fast ausschließlich auf den Forstwegen. Kontrolliert worden bin ich auch noch nie auf einem Trail - von wem auch? Alles übrige erledigt die gegenseitige Rücksichtnahme... wobei die Gegenseite da manchmal noch etwas Nachholbedarf hat ;)

Fazit: 2m Regel ist da, hat - auf mich und meine Art des Bikens - aber keinen Einfluss.
 
"nur 2500 Leute"?

Jeder Befragte kostet Geld. Abgesehen davon läuft der ALLBUS auch "nur" mit ca. 3000 Leuten. Ich weiß nicht, was ihr euch von einer größeren Zahl erhofft. Wenn die falschen Leute im Sample sind, bringt die große Zahl auch nichts. Es kommt auf das Stichprobenverfahren an. Bitte vorher mit Stichprobenziehung und Statistik beschäftigen, bevor man so was kritisiert.
Danke, hatte ich im Studium mehr als mir lieb ist :) Du hast schon recht, war etwas harsch formuliert - ich weiss selbst, wie schwierig es ist, eine große Zahl an Probanden oder Teilnehmern zu rekrutieren.

Aber gerade im vorliegenden Fall finde ich eine solche Umfrage, egal unter wievielen Leuten, etwas...vage?

"19 Prozent fühlten sich „etwas gestört“." Wie bewertet man so etwas nun? Wie oft sind diese Personen im Wald unterwegs? Eher auf Pfaden, eher auf Forstwegen? Sind die den wenigen Rowdys begegnet oder der größeren Zahl an entspannten Bikern? Schwierig zu bewertende Umfrage...
 
Jaja die 2m Regelung in BW...............
Eines der Bundesländer mit den besten Mountainbike Profis! Die Gemeinden, Vereine und Firmen werben zum Teil damit. Aber die trainieren sicher alle nur auf Forstautobahnen, Radwegen und Asphalt! Ich bin Schwarzwälder aber für diese Scheinheiligkeit muss man sich Schämen!
 
@Freesoul

Das ist ja immer ein "Problem" bei Umfragen bzw. gesunde Skepsis oder Nachfragen ist immer gut. Wenn du mal selbst eine durchgeführt hast, merkst du, wie viele Fehlerquellen es gibt. Und die ganzen Fragen, die du unten aufgeführt hast, sind gute Fragen, die eventuell in der Ergebnispräsentation enhalten sind oder mit dem Datensatz noch beantwortet werden können.
 
Die Studie an sich ist doch hier gar nicht das Problem.

Der Schwarzwald nutzt die Studie um Werbung in eigener Sache zu betreiben, indem eine große km-Zahl an "Mountainbike" -Wegen angegeben wird, mit dem Hinweiß, dass 10% Singletrails angelegt werden KÖNNTEN.

Zwischen den Zeilen kann man allerdings lesen, dass wir immer noch nicht respektiert, geschweige denn gleichbehandelt werden.
 
Naja im Harz hab ich zwei Schilder bezüglich MTB gesehen, auf beiden stand Du kannst überall Fahren wo auch Wander Lang gehen, du sollst dich nur an die wenigen Verbotsschilder halten, und auf Wanderer Rücksicht Nehmen.
Quasi mit gesundem Menschenverstand fahren...
So ein Schildchen müsste neben jeder öffentlich aufgestellten Wegenetzkarte sein und meinetwegen noch an den Forstwegen, die in den Wald reinführen - mehr bräuchte es wirklich nicht.

Naja, Hirn halt noch. Beziehungsweise der Gebrauch des selbigen :D
 
Quasi mit gesundem Menschenverstand fahren...
So ein Schildchen müsste neben jeder öffentlich aufgestellten Wegenetzkarte sein und meinetwegen noch an den Forstwegen, die in den Wald reinführen - mehr bräuchte es wirklich nicht.

Naja, Hirn halt noch. Beziehungsweise der Gebrauch des selbigen :D

du kannst doch nicht ernsthaft die Benutzung des Hirns voraussetzen? Das geht sich net aus ...
 
Hi,
m.E. geht es im Kohle...

Man merkt, dass man sich in BW/Freiburg ein bikerfeindliches Image geschaffen hat (allen Bike/MB-Artikeln zum Trotz) und versucht durch solche Marketingaktionen, wieder in besserem Licht dazustehen...

Die Stellungnahme der DIMB trifft es auf den Kopf, wir weichen solange in die Vogesen aus :)

Grüsse
 
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