Mountainbiken bei Gewitter: Die wichtigsten Tipps, die du beachten solltest

Mountainbiken bei Gewitter: Die wichtigsten Tipps, die du beachten solltest

Es ist wieder Gewitterzeit. Das bedeutet, dass sich die Wetterlage extrem schnell ändern kann und man als Mountainbiker nicht nur buchstäblich schnell im Regen steht, sondern es im Wald oder am Berg auch schnell gefährlich werden kann. In diesem Artikel möchten wir dir einige Informationen an die Hand geben, wie du dich mit dem Bike verhältst, wenn ein Gewitter naht oder gerade stattfindet.

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Mountainbiken bei Gewitter: Die wichtigsten Tipps, die du beachten solltest

Hat dich beim Biken schon einmal ein Gewitter überrascht?
 
Das ist quasi mitten in der Stadt passiert, im Elbtal, wo ich jetzt nicht unbedingt erwarten würde, dass so etwas überhaupt passieren könnte.
Gewitter/Blitze machen keinen Unterschied zwischen Zivilisation und Wildnis.

Direkte Treffer sind eher unwahrscheinlich. Die meisten Verletzungen entstehen durch den Potentialunterschied zwischen Körperteilen im Spannungsfeld, wie z.B. den Füssen. Daher nicht Breitbeinig stehen, zumindest nicht im rechten Winkel zur Potentiallinie.

Mit Spannung und Strom ist es wie mit Druck(Spannung) im Schlauch und Wassermenge(Strom). Ein Wassertropfen mit 300km/h wird einen nicht ertrinken lassen. Bei einem C-Rohr einer Feuerwehr siehts da schon anders aus, obwohl das Wasser nur mit viel geringerer Geschwindigkeit fließt, aber eben in Riesenmengen.
Gewitter Blitze haben beides, hohe Spannung und Strom.
Sehr anschaulich selbst erlebt, als ein Hauptast in den Maibaum ca. 50 Meter entfernt eingeschlagen hat. Das waren nur noch Sägespäne. Der ist schlichtweg durch die Hitze explodiert.
 
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Von den Metallen hat Titan die niedrigste Leitfähigkeit.
Carbon dürfte durch das Harz die schlechteste haben.
Bläst dich der Blitz vom Rad ist das Rahmenmaterial egal. 😀
 
Gewitter/Blitze machen keinen Unterschied zwischen Zivilisation und Wildnis.
Schon klar, aber ich hätte erwartet, dass das dort evtl in ein Gebäude eingeschlagen hätte.
Direkte Treffer sind eher unwahrscheinlich. Die meisten Verletzungen entstehen durch den Potentialunterschied zwischen Körperteilen im Spannungsfeld, wie z.B. den Füssen. Daher nicht Breitbeinig stehen, zumindest nicht im rechten Winkel zur Potentiallinie.
Daran werden die wenigsten im Ernstfall denken, auch wenn es möglicherweise recht hilfreich sein könnte.
Wenn man mit dem MtB mitten im Wald ist, das Gewitter anfängt, also nicht nur mit Regen und Blitz, sondern meistens auch noch sehr starkem Wind - in einem vom Borkenkäfer heimgesuchten Fichtenmischwald - was macht man da als erstes...? :ka: Bei Gewitter plus Wind können speziell die abgestorbenen Bäume im naturnahen Landschaftsschutzgebiet zur weiteren Gefahr werden.

Dass mit Gewitter nicht zu spaßen ist, durfte ich vor einiger Zeit bei einer Bikepacking Tour selbst live miterleben. Eine Stunde lang wolkenbruchartiger Regen mit heftigen Blitzen. Zum Glück hatte ich vorher einen einigermaßen sicheren Unterschlupf gefunden, dank eines Tourenberichtes hier aus dem Forum.
Am nächsten Morgen hab ich nicht schlecht gestaunt.
Mehrere Bäume hatte es dort in der Nähe auch umgehauen. Von scheinbar gesunden Buchen waren einfach mannsdicke Äste abgebrochen. So was erschlägt einen, wenns ganz doof kommt.
Das gab anschließend einen Temperatursturz von 24°C Abends runter auf 13°C am nächsten Tag früh.

Übrigens, wenn hier im Thema empfohlen wird, die Räder etwas weiter weg zu legen, falls der Blitz.... Die Shimano Di2 und die Sram AXS könnten mA bei so etwas auch ausfallen.
 
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Man muss auch fertig googeln...

Ein Rahmen besteht ja nicht einfach aus Kohlenstofffasern, sondern das ist CFK, also carbonfaserverstärkter Kunststoff.

Das ist doch ein Laminat mit Epoxidharzen und das sind wiederum Isolatoren.
Insofern würde ich vermuten, dass ein normaler Carbonrahmen ein sehr schlechter Leiter ist.
 
Man sollte also schon auf einen vorhandenen Blitzableiter achten, ansonsten ist das Ding als 'Schutzhütte' nix wert bei einem Gewitter.
Eine exponiert stehende Schutzhütte ist genauso eine schlechte Idee, wie der Mast. Da haut der Blitz nur bevorzugt rein, und selbst wenn es einen dadurch nicht direkt trifft, kann das immer noch unschön werden. Ist also nicht nur "nix wert", sondern sogar zu meiden. Steht das Hüttchen mitten im dichten Wald, dann kann man sich da gerne rein stellen, dann wird man wenigstens nicht auch noch nass und vielleicht beschützt es einen auch vor sekundären Gefahren wie herabstürzenden Ästen.

Ich finde es übrigens eine Internet-Unsitte
dass man immer unterstellt, der andere hätte keine Ahnung.

Das ändert nichts daran, dass die grundlegenden Sachverhalte Physik der Mittelstufe sind und es da wirklich keine tiefgründigen Geheimnisse gibt, über die man sich so richtig uneinig sein könnte.
Mit Physik der Mittlelstufe verstehst du aber höchstens warum ein Metallmast den Blitz ableitet, was für einen menschlichen Körper schädlich ist und warum, verstehst du damit nicht. Dazu muss man dann schon auch noch ein wenig in die Biologie/Biophysik absteigen. Für ein Zell-System, das viele Funktion auf Potentialdifferenzen im mV Bereich aufbaut, braucht es keine hohe Stromstärke um Schaden zu nehmen, der menschliche Körper besteht aus ganz unterschiedlichen Geweben, die unterschiedlich empfindlich reagieren und unterschiedlich leitfähig sind, und man kann auch nicht einfach davon ausgehen, dass ein menschlicher Körper einfach Strom von A nach B durchleitet mit Widerstand XY und der Schaden dabei proportional zur Stromstärke ist. Um's mal mit deinen Worten zu formulieren: die Annahme, der menschliche Körper wäre ein ohmscher Leiter, ist Unsinn. Genau wie die Annahme, dass nur der Strom zählt, Unsinn ist, weil du wenn's dumm läuft den Herzkaschper schon bei so minimalen lokalen Strömen bekommen kannst, die dich noch nicht mal kitzeln würden, wenn sie durch eine Kupferleitung fließen die du mit der Hand berührst. Doch, da kann man sich durchaus gerne uneinig sein.

Btw ging mir auch noch ein Lichtlein auf zu den anders ausgerichteten Molekülketten, die @GeneralStone meinte. Auch garnicht so viel Unsinn wie du glaubst.
Zellmembranen besitzen durch die Membran hindurchreichende Proteine ("Kanäle"), die spannungsaktiviert ihre Form ändern können, und Ionen in die Zelle einströmen lassen. Ich hab's auch erst nicht kapiert, aber manchmal macht drüber Nachdenken mehr Sinn, als Unsinn schreien.
 
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Die Idee war ja, in den inneren Bereich der größeren Stahlgittermasten rein zu klettern.
Um so, durch das äußere Stahlskelett, vor dem Blitz geschützt zu sein.
Da ist durchaus etwas dran, da das potential zwar sehr hoch ist, die potentialdifferenz innerhalb des mastkarrees wegen der überlagerung der abfallenden vier potentiale aber sehr viel geringer.
 
Eine exponiert stehende Schutzhütte ist genauso eine schlechte Idee, wie der Mast. Da haut der Blitz nur bevorzugt rein, und selbst wenn es einen dadurch nicht direkt trifft, kann das immer noch unschön werden. Ist also nicht nur "nix wert", sondern sogar zu meiden. Steht das Hüttchen mitten im dichten Wald, dann kann man sich da gerne rein stellen, dann wird man wenigstens nicht auch noch nass und vielleicht beschützt es einen auch vor sekundären Gefahren wie herabstürzenden Ästen.


dass man immer unterstellt, der andere hätte keine Ahnung.


Mit Physik der Mittlelstufe verstehst du aber höchstens warum ein Metallmast den Blitz ableitet, was für einen menschlichen Körper schädlich ist und warum, verstehst du damit nicht. Dazu muss man dann schon auch noch ein wenig in die Biologie/Biophysik absteigen. Für ein Zell-System, das viele Funktion auf Potentialdifferenzen im mV Bereich aufbaut, braucht es keine hohe Stromstärke um Schaden zu nehmen, der menschliche Körper besteht aus ganz unterschiedlichen Geweben, die unterschiedlich empfindlich reagieren und unterschiedlich leitfähig sind, und man kann auch nicht einfach davon ausgehen, dass ein menschlicher Körper einfach Strom von A nach B durchleitet mit Widerstand XY und der Schaden dabei proportional zur Stromstärke ist. Um's mal mit deinen Worten zu formulieren: die Annahme, der menschliche Körper wäre ein ohmscher Leiter, ist Unsinn. Genau wie die Annahme, dass nur der Strom zählt, Unsinn ist, weil du wenn's dumm läuft den Herzkaschper schon bei so minimalen lokalen Strömen bekommen kannst, die dich noch nicht mal kitzeln würden, wenn sie durch eine Kupferleitung fließen die du mit der Hand berührst. Doch, da kann man sich durchaus gerne uneinig sein.

Btw ging mir auch noch ein Lichtlein auf zu den anders ausgerichteten Molekülketten, die @GeneralStone meinte. Auch garnicht so viel Unsinn wie du glaubst.
Zellmembranen besitzen durch die Membran hindurchreichende Proteine ("Kanäle"), die spannungsaktiviert ihre Form ändern können, und Ionen in die Zelle einströmen lassen. Ich hab's auch erst nicht kapiert, aber manchmal macht drüber Nachdenken mehr Sinn, als Unsinn schreien.
Interessante Diskussionen. Die Unfallmedizin unterscheidet einfach Hochstromunfälle von Hochspannungsunfällen. Jeweils unterschiedliche Schädigungsmuster. Also alles irgendwie richtig. Gibt übrigens ein minimalinvasives Tumortherapieverfahren mit Bildgesteuert eingebrachten Sonden, dass nur auf Hochspannungsimpulsen ohne nennenswerten Strom basiert. Zellzerstörung bzw. Schädigung durch Elektroporation der Zellmembranen.

Aber nochmal ein paar Gedanken zum Verhalten bei Gewitter: die typischen Gewitterwolken sieht man im Ganzen fast nur, wenn man weit weg ist. Häufig auch in der klaren Luft nach Abzug des Gewitters. Bei aufziehendem Gewitter verdecken häufig Dunst und tiefere Wolken oder halt der Berg die Gewitterwolke. Oder man ist so dicht dran, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr erkennt. Meist sieht man nur die dunkle Regenwand. Ging mir zumindest fast immer so.
Im Hochgebirge ergibt sich ein Unterschied ob man in der Wolke, also im Nebel steht, oder unter der Wolkenuntergrenze. Im letzteren Fall ist man nur im Einflussbereich der relativ seltenen Bodenblitze. In der Wolke ist man den viel häufigeren und komplex verzweigten Wolkenblitzen ausgesetzt. Also Flucht unter die Wolken, zB in der Lücke zwischen 2 Zellen bringt relative Vorteile.
Das mit der Entfernungsschätzung aufgrund der Laufzeit des Donners ist so eine Sache, da eine Gewitterwolke bis 10 km hoch ist und der Schall eines Wolkenblitzes genau über einem auch lange brauchen kann.
Zuletzt: Ein relevanter Anteil der Blitzschlagüberlebenden im Gebirge hat vorher gar nicht gemerkt, das sie in einem Gewitter sind. Oder das Gedächtnis wurde geblitzdings und sie konnten sich danach nicht mehr erinnern??
Leider alles nicht beruhigend.
 
Genau passend zum Thema gab es letzten Sonntag bei mir in der Nähe so einen Vorfall mit Gewitter:
https://www.mdr.de/nachrichten/sach...eul/gewitter-blitz-verletzte-elbufer-102.html
Das ist quasi mitten in der Stadt passiert, im Elbtal, wo ich jetzt nicht unbedingt erwarten würde, dass so etwas überhaupt passieren könnte.


Zum Glück ist es für die meisten einigermaßen glimpflich ausgegangen.
Mich hat dieselbe Gewitterwolke in der Dresdner Heide erwischt... das war schon strange.
Ich hatte im Wetterbericht von der Möglichkeit für Gewitter gehört. In Dresden sind aber für gewöhnlich Gewitter schon aus großer Entfernung zu sehen und zu hören. Ich bin bei schönstem Wetter losgefahren; in der Heide ist man an fast keinem Ort mehr als 30 Minuten von der Stadt weg. Irgendwann habe ich dann gesehen, dass es sich zuzieht und es zu Rumpeln anfing, daraufhin habe ich mich - null beunruhigt - auf den Heimweg gemacht. Normalerweise reicht das locker, um noch nach hause zu kommen.
Diese Wolke jedoch war in vielerlei Hinsicht anders: Zum einen war die richtig schnell unterwegs - zwischen der Rumpelwarnung und Holla die ist ja direkt über mir verging vielleicht eine Viertelstunde. Da war ich genau am höchsten Punkt in der Heide (großartig). Zum anderen war die Wolke winzig klein: Als es anfing zu regnen, schien schon wieder die Sonne hinter der Wolke - ich bin also bei blendendem Sonnenschein und strömendem Regen nach hause geflohen. Inklusive Live Blitzeinschlag ca. 50 Meter querab. Sehr direkter, High Fidelity Sound, tolle Höhen - sonst hört man ja aus der Ferne immer nur das dumpfe bummbumm. Schluck. Als ich nach weiteren 15 Minuten aus der Heide komme, war der Spuk auch schon wieder vorbei.
Das war eine sehr, wie soll man es sagen, beeindruckende Erfahrung. Mit sowas würde ich in den Bergen rechnen, aber nicht auf dem platten Land wie in Dresden. Das war schon gruslig.
 
Interessante Diskussionen. Die Unfallmedizin unterscheidet einfach Hochstromunfälle von Hochspannungsunfällen. Jeweils unterschiedliche Schädigungsmuster.

Das (unter Auslassung medizinischer Details) bekommt man btw auch bei der Sicherheits-Belehrung im ersten Praktikum des Physik-Studiums eingebläut, bevor man an die Geräte darf 😉
 
Wir sind mal als Radgruppe auf ner Abendtour ins Gewitter geraten, auch auf freien Feld. Das war echt nicht mehr spaßig, wie über uns die Blitze zuckten nur so. Wir haben uns dann so schnell es ging ins nächste Dorf gerettet und haben dort eine gemauerte Bushaltestelle zum Glück gefunden.

In Kroatien / Markarska habe ich vor über 20 Jahren einen Blitzeinschlag ins Wasser im Hafen erlebt, als wir als Taucher gerade aufs Boot wollten. Das war der einzige Blitz, der runter kam, es hat nicht mal vorher gerumpelt. Ja es war bewölkt, drückende Hitze und Luftfeuchte aber es gab kein Anzeichen, das es gleich krachen wird. Ich hab echt gedacht, das wars. Ich stand zum Glück noch auf der Hafenmauer, mich hat aber die Wucht des Einschlags umgehauen. Ein anderer stürzte durch die Wucht ins Boot (er ging vor mir über die Treppe Richtung Boot) und einer aus der Crew, der gerade an der Mauerkante zu Gange war flog durch die Wucht ins Wasser. Zum Glück ist niemanden etwas passiert, aber den Blitz habe ich heute noch vor Augen. Und im Umkreis gingen paar Dinge zu Bruch, das hat gerummst, alter Verwalter. Das war einprägsam...

Auf den Nachbargrundstück hat vor ein paar Jahren der Blitz in den Baum eingeschlagen, als wir zu Hause waren. Ich habe gedacht, es zerreißt die Scheiben, die Kinder haben nur noch geschrien.

Ich hatte jetzt mal irgendwo gelesen, das man bei Gewitter und auf dem Rad am besten nicht absteigt bzw. anhält, damit der Gummi der Reifen bei einen Einschlag in der Nähe dich rettet. Testen würde ich das trotzdem nicht.
 
Das (unter Auslassung medizinischer Details) bekommt man btw auch bei der Sicherheits-Belehrung im ersten Praktikum des Physik-Studiums eingebläut, bevor man an die Geräte darf 😉
Sogar da. Warum also die ganze Diskussion weiter oben, ob Strom fließen muss und so? Wollte das einfach mal abkürzen. Interessant ist ja der Kontrast zwischen der hohen physischen Gewalt von Gewittern, der schwierigen unmittelbaren Beurteilbarkeit des Risiko, der vielen Leute, die draußen unterwegs sind und den letztendlich doch geringen Zahlen der objektiv zu Schaden gekommenen.
Ich selbst wünsche mirmanchmal, ich hätte mich weniger damit beschäftigt. Kann auch psychisch blockieren. 😰
 
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