Kauf- und Größenberatung für erstes Gravelbike

[Firebat]

Hallo in die Runde,
ich hoffe auf euer gewaltiges Schwarmwissen und benötige ein bisschen Input für's erste Gravelbike. Ich habe lokal leider nicht die Möglichkeit, viel zu testen, schon gar nicht, was über RH 58 hinaus geht. Hier dreht sich die Welt nur noch um E-Bikes... Ich würde im Vorfeld gerne ein paar Abgrenzungen treffen können, damit ich, wenn ich in die "Großstadt" fahre, auch ein bisschen weiß, was ich ausprobieren möchte. Bikepacking spielt keine Rolle, Trails ebenfalls nicht. Wald- und Forststraßen sowie Asphalt sind das Ziel, es geht auch nicht um das letzte bisschen Geschwindigkeit, eher um komfortables auspowern nach der Arbeit oder am Wochenende.

Größe: 192,5 cm
Gewicht: 110 kg (ja ich weiß, jede Menge Optimierungspotential!)
Innenbeinlänge: 92,5 cm
Armlänge: 64 cm

Rahmenhöhe: irgendwas zwischen 60 und 62 ?? Da brauche ich eure Hilfe...

Ich habe bisher keine Erfahrung mit Gravel- oder Cyclocross-Rädern, geschweige denn Rennrädern. Komme von einem mäßig passenden Hardtail-MTB und das hat mich auch immer ans Ziel gebracht. Aber ich würde das ganze gerne auf ein anderes Level heben, ohne ein Vermögen ausgeben zu müssen. Gebrauchtkauf wäre beim passenden Angebot durchaus eine Option.

In der engeren Auswahl sind:

Canyon Grizl 8 1by Ekar

+ Preis
+ Komponenten
+ hohe Gewichtsfreigabe
- Farbe (wer denkt sich sowas aus?!)
- Keine Vor-Ort-Händler

Trek Checkpoint ALR 5

+ hohe Gewichtsfreigabe
+/- Größe, der Rechner sagt, ich solle 62 nehmen, das Bike gibt's aber nur bis 61
Geometrie gilt aber als "sehr lang", liest sich für mich gleichbedeutend mit "sollte passen"
+ Trek-Filiale wäre für Service und Wartung einigermaßen erreichbar, hat aber aktuell nichts in der Größe zum Probieren da

Centurion Crossfire Gravel 4000

+ Komponenten
+ hohe Gewichtsfreigabe
+/- Farbe (könnte ich mit leben)
- Keine Vor-Ort-Händler

Stevens Vapor 1x11

+ im Abverkauf wirklich günstig
- Gewichtsfreigabe würde ich um ein paar wenige kg reißen
- Kein Vor-Ort-Händler

Trek Domane SL 5 (gebraucht) und mit 35er/38er Gravelreifen fahren

+ Komponenten
+ hohe Gewichtsfreigabe
- Risiko Gebrauchtkauf

Ich weiß nicht, wie viele Datenblätter usw ich bereits angeschaut und verglichen habe. Langsam verliere ich den Überblick und vielleicht könnt ihr mich einfangen und in die richtige Richtung schubsen. Und ich bitte um Verzeihung für die "Wall of Text".

 

[GravelEms]

Hallo Firebat,
Ich habe mit bzw. Aus meinem ersten Kauf und auch dem folgenden einiges gelernt auf das ich zu achten habe.
Die Größenangaben der Hersteller sind mitunter sehr unterschiedlich und die Größenrechner nicht immer passend.
Wichtig ist aus meiner Sicht ob man eher Langbeiner oder Kurzbeiner ist und wie gestreckt bzw. Überhöht man sitzen kann oder möchte.
ich habe 3 der Räder in deinem Portfolio mindestens ausgiebig Probe gefahren.
Das Stevens Vapor habe ich (noch zu Hause stehen) in 58 gekauft.
Ich bin 183 mit SL 89, also ein Langbeiner.
Das Stevens ist mir deutlich zu lang. Ich hab Anpassungen mit kürzerem Vorbau, Sattelstütze ohne Versatz und Sattel in vorderster Position vorgenommen damit es mir passt.
Das ist nicht optimal, ging aber ganz gut für ne Zeit. Ein Freund de ähnliche Abmessungen hat wie du, fährt es aktuell in der originalen Konfiguration nur den Vorbau positiv.

Das Trek Domane hat ein Freund in 58, dieses passt bei mir optimal.
Das Checkpoint hab ich in 58 und 56 ausgiebig gefahren und mir würde das 56er passen.
Seit kurzem habe ich ein Rosé Backroad in 57 obwohl der Rechner 59 vorgeschlagen hat. Das 57 passt ebenfalls optimal.
Ich kann dir nur dazu raten ausgiebig Probe zu fahren und darauf zu achten ob du automatisch auf dem Sattel nach vorne oder hinten rutscht. Denk dran dass die Arme nicht gestreckt sind. Auch sollte nicht zu viel Gewicht auf dem Lenker liegen.

Ach ja und Stör dich nicht zu sehr an der Gewichtsfreigabe.
Ich hab auch 105 kg und Bikepacking über Stock und Stein mit dem Stevens und dem Rose gemacht und kein Problem bisher.