Höhenangst

ActionBarbie

Berghochfahrerin
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1. Mai 2010
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Ich mach das Thema mal lieber hier im Ladys only auf... Männer sind da ja eh meist schmerzfrei!

Gibts hier noch mehr Mädels die Höhenangst haben, und was tut ihr dagegen beim Biken?

Ich stand die Tage vor einer Skipiste, schaute runter und habe dann mein MTB mit stolz runtergeschoben... ein Trail, der relativ eng ist und es dann zu einer Seite gleich abwärts geht ist mein Alptraum...

Nun kann man natürlich sagen, sowas fährt man dann eben nicht, aber ich will dann eben doch. Ausserdem habe ich mich zu einem MTB Marathon für die Kurzstrecke angemeldet und will da dann ja auch nicht kneifen bei solchen Sachen!
 
tja, da kann ich nur "hier" rufen. ist mein allergrößtes problem und bremst mich total oft aus. werde wohl deshalb sogar in diesem jahr nicht beim ironbike starten, da ist auch so ein hübscher trail...
was ich dagegen mache? ich versuch es immer wieder. und komme mir dann vor wie bei der geburt meiner tochter, zu lange darf so ein trail dann nicht sein, sonst hyperventiliere ich. ;)
wenn noch jemand was konstruktives beitragen kann, bin ich auch dankbar. :)
 
Hallo AB!
Habe festgestellt, daß diese Angst vorm Tiefenblick an ausgesetzten Stellen mit dem Gefühl "wie gut man etwas kann" einhergeht.
Z.B. bei einer Skitour bergauf habe ich Probleme an ausgesetzten Stellen, mitunter bis fast zur Blockade, da muß ich mich echt überwinden weiter zugehen, Ski abschnallen, auf allen Vieren etc. :eek: Fahre ich die gleiche Stelle später runter, ist es so einfach und ich denke, wie kann man sich bloß so blöd anstellen - fühle mich halt beim runterfahren viel sicherer.

Ähnlich beim MtB, das erste Mal eine ausgesetzten Stelle - oh weh, nach ein paar Mal üben gehts viel besser, ist auch etwas von der Tagesform abhängig. Was mir geholfen hat, ist der Versuch präzise zu fahren, d.h. eine Linie zu wählen und die auch einzuhalten, den Blick nach vorn, nicht vors Vorderrad, aber das ist Dir bestimmt ohnehin klar.

Für mich habe ich festgestellt, daß ich aktiv üben muß, sonst wird die Angst vorm Tiefenblick immer schlimmer, mit den Jahren ;)
Deutlich wird es auch im Auto, als Fahrerin habe ich nun Übung, damit meine ich den Wagen mit eingeklappten Spiegel am Fels entlang und auf der anderen Seite der Abgrund, das geht nach viel Übung inzwischen ganz gut, aber als Beifahrerin an den gleichen Stellen kommt die Angst wieder hoch, denke das hat was mit "Kontrolle abgeben" zu tun, ähnlich wie bei der Angst vorm Fliegen.

Kann Dir nur raten an Stellen, welche Du gerade so schaffst - schwitz, schwitz - zu üben. Und z.B. in der Stadt zu üben auf dem weißen Strich präzise zu fahren oder auf einer Bordsteinkante und sich vorzustellen es geht dort 100m runter, kein Witz, das hat mir geholfen.

Grüße!
 
Morrgggääähhhn!:)

Ich vermute nun einfach mal dass du nicht an der klassischen Höhenangst leidest. Dein Gehirn sagt einfach: "poh, gefährlich. Wenn ich da runterstürze dann kann dieses und jenes passieren". Das ist ganz normal und gut so - schliesslich soll uns die natürlich angeborene Angst vor Gefahren warnen. Ganz wird man diese Angst nie los, man kann aber lernen sie besser zu kontrollieren. Desto mehr das Vertrauen in dein persönliches Können wächst - desto mehr wirst du diese Angst kontrollieren können.

Es ist richtig und gut, sein Rad lieber einmal "stolz runterzuschieben" als nur mit halbem Vertrauen an etwas ranzugehen. Taste dich langsam heran. Laufe den Trail auch ruhig ab - versuch ihn zu lesen..."ahh, hier eine Wurzel" - "hier ein Stein" ...
Ich weiss nicht wie breit der Trail ist - aber übe solche schmalen Spuren kontrolliert zu fahren - vllt auch andererorts. Dass du weisst, "ey, ich beherrsche mein Rad auf solchem Gelände", lass dich nicht vom "aussenherum" beeinflussen. Sieh nach vorn und nicht dort hin, wo es runtergeht...(man fährt ja bekanntlich dahin wo man hinschaut:rolleyes:) Lass vllt einen "Erfahrenereren" vorausfahren und konzentriere dich einfach darauf dass dein Vorderrad seinem Hinterrad folgt...

Auch ist man "nervlich" nicht jeden Tag in Form etwas Neues zu lernen und eine persönliche Grenze zu überwinden.

"Niemals scheuen einen Schritt rückwärts zu machen - er kann dem Anlauf dienen";)

hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen...:)
 
das ist im prinzip auch das, was mir irgendwie klar ist, aber ich hatte letztes jahr einen üblen skiunfall und seitdem ist es echt ganz rum. da bin ich nämlich neben der piste runtergestürzt....
ist halt alles kopfsache und je sicherer man das bike beherrscht, umso weniger angst hat man wohl.
 
Doch, doch klassische Höhenangst... Wiener Dom, Hamburger Michell, Eifelturm... nur über meine Leiche!

Diese Angst sucht mich sogar beim Tauchen heim, ein Riff, dass tief und steil abfällt kann ich nicht betauchen.

Aber ansonsten, Killkenny und Votec vielen Dank für die Tipps ich werd das alles beherzigen!
Ja, dass ich nicht aufs Vorderrad schauen darf ist mir klar, man fährt dahin wo man hinschaut, also sollte man nicht in den Abgrund gucken... :D drängen etwas zu tun was ich nicht will tut mich hier niemand, aber es ist deprimierend, wenn der eigene Mann mit Trekkingrad die Skipiste runterfährt und ich schiebe mein MTB hinterher, sieht natürlich saulustig aus... dieses blöde Teil hat dann auch noch Schlaglöcher, wenn man die richtig erwischt zerlegt es einen ordentlich.
 
Es gibt ja bekanntlich keine dummen Fragen (hoffe ich), also:
Wieso nicht?

Weil du dann nicht weißt, was 10 m vor deinem Vorderrad passiert.
Wenn du einen Stein erst kurz vor deinem Vorderrad siehst, ist es eh zu spät um darauf zu reagieren. Deswegen lieber den Blick weiter voraus ;-)


Ich hatte (bzw. habe immer noch) auch die klassische Höhenangst. Ganz besonders schlimm im "jugendlichen" Alter. Auf Kirchtürmen etc. habe ich auch immer fast einen Koller bekommen. Irgendwann ging mir das dann so auf den Senkel, dass ich angefangen habe, mich bewusst ranzutasten. Also extra auf jeden Turm geklettert, und schrittweise versucht, näher ans Geländer zu gehen. Mir hat dabei geholfen, mir ganz rational immer wieder klar zu machen, dass das nicht gefährlich ist. Also auf sich selbst und die Angst einzugehen, und mit dem Verstand quasi dagegen zu argumentieren. Übers Knie brechen lässt sich das leider nicht. Bei mir hat es bestimmt zwei Jahre gedauert, bis ich mich soweit im Griff hatte, dass ich ganz ruhig über jedes Geländer nach unten schauen konnte. Ich fand es dabei nur immer wichtig, in jeder Situation ganz betont ruhig zu bleiben und sich quasi selbst so gut es geht in den Griff zu bekommen. Vor allem die Atmung (also ganz tief durchatmen und nur nicht hyperventilieren etc.).
Die Angst an sich ist eigentlich immer noch da, aber ich kann damit umgehen, und deswegen behindert sie mich nicht mehr. Auf ausgesetzten Trails finde ich es immer hilfreich, erst mal ganz langsam reinzurollen, tief durchzuatmen, und sich klarzumachen, dass man sich im Zweifelsfall ja immer noch zur Bergseite hin umkippen lassen kann. Wenn ich die erste Hemmschwelle dann überwunden habe konzentriere ich mich dann sowieso meistens nur noch so sehr auf den Trail selbst, dass ich gar nicht bemerke, was drumrum "passiert" und kann dann das Bike auch wieder laufen lassen. Nur zwischendurch den Ausblick zu bewundern wäre wahrscheinlich nicht so gut ;).

Also gib dir einfach Zeit und versuche deine Angst eher zu akzeptieren, statt mit aller Gewalt dagegen anzukämpfen. Wenn du dich ganz langsam mit der Höhe anfreundest wirst du sicher auch mal die "schlimmen" Stücke in den Trails fahren können, ohne gleich zu verweigern. Vielleicht erst nächstes Jahr, aber irgendwann sicherlich :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt ja bekanntlich keine dummen Fragen (hoffe ich), also:
Wieso nicht?

Weil Du immer dahin fährst, wo Du hinguckst. Schaust Du also direkt vors Vorderrad, und nicht dahin wo Du hin willst, kann es Dich unter Umständen ziemlich zerlegen, weil wenn Du dann die riesen Wurzeln anschaust über die man fast nicht fahren kann, fährst Du garantiert drüber und die gut befahrbare Strecke wäre vielleicht schon nur 20 cm nebendran gewesen, die hast Du aber nicht gesehen, weil Du nicht schon zwei Radlängen vorher geortet hast WO der befahrbare Weg ist.

Ich denke immer, mein Rad kann das was da kommt und versuche mich auf das zu konzentrieren, wo ich hin will und die günstigste Spur zu suchen. Direkt vorm Vorderrad findest Du die nicht.... höchsten die Anleitung zum hinfallen.

Edit, das ist übrigens ganz und gar keine dumme Frage! Was habe ich mich gequält bis mir mal einer erklärt hat wo ich hingucken muss!
 
Das funktioniert nur mit "face your fears". Wenn du es selber nicht hinbekommst und du es aber wirklich willst, dann mach doch ein entsprechendes Seminar, wie es sie auch für Flugangst, etc. gibt. Eine Bekannte hat so ihre Panik gegenüber Hunden in den Griff bekommen, sodass sie sogar jetzt selber einen großen Hund hat.
Ich hab auch Höhenangst, aber nicht so schlimm und ich kann mit gut zusammenreißen. Aber ich war mir schon mal auch nicht zu schade, auf allen vieren zu einem Aussichtspunkt zu kriechen. Mit der Zeit geht´s immer besser. Allerdings hab ich heuer auch einen Rückschlag bezügl. ausgesetzem Trail erlitten, als ich eben an einem Baum hängengeblieben und abgestürzt bin. Jetzt fahr ich sowas halt noch verkrampfter wie zuvor. Aber wird schon wieder werden...
Bezügl. tauchen: Kannst du auch nicht im Blauwasser abtauchen? Beim Tauchen liebe ich z.B. Steilwände, da macht´s mir überhaupt nichts aus. Aber das wär doch eine gute Übung, sich dort immer weiter an die Kante heranzutasten und zu merken, dass da nix passiert!
Evtl. wäre sowas etws für dich: www.sport-im-kopf.de/
Ich hab die Frau mal bei einer DAV Veranstaltung gesehen, war recht beeindruckend!
 
Im Blauwasser abtauchen? Ist wohl ein Scherz... also wenn ich mich mit der Maske aufs Wasserlege würde ich schon ganz gerne den Boden sehen.

Sicher habe ich so Sachen schon gemacht, aber frag jetzt nicht nach meinem Luftverbrauch in solchen Situationen, man kann dem Fini praktisch zugucken wie es weniger wird :D

Diese Höhenangst habe ich mir im zarten Alter von 18 Jahren zugezogen. In Ägypten beim Tauchen. Ein wunderschönes Riff über das wir weggetaucht sind und dann... schwupps war es einmal weg und nur noch blau das hat mir ziemlich den Rest gegeben. Das Briefing beim Guide war halt schlecht und ich hatte eben erst 6 Tauchgänge und war damit total überfordert. Nun beim MTB-Fahren keimt eben diese Angst voll auf, wenns irgendwo runtergeht :heul:
 
Hi,
ich hatte auch Höhenangst und ich habs radikal gelöst...ich bin Fallschirm gesprungen - ganz spontan in Spa ohne viel Nachdenken. Danach hab ich gedacht, wenn ich das überlebe geht alles.
Beim Klettern hab ich erstmal wieder ordentlich gekämpft, aber wenn man das lange genug macht, stumpft man ab und man wird sicherer.

Vielleicht hilft dir a) die Arbeit mit Höhen woanders (also Kletterwand oder Turm o.ä., wo du langsam rauf und wieder runter kannst) und b) etwas, was dich beim Biken sicherer macht, vielleicht ein Technikkurs oder so.

Ich kann total gut verstehen, dass dich das mit dem Trekkingrad ärgert. Mein Freund ist auch die totale Sportskanone und das frustet manchmal auch. Bloß nicht vergleichen und schon gar nicht mit den Kerlen. Das macht einfach keine gute Laune und demotiviert eher!

Halt mich mal auf dem laufenden, was du so ausprobiert hast!

Lg
Kathrin
 
Ich denke, dass Höhenangst in einem Kontinuum einzuordnen ist und abhängig davon, inwieweit man den Umgang mit Höhe gewohnt ist oder nicht.

Zu diesem Faktor allgemeine Höhenerfahrung kommt außerdem die generelle Ängstlichkeit, Einschätzung der eigenen Fähigkeiten in der jeweiligen Situation (also bspw. kenne ich Leute, die extreme Höhenangst haben, wenn sie auf nen Turm steigen bzw. wieder runter wollen, beim mountainbiken aber einfach konzentriert ihr Ding fahren können und so selbst an kniffligsten Stellen wenig Angst verspüren) etc.

Von daher glaube ich, dass es eine der Ängste ist, die durch "Exposition" am ehesten zu bekämpfen ist: Erfahrungen in dem Bereich sammeln, durch winzige Schritte. Außerdem Kompetenz erwerben, also Fahrtechnik etc., so dass man auf möglichst viele Sicherheiten bauen kann.

Man muss aber sicher heftig kämpfen; von 0 auf 100 geht es sicher nicht. Wenn die Panik kommt, lässt sich nämlich wenig üben ;-)
 
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DAS hat doch mal Potential für einen Herzinfarkt!
 
Man muss aber sicher heftig kämpfen; von 0 auf 100 geht es sicher nicht. Wenn die Panik kommt, lässt sich nämlich wenig üben ;-)

Ja, Panik ist ein schlechter Ratgeber, dann ist auch die Konzentration total im Eimer und man macht Flüchtigkeitsfehler. So wäre ich neulich bei einem Fussweg im Wald fast über den Lenker, weil ich nach vorne vom Rad runter bin als es brenzlig war, statt nach hinten...

Die Sache mit der Blickrichtung hat enorm geholfen, nie direkt runterschauen, sondern dort hin, wo man gedenkt hin zu fahren. Wer anhält und runterschaut um zu überlegen, hat eh verloren. Das ist bisher meine Erfahrung. Die Angst in kleinen Schritten überwinden :daumen: und der Weg ist das Ziel! :D Und erst der Endorphinflash wenn man dann was gepackt hat!
 
Also entsprechende Bilder anschauen macht auch schon ordentlich Herzklopfen:

Ich kann eigentlich ganz gut mit dem Gedanken leben, sowas auch in 10 Jahren nicht zu fahren :lol:
Laufen... ok, da kann man sich ja wo festhalten, aber auf dem groben losen Geröll runterfahren, wo man einmal abrutscht und dann mindestens 200 m tiefer aufschlägt :eek: ... für sowas ist mir mein Leben doch zu lieb und teuer ;)

... manchmal ist Angst vielleicht doch ein guter Ratgeber :D
 
Also ich weiß, das ich dort noch nicht einmal zu Fuss hinkomme (höchstens auf dem Boden kriechend), aber so als Konfrontationstherapie schon ganz gut geeignet. A bisserl strange sollte es ja dann schon sein :D
 
..setz dich nicht zu sehr unter druck !wasnicht geht , geht halt nicht - das macht nix . vielleicht ein anderes mal - und wenn nicht - auch gut . es hängt ja nix davon ab , ausser dass duh hinterher "stolz" auf dich sein kannst ... man muss nicht alles im leben überwiden - angst zulassen ist auch okay !
klar , wäre es schöner - hirn ausschalten und los - adrenalin kick pur - aber wenn das hirn NEIN sagt , gehts halt nicht . geht mir auch öfter so - aber ich akzeptiere es - und gut is`! greez , kati
 
Action Barbie wenn es dich beruhigt, ich als Mann würde da auch nicht langfahren. Ich habe es einmal gemacht und bin im einzigen Baum gelandet der im Steilhang wuchs, sonst wäre es mal 100m abwärts gegangen. Für mich steht fest DH kein Thema, Drops von 4m noch viel weniger, Double lachhaft, aber auf einem 1m breiten Weg an einem Steilhang lang, never ever.
 
:eek: nicht mal auf allen vieren würd ich da rüberrobben...
Sag mir einfach: ich muß ja nicht überall hin.. und mit dem Radl schon glei gar ned :D
 
Höhenangst ist was scheußliches,kenne ich auch ganz gut.
Mir macht es zwar nix aus nen Berg rauf zu kraxeln,aber wehe, es kommt ein Abgrund, dann wird mir ganz flau uns schwindlig.
Fahre ich mit dem Bike, und der Weg wird schmal dann steige ich ab,bevor ich nen Abflug reskiere.
Ich war sogar schon in nem Kletterpark ,weil ich glaubte meine Höhenangst da verlieren zu können,aber gebracht hat mir das nicht viel,leider.
 
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