Das Problem beim Hardtail ist, dass wenn Du auf dem Rad stehst, die Schläge über den Hinterbau ungefedert auf die Beine und damit auf den Rücken übertragen werden. Ja, man soll die Beine etwas beugen, trotzdem kann das ganz schön ins Kreuz gehen.
Es gibt immer zwei Lösungen: eine passive, bequeme und eine aktive unbequeme.
Die passive wird gerne von Orthopäden und Fahrradverkäufern empfohlen, weil sie durch ihre kurzfristige Wirkung erst einmal ein Erfolgserlebnis bringt und denen Geld in die Tasche spült. Die passive Lösung heisst: ausweichen, sich durch Technik unterstützen lassen, nicht an den Körper glauben. Leider bekämpft sie nur die Symtome und setzt nicht bei den Ursachen an, nämlich einer muskulären Dysbalance.
Die aktive Lösung ist erst einmal unbequem, strengt an, bedeutet Arbeit. Bis zum Erfolgserlebnis dauert es länger, dafür ist die Wirkung aber umso nachhaltiger und das Zufriedenheitsgefühl ist nicht zu toppen.
Ich selbst bin jetzt 51 und hatte bis vor ein paar Jahren durch die statische Sitzposition auf dem Rennrad immer mehr mit Rückenproblemen zu kämpfen. Die Diagnose beim Doc war nicht sehr ermutigend. Ich hatte dann auch ne Thudbuster Sattelstütze und das half 2-3 Jahre, dann aber auch nicht mehr.
Ich fing dann mit dem MTB Fahren an und da ich eher der minimalistische Typ bin, war es eines ohne Federung. Ich musste aktiv Fahren, aufstehen, Wiegetritt und merkte verblüffenderweise, dass es meinem Rücken besser ging. Dann zwei Jahre Singlespeed im Gelände: bergauf im Wiegetritt am Lenker reissen wie blöde (= Oberkörper und Rückentraining), bergab alles mit Armen und Beinen abfedern - abends habe ich mich gefühlt, als wenn ich im Steinbruch gearbeitet hätte - aber geil wars!
Mittlerweile bin ich komlett beschwerdefrei.
OK, ich gebe zu, das ist nicht der Weg für jeden - aber es soll keiner behaupten, dass es nicht geht.