Canyon Mitarbeiter brauchen Nebenjob, um über die Runden zu kommen?

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Re: Canyon Mitarbeiter brauchen Nebenjob, um über die Runden zu kommen?
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Schon heftig, was da berichtet wird.
Neuer Investor, neue Renditevorgaben und die Auswirkungen?

https://www.swr.de/swraktuell/rhein...arif-ig-metall-sondierungsgespraeche-100.html
Wenn man den Artikel liest, hört sich das doch alles recht vernünftig an von beiden Seiten...mein, tatsächlich sehr sozialer Arbeitgeber mit Verdi-Tarifvertrag, hat zb bisher niemanden 2.000€ Inflationsbonus gezahlt.
Und klar ist auch, wenn man nur die Gewerkschaft hört, sollte man denken es wird unter Mindestlohn bezahlt, aus AG Perspektive ist immer alles bestens...das gehört zum Spiel.
 
Na ja, das ist jetzt nicht nur bei Canyon so. Verglichen mit Maschinenbauunternehmen die nach Metalltarif bezahlen ist die Bezahlung in der gesamten Bikeindustrie unterirdisch. Da muss man schon sehr idealistisch sein und da zu arbeiten.
 
Solange hier keine konkreten Zahlen genannt werden, was ein durchschnittlich qualifizierter Mitarbeiter für seine zu beschreibende Tätigkeit bekommt, fängt man mit den ganzen Aussagen eh nix an. Und Vergleiche zu anderen Arbeitnehmern (auch in anderen Branchen) gehen so auch nicht.
Bei unserem Tarifvertrag im Sozialbereich wird auch keiner reich. Dennoch kann man davon leben.
 
wichtig ist immer eine zufriedene Arbeitskraft,
Entlohnung ist wichtig, aber auch ein sozialgerechtes Arbeitsumfeld/-bedingungen,
dann kommt auch positive Arbeitsleistung.

manchmal frag ich mich aber auch bei dieses horenden Tarifwünschen ob da jemand mitverdienen möchte ?!

Frage zu den NebenJobNehmer ist halt sind diese vollzeitbeschäftigt ?!

beide Seiten hinterfragen ;)
 
manchmal frag ich mich aber auch bei dieses horenden Tarifwünschen ob da jemand mitverdienen möchte ?!
Ja logo, zumal die Gewerkschaften die Mitgliederbeiträge ja auch immer wieder zweckentfremden (Schulung von Antifa-Nachwuchs o. ä.) und nicht ihrer eigentlichen Aufgabe folgend: Bestmögliche Arbeitsbedingungen für die Beitragszahler durchzusetzen. Dass da so viele noch mitmachen, wundert mich ab und zu.
 
Ja logo, zumal die Gewerkschaften die Mitgliederbeiträge ja auch immer wieder zweckentfremden (Schulung von Antifa-Nachwuchs o. ä.) und nicht ihrer eigentlichen Aufgabe folgend: Bestmögliche Arbeitsbedingungen für die Beitragszahler durchzusetzen. Dass da so viele noch mitmachen, wundert mich ab und zu.
Ich würde die Gewerkschaften nicht so isoliert kritisieren, ohne ihre Vorteile auch zu betrachten. Du siehst in Ländern wie der USA, wie es mit zerschlagenen Gewerkschaften aussieht. Da haben Arbeitgeber oft freie Hand, weil die Mitarbeiter nicht dabei geschützt werden, sich zu organisieren. Es gibt Staaten ohne gesetzlichen Urlaubsanspruch. Vielerorts üblich sind 11 Tage unbezahlter Urlaub pro Jahr. Bei Krankheit wirste oft direkt entlassen. Der Arbeitnehmer als Wegwerfprodukt, zumindest die schlechter Ausgebildeten. Ganz zu schweigen von der Gehaltsentwicklung, die haben in vielen Läden ausschließlich Verhandlungenstalente und Chefs Liebling.

Ein HOCH auf unsere Gewerkschaften und ihre Errungenschaften! Das wichtigste Gegengewicht zum Ungleichgewicht der Macht zwischen Besitzern und Arbeitern.

Edit :
"Es hat ja keiner was zu verschenken". Sprach der Millionär, der während Corona seine Renditen satt erhöhen konnte. Da ist es mit Leisetreten von Seiten der Arbeiter nicht getan!
 
Ich sag nicht, dass Gewerkschaften generell Mist sind und bin keineswegs für deren Zerschlagung o. ä.! Ich weiß, was für eine wichtige historische Errungenschaft die sind. Die gnadenlose Ausbeutung zu Zeiten der industriellen Revolution ist durchaus bekannt.

Eigentlich bräuchte man sogar globale Gewerkschaften, damit Konzerne nicht einzelne Länder gegeneinander ausspielen können.

Ich sage nur, dass die hiesigen Gewerkschaften teilweise ihre Bestimmung etwas aus den Augen verloren haben, und das würde mich als Mitglied schon ziemlich nerven. Ne Gewerkschaft ist ne Interessenvertretung der Arbeitnehmer, die sich darin organisiert haben.
 
Stimme zu. Die meisten Gewerkschaften betrachten sich als politische Partei.
Im übrigen konzentriert sich das Interesse meist auf die unteren Lohngruppen, Belange der Angestellen in höheren „ Etagen“ ist ziemlich Wurst.
so zumindest IGM
 
Der Artikel wie auch der Vorwurf der IGM liest sich etwas übertrieben und etwas unspezifisch auf welche Bereiche sich denn die Abweichungen beziehen und welche die verglichenen Firmen sind.
Spoiler:
Rund um Kobi hab ich seinerzeit nie was schlechtes über C als AG gehört, auch nicht von Mitarbeitern die man mal getroffen hat.
Dass man einen Haustarif hat und nicht unbedingt für alles IGM Löhne zahlt dürfte recht üblich sein in der Radbranche.
In der Montage bspw. wird ja idr keine Qualifikation erwartet und die Leute halt passend eingearbeitet.
IGM E1 (unterste Tarifgruppe) in RLP liegt bei 2400€ im Monat, dafür muss ein Angestellter im Radladen ird schon was gut können und eine entsprechende Ausbildung vorweisen.
--> ganz klar ein Branchenproblem

Ich kenn jemanden, der ne Zeit lang in Sangerhausen bei Mifa (damals größter Radhersteller Deutschlands) gearbeitet hat. Da waren in Fertigung und Lager 80% Un- oder Niedrigqualifizierte auf Mindestlohn oder knapp drüber und am Ende der Linie hat halt jemand "mit Kenne" über alle Räder drübergeschaut und nachgebessert.
Metalltarif wirds auch beim Nachfolger Zweirad-Union e-mobility ganz sicher nicht geben, bei anderen Firmen auch nicht.

Letztlich ist latürnich der Kunde verantwortlich, für bessere Entlohnung in der Fertigung einen höheren Endpreis zu akzeptieren. Hier nur auf Canyon zu zeigen und über Humankapitalismus zu schimpfen ist Augenwischerei.
Als wäre das bei anderen Großserienherstellern anders oder halt beim Radhändler um die Ecke. Letztlich steht und fällt jede privatwirtschaftliche Unternehmung damit, dass sie erfolgreich wirtschaftet.

@backinblack76 Wer sich als hoch eingruppierter Angestellter über die IGM aufregt hat ein Luxusproblem. Grad die untersten Gruppen (E1-E5, viel Schichtarbeit) sind die, die eine Lobby benötigen.
Als Ing oder Spezialist kannste problemlos außerhalb des Metallverbunds eine attraktive Stelle finden.
 
mag stimmen, allerdings tut sich die IGM ja selbst keinen Gefallen damit. Der Organisationsgrad bei den höheren Lohngruppen ist = 0 , da eben auch kaum auf deren Belange eingegangen wird.
Ja auch die haben belange.
 
mag stimmen, allerdings tut sich die IGM ja selbst keinen Gefallen damit. Der Organisationsgrad bei den höheren Lohngruppen ist = 0 , da eben auch kaum auf deren Belange eingegangen wird.
Ja auch die haben belange.
Henne-Ei-Problem?
Wer nicht im Klub ist, darf doch nicht erwarten, dass der Klub was für ihn tut?

Ich bin kein IGM-Mitglied, war ich auch nie. Aber ich kann die Argumentation der Mitglieder durchaus nachvollziehen.
 
Gewerkschaften sind schon ein wenig in der "guten alten Zeit" hängen geblieben.
Kann man den Angaben auf Kununu eigentlich vertrauen?

https://www.kununu.com/de/canyon-bicycles/gehalt
Naja. Es ist die Aufgabe der Gewerkschaften, von einer Welt zu träumen, in der man von 40 Jahren Vollzeitarbeit gut leben kann, eine Familie haben kann, keine Altersarmut erlebt.
Einer muss es ja tun in einem Land, das eigentlich vor Geld stinkt. Es wäre genug Geld da, um den Eliten Luxus zu verschaffen und trotzdem eine funktionierende Gesellschaft zu erhalten - aber die Verteilung wird halt jedes Jahr gesellschaftsfeindlicher.

Von 1991 bis 2019 ist das BIP in Deutschland um 119% gewachsen. Die Nominallöhne sind um 61% gewachsen. Vorstandsgehälter sind um 400% (edit: Korrektur von 500%) gewachsen. Das ist alles kein Zufall, sondern politisch & unternehmerisch so gesteuert. (edit: es landet also immer mehr Anteil der Wertschöpfung bei den Investoren und ein paar Topverdienern).

Das Geld ist also da - es ist nur in anderen Taschen. Wer da die Forderungen der Gewerkschaften für überzogen oder gestrig hält, für den hoffe ich dringend, dass er und seine Nachkommen nicht auf ein Arbeitseinkommen angewiesen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
40 Stunden Woche und schlechte Bezahlung sollte sich heute kein Arbeitnehmer mehr antun. Entweder mehr Geld oder mehr Freizeit bei gleichem Lohn. Natürlich sind die Löhne in verschiedenen Branchen unterschiedlich. Gewerkschaften schreien immer nach mehr Geld.
Insgesamt wird es für den Deutschen Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren schwierig da eine gute Balance zu finden.
 
Ich finde diese Geheimniskrämerei mit den Gehältern immer furchtbar. Keiner verrät was er verdient, aber alle haben zu wenig und brauchen unbedingt mehr.
Ich wünschte ich könnte auch einfach mal Streiken und 15 % mehr fordern.
 
Ich finde diese Geheimniskrämerei mit den Gehältern immer furchtbar. Keiner verrät was er verdient, aber alle haben zu wenig und brauchen unbedingt mehr.
Ich wünschte ich könnte auch einfach mal Streiken und 15 % mehr fordern.
Das wär mal was, da würden sich manche umschauen...
Arbeite selbst in einem Montagebetrieb in dem man ohne bestimmte Ausbildung überall eingesetzt werden kann wenn man etwas handwerklich geschickt ist.
Ist echt krass was hier manche für Vorstellungen von gerechter Bezahlung haben und dabei aber gerade nur das minimum an Arbeitseinsatz/ Produktivität/ Qualität an den Tag legen.
 
40 Stunden Woche und schlechte Bezahlung sollte sich heute kein Arbeitnehmer mehr antun. Entweder mehr Geld oder mehr Freizeit bei gleichem Lohn. Natürlich sind die Löhne in verschiedenen Branchen unterschiedlich. Gewerkschaften schreien immer nach mehr Geld.
Insgesamt wird es für den Deutschen Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren schwierig da eine gute Balance zu finden.


Achtung jetzt kommt Ironie: Wer fürs gleiche Geld, weniger Arbeitet hat natürlich mehr Zeit für Nebenjobs um "aufzustocken". Genau mein Humor!

Anstatt den Arbeitgeber vorzuschreiben, was sie wofür zu zahlen haben, sollten doch eher die Arbeitnehmer ein Auge drauf haben, wo sie zu welchen Konditionen ihre Arbeitsleistung zur Verfügung stehen.

In der Marktwirtschaft sind Preisabsprachen der Hersteller verboten, durch Mindestlohn und Tarifverträge machen wir für den Arbeitsmarkt genau das Gegenteil.

Wenn meine Kinder für Mindestlohn bei uns im Ort Zeitungen verteilen lachen Sie sich kaputt, bedauerlich ist nur, dass andere für das gleiche Geld "richtig" arbeiten müssen.
 
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Moin, also was Verdient ein MA denn nun bei denen? So ist es nur Spekulation und das der AG 2000€ Inflationsprämie zahlt sollte man schon mal anrechnen, weil es ist kein muß ist. Die aussage das die MAs einen 2. Job machen müssen um über die runden zu kommen kann man auf mehrer Jobs beziehen. Ich denke das 80% der Angestellte sich irgendwie was dazu verdienen wollen/müssen. Meine Jungs bekommen 18,00€/h als Bodenleger, Firmenfahrzeug frei und die Prämie habe ich auch gezahlt (1500€) für 9 Mitarbeiter, aber auch erst nach langem Überlegen und rechnen, ach und glaubt ja nicht es gäbe dafür mal ein "Danke schön". Ein einziger hat sich dafür Bedankt das ich das gezahlt habe. Ein anderer hat mit dem Neuen Firmenwagen sich überschlagen weil Er zu schnell war, auch hier gab es kein "Entschuldigung" oder sonst was. Jammern können Sie Alle, aber auch Bedanken, das können nicht mal die Hälfte, eher weniger. Ach, auch ich gehe nebenbei noch los. Fakt ist das sich die ganze Arbeitseinstellung sehr verschoben haben. viel Geld, viel Freizeit und wenig Arbeit! Das ist das was ich so in Gesprächen heraus höre wenn ich mit anderen Firmenchefs rede. Die jüngeren bei mir schaffen nicht mal die Hälfte von den Ü60igern an Wochenleistung. Das heißt das meine ganze Kalkulation für die Arbeiten nicht mehr stimmen und ich das neu kalkulieren muss, somit automatisch teurer werde und damit die Auftragslage auch gerniger werden wird. Oder es wird nur eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ohne Gewinn. Bis sich das einpendelt dauert das. So lange es aber immer Firmen gibt die Preise unter aller Wirtschaftlichkeit machen und arbeiten, wird es für die Richtigen immer schwer bleiben. Hinzu kommt noch das so gut wie keiner mehr diesen Job machen will, bzw. wer will überhaupt ins Handwerk?
 
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