Canyon Mitarbeiter brauchen Nebenjob, um über die Runden zu kommen?

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Re: Canyon Mitarbeiter brauchen Nebenjob, um über die Runden zu kommen?
Immer dieses Gejammer über das Gehalt.
Augen auf bei der Berufswahl... Ich finde es immer wieder interessant, was für Vorstellungen in der Gesellschaft herrschen. Kein Bock auf Arbeit oder persönliche Entwicklung. Arbeitsplatz zu weit weg, Keine Lust auf Stress... Keine Leistungsbereitschaft sondern lieber meckern.
Wir haben in D den ganz großen Vorteil, dass man sein "Glück" zu einem sehr großen Teil selbst in der Hand hat. Wenn man sich bei der aktuellen Marktlage nicht ganz unbeholfen anstellt, kann man quasi machen was man möchte.

Persönliches Beispiel:
Ich würde auch lieber als Tierpfleger in einem Zoo arbeiten, aber ich habe einfach keine Lust darauf, mein Leben mit einem solchen Gehalt gestallten zu müssen. Jetzt kommt der Punkt: Es muss eine bewusst getroffene Entscheidung gefällt werden, was ich von meinem Leben erwarte. Zoo wäre zwar schön, aber nahezu Mindestlohn eben nicht.

Nun habe ich als autointeressierter als KFZ-Mechatroniker angefangen, irgendwann berufsbegleitend den Meister gemacht und heute arbeite ich als Key Account Manager und die Brötchen passen.

-> Also bitte mal den Kopf einschalten und nicht jammernd die eigene Situation als gegeben und unumkehrbar einstufen. Wer etwas kann und das entsprechend einsetzt, muss auch nicht für einen Hungerlohn arbeiten.
 
Teilweise richtig, teilweise aber auch surviver bias. Nicht jeder kann key account manager oder Meister werden, egal was er versuchen wuerde. Dir viel es halt hinreichend leicht, davon kann man aber nicht auf alle schliessen.
Mir viel mein mint-Studium damals auch leicht. Einen Tag vor der Klausur angefangen zu lernen, rest schlafen, Sport und Quatsch machen. Hat gereicht. Andere haben den ganzen Tag gebueffelt und kamen nicht ins 4. Semester.
Und am Ende ist es einfach verdammtes Glueck, wenn das, was man zufaellig gut kann, gut bezahlt wird.
Ich koennte nicht als Altenpfleger arbeiten, irgendwas reinigen, 10h am Tag Truck fahren oder Wochenlang als Matrose auf einem Containerschiff ins Nichts starren oder Musik machen oder Leuten irgendwas verkaufen - keine Chance. In einer Welt, in der aus irgendeinem Grund diese Sachen gut bezahlt waehren, anstatt andersrum, wuerde ich sicher auch jammern.
 
Teilweise richtig, teilweise aber auch surviver bias. Nicht jeder kann key account manager oder Meister werden, egal was er versuchen wuerde. Dir viel es halt hinreichend leicht, davon kann man aber nicht auf alle schliessen.
Mir viel mein mint-Studium damals auch leicht. Einen Tag vor der Klausur angefangen zu lernen, rest schlafen, Sport und Quatsch machen. Hat gereicht. Andere haben den ganzen Tag gebueffelt und kamen nicht ins 4. Semester.
Und am Ende ist es einfach verdammtes Glueck, wenn das, was man zufaellig gut kann, gut bezahlt wird.
Ich koennte nicht als Altenpfleger arbeiten, irgendwas reinigen, 10h am Tag Truck fahren oder Wochenlang als Matrose auf einem Containerschiff ins Nichts starren oder Musik machen oder Leuten irgendwas verkaufen - keine Chance. In einer Welt, in der aus irgendeinem Grund diese Sachen gut bezahlt waehren, anstatt andersrum, wuerde ich sicher auch jammern.
Ist die immer gleiche Story von der angeblichen Chancengleichheit wo jeder die Möglichkeit hat Millionär zu werden, ich kann den Käse nicht mehr hören, wen dem so wäre würde hier gar nichts mehr funktionieren weil dann keiner mehr da wäre der die Scheisse wegmacht.
Die Differenz im Lohn zwischen gut ausgebildet und schlecht/gar nicht ausgebildet ist einfach viel zu hoch, man sollte in einem reichen Land wie D mit jedem Vollzeitjob gut über die Runden kommen können - Punkt.
 
Man fährt die Reallöhne Jahrzehnte lang bewusst in den Keller, klopft sich auf die Schulter für die internationale Wettbewerbsfähigkeit, und wundert sich dann, dass irgendwann aufbegehrt wird, bzw. die Leute keinen Bock mehr haben, für einen Hungerlohn zu arbeiten.
Dann kommen Argumente wie jetzt ist grad schlecht, Inflation, Corona, Krieg, usw. und es wird auf Solidarität gepocht. Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es zum Totlachen. Wo war denn vorher die Solidarität?

Aber natürlich kann man erstmal so weiter machen, weil jetzt ist grad schlecht. Irgendwann ists dann hat kein regulärer Streik mehr, sondern dann kommen Fackeln und Mistgabeln zum Einsatz.
 
Irgendwann ists dann hat kein regulärer Streik mehr, sondern dann kommen Fackeln und Mistgabeln zum Einsatz.
In Deutschland kann das aber dauern und selbst dann werden die die bisschen mehr haben noch auf die anderen schimpfen, solange bis sie selbst nicht mehr genug haben.
Bestes Beispiel Verdi/Poststreik: "eigentlich haben sie ja recht aber wenns mir selbst weh tut finde ich Streiks scheisse"

So wird das halt nichts - ohne Stillstand ändert sich nichts und der tut weh ist aber bitter nötig - die Schere geht immer weiter und immer schneller auf und betrifft auch immer mehr Gruppen.

Der nächste Brandbeschleuniger läuft doch schon: Hausbesitzer müssen immer mehr bluten durch unsinnige Sanierungspflichtmassnahmen und willkürliche Grundsteuererhöhungen.
 
Wir haben in D den ganz großen Vorteil, dass man sein "Glück" zu einem sehr großen Teil selbst in der Hand hat. Wenn man sich bei der aktuellen Marktlage nicht ganz unbeholfen anstellt, kann man quasi machen was man möchte.

Ich find das immer wieder erstaunlich wie sich die Leute mit einem Selbstbewusstsein hinstellen und vollster Überzeugung so einen - sorry, nimms mir nicht übel - ausgemachten Quatsch erzählen und es dann noch als die große Wahrheit hinstellen.
 
Teilweise richtig, teilweise aber auch surviver bias. Nicht jeder kann key account manager oder Meister werden, egal was er versuchen wuerde. Dir viel es halt hinreichend leicht, davon kann man aber nicht auf alle schliessen.
Mir viel mein mint-Studium damals auch leicht. Einen Tag vor der Klausur angefangen zu lernen, rest schlafen, Sport und Quatsch machen. Hat gereicht. Andere haben den ganzen Tag gebueffelt und kamen nicht ins 4. Semester.
Und am Ende ist es einfach verdammtes Glueck, wenn das, was man zufaellig gut kann, gut bezahlt wird.
Ich koennte nicht als Altenpfleger arbeiten, irgendwas reinigen, 10h am Tag Truck fahren oder Wochenlang als Matrose auf einem Containerschiff ins Nichts starren oder Musik machen oder Leuten irgendwas verkaufen - keine Chance. In einer Welt, in der aus irgendeinem Grund diese Sachen gut bezahlt waehren, anstatt andersrum, wuerde ich sicher auch jammern.
Okay, ich stimme deinen Ausführungen durchaus zu.
Natürlich gibt es unterschiedliche Ebenen des persönlichen Entwicklungspotentials.

Ausdrücken wollte ich eigentlich, dass selbst ungelernte Arbeitskräfte mittlerweile gutes Geld verdienen können.
Beispielsweise sucht eine Sparte unserer Firma händeringend Personal. Das sind ungelernte Kräfte, die als Anforderung nur eine gewisse Zuverlässigkeit mitbringen müssen. Wenn sich jemand ohne Ausbildung als zuverlässig und einsatzbereit zeigt, sind durchaus 17-19€/h drin. Wie gesagt, für ungelernte Kräfte. Ergo, zum Mindestlohn muss man eigentlich nicht arbeiten...
Und jetzt kommt der Punkt, den ich nicht verstehen und akzeptieren kann. Es ist faszinierend, wie viele Menschen einfach nicht zur Arbeit erscheinen. Wiederholt mit fadenscheinigen Begründungen. Im Anschluss kommt dann die Beschwerde bezüglich Entlohnung.
Um diesen Aspekt ging es mir, wenn auch etwas plakativ ausgedrückt, wie ich zugeben muss.
 
Das sind ungelernte Kräfte, die als Anforderung nur eine gewisse Zuverlässigkeit mitbringen müssen. Wenn sich jemand ohne Ausbildung als zuverlässig und einsatzbereit zeigt, sind durchaus 17-19€/h drin.
Allzuviele viele dieser Jobs gibts leider nicht, ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte die meisten Jobs für ungelernte (abgesehen von Schicht/Nachtarbeit) liegen bei oder knapp über Mindestlohn.

Bei 17€ brutto bleiben ca. 1800€ netto im Monat als Single, hört sich so schlecht nicht an aber je nach Wohnort bleibt da auch nicht mehr viel nach Warmmiete, Strom, Internet, Handy, Müllgebühren etc. und da hat man noch keinen Bissen gegessen, wenn man auch noch ein Auto benötigt um zur Arbeit zu kommen wird's noch lustiger.

Urlaub, Kultur-/Gastrobesuche, Altersvorsorge - Pustekuchen.

Familie gründen, Kinder, mit 1800€? Nur mit Sozialleistungen möglich.
Kein Wunder dass wir "aussterben" und dringend Fachkräfte aus dem Ausland brauchen.
Was für eine Farce.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn sich jemand ohne Ausbildung als zuverlässig und einsatzbereit zeigt, sind durchaus 17-19€/h drin. Wie gesagt, für ungelernte Kräfte. Ergo, zum Mindestlohn muss man eigentlich nicht arbeiten...
Solche Beträge verdient man halt nicht überall. Flexibilität kann & darf man fordern, aber dann muß man solche Löhne noch ins Verhältnis zur restlichen Lebenshaltung setzen.

Die Differenz im Lohn zwischen gut ausgebildet und schlecht/gar nicht ausgebildet ist einfach viel zu hoch, man sollte in einem reichen Land wie D mit jedem Vollzeitjob gut über die Runden kommen können - Punkt.

Den zweiten Satz würde ich direkt unterschreiben & das war hier auch mal so. Den ersten Satz sehe ich absolut anders.
Definitiv muß es absolut möglich sein, mit Einsatz & einem Vollzeitjob über die Runden zu kommen. Jeder, der sein Repertoir nutzt, muß damit auch anständig leben können.
Wer darüber hinaus mehr Zeit für Weiterbildungen, Studium, mehr Aufwand in schwierige Aufgaben & Verantwortung steckt, sollte dafür allerdings auch entsprechend entlohnt werden, ob selbstständig agierend oder angestellt.
Gefühlt wird halt ganz viel Geld anderweitig verdient & die Schere zwischen exakt denselben Jobs hier & da darf halt nicht sein, das widerspricht der Logik eines freien Marktes.

Allein schon das Detail, daß die Steuer nicht automatisch mit der Inflation "mitwächst" (die kalte Progression), ist in meinen Augen ein absolutes Unding.
 
Wer darüber hinaus mehr Zeit für Weiterbildungen, Studium, mehr Aufwand in schwierige Aufgaben & Verantwortung steckt, sollte dafür allerdings auch entsprechend entlohnt werden, ob selbstständig agierend oder angestellt.
Das sehe ich genauso, es geht mir nur um die Relation.
Wieviel mehr wert sind 8 Stunden "höhere" Arbeit als 8 Stunden "einfache" Arbeit? Wieviel mehr wert sind 5 Jahre Studium als 3 Jahre Ausbildung, etc.
 
Das sehe ich genauso, es geht mir nur um die Relation.
Wieviel mehr wert sind 8 Stunden "höhere" Arbeit als 8 Stunden "einfache" Arbeit? Wieviel mehr wert sind 5 Jahre Studium als 3 Jahre Ausbildung, etc.
das lässt sich recht einfach sagen, es ist genau so viel Wert wie jemand bereit ist zu bezahlen.
Es gibt auch viele Studiengänge die danach nichts wert sind. Wem es liegt der kann auch 3 Jahre Ausbildung machen in der IT und ist mit 30 Jahren dann bei über 60€K Brutto. Jemand mit 5 Jahre Kunststudium macht dann Führungen im Museum und bleibt bei 35€K. Das weiß man aber eigtl schon vor der Ausbildung.. Das einfach nur als Beispiel.
 
Ausdrücken wollte ich eigentlich, dass selbst ungelernte Arbeitskräfte mittlerweile gutes Geld verdienen können.
Sicherlich eher als zu Zeiten mit 5 Mio Arbeitslosen mehr.
Leider kommt es oft auf die Details an. In In Muenchen braucht man viel mehr von diesem guten Geld als in Brandenburg auf'm Dorf.
Dann geht mit 20..30 auch mehr als mit 50+.
Umziehen, wenn man Wohneigentum hat, selbst wenn das alt aber dafuer Schuldenfrei ist?
Bisweilen haben Leute Angehoerige, fuer welche sie sich verantwortlich fuehlen. Die ziehen eventuell nicht mal einfach so mit einer Probezeit hinterher.
Manche hatten auch Gesundheitlich kein Glueck im Leben.
Ich moechte damit aber nicht sagen, dass es keine faulen Saecke gibt, die fest davon ueberzeugt sind, dass alle anderen ihnen was schulden.

Key Accounter wäre z.B. nichts für mich, dafür bin ich schlicht zu ehrlich :D
Es gibt Gauner. Andererseits haben viele erfoelgreiche Verkaeufer auch eine Kombi aus Detailwissen und hoher sozialer Intelligenz und Empathie, die sich wenn's sein muss 24/7 fuer Ihre Kunden den A aufreissen. Fuer mich waere das alles nichts ;)
 
Jemand mit 5 Jahre Kunststudium macht dann Führungen im Museum und bleibt bei 35€K.
Was für den Job verdammt viel Geld ist - sorry

Ging mir im Grunde darum dass die "niederen" Jobs deutlich zu schlecht bezahlt sind und die tatsächliche Arbeitsleistung nicht ausreichend honoriert wird. Wenn ich sehe was einige in meiner "Anstalt" verdienen und was die leisten und drauf haben im Gegensatz zu vielen deutlich besser verdienenden "Führungskräften" in der selben "Anstalt" könnte ich kotzen.
 
Was für den Job verdammt viel Geld ist - sorry

Ging mir im Grunde darum dass die "niederen" Jobs deutlich zu schlecht bezahlt sind und die tatsächliche Arbeitsleistung nicht ausreichend honoriert wird. Wenn ich sehe was einige in meiner "Anstalt" verdienen und was die leisten und drauf haben im Gegensatz zu vielen deutlich besser verdienenden "Führungskräften" in der selben "Anstalt" könnte ich kotzen.
das ist dann aber eher vom Unternehmen abhängig und kein grundsätzliches Problem.
Mein Vorgesetzter hat als Azubis Fachlagerist bei der Firma angefangen und ist jetzt Head of IT und fachlich absolut Top, Generell gibt es in DE schon gute Entwicklungsmöglichkeiten, auch mit staatlicher Unterstützung.
 
Das sehe ich genauso, es geht mir nur um die Relation.
Wieviel mehr wert sind 8 Stunden "höhere" Arbeit als 8 Stunden "einfache" Arbeit? Wieviel mehr wert sind 5 Jahre Studium als 3 Jahre Ausbildung, etc.
Wie oben schon ein paar Leute geschrieben haben gibt es halt auch schöne Beispiele, wo sich der Aufwand der Weiterbildung nicht gelohnt hat. Den "Witz" mit den diplomierten Taxi-Fahrern gibt es ja nicht ohne Grund & nicht nur in Deutschland.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort macht da viel aus. Aber, wo ich wieder bei dir bin, ist daß jemand mit einem gewissen Ausbildungsniveau eine gewisse Vergütung erwarten können muß & damit auch eine Erwartung seitens der Arbeitgeber erfüllt können werden muß (was von den Schulen kommt ist oft katastrophal).
Das geht für mich auch so weit daß jemand, der Vollzeit arbeitet, damit seinen Lebensunterhalt bestreiten können muß & das auf eigene Kappe. Für jeden Wohnort, wo seine Arbeitskraft gebraucht wird (z.B. ein Kellner in Berlin oder eine Krankenschwester in München).
 
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