Zunächst muss gesagt werden, dass ich an keiner Stelle in diesem Thread behauptet habe, Krafttraining wäre vergeudete Zeit. Wer nochmal genau nachliesst wird genau das Gegenteil feststellen. Es geht mir nur darum herauszufinden, warum viele einen so starken Fokus auf Krafttraining legen.
Ob ich nun persönlich Krafttraining betreibe oder nicht spielt in dieser Diskussion keine Bedeutung. Grundsäztlich bin ich aber der Meinung, dass ein abwechselungsreiches Training das A und O eines Sportlers sein sollte, und gerade wenn der Hauptfokus Radfahren ist (einseitige Belastung). Ich kann nur für meine Person sagen, dass ich ganzjährig trainiere, jedoch im Winter alternative Trainingsarten vorziehe.
Ich werde nur skeptisch, wenn ich folgende zwei Fragen und die entsprechenden Antworten höre:
1.) Ich bin zu schwach am Berg, meine Gegener fahren mir weg. Was soll ich machen? Häufige Antwort: Dir fehlt die Kraft, mach Krafttraining!
2.) Ich habe keine Power auf flacher Strecke, meine Gegener fahren mir weg. Was soll ich machen? Häufige Antwort: Dir fehlt die Kraft, mach Krafttraining!
Gerade hier sehe ich nämlich nicht den Flaschenhals bei der fehlenden Kraft, sondern vielmehr an der mangelden Ausdauer. Daher die Frage nach der Kraftüberführung in die Pedalen und als Beispiel einige markante Werte.
Ich kenne mich nicht im Triathlon Bereich aus, aber ich sehe folgendes Problem, wenn Freizeitsportler den Trainingsplan von Radprofis kopieren wollen. Häufiges Fazit ist dort: die Radprofis haben einen enormen Umfang an GA1 und deswegen trainiere ich mit meinen 5 Std. ebenfalls ausschliesslich GA1. Trainingspläne müssen verstanden und nicht nur einfach kopiert werden.
1) Deine Skepsis in Ehren aber ich hab nun zu Genüge versucht, zu erklären, daß die gesamte Beinmuskulatur an der Presse zu trainieren sinnvoll sein kann, auch wenn man nur 60-80% der Muskulatur am Berg benutzt wird. So habe ich es selber für die Vorbereitung auf diverse Triathlons letztes Jahr gemacht und mein Fazit war: "ja, es bringt was"...thats it.
2) Trainiere spezifisch...wenn Du im Flachen Probleme hast, dann fahre gezielt Trittfrequenz gegen den Wind. Baue Intervalle ein, setze Reize.
Mehrere Wiederholungen 3 x 20 bei 60% Max. Kraft an der Presse mit explosiver Druckphase. Das bringts! Selbst probiert.
Ich weiß wovon ich rede..hier ist es sehr flach und immer gegenwindig.
Die Ausdauer spielt auch eine Rolle aber orientiere Dich daran, was Deine Ziele sind. Willst Du einen Transalp machen, musst Du GA1 über mehrere Stunden 3-5 knüppeln...später KA und für die Tragepassagen ist "Laufen mit Rucksack" auch nicht verkehrt. Willst Du ein Zeitfahren machen, dann trainier Tempoeinheiten, also spezifisch, Grundlage im Frühjahr ist sinnvoll aber nur um Verletzungen vorzubeugen...und siehe 2...
Ansonsten haben Triathleten keine so großen Umfänge wie man denkt (5-7000 km) weil sie spezifisch trainieren. Heisst: Koppeltraining Biken-laufen. Schwimmen als Füller. Ein Freizeitsportler setzt die Umfänge der Trainingseinheiten natürlich so, daß er sich immer erholen kann. Von "Trainingspläne kopieren" habe ich daher auch nichts geschrieben. Das hast Du hineininterpretiert.
Daß Du das mit dem Krafttraining nicht verstehen und ausprobieren willst, ist mir nicht ganz klar.
Trainingspläne sollten immer individuell gemacht werden und als Basis ein Laktat-Test, der Schwächen aufdeckt...ob nun auf dem bike oder sonstwo.
Im Grunde merkt man das ja oft selber, was einem liegt und was nicht.
Trainingspläne dienen mir persönlich nur zur Orientierung..ich lass auch mal was ausfallen, wenn es mir nicht so gut geht..ich muss ja leider noch nebenbei arbeiten..ääh. regenerieren.
So, das waren meine letzten Worte zu dem Thema....finde es interessant aber die Diskussion wenig konstruktiv, schade eigentlich.