Nach einem feist langem Urlaub in südliche Gefilden
OHNE Ratt geht es kommende Woche zusammen mit
@McBaren und einem alten Schulfreund von ihm für anderthalb Wochen auf eine selbstorganisierte Trans Provence, wo wir hoffentlich ein paar richtig knackige Enduro-Trails serviert bekommen. Nicht daß wer denkt ich sei Dauerurlauber, immerhin liegen 4 Wochen zwischen beiden Urlauben wo ich dann auch mal so richtig arbeiten mußte, jaja, wirklich, sowas gibbet..
Ich bin die letzten beiden Monate tatsächlich überhaupt nicht mit dem Mondraker gefahren, da entweder im Urlaub oder auf einfachen XC-Runden unterwegs, wo das Cannondale HT einfach mehr Spaß & Sinn macht.
Aber wer mich kennt der weiß daß mir der Sinn doch eigentlich eher nach grobschlächtigen Abfahrtsgeballere steht, und da werde ich mit dem Mondraker in der Provence hoffentlich bestens bedient
Das verschilimmbesserte Mondraker hat sich ja bereits in den Alpen bestens bewährt, da konnte keine Abfahrt rough
(Vorsicht Anglizismen, unter MTB´ler voll beliebt!) genug sein. Beim Stevens war so manche Abfahrt ne deutlich größere Herausforderung, da es verglichen mit dem Mondraker deutlich nervöser
(anderes Wort für lebendiger.. ) wirkte. Das hat zwar unglaublich viel Spaß gemacht, aber da gab es auch einige wenige Abschnitte die ich als nicht mehr fahrbar einstufte, mit dem Mondraker hingegen gehen auch solche Stellen erstaunlich easy.
So bin ich letztes Jahr in den Alpen so ne fiese ausgehärtete Lehmtreppe für Riesen gefahren. Das waren ungefähr 8 Stufen, die jeweils 35-40 cm runter gingen, eine Stufe war nur etwas über nen Meter breit. Man ist also die nächste Stufe wieder im Begriff runterzufahren, bevor man die letzte Stufe komplett runter war. Ich hatte an dem Tag soviel Selbstbewußtsein getankt daß ich es einfach gefahren bin, und siehe da, es klappte. Das konnte auch nur mit einer gewissen Geschwindigkeit gutgehen, ansonsten setzt man da vermutlich auf, was einen dann wohl unweigerlich aushebeln würde. Die letzte Stufe war dann auch ein wenig holperiger, aber es ging sich gut aus. Unten habe ich dann auf meine Kumpels gewartet, welche diese Abfahrt ne Ecke entspannter als ich angegangen sind. Ich sagte denen daß die Stufen fahrbar sind, was die mir aber nicht abgenommen haben. Bis heute glaubt vermutlich keiner von denen daß ich die Stufen tatsächlich gefahren bin..
Doch was sagt uns das?
Daß ich ein gaanz toller Fahrerhecht bin?
Mitnichten! Ich bin als Fahrer sicher nur Mittelmaß, aber wenn man Selbstvertrauen hat, dann kann plötzlich so einiges gehen was man zuvor für unmöglich gehalten hat.
Und woher nimmt man als Ü-50 solch ein Selbstvertrauen?
Man nehme ein gut auf sich abgestimmtes Arbeitsgerät mit soliden und nicht allzu knapp bemessenen Federelementen und nen schön flachen Lenkwinkel, dazu nen Satz griffiger Reifen und verdammt viel Fahrpraxis.
Bei dem Stevens haperte es diesbezüglich bereits ein wenig mit dem Federweg.
Die Reba hat zwar auch "nur" 120mm, aber ist spürbar weniger steif als die RS-1, vermutlich ist deren Dämpfung auch besser.
Hinten standen nur 100mm statt 120 beim Mondraker zur Verfügung, da merke ich schon ein klar besseres Schluckverhalten beim Mondraker.
Aber vor allem war der Lenkwinkel trotz sämtlicher Verschilimmbesserungsmaßnahmen mit 68° immer noch deutlich steiler als derjenige des Mondraker mit 65°, das be
(un)ruhigt wahrscheinlich am meisten.
Ich werd einen Teufel tun und das Stevens hier schlechtreden, denn gerade ob des lebendigeren Fahrverhaltens war es eine unvergleichliche Wonne damit zu fahren, aber objektiv betrachtet ist das Mondraker halt schon das klar bessere Bike mit den deutlich sichereren Fahreigenschaften. Was auf einer anspruchsvollen Mehrtagestour halt auch nicht so ganz verkehrt ist.