Warum sind Berge anstrengend?

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Warum sinkt die 'instinktive' Kadenz eigentlich am Berg, obwohl niedrigere Gänge zur Verfügung stünden? Warum sind Berge aber auch bei (künstlich) gleicher Kadenz wie im Flachen anstrengender?

Sind nur theoretische Fragen, weiß ich. Aber ich habe noch nirgends eine stimmige Erklärung gelesen.

Viele Grüße

Martin
 
Warum sinkt die 'instinktive' Kadenz eigentlich am Berg, obwohl niedrigere Gänge zur Verfügung stünden? Warum sind Berge aber auch bei (künstlich) gleicher Kadenz wie im Flachen anstrengender?

Sind nur theoretische Fragen, weiß ich. Aber ich habe noch nirgends eine stimmige Erklärung gelesen.

Viele Grüße

Martin

Moin
Weil dein Instinkt dir sagt.... LASS ES... du mußt da nich hoch... also VERDAMMT LASS ES AUCH!!:mad::D:D
mfg
 
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1. ist das so?

2. wegen der zusätzlichen Hubarbeit?

Grüße Jan


Zu 1: Zumindest bei mir ist es so, dass die Kadenz am Berg niedriger liegt als im Flachen (es sei denn, ich arbeite bewusst dagegen).

Zu 2: Die zusätzliche Hubarbeit kann das Phänomen meines Erachtens nicht erklären; denn schalte ich 'runter, kann ich mich ja 'pro Tritt' auf dieselbe Leistung beschränken wie im Flachen. Dennoch fühlt sich der Berg im Vergleich zum Flachland anstrengender an. Die einzige Erklärung, die mir selbst einfällt, scheint mir ebenfalls nicht ausreichend - dass am Berg etwaige Micro-Rollpausen entfallen.

Viele Grüße

Martin
 
Warum sinkt die 'instinktive' Kadenz eigentlich am Berg, obwohl niedrigere Gänge zur Verfügung stünden? Warum sind Berge aber auch bei (künstlich) gleicher Kadenz wie im Flachen anstrengender?

Sind nur theoretische Fragen, weiß ich. Aber ich habe noch nirgends eine stimmige Erklärung gelesen.

Viele Grüße

Martin

Frag doch mal bei deiner Liebelingssendung: http://www.wdrmaus.de/
 
Hallo

Wer hat eigendlich die Redewendung erfunden "Es gibt keine dummen Fragen - nur dumme Antworten"?


Gruß

Atlas
 
Zu 1: Zumindest bei mir ist es so, dass die Kadenz am Berg niedriger liegt als im Flachen (es sei denn, ich arbeite bewusst dagegen).

Zu 2: Die zusätzliche Hubarbeit kann das Phänomen meines Erachtens nicht erklären; denn schalte ich 'runter, kann ich mich ja 'pro Tritt' auf dieselbe Leistung beschränken wie im Flachen. Dennoch fühlt sich der Berg im Vergleich zum Flachland anstrengender an. Die einzige Erklärung, die mir selbst einfällt, scheint mir ebenfalls nicht ausreichend - dass am Berg etwaige Micro-Rollpausen entfallen.

Viele Grüße

Martin

Da haste Dir die Antwort doch selbst gegeben. Wenn Du im Flachen ein, zwei Kurbelumdrehungen mit wenig oder keinen Druck fährst, bleibt dein Tempo annähernd gleich. Am Berg eben nicht. Das heißt, Du mußt eine gewisse Leistung permanent abgeben, ohne die Möglichkeit der kurzen Erholung.
Wenn Du am Berg bei 6 oder 7 km/h ein, zwei Kurbelumdrehungen auslässt, dann bleibste stehen.
 
Ich vermute mal die eigentliche Frage des TE ist: Warum fährt man berghoch bei der selben mechanischen Leistung meist mit geringerer Kadenz als in der Ebene oder bergab...

Meine Vermutung: Die "Belohnung" - die Erhöhung der Geschwindigkeit - ist am Berg deutlich geringer als in der Ebene oder bergab.

Auf einigen Rollentrainern kann man leistungsgesteuertes Training machen, es wird immer die selbe Leistung gebremst, egal bei welcher Kadenz. D.h. die Pedalwiderstand wird bei hoher Kadenz entsprechend geringer. Das Resultat: man fährt plötzlich super gerne hohe Kadenzen... obwohl die Leistung identisch ist. Hier wird der Körper etwas überlistet: es tritt sich leichter, es fühlt sich auch weniger anstrenged an, obwohl die selbe Leistung erbracht wird. Quasi das Gegenteil zum Bergfahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke an diejenigen, die sich die Mühe gemacht haben, die Fragen ernst zu nehmen. ;)

@flyingscot: Dann wäre die Erklärung für meine erste Frage eine rein mentale. Das habe ich fast vermutet. Einbildung oder nicht: Das Gefühl, am Berg etwas langsamer kurbeln zu wollen, ist erstaunlich handfest... bei mir ist's eine um ca. 10% niedrigere Kadenz, die sich aufdrängen will.

@tvaellen: Dass ich insgesamt auf der Bergstrecke mehr leisten muss, ist klar. Doch die Wattzahl pro Umdrehung kann ich ja per Schaltung selbst beeinflussen. Mir ging es um die Frage, warum Berge dennoch anstrengender sind.

@pixelquantec: Ist ja auch die einzige Erklärung, die mir einfallen wollte. Hätte nicht gedacht, dass dieses Phänomen der Micro-Erholung so viel ausmacht. Aber seit meinem letzten Beitrag habe ich mich heute abend auf einer strammen Tempofahrt beobachtet. Man 'pausiert' (wenn auch ultrakurz und natürlich nicht immer gleich im Leerlauf) doch viel öfter, als man denkt.

Viele Grüße

Martin
 
Wenn ich die Frage richtig verstanden habe:

Beim Bergauffahren hat man mit mehr Widerständen/Reibungen/Kräfte aufeinmal zu tun.

Gehen wir mal vom flachen aus: Beim Flachen fährt man nur "geradeaus", d.h. also man bewegt sich mit den Kinetischen Energie Ekin vorwärst. Die Gravitationskraft g drückt dich zwar nach unten (du bleibst auf dem Boden) aber du bewegst dich nicht in die Höhe, also ist die pot. Energie gleich null Epot=0. Man muss also nur noch im flachen die Reibungsenergie überwinden, um vorwärst zu kommen. Nach der anfänglichen Investition der Energie, um die Reibung zu überwinden (d.h. also vom stehen zur Bewegung zu kommen) braucht man nicht mehr so viel Energie, um sich im bewegten Zustand zu halten, wie man ursprünglich investiert hat um vom Fleck zu kommen (physikalisches Phänomen). Soweit klar?

Nun kommen wir zum Bergauffahren. Da haben wir es mit einer Schräge / zu tun. D.h. also man braucht nicht nur die kin. Energie Ekin, um vorwärst zu kommen, sondern man braucht auch Power für die pot. Energie Epot, um hoch zu kommen. D.h. man kämpft gegen die senkrecht nach unten gerichtete Gravitationskraft g. Das schmerzt zzgl. und bremst auch ab. Gleichzeitig ist auch wieder die Reibungskraft da. Man muss also immer weiter Energie investieren, um nicht stehenzubleiben (g bremst ab), weil sonst... kommt man nimmer vom Fleck und braucht MEHR Energie, um wieder loszukommen.

Verstanden? :confused:

Ansonsten: Isses aber nicht eher so, dass man sich auf d. Trail, was nach der Anhöhe kommt, richtig derbe freut und deswegen mehr Power hat?
 
Warum die Kadenz sinkt kann ich nur raten: Weil man keine Lust hat, zu strampeln wie blöde ohne dabei nennenswert vorwärts zu kommen. Ist wahrscheinlich (falscher) sportlicher Ehrgeiz, schneller hochzukommen als beim letzten Mal. Das klappt dann aber nicht und
man wird immer langsamer. Runterschalten will man aber nicht, würde ja bedeuten, daß man versagt hat.

Warum Berge trotz Übersetzung anstrengend sind: Weil die Leistung einfach nicht diesselbe sein kann. Selbst bei 30km/h in der Ebene brauchst Du weniger Leistung (vielleicht 130W) als bei 6km/h bei 20% (je nach Gewicht > 300W). Und viel langsamer kann man am Berg eben nicht fahren. Mit den 130W würdest Du am Berg umfallen.

Eigentlich müsste man bei solchen Steigungen wirklich absteigen, so spart man sich nämlich die Überwindung der Hangabtriebskraft (außer für die 15kg vom Bike) :)
 
Hi Xexano,

das Rätsel lag für mich ja darin, dass ich eine bestimmte Wattzahl im Flachen fahren kann, dann auf einen Berg stoße und so weit 'runterschalten kann, dass ich mit gleicher Wattzahl und in gleicher Kadenz weiterfahre (Geschwindigkeit egal). Gleichwohl wird die Fahrt anstrengender. Warum? Die Wattleistung (pro Umdrehung) ist doch gleich.

Deine physikalische Erklärung ergänzt meine eigene Vermutung und den Beitrag von pixelquantec insofern, als dass sie darlegt, warum ich am Berg nicht für kurze Zeit nachlassen kann, ohne sofort massive Nachteile zu verspüren (anders als im Flachen). Dass dieser Effekt (das Ausbleiben der Mikro-Erholung) so mächtig sein könnte, war mir bis heute nicht klar.

Andererseits sagt jetzt ThunderRoad, dass meine Prämisse überhaupt nicht stimmt, - "weil die Leistung einfach nicht diesselbe sein kann". Wenn er recht hat (und ab irgendeiner Steigung hat er ja ganz sicher recht), stellt sich umso frappierender die Frage, warum die niedrigeren Gänge nicht gern genutzt werden... also eher die Kadenz sinkt. Das trifft übrigens insbesondere für Gelegenheitsfahrer und Kinder zu, scheint also wirklich beinahe instinktiv zu sein.

Viele Grüße

Martin
 
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