Tach zusammen,
ich will mich ja nicht in Eure elloquente Runde einmischen, aber zu dieser ganze Vitamindiskussion gab es vor kurzem (letzte Woche?) eine interessante BBC-Dokumenation.
Vitamine, Nutzen, Dosis, Überdosis und ggf. Folgeschäden.
Nur soviel zu Vitamin C:
Am Linus Pauling Institut (an der Oregon State University USA, benannt nach dem gleichnamigen Wissenschaftler, übrigens der zweite Nobelpreis war der Friedensnobelpreis) hat sich mit der These seines Gründers ausgiebig beschäftigt. Dabei wurde nachgewiesen, dass eine regelmäßige Einnahme von Vitamin C über der empfohlenen Tagesdosis nicht präventiv vor Erkältungskrankheiten schützt.
Aber ...
sobald eine Erkältungserkrankung vorliegt, kann durch Überdosierung von Vitamin C die Dauer des Krankheitsverlaufes um 20% reduziert werden.
Bei der Betrachtung der anderen untersuchten (Pro-)Vitamine A und E sind sehr interessante neue Ergebnisse zu Tage getreten.
Allerdings sprengt hier die Wiedergabe meine Möglichkeiten.
Fazit:
Durch eine ausgewogene und vielseitige Ernährung wird der Körper mit allen (Pro)Vitaminen und Spurenelementen versorgt. Eine Versorgung mit Ernährungsergänzungsmitteln ist nicht sinnvoll, außer es liegen medizinisch nachgewiesene Mangelerscheinungen oder besondere Umstände (z.B. bei bestimmten Verläufen von Schwangerschaften, aber eben nicht grundsätzlich bei diesen) vor. Dazu zählt auch die positive Beeinflussung des Verlaufes von Erkältungskrankheiten durch Vitamin C (s.o.)
Oder um Theophrast Bombast von Hohenheim(*1493,+1541), der sich Paracelsus nannte, zu zitieren:
"Dosis facit venenum!" (Die Menge macht das Gift)
VG Martin
EDIT:
PS: Gerade recherchiert
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,328204,00.html
ZITATANFANG:
...
Zweifel bestanden seit Jahren
Die Zweifel am Sinn der Pillentherapie sind nicht neu. Bereits 2002 wurden im Fachblatt "The Lancet" die Ergebnisse der "Heart Protection Study" veröffentlicht, an der über 20.000 Briten teilgenommen hatten. Nach fünf Jahren Studiendauer kamen die Forscher zu dem ernüchternden Schluss, dass die in hoher Dosierung in Pillenform zugeführten antioxydativen Vitamine E, C und Beta-Carotin zwar keine sofort erkennbaren Schäden angerichtet hatten. Aber auch das Herzinfarkt- oder Krebsrisiko hatten sie, anders als erhofft, nicht gesenkt.
[Grafik]
Warum Vitamin C aber das Herzinfarktrisiko sogar deutlich steigern kann, ist auch für Jacobs und seinen Kollegen ein Rätsel. Bei der Ursachenforschung tippen sie auf die schon länger bekannte Tatsache, dass Ascorbinsäure nicht nur antioxydativ, sondern unter bestimmten Bedingungen auch oxydationsfördernd wirkt.
Diese widersprüchliche Eigenschaft werde offenbar immer dann neutralisiert, wenn Vitamin C als natürlicher Bestandteil von Obst und Gemüse in den Körper aufgenommen wird. Die Förderung der für die Blutgefäße schädlichen Oxydation von Bestandteilen des Nahrungsfetts - besonders des "bösen" LDL-Cholesterins - komme anscheinend dann zur Entfaltung, wenn das Vitamin C in Form synthetisch hergestellter Vitaminpillen in den Stoffwechsel gelangt.
Die von Experten als äußerst wichtig bewertete Untersuchung legt abermals nahe, dass die industriell hergestellten Vitaminpillen keinesfalls die in frischem Obst und Gemüse enthaltenen natürlichen Vitamine vollwertig ersetzen können. Auch die Annahme, dass wasserlösliche und daher mit dem Urin auszuscheidende Vitamine selbst in hoher Dosierung keinen Schaden anrichten können, dürfte der Vergangenheit angehören.
ZITATENDE