Wie werden schwarze Speichen hergestellt?

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Ich hab jetzt schon bisschen gesucht aber keine eindeutige Antwort gefunden...

Werden die chromatiert? Also erst verzinkt und die Zinkschicht dann schwarz chromatiert?

Ich fragte mich eigentlich vor allem, warum es noch keine (oder kaum) guten, farbigen Speichen gibt - also nicht nur 2mm durchgehend.
Die bunten Farben, die es aktuell gibt werden ja alle pulverbeschichtet - das ist sicherlich gewichtsmäßig nicht optimal...
 
Die Speichen sind doch aus X5crni18-10?


blaue Speichen wären möglich, ebenso wie braun, Goldähnlich usw.
mit erwärmung von der Speiche aus dem obengenannten Material und der Luft wär das möglich.

Gibt so eine Tabelle da siehst du welche Farbe bei welcher Temperatur mit Sauerstoffeinfluss erreicht wird.
 
Eine Speiche hat einen so geringen Durchmesser, dass diese beim Erhitzen entweder neu angelassen wird oder gleich ganz durchglüht und damit wäre die Speicher nicht mehr zu gebrauchen. Ich denke es wird eher eine chemisches Oberflächenbeschichtungsverfahren wie z.B. phosphatieren eingesetzt.
 
Ich fragte mich eigentlich vor allem, warum es noch keine (oder kaum) guten, farbigen Speichen gibt - also nicht nur 2mm durchgehend.
Die bunten Farben, die es aktuell gibt werden ja alle pulverbeschichtet - das ist sicherlich gewichtsmäßig nicht optimal...


Farbe als Vollfarbe ist für Speichen kaum geeignet.
Sie lassen sich nicht galvanisch auf-bzw einbringen, sondern es bleibt nur die Lack- oder Pulverbeschichtung.
Dies ist natürlich möglich aber meiner Meinung nach nicht sinnvoll bei Speichen.
Die Speiche ist in sich selbst und zueinandere zu sehr in bewegung als dass eine aufgebrachte Farbschicht lange darauf halten könnte.
Weiß gepulverte Speichen sehen bereits nach dem Einspeichen schon nicht mehr so schön aus - erst recht nicht nach den ersten Fahrten.

Gruss, Felix
 
Ja und wie wird das jetzt bei den schwarzen Speichen gemacht?
Werden die jetzt durch Wärmebehandlung gefärbt - oder durch einen Chemischen Prozess wie beim chromatieren??
 
Wie werden schwarze Speichen hergestellt?

So


  • Brüniert
    • Schwarze matte Schutzschicht, die allerdings nur ölgetränkt witterungsbeständig sein kann
    • Als zum Teil günstigere Alternative zum Schwarz-Chrom oder als Untergrund für eine weitere Behandlung (z. B. Lackierung). Auch bei Nirostaspeichen möglich!
  • Schwarz Chrom
    • Die gelungene Alternative zu lackierten oder pulverbeschichteten Speichen
    • 3-Schicht-System (Kupfer – Hochglanz Nickel – Chrom)
    • Sehr hoher Korrosionsschutz
    • Vorteil ist auch die Möglichkeit des Nachzentrierens des Speichenrades ohne Beschädigung des Lackes
    • Auch bei Nirostaspeichen möglich. Hier wirkt die Oberfläche eher seidenmatt und hat einen rein optischen Zweck.
 
Ich habe schon des öfteren weiße DT-Swiss Competition Speichen verbaut. Diese sind pulverbeschichtet.
Pulverlack ist praktisch nichts anderes als Kunststoff. Es gibt Pulverlacke die gewisse Dehnungen des Material mitmachen und nicht reißen.
Wenn man beim Einspeichen sehr sorgfältig vorgeht sehen die Speichen auch nach dem Verbauen perfekt aus.
Die einzige Stelle wo der Lack sich lösen könnte ist an den Speichenkreuzungen. Dort liegen die Speichen direkt aneinander an.
 
Korrosionsschutz??? brauchts nicht!!

Die Speichen von DT sind aus Rostfreiem Stahl= keine Korrosion! (x5crni18-10)

Bei der Wärmebehandlung geht nichts kaputt, Logischerweise nicht mit einem Bunsen- oder Schweissbrenner. das muss im Glühofen geschehn, wo die Temperatur immer gleich bleibt. Zudem wenn Stahl nicht Abgeschreckt wird gibts auch keine Gefügeveränderung => somit auch keine Festigkeitsveränderung.

Bitte nicht so viel Schwachsinn schreiben wenn man keine Ahnung von der Materie hat
 
keine Gefügeveränderungen???
Nun ja, ANLASSEN ist auch eine Wärmebehandlung, die sich auf die Festigkeitswerte auswirkt. Ein gehärteter Stahl, der ohne Anlassen bleibt, ist glashart und deshalb extrem spröde. Je nach Anforderungen läßt man derartig gehärtete Stähle an, und zwar nach Farben. Eine Anlaßfarbe macht das dann sichtbar. Je nach Farbe sind die Härteeigenschaften unterschiedlich.
Ob man den von DT verwendeten Speichenstahl härten kann, weiß ich nicht. Glühen hat gefügeverändernde Wirkung.
 
@Monster666

Schon mal was vom Anlassen im Zusammenhang mit Stahl gehört. Nach dem Härten, also wenn der glühend heiße Stahl abgeschreckt wurde, wird der Stahl angelassen, je nach Anlasstemperatur bestimmt dies den Härtegrad und anderen Eigenschaften. Erwärmt man den Stahl erneut (nicht nur oberflächlich, was bei einer Speiche sehr schnell geht, da reichen schon 200 Grad) verändert sich damit auch die zuvor durch das Anlassen definierten Eigenschaften.

Eine Speiche lässt sich mit einem Schweißbrenner ins Sekunden zum Glühen bringen, was die Gefügestruktur sehr wohl beeinflusst.
 
Ihr seid solche Pfösten, ne Speich ist nicht gehärtet, es spricht hier niemand vom Anlassen.....

und zudem wird beim Härten und beim Anlassen Abgeschreckt, das für dann auch zur härte!!!!!

für die Färbung reicht Aufwärmen und Auskühlen lassen ( nicht wie beim härten in Öl tauchen.....
 
selber Pfosten...........

Speichen werden entweder gezogen oder gezogen und gehämmert, wegen des verjüngten Mittelteiles. Dabei entstehen Festigkeitsänderungen im Randbereich, der Stahl wird am Rand härter. Das sind Gefügeveränderungen, die durch Glühen geändert werden. Vielleicht solltest Du Dich mit der kompletten Herstellung von Speichendraht vertraut machen...........
 
selber Pfosten...........

Speichen werden entweder gezogen oder gezogen und gehämmert, wegen des verjüngten Mittelteiles. Dabei entstehen Festigkeitsänderungen im Randbereich, der Stahl wird am Rand härter. Das sind Gefügeveränderungen, die durch Glühen geändert werden. Vielleicht solltest Du Dich mit der kompletten Herstellung von Speichendraht vertraut machen...........

du hast angefangen mit härten.....:rolleyes:

und bei deinem post ist Glühen nicht mal verkehrt da die Spannungen durch die Verarbeitung abgebaut werden...

Es steht auch nicht zur debatte ob glühen oder nicht und und und. sondern es geht um die Färbung der Speichen, Braun erziehlt man bei einer Temperatur ab ca. 300° ab 600° wirds blau etc. UM DAS GEHTS!

achja bevor du wieder Anfängst: wenn du das material erhitzt und wider langsam Auskühlen lässt passiert gar nix mit dem Gefüge ( Grundkurs in der Materialkunde, solltest du mal machen!)
 
Grundkurs Werkstoffkunde hatte ich von 1979-82, ist also schon laaaange her. Haben sich die Stahlsorten wesentlich verändert?

Es entstehen beim Hämmern in den Randschichten Festigkeitserhöhungen, die durch Glühen und langsames Abkühlen verschwinden, ähnlich zum Vorgang "Spannungsarmglühen"
Ansonsten hast Du recht, von härten war nie die Rede.
 
Da möchte ich doch gern ein bisschen mit rumklug[*blöde Zensur*]ern und mit überflüssigem Halbwissen aus dunkler Erinnerung an WK-Stähle-Vorlesungen um mich werfen.

Um eine angesprochene Färbung der Oberfläche hin zu bekommen, wie man sie z.B. an Lötkolben oder Edelstahlauspuffanlagen an der Rennbretzel des Nachbarn sehen kann, braucht es eine gewisse Temperatur.
Diese Färbung schimpft sich "Anlaßfarbe", ab etwa 250°C wird ein leichtes rot-braun sichtbar, um die 275°C wechselt es von rot nach violett, um die 300°C gibt ein leuchtendes blau, darüber hinaus wird es blaß-gräulich und die Schichtdicke wird zu groß. (Die Temperaturen beziehen sich auf unlegierte Feld-, Wald und Wiesen-Stähle, bei dem hochlegierten Zeug für Speichen dürften die Temperaturen eher höher bis deutlich höher liegen.)

Dabei ergeben sich folgende Probleme:
1) Wie schon angesprochen, werden Speichen aus Draht hergestellt. Gerade die höherwertigen Speichen wurden durch Kaltverformung auf das entsprechende Maß gerollt, gezogen oder gehämmert. Gerade aus dieser Kaltverformung ergibt sich eine sogenannte Kaltverfestigung. Dabei entstehen starke innere Spannungen im Material, wodurch sich erst diese enormen Zugfestigkeiten von zum Teil über 1500 N/mm² ergeben. (Ohne Kaltverfestigung wären schon 1000 N/mm² recht viel.)
Das Problem beim Anlassen von Speichen entsteht durch die sehr geringe Materialdicke. Das Material heizt, trotz des schlechten Wärmeleitung von Stahl, schnell durch, man hat die 300°C oder mehr sofort bis zum Kern der Speiche. Dabei kommt es schon ab Temperaturen von 280°C aufwärts zu sogenannter "Rekristallisation", die Spannungen im Material nehmen ab, damit auch die Zugfestigkeit. Je höher die Temperatur, desto schneller.
Ich denke nicht, dass ein Speichenhersteller einen so enormen Forschungsaufwand betreibt, die Zugfestigkit seiner Speichen immer weiter zu erhöhen, nur um diese dann, nur für eine "blöde Farbe", wieder den Bach runter gehen zu lassen.
2) Das zweite Problem liegt im Aufwand, diesen schmalen Temperaturbereich zu treffen. schon 5K machen einen farblich wahrnehmbaren Unterschied aus. Die gewünschte Temperatur, über die gesamte Speichenlänge genau zu treffen wird mit konventionellen Methoden fast unmöglich sein. Allein, dass die Speiche ja schon irgendwo aufliegen muss, und dadurch wieder Wärme (besser Energie) abgeleitet wird, macht die Geschichte unglaublich kompliziert.

Eine Methode beide Probleme zu erschlagen, wäre es mit dem Verfahren der Oberflächenhärtung per Laser- oder Elektronenstrahl zu versuchen. Dabei wird die Oberfläche nur kurzzeitig und punktuell erhitzt, durch die Wärmeleitfähigkeit, kühlt sich diese dann auch schnell wieder ab. Die Einhärtetiefe, und damit die Schichtdicke der Gefügeveränderung bleibt dadurch sehr gering.
Das einzige Problem dabei ist, dass solche Anlagen, sagen wir mal, nicht ganz günstig sind. Und ich glaube, der Markt ist noch nicht reif für blaue Speichen, die geschätzte 13,70 EUR das Stück kosten...

So genug rumgeklug[*blöde Zensur*]ert, ich geh' jetzt meine Speichen grün anpinseln, ist irgendwie unkomplizierter.
 
Also HandyEnstperrer hat mich mit Brünieren bisher mit Abstand am meißten überzeugt. :daumen: :daumen: :daumen: :daumen:
Sogar mit einer Beispiel-Speiche.
Hier mal ein paar Brünierte Objekte darunter auch ne Stcknuss aus CroMo-Stahl etc pp.
(Da fällt mir ein ich hab da so schwarze Inbusschlüssel - müssten auch brüniert sein...)

Für alle die gerne etwas über das Härten und auch Anlassen von Stahl wissen wollen: http://de.wikipedia.org/wiki/Härten_(Stahl) (unten gibts noch viele weiterführende Links - oder einfach mal nach "Stahl " suchen)
Übrigens ist bei den da gezeigten Anlaßfarben kein schwarz dabei....
Und Anlassen wird eigentlich nur zur Änderung der Materialeigenschaft eines Stahles verwendet - auch bei "niedrigen" Temperaturen und ohne Abschrecken erhöht sich die Diffusionsgeschwindigkeit der C-Atome (und aller anderer) und man bekommt je nach Dauer Hitze etc verschiedenste Materialeigenschaften - ich will hier jetzt nicht ewig rumreden (steht alles viel schöner im Netz) - aber nur zur Änderung der Farbe wird das keiner machen...
 
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Grundkurs Werkstoffkunde hatte ich von 1979-82, ist also schon laaaange her. Haben sich die Stahlsorten wesentlich verändert?

Es entstehen beim Hämmern in den Randschichten Festigkeitserhöhungen, die durch Glühen und langsames Abkühlen verschwinden, ähnlich zum Vorgang "Spannungsarmglühen"
Ansonsten hast Du recht, von härten war nie die Rede.

aha, ist schon bissl länger her als meine:D

Wesentliche Veränderungen gibts nicht, wurden meistens nur die Namen geändert (stahl 37 heisst jetzt glaub ich DC02 oder sowas)

aber Speichen sind ja hochlegierte Stähle (DT Swiss verwendet X5 crni18-10 also 1.4301 für die Speichen).

Schwarz kriegt man nicht hin mit den Anlassfarben!?

Die "Färbetemperatur" ist bei Hochlegierten Stählen zum Teil nicht mal höher.

Es ist auch klar das diese Methode niemand anwenden wird, ist einfach zu heikel, mir gings nur drum das es ne Alternative wär um Speichen zu färben,
sonst gibts ja noch blaue und goldene Titanspeichen:lol:
 
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