Der Faden ist zwar schon bisschen älter aber schadet nichts, wenn die interessante Diskussion einigen jetzt neu auffällt. Warum ich ihn aufgreife: Tatsächlich geht es mir auch oft so, dass ich Grundgeschwindigkeit mit der Hinterradbremse regulieren muss. Das Vorderrad würde sonst zu oft einfach einen Abgang machen. Also wenn ich vorne in den kniffligen Passagen mehr bremsen würde.
Beim schnellen Wechsel vom Untergrund mit Steinen (aller Größen), Staub, Wurzeln, Schlick, Ast, lose, Bremswellen, Trail kaputt, etc. - das ganze gespickt mit Stufen, Geröll, Kehren, Kurven, bleiben manchmal einfach wenige, enge Optionen für eine Linienwahl. Die sitzen muss, da brauch ich vorne jede Traktion, die ich bekommen kann - und muss deshalb vorne offen lassen. Natürlich bin ich trotzdem auch an der vorderen Bremse und bremse - wo möglich - härter an. Also beispielsweise vor den schwierigen Passagen - selbstverständlich auch zwischendurch - wo es (manchmal nur für einen Sekundenbruchteil) möglich ist. In manchen Passagen ist der Anteil, den man das Vorderrad weitgehend unbelastet durchlaufen lassen muss (wenn man heile durchkommen will) aber eben so groß, dass man mit der hinteren Bremse kontinuierlich modulieren muss - weil man sonst einfach zu schnell wird.
Der bisherige Thread hat gezeigt, dass manche das gut nachvollziehen können und andere nicht - darauf will ich aber gar nicht hinaus. Auch ist es nicht so, dass wir (diejenigen) derart waghalsig hart am Limit fahren würden - nein, das geht schon alles. Wenn man es halt so macht, wie man es halt machen muss, um da durch zu kommen. Ist gelernt, automatisiert, intus. Und genau deshalb bremsen wir ja - müssen wir - viel - evtl. kontinuierlich, moduliert - hinten - in solchen Passagen.
So, jetzt soll das Hinterrad ja aber auch seine Traktion wahren. Es blockiert vielleicht einen Augenblick, muss freigelassen und wieder angezogen werden, ständige Modulation ... benötigt also auch viel Kontrolle. Und jetzt sagt der Enduro-Artikel, kleinere Scheibendurchmesser haben die bessere Kontrolle. Empfehlen dann aber wegen der besseren Kühlung die größere Scheibe - müsste die konsequente Folgerung dann nicht: die
fettere Scheibe sein?
Also mich hat der Thread grade dazu gebracht von größeren (in meinem Fall jetzt Trickstuff UL) erstmal mehr in Richtung kleinerer HD zu denken.
Aber ist es denn wirklich so, dass ich mit der kleineren Scheibe, also dem kleineren Hebel, die bessere Kontrolle - über die Bremskraft(?) - habe? Ist es nicht eher so, dass die Traktion am Reifen die bessere Kontrolle über meine kleinere Bremsscheibe hat, und es somit also nicht so leicht zum unbeabsichtigten Blockieren d.h. Traktionsabriss kommt? An Bremsen mit wenig Modulation hätte man dann auf der kleineren Scheibe (u.U. entscheidend) mehr
Rückmeldung vom Gegenhalt und kann
deshalb die eigene Kraft besser wählen ... aber mit dem größeren Hebel (Scheibe) brauch ich doch trotzdem weniger Kraft - dann wäre an Bremsen mit
ausgezeichneter Modulation, die trotz des größeren Hebels
ausreichend Rückmeldung vom Gegenhalt vermitteln, eben doch die größere Scheibe die bessere Empfehlung, um entscheidend entspannter runter zu kommen.(?)
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