Ich verstehe ja die "Angeberei" welche harten Übersetzungen garkein Problem wären oft nicht. In meiner Welt kann man schlicht und einfach weiter, länger und sogar noch schneller mit einem kleineren Gang, zumindest wenn man nicht nur in der Ebene unterwegs ist. Und ich glaube das liegt nicht unbedingt am Trainingsstand und Körpergewicht
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. Am Rennrad hab ich das beispielsweise ganz massiv gemerkt, als ich da auf einen 11fach Antrieb und dabei auch auf eine leichtere Übersetzung upgegradet habe. Auf der ersten Tour mit dem neuen Antrieb hab ich mit den ersten 2000hm in den Beinen an einer längeren Rampe einen E-Biker der's sportlich gesehen hat einfach mal stehen lassen, so dass oben der Puls schon wieder komplett runter war als er ankam... vorher mit der härteren Übersetzung hab ich den Anstieg immer nur auf irgendwie oben ankommen hochgewürgt und wäre im Leben nicht auf die Idee gekommen Tempo zu machen oder einen anderen Radler zu jagen.
Am Gravel hab ich momentan 38/46 als kleinste Untersetzung und überlege vorne nochmal eins weiter runter auf ein 36er Kettenblatt zu gehen, damit es auf Trailuphills angenehmer ist.
Von Klickpedalen vs Flatpedalen, zwischen denen ich munter hin und her wechsle wie es mir gefällt, merke ich hingegen hinsichtlich der Ermüdung auf längeren Touren ... genau garnix.
Die Klickies haben für mich den Vorteil, dass ich auf einen kurzen Stich mit Hindernissen drin (Gelände/Trail) mehr Gewalt aufwenden kann, oder etwas gleichmäßiger treten kann auf rutschigem Untergrund. Und dass man es sich im Gelände bergab bei zunehmender Ermüdung und Nachlässigkeit auch mal erlauben kann, wie ein Mehlsack auf dem Rad zu stehen, ohne direkt abgeschüttelt zu werden. Aber hinsichtlich des Tourumfangs, den ich schaffe, macht das einfach keinen Unterschied, erst recht nicht auf reinen Schotterwegtouren (bei sehr hohem Trailanteil noch eher, weil man bergab mit Klicks weniger Körperspannung braucht). Über Pfingsten beispielsweise an einem Tag mit dem Rennrad (Klick, Übersetzung) und am darauffolgenden Tag mit dem Gravel (Flats, Untersetzung) ungefähr gleich viele Höhenmeter abgespult. Mit dem Rennrad fand ich's sogar härter, trotz Klicks und gleichmäßigem asphaltiertem Untergrund. Mit dem Gravel und sehr hohem Trailanteil auch bergauf, dank kräftiger Untersetzung ziemlich entspannt, trotz Flats.
Fazit: für mich macht auf einer längeren Tour die Antriebsübersetzung/-untersetzung den Hauptunterschied aus, wie entspannt das geht. Dann kommt ebenwo wichtig noch sowas wie Sitzposition, und auch Untergrund und
Reifen. Und ganz am Ende wo es niemanden interessiert kommt das Pedal/Schuhsystem
Ach so: weil schieben vorgeschlagen wurde... kann und muss man schon mal machen, wenn sonst nix mehr geht. Aber das sollte doch wirklich nicht das Thema sein, wenn es um Radfahren geht
Daher würde ich dem TE auch raten: einfach mal Kettenblatt gegen ein 38er tauschen, danach evtl auch noch die Kassette. Dann einfach fahren gehen und Spaß haben. Und die Pedale je nach Gusto, aber ohne die Erwartung, dass man deswegen mit irgendeinem System weiter oder länger fahren könnte als mit irgendeinem anderen.
Das
SRAM Apex 1 Schaltwerk kann maximal 42 Zähne und der TE hat ein 10-42er XD Ritzelpaket.
Das sagt der Hersteller halt so um auf der sicheren Seite zu sein. De facto geht aber eigentlich immer etwas mehr. Das GRX 1fach Schaltwerk, das ich fahre, geht laut
Shimano auch nur bis 42Z, frisst eine 9-46 Kassette aber trotzdem problemlos. Die Schaltqualität wird ganz minimal schlechter und man muss penibler einstellen, aber das ist in dem Bereich, wie es schlechter wird, wenn auf einer Regentour der der Antrieb etwas verdreckt, also imo mehr Haarspalterei als relevant. Das Apex 1 kenne ich zwar nicht persönlich, würde mich aber sehr wundern, wenn man dem nicht auch ein paar Zähnchen mehr zumuten könnte.