Torbolix - Frühfrühling und Frühsommer zwischen Gardasee, Comersee, Mittelmeer und Slovenien

@stuntzi a bissl OT, wie ist denn so im allgemeinen die Wasserversorgung Richtung Zermatt, gibt's da genügend Brunnen etc. unterwegs/am Berg, oder müsste man eher bei Tagestouren alles mitschleppen?
In den Alpen gibt's Wasser an jeder Ecke, ich fahr da immer mit leerer Flasche los zum Gewicht sparen. Na gut... hier im julischen Karst hab ich vielleicht nen Anfangsliter dabei... aber in der Schweiz ist alles in kompletter Trinkwasserbutter, wenn du keine Angst vor dem ein oder anderen Bergbach hast.
 

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Re: Torbolix - Frühfrühling und Frühsommer zwischen Gardasee, Comersee, Mittelmeer und Slovenien
Mit der Wegbegleiterin hier habe ich doch mal meinen Einstand mit Google Lens gemacht... Beim ersten Blick habe ich ja auf Kreuzotter getippt. Aber mein Allgemeinwissen in Sachen Herpetologie ist halt dann doch nicht so.... Aber die Google-Linse bestätigt dies doch glatt. Ist das jetzt auch korrekt?
Keine Ahnung, hab mich weder beißen lassen, noch einen Happen probiert. Wie schmeckt denn Kreuzotter?
 
Ist das „Obelix-Mikado“ dort im unteren Teil jetzt vollends aufgeräumt?

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Hab mich da seit Jahren nicht mehr hingetraut, weil das wahr kein Spaß….

Das ging über mehrere hundert Meter so….
War alles aufgeräumt und komplett fahrbar. Zum Glück müsste man sagen, sonst wär's eine stockfinstre Nachtkletteraktion geworden.
 
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Zeit für einen strategischen Rückzug?! Oder Augen zu und durch? Sch... Nordseiten.

Das nenn ich mal „cliffhanger“. ….
 
23.06. 09:30 Sella del Forato im Kanin-Skigebiet, 2290m

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Die fünfzehn Kilo- und ein paar Höhenmeter von Trnovo nach Boveç strampel ich heute ausnahmsweise mal auf der Straße. Ist weniger Gefrickel als der Radweg am anderen Soça-Ufer und zum Sonnenaufgang hält sich der Verkehr in Grenzen. Ansonsten ist das Ding sicher nicht empfehlenswert: Besonders zur Hochsaison tobt hier der wohnmobilisierte Höllenverkehrsbär.

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Jetzt passt's noch...

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... und man sieht unterwegs mal ein paar Features auf der Westseite des Tals.

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In Boveç wird gefrühstückt, dann investiere ich 24 happige Euro in 1800 noch happigere Höhenmeter mit Sloveniens längster Gondelbahn rauf zum Kanin. Guter Deal, selber radeln unmöglich.

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Die Eiergondeln und sämtliche Anlagen versprühen den Charme eines Skigebiets der Siebzigerjahre. Aber im Gegensatz zum moderneren Kram drüben auf der italienischen Seite, fahren die Slovenen halt schon im Juni. Das hat Vorteile.

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Specki wackelt draußen an der frischen Kuft vor sich hin und genießt die Ausblicke auf die garstig karstigen Spaltfelsen.

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Von der Bergstation auf 2200 Metern...

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... schiebe ich noch Einhundert weiter...

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... hinauf in eine Sesselliftscharte namens Sella del Forato...

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... und carve drüben gleich wieder runter in Richtung Italien. Bäume? Fehlanzeige. Schnee? Firnig. Passt soweit.
 
23.06. 10:00 Rifugio Gilberti in Italien, 1850m

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Pistenabfahrt durch angenehmen Firnschnee...

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... und etwas weniger angenehmen Schotter...
.

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... hinab in den Prevala-Grenzsattel: Slovenien rechts. Italien links.

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Ich fahr mal links, ...

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... denn da ist einfach mehr los.

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Außerdem wohnen hier drüben in Italien die lustigeren Tiere.

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Nicht dass Skipistenabfahrten durch Schotterwüsten zu meinen Lieblingstrails gehören würden... aber die Gegend leistet zumindest optisch deutlich mehr als der finstersteile Soça-Wald am Stol von gestern. Gäbe hier zur Abfahrt nach Italien auch einen halbwegs geilen Singletrack rechts neben dem Skigebiet, was den Slovenien-Italien-Übergang am Kanin zur ner tollen Aktion macht. Kenn ich allerdings schon doppelt, drum geht mein Plan für heute eher nach links: runter zum Hütterl und dann dahinter die Scharte rauf.

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Das Rifugio Gilberti öffnet offiziell erst morgen, die italienische Seilbahn noch später ab Juli. Der Patron ist allerdings schon vor Ort und macht mir den ersten Cappuccino der Sommersaison. Dann kann ja eigentlich nix mehr schief gehen.
 
23.06. 11:15 Altschneefeld beim Bila Pec Sattel, 2020m

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Auf dem Sentiero Botanico Bila Pec geht's weiter bergauf...

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... zum gleichnamigen Sattel. Geradelt wird dabei allerdings kaum, ...

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... sondern geschoben...

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... und getragen.

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Unbekannte Bergblümchen? Nehm ich.

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Neugierige Babysteinböcke? Nehm ich auch.

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Militärkrempl oben am Bila Pec Pass? Gehört dazu in der Gegend.

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Dann beginnt die leicht ansteigende Querung auf dem 632er rüber zum Bivacco Marussich.

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Fängt prima an...

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... und geht prima weiter, ...

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... bis zum ersten Hindernis nach kaum drei Minuten.

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Sind keine fünf Meter Altschneefeld, aber rüber ist in diesem Jahr außer ein paar Steinböcken noch niemand. Faule Wanderer... die hätten einem armen Biker ja mal ein paar Tritte schlagen können. Aber die Fußgänger kommen vermutlich erst hier rauf, wenn die italienische Gondel läuft. Das Ding sieht ganz und gar nicht gut aus und kommt mir eher so vor, als ob es sich alsbald komplett ins Tal verabschieden möchte. Unten drunter gurgelt dazu passend schon der Schmelzwasserbach.

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Besonders hart ist der Schnee nicht, besonders weich allerdings auch nicht. Die Fußspitze bekomm ich halbwegs rein, mehr allerdings auch nicht. Nun denn, ...

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... das lassen wir heute wohl besser bleiben. Mit dem Bike als Eispickel oder auch nur zwei Wanderstöcken hätt's vermutlich halbwegs funktioniert. Ähnlich depperte Stellen hab ich beim "Mesokanto La" in Nepal auch schon mal riskiert. Freilich war das damals nach zehn Stunden hike-a-bike auf fünftausend Metern kurz vor der rettenden Abfahrt ins Tal. Dort umkehren wäre sehr unangenehm geworden, vermutlich inklusive eiskaltem Notbiwak im Schnee in absurd unchristlichen Höhen. Da geht die Risiko-Abwägung dann eher in Richtung "weiter gehen".

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Hier dagegen gibt's überhaupt keinen sinnvollen Grund für irgendwelche blöden Aktionen. In fünf Minuten bin ich zurück am Pass, koch mir ein paar Nudeln und verschiebe den Bivacco-Marussich-Trail auf ein anderes Mal. Das Wetter scheint eh gerade ein bisserl die Grätsche zu machen, von Nordwesten rollt eine bösdunkle Wolkenwand über den nächsten Kamm auf mich zu. Noch ein Grund mehr, jetzt lieber ins Tal zu fahren. Gäbe zwar einen schwach gestrichelten Umgehungstrail, erst ein Stückerl runter ins Tal, unten queren, dann wieder rauf, aber die Zeit für Experimente ist heute abgelaufen. Better luck next time, dann fährt irgendwann auch die italienische Gondel und macht das Leben leichter.
 
Der letzte und vermutlich auch die folgenden Beiträge sind in ihrer exorbitanten Eloquenz und ihrem ausgefeilten Satzbau an das dauerschweigendlesende Forumspublikum angepasst. Hat es ihm gefallen? Wir werden es nie erfahren... :)
Man kann halt nicht unter jeden Beitrag einfach nur „geile Bilder“ schreiben. 🤓

Ich erfreue mich stets an den Beiträgen in Bild und Text, habe jedoch inhaltlich nix beizutragen. Also weiter, immer weiter… 🤓✌🏼

PS Hab außerdem noch mindestens zehn Seiten Rückstand beim Lesen…
 
Man kann halt nicht unter jeden Beitrag einfach nur „geile Bilder“ schreiben. 🤓

Ich erfreue mich stets an den Beiträgen in Bild und Text, habe jedoch inhaltlich nix beizutragen. Also weiter, immer weiter… 🤓✌🏼

PS Hab außerdem noch mindestens zehn Seiten Rückstand beim Lesen…
"geile Bilder" Antworten sind gar nicht unbedingt gefragt, ich weiss ja, dass die alle wahnsinnig toll sind :).

Aber eure eigenen Geschichten zur Gegend... oder irgendwas zum Thema was mir halt Spaß macht bei lesen... damit ich auch selber Bock hab, in meinen Thread zu schauen. Ist ja jetzt nicht gerade Ladakh hier, in der Umgebung vom Torbolix war wohl jeder bergradelnde Leser schon mal.
 
Zuletzt bearbeitet:
23.06. 13:00 Sella Nevea Skipiste, 1300m

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Die Umkehrnudeln sind verspachtelt...

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... und das Gewitter scheint sich noch etwas Zeit zu lassen. Dort unten durch das garstige Karstchaos ginge irgendwo der gestrichelte Umgehungspfad meiner gescheiterten Isohypsen-Querung. Wenn man's findet und später nicht noch auf ein paar blöde Schneefelder trifft, dauert's vermutlich ne gute Stunde zum Biwak. Wenn's offen ist, könnte man das Wetter dort aussitzen. Für ne Übernachtung hab ich allerdings nicht genug Futter im Sackl, würde ein hungriger Abend werden.

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Was soll's, heute nicht. Fahren wir lieber wieder zurück.

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Schlecht ist das Wegerl jetzt auch nicht.

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Gibt sogar eine Alternative zur Hochschieberoute, das macht die Sache für ausgesprochene Nichtbikebergsteiger erträglicher.

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Oder auch nicht?! Knüpplige Sache, dieser karstige Felsentrail.

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Bila Pec Gipfel im Hintergrund...

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... und Sella Nevea unten vor der Nase.

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An dieser Stelle gebe ich mein steiles Essvier-Holpertrail-Experiment auf und wechsle für den Rest der Abfahrt auf die Skipiste. Ich kann einfach nicht mehr gescheit bremsen, irgendwas stimmt mit den Belägen hinten und vorne und überhaupt nicht. Hat gestern schon am Stol angefangen und setzt sich heute noch böser fort: Schon nach zwei steilen Minuten fängt alles zu qualmen an und die Bremswirkung ist hinüber. Keine Ahnung wo die Schrott-Dinger her sind, lagen halt daheim in der Schublade. Chinafälschung oder so, vermutlich aus Kaugummi gebaut??!

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Die Skipiste ist zwar nicht minder steil, ...

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... aber ich kann wenigstens in weiten Schleifen runterzirkeln und muss die Bremsen nicht groß benutzen.

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Als die Gewitterfront mich schließlich erreicht, ...

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... sitze ich schon lange in einer vitaminreichen Bar in Sella Nevea und verbringe eine gemütlichen weil komplett verregneten Nachmittag.

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Später ist Camp am (künstlichen) Sellaneveasee. Heute sind irgendwie einige Würmer in der Torbolix-8-Kanin-Überquerung drin: Erst der Schneewurm, dann der Bremswurm, später noch der Gewitter- und Regenwurm. Holytrails Fehlanzeige, aber das Bergpanorama und das "Abenteuerfeeling" waren trotzdem toll :).
 
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"geile Bilder" Texte will ich gar nicht... sondern eure eigenen Geschichten aus der Gegend. Ist ja jetzt nicht gerade Ladakh hier, in der Gegend vom Torbolix war wohl jeder schon mal :).
Ich nicht. 🤓
Wobei. Weiß ja nicht, wo es noch hin ging, Kärnten, Villach und den Dobratsch kenn ich auf jeden Fall. 👍🏼🤣
 
Geht am Montasio eigentlich irgendwas überquerungsmäßiges? Passo Scalini? Rifugio Corsi? Irgendwas grob von Süd nach Nord? Sieht mir auf der Karte alles ziemlich nach Schiebeorgie aus.
Die nordseite hast eh aus der saisera gesehen.
Einzig rif Corsi - riofreddo wäre denkbar, ich rate aber ab.
Die schönste Lösung, querung nach patok und nach raccolana ist oben auf weite Strecken seit Jahren tot, Waldbrand.
Was ginge: Schlenker zum predil, ri Mangart, sella Uršič, val romana oder raibl. Vor 5 Jahren noch ok. Starkniederschläge können einiges zerstört haben...
Alle anderen Versuche von der sella nevea unmittelbar nach Norden zu kommen, sind selbst für hardcore bbsler ein entwöhnungsprogramm.
 
Das sah ja echt knüpplig aus, gepaart mit einem Bremsendefekt ein Traum...wenn's qualmt ist es nicht gut, außer es ist was vom Grill!
Ich persönlich war auch noch nie in dem Eck.
 
"geile Bilder" Antworten sind gar nicht unbedingt gefragt, ich weiss ja, dass die alle wahnsinnig toll sind :).

Aber eure eigenen Geschichten zur Gegend... oder irgendwas zum Thema was mir halt Spaß macht bei lesen... damit ich auch selber Bock hab, in meinen Thread zu schauen. Ist ja jetzt nicht gerade Ladakh hier, in der Umgebung vom Torbolix war wohl jeder bergradelnde Leser schon mal.
Hallo Stuntzi,
du überschätzt leider die Zahl der Urlaubstage deiner normal arbeitenden Leser gewaltig.
Gardasse, Idrosee, Monte Grappa ja, da war ich schon, aber es gibt halt soviel geile Ziele alleine in den
Alpen, da reicht die Zeit einfach nicht. Friaul ist mir (leider) noch völlig unbekannt. Trotzdem weiterhin viel Spaß und gutes Wetter, damit wir weiterhin mit schönen Bildern versorgt werden.
 
24.06. 07:15 Rifugio Brazza auf der Malga Montasio, 1660m

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Der freundliche Sonnenaufgangsspiegelsee von Sella Nevea motiviert mich, ...

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... zum Frühstück schnell fünfhundert Höhenmeter...

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... auf die Malga Montasio...

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... und das urige Rifugio Brazza raufzustrampeln.

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Mahlzeit... weiss allerdings gar nicht so recht, was ich hier oben soll. Das Montasio-Massiv mit dem Zweitausendsiebenhunderterklotz "Jof di Montasio" sieht alles in allem ziemlich unüberquerbar für Bergradler aus. Man könnte allenfalls einen der Gipfel zu Fuß besteigen, ...

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... aber schon morgens ziehen dort oben halbwegs freche Nebelwolken über die Felsspitzen. Dann wohl eher keine Klettertour, ...

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... aber die Kaninpanoramakühe sind trotzdem happy. Samstägliche Gutenmorgengrüße von der Alm.
 
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.. und das urige Rifugio Brazza raufzustrampeln.

brazza-rifugio2.jpg
Mahlzeit... weiss allerdings gar nicht so recht, was ich hier oben soll.
Ich bin schon für weniger guten Gründen als einer gescheiten Brotzeit irgendwo raufgeradelt.
Genieß die Berge und die frische Bergluft. Und ein l'Ombretta. Dahoam is schon wieder stickig.
Routentips hab ich keine. War nur mal in Udine zum Klettern. Ist schon drei Jahrzente her *schnief
 
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