Natürlich hat Ingwerpulver nicht die selbe und schon gar keine klar definierte Wirkung. Noch nicht einmal als Gewürz!
Was nicht ausschließt, dass man es oder andere Naturprodukte zur Gerinnungshemmung verwenden kann.
Du wirst nicht umhin kommen, dein Problem (und dessen Ursache!) mit kompetenten Fachärzten zu besprechen. Und endlich akzeptieren müssen, das Stents keine Thrombose sind und die Steuerung der Blutgerinnung bei arteriellen Problemen eine andere ist.
Es mag schwierig sein und Kraft kosten, sich wirklich guten Rat zu holen. Hier auf dem Land habe ich auch keine vernünftige internistische Betreuung gefunden. Aber sich bei Spezalisten für Fahrradketten unter falschem Thread-Titel auszuheulen, denen du die Einzelheiten deiner Erkrankung nur bruchstückweise offenbarst, bringt dir keine belastbaren Informationen.
NEIN!
Bei Cumarin-Abkömmlingen ist die Nachwirkung mehrere Tage, bei mir kann es eine gute Woche dauern, bis die Gerinnungszeit wieder gegen INR 1 geht.
Direkte oralen Antikoagulanzien (Xarelto und co) werden mit 24 h beworben, die meisten Ärzte werden vor OPs länger warten wollen. Hier am Krankenhaus gab es damit riesige Komplikationen.
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Noch einmal zur althergebrachten
indirekten Gerinnungssteuerung zur Thromboseprophylaxe mittels Cumarin-Abkömmlingen als Vitamin-K Antagonist:
Das notwendige dauernde Messen mag lästig sein, aber man kann selbst (!) messen und weiß so immer über seine Werte Bescheid. Mir gelingt es nun seit fast 10 Jahren den INR eingermaßen stabil um 2 zu halten (= verdoppelte Gerinnungszeit). Und damit treibe ich intensiv Sport: viele Formen von Bergsport, lange Trekkings in absoluter Abgeschiedenheit und quasi als Alltagssport MTB und auch ein bisschen Rennrad (wer Belege braucht oder neugierig ist:
www.foto-tilmann-graner.de). Es hat zuerst einige Zeit gedauert, bis ich mich in die Situation gefunden habe, bis ich die schwankenden Messergebnisse verstanden habe. Besonders bei langen Trekkings, wenn wir drei Wochen nur aus dem Rucksack leben, führt die dann zwangsläufige Mangelernährung zu einem deutlichen Anstieg der Gerinnungszeit. Dann kommt das Messgerät Coagu eben mit und die Dosierung wird angepasst.
Wie oben schon geschrieben, gab es leider auch einige deftige Unfälle (u.a. Daumen ausgekugelt bei MTB, ein Grounder beim Sportklettern, schwere Knieverletzung in Lawine).
Bei keinem dieser Unfälle (und auch nicht bei den notwendigen OPs) war die Antikoagulation ein Faktor, der die Dramatik wesentlich erhöht hätte.
Und beim MTB sind die typischen und ständigen kleinen Blessuren wirklich Alltag: Stürze, Steine und Äste, viele Dornen...Ich schone mich nicht, denn es gibt dabei
keine Blutbäder!
Die Gerinnungsstörung spielt in der Risikoabwägung beim Rad- oder Bergsport meist nur eine geringe bis gar keine Rolle, sie bestimmt nicht meine sportliche Aktivität (und nicht mein Leben!). Nur ein paar Gedankenspiele dazu:
Wenn ich mich mit dem MTB um einen Baum oder dem Rennrad um eine Leitplanke wickle, ist es nicht abhängig vom INR, ab welchem Wirbel der Querschnitt komplett ist.
Wenn ich auf Skitour eine Lawine auslöse, ist das Überleben nicht über die Blutgerinnung definiert.
Wenn ich eine Steilflanke runter fliege ist es egal, ob in dem Mus aus Fleisch und Fliess das Blut mehr oder weniger gerinnt.
Wenn ich im Himalaya oder in Grönland bei einer Flussquerung davon gespült werde....usw
Natürlich sind auch Szenarien denkbar, in denen eine verlängerte Gerinnungszeit ausschlaggebend sein könnte. Mit konsequenter Helmnutzung und ein bisschen Hirnnutzung kann man schon viele davon entschärfen.
Ich wünsche allen Thrombose-Patienten viel Spaß beim und Mut zum Sport - es geht!
Und allen mit anderen Gesundheitsproblemen eine kompetente Beratung - und die Kraft sich diese auch mal in Eigeninitiative zu besorgen.
Grüße von Tilmann