Heute konnte ich dank Zeitumstellung die M99 Dy Pro auch mal im Dunkeln ausprobieren. Da es leicht geregnet hat, war auch nasse Straße dabei - nur der Extremtest (linksseitiger Radweg unterhalb Straßenniveau) war leider nicht möglich, da letztes Jahr die Radwegbeleuchtung meiner "Teststrecke" auf richtig hell upgradet wurde und Leitplanken installiert, sodass man den Kopf aus der Blendung herausbewegen kann.
Die Lampe hat von mir ja viele Vorschussloorbeeren bekommen, da mich das Konzept "Leistungserhöhung" überzeugt hat und ich die M99 ja schon von Akku bzw. Ebike-Lampen kannte.
Drum jetzt erstmal das Negative: Die Befestigung der Lampe ist suboptimal. Das Befestigungsloch befindet sich hinten unten, was eine Montage z.B.
GoPro Haltern von oben schwierig macht. Tatsächlich hat sich bei meiner Testfahrt gestern die Lampe ständig von selbst verstellt und ich musste die Schrauben richtig fest anknallen. Die "Handschraube" für die
GoPro Halterung musste mit Schraubenzieher nachgezogen werden, von Hand ging da nix. Das war bei der SL AX, die im selben Halter wohnte anders. Warum, ist sie doch gleich schwer und groß? Des Rätsels Lösung liegt in der besser designten
GoPro Halterung, bei der die Befestigung näher am Schwerpunkt ist. Das ist ein wichtiges Detail bei einer so großen und schweren Lampe. Punkt geht an Lupine hier.
Was mir noch negativ aufgefallen ist: es gibt zwei helle Leuchtpunkte relativ nahe am Rad (schätzungsweise 2 und 5 Meter), die nicht sein müssten und potenziell dazu führen, dass das Auge sich auf die hellen Punkte einstellt und man weniger sonst sieht. Das ist mir bei meinen anderen M99 Lampen nicht aufgefallen - entweder sind die LEDs anders ausgerichtet, oder es fällt mehr auf, wenn die Lampe nicht so hell ist. Das ist aber eher in der Dämmerung und im Halbdunkel aufgefallen, wo es richtig dunkel war hat man es zwar noch gesehen, wenn man drauf geachtet hat, aber die Ausleuchtung war trotzdem gut.
Die Einstellung der Leuchtweite ist auch nicht einfach, da die Hell-Dunkelgrenze nach oben nicht so scharf ist bzw die Höhenstufung nicht so ausgeprägt, dass oben ein sehr heller Streifen ist. Das ist aber bei den anderen M99 Varianten auch so.
Aber abgesehen davon: das Licht ist schon echt genial. Für einen Dynamoscheinwerfer extrem hell und das Fernlicht lässt eigentlich keine Wünsche mehr übrig, da sieht man weit und genug nach oben. Fernlicht war übrigens eigentlich immer verfügbar. Nach jedem Ampelstart bin ich noch nichtmal mit dem linken Fuß eingeklickt gewesen, da hat die weisse Fernlicht-LED schon geleuchtet - auch bergauf (gestern am Schäftlarner probiert) war immer die Fernlichtoption da. Hab das mal getestet - tatsächlich ist ziemlich exakt bei 10 km/h am 28" Rad Fernlicht verfügbar. Bei solchen Geschwindigkeiten kann ich mir aber beim besten Willen keine Anwendung dafür vorstellen.
Die Ausleuchtung ist wie von M99 gewohnt sowohl weit (ich schätze so 20-30m bei Montage am Lenker und nicht blendender Ausrichtung), als auch sehr breit - da kann man auch 90° Kurven gut ausleuchten. Es ist wirklich geil wie weit man da in die Breite sieht und wie hell das alles ist. Da macht das Fahren in der Nacht wirklich Spaß und man hat keine Akkusorgen. Ich bin noch keine High-Speed Abfahrten gefahren, mehr als so 35km/h hatte ich nie drauf, aber das Licht war schon genial, auch das Fernlicht. Wenn der Beigartenberg wieder offen ist fahr ich mal da runter, vielleicht mach ich auch mal nen Ausflug zum Spitzing und gucke, wie sich das Ding bei 80 macht. Aber echt ich bin total geflasht wie sich die Fahrradlampen weiterentwickelt haben und wüsste jetzt nicht, was man ausser "Schönheit des Leuchtbilds", Stecker für Rücklicht und besseren Befestigungsmöglichkeiten verbessern könnte.
Das ist definitiv eine empfehlenswerte Lampe und das Ende aller Akkusorgen. Bremseffekt wegen viel Leistung aus dem Dynamo habe ich übrigens gar keinen wahrgenommen. Ich vermute das spielt überhaupt keine praxisrelevante Rolle.