Hallo zusammen,
ich würde das Thema hier gerne nochmal aufgreifen. Wir (meine bessere Hälfte und ich) überlegen uns Fullies zuzulegen und schwanken zwischen Neuron und Spectral. Vor 3 Jahren haben wir uns 29er Grand Canyon Hardtails für 800€ angeschafft.
Ich war damit mehr unterwegs als meine Frau und bin je nach Qualität des Sommers bis zu 1-2 mal wöchentlich kleinere Touren (um die 20 km) gefahren. Es gab allerdings auch Zeiten wo ich seltener unterwegs war. Zusammen schaffen wir es meist nicht öfter als alle zwei Wochen oder seltener eine Tour zu fahren. Dementsprechend schwankt die Bikefitness auch sehr. Meistens fahren wir direkt vor der Haustür los (früher der Venusberg in Bonn, heute der Taunus rund um Hofheim).
Mir machen Trails eigentlich am meisten Spaß und ich versuche Routen zu finden, wo ich so viele Trails wie möglich mitnehmen kann. Grundsätzlich mag meine Frau auch Trails am liebsten, allerdings ist Sie besonders nach ihrem ersten härteren Sturz sehr vorsichtig geworden und viele Abfahrten sind ihr zu riskant. Breite Waldwege sind für mich eher ein notwendiges Übel um zu den Trails zu kommen. Bei den Trails mag ich am liebsten flowige Singletrails mit vielen Kurven (scheint es hier im Taunus aber wenig zu geben oder ich habe diese Trails einfach noch nicht gefunden). Sehr ruppig muss es nicht unbedingt sein. Wurzeln und/oder steinige Passagen machen wir schon Spaß, aber "Flow" ist mir viel wichtiger als ruppige/holprige Trails.
Bis jetzt bin ich auch überall wo ich unterwegs war gut mit dem Hardtail runter gekommen. Bekannte hier im Taunus schwören aber auf Fullies und sind der Meinung, dass das schon notwendig oder zumindest sehr viel spassiger wäre. Ich muss aber dazu sagen, dass ich in Bonn und besonders hier im Taunus bis jetzt auch überall gut mit dem Hardtail runter gekommen bin. Das kann allerdings auch daran liegen, dass ich die entsprechenden Trails noch nicht gefunden habe, wo das Hardtail dann überfordert wäre. Wir würden aber auch einfach gerne mal Fullies ausprobieren. Vielleicht gibt die bessere Federung (in Kombination mit einem Fahrtraining) meiner Frau wieder mehr Sicherheit. Unsere Bekannten sagen auch, dass ein Fully nochmal komplett eine andere Art vom Mountainbiken ist. Auch finde ich ein 27.5iger Bike interessant. Mit 29 Zoll sind wir bisher sehr gut klar gekommen und ich sehe viele Vorteile der großen Laufräder (hatte mal den Vergleich zu einem 26iger Hardtail eines Freundes). Allerdings stelle ich mir die 27.5er etwas wendiger vor und wir sind beide auch nicht sehr groß (1.75 und 1.68), weshalb sich die kleineren Laufräder für uns vielleicht auch anbieten.
Da unsere Hardtails auch nicht sehr teuer waren, wären wir jetzt bereit mehr für Bikes auszugeben um langfristig Spaß an den Geräten zu haben. 2000-2500€ pro Bike wären aber wohl trotzdem die absolute Schmerzgrenze.
Vor ein paar Wochen habe ich bei Canyon mal das Spectral getestet und muss sagen, dass mir das Bike schon sehr wie ein Panzer vorgekommen ist. Habe das Bike in S und M getestet (bin 1.75 groß). Mir wurde für meine Größe M vorgeschlagen, S fand ich viel wendiger, aber dafür war mir die Lenkerposition viel zu tief. Vielleicht kam mir das Rad nur wegen den breiten
Reifen sehr schwerfällig vor, aber irgendwie fehlte mir ein bisschen der sportliche Charakter. Mir ist es grundsätzlich egal, ob ich ein paar Minuten schneller oder langsamer bin, aber ich mag schon ein sportliches Gefühl auf dem Bike. Wenn ich mir vorstelle so einen "Panzer" erstmal den Berg hochschleppen zu müssen, weiß ich nicht ob das sehr zuträglich für unsere Motivation ist
Gerade meine Frau hat wenig Spaß an den Anstiegen hier im Taunus (und das mit dem 29iger HT) und das wird mit einem schwerfälligen Fully bestimmt nicht besser.
Das würde vielleicht eher für das Neuron sprechen, etwas sportlicher und leichter bergauf, dafür trotzdem mit 120mm Federweg vorne und hinten noch ein gutes Upgrade zu den 100mm die wir im Moment fahren.
Von meinen Bekannten höre ich dafür nur, dass wir ja schon Hardtails haben und deshalb besser mehr Federweg nehmen sollen um zwei sehr unterschiedliche Bikes zu fahren und nicht zwei zu ähnliche. Außerdem seien die 140mm vom Spectral im Taunus auch gut zu gebrauchen, gerade wenn man technischer Fahren möchte. Das Argument kann ich auch gut nachvollziehen und finde es auch schlüssig einen Kontrast zum Hardtail zu haben. Auf der anderen Seite habe ich hier beim lesen im Forum den Eindruck, dass der Trend grundsätzlich zu viel Federweg geht (ob man es nun umbedingt braucht oder nicht) und denke mir, dass vielleicht 120 mm auch ausreichend sein könnten. Was nützen mir 2 unterschiedliche Bikes wenn das Fully viel zu viel Federweg hat und uns wegen der Schwerfälligkeit die Motivation fehlt die Berge zu den Trails überhaupt erst hochzufahren. Ich hatte hier dazu mal gelesen, dass man nicht unbedingt mit Kanonen auf Schwalben schießen muss....
Nicht dass ihr mich falsch versteht: Ich liebäugle schon lange mit einem Spectral und Trails zu fahren, ist das was mir beim Mountainbiken mit Abstand am meisten Spaß macht. Auch kleinere Sprünge kann ich mir gut vorstellen, wenn ich das passende Bike zu habe. Auch Bikeurlaube können wir uns gut vorstellen. Da könnten wir dann bestimmt auch Trails finden die dem Spectral angemessen sind und man könnte sich da ja auch mit dem Lift hochfahren lassen und "nur" die Abfahrt genießen (wie von einigen Freunden vorgeschlagen). Nur würden wir maximal einen Bikeurlaub im Jahr machen und ob man dafür ein Spectral haben muss ist auch die Frage. Grade da meine Frau eher vorsichtig ist, würde sie wahrscheinlich sowie eher keine Trails fahren, wo man das Spectral unbedingt braucht. Fraglich ist, ob ihr der viele Federweg auf leichten Trails hier in der Umgebung helfen würde mehr Sicherheit zu gewinnen.
Bein Neuron stelle ich mir vor, dass es auf unseren Touren leichter bergauf zu fahren ist. Das würde besonders meine Frau motivieren mehr zu fahren und der "sportlichere" Charakter würde mir auf flowigen Trails bestimmt auch Spaß machen. Mir machen schon steilere Trails Spaß, allerdings muss es auch für mich nicht zu halsbrecherisch sein. Deshalb frage ich mich auch ob nicht auch bei mir ein Neuron reicht oder ob es das Spectral sein.
Ich habe nur die Befürchtung, dass das Neuron nachher doch nur eine Zwischenlösung ist und man in 1-2 Jahren dann doch mehr will und dann wieder in ein Spectral investiert (investieren möchte).
Es kann auch sehr gut sein, dass das Spectral gar nicht so behäbig ist, wie es mir vorgekommen ist. Ich habe nur eine Runde auf dem Parkplatz bei Canyon gedreht und seine Vorteile spielt das Bike bestimmt auf dem Trail bei der Abfahrt aus.
Mich interessiert jetzt einfach mal eure Meinung, welches Bike ihr für unsere Anforderungen für besser geeignet haltet?
Hier im Forum bekommt man oft den Eindruck, dass es unbedingt ein Spectral sein muss und ein Neuron nicht das Richtige zum Trail fahren ist.
Es wird auch viel mehr über das Spectral als über das Neuron/Nerve diskutiert.
Beim Neuron würden wir übrigens zum 27.5iger tendieren. Zum einen weil wir bereits 29iger haben und ein Kontrast schön wäre. Außerdem ist bei unseren Körpergrößen ein 29iger Bike wahrscheinlich wirklich etwas weniger wendig auch wenn die größeren Laufräder bestimmt ihre Vorteile haben (die wir auch sehr zu schätzen wissen). Würdet ihr das ähnlich sehen?
Vielen Dank für die Hilfe!