Rockymountix - von Mexiko nach Kanada

Stuntzi: deinen fans wird laaaaaaaaangweilig! Wenn die Sauerkraut/Bier/Schwarzbrot-diskussion noch länger dauert, wechsel ich ins Ajurveda-Forum
 
Dazu passt: das google adsense werbebanner oben zeigt Mir mittlerweile werbung für Burger-Gutscheine an!!!!! :heul:

wie tief können wir die seite noch runterziehen?
 
back to Topic:
Schwarzbrot oder Bier? :D

@Olev
Tja, Deutsche glauben sie hätten das beste Brot und Bier. :bier:
Man darf eher über dt. Autos herziehen, das wird eher verziehen :spinner:

Hier bekommt man nur schwer anständiges Weissbrot, das schmeckt in F, I oder E deutlich besser.
Pampiges amerikanisches Weissbrot kann man damit sicherlich nicht vergleichen.
Die ganzen gesunden Sachen (wie Olivenöl) die Südeuropäer essen bekommt man in D nicht auf den Tisch, das wird hier teilweise mit Brot (Fette der Körner) kompensiert.
Ja, Fett ist gesund und sogar lebenswichtig :eek:

Ray

P.s.: Ich glaube nicht das stuntzi einen Bären schmeckt, dazu ist er zu zäh und sehnig.
 
Es ist immer wieder erstaunlich wie weit verbreitet Vorurteile sind. Dies trifft wohl auch hier auf die amerikanische Küche und das Brot zu. Ich habe über 2 1/2 Jahre in den USA gelebt und bin in dieser Zeit in über 40 Staaten gewesen. Wer etwas gutes Essen will bekommt es fast überall. Selbst gutes Brot kann man oft kaufen - wenn man weiß wo. Man mag gar nicht glauben wie viele deutsche Bäkereien es in den USA gibt.

Just my 2 cents

Deathstar
 
Hab das hier mal noch zum Thema Bär gefunden. Gesucht hab ich eine andere Geschichte vor kurzem bei uns in der Zeitung. Nur leider find ich sie nicht mehr. Da hat ein Mountainbiker eine Bärin gerammt, die gerade mit Jumior auf Futtersuche war. Suchen mussten sie dann nicht mehr, das kam ja von selbst. Der Mountainbiker hatte wohl noch Glück und konnte mit einigen Bissverletzungen von Mama-Bär ins Krankenhaus gebracht werden. Da hätte die Bärenbimmel vielleicht geholfen. Wie auch in der oben angkündigten Geschichte:
Der Physikprofessor Jim Litz aus dem US-Bundesstaat Montana ist ein leidenschaftlicher Mountainbiker. Solch einen kuriosen Unfall allerdings hat nicht jeder Radler auf dem Konto.
Sein Drahtesel hatte 40 Sachen drauf, als er bei seiner Downhillfahrt auf einen ausgewachsenen Schwarzbären traf. Der Bär sei plötzlich nur drei Meter vor ihm aus dem Dickicht auf den Feldweg getreten, berichtete Litz.

Wie er der Associated Press erklärte, habe der Bär ihn gesehen, blieb aber wie angewurzelt stehen. Professor Litz machte eine Vollbremsung, so dass das Vorderrad blockierte, Litz über den Lenker abstieg und dem Bären seinen Kopf in die Seite rammte. Beide Unfallbeteiligten kullerten mit ein paar Überschlägen den Hang herunter.
Jim Litz lag am Boden. Vor Angst blieb ihm fast das Herz stehen. Er rechnete mit der Rache des Bären. Schließlich hatte er den Bären auf eine unsanfte Talfahrt befördert. Der aber war vermutlich ähnlich geschockt und machte sich blitzschnell aus dem Staub.

Stuntzi, pass auf dich auf. Nicht jeder Bär läuft nach einem Unfall davon.

Tommy
 
...
Stuntzi, pass auf dich auf. Nicht jeder Bär läuft nach einem Unfall davon.

Tommy
Manche drohen mit Anwalt... und in Amerika soll man ja mit so na Klage reich werden können ;) (Noch son Vorurteil!?)

@Brot-Diskussion: Ich wollte doch bloß wissen, ob das Vorurteil, das man hierzulande hat, auch den Tatsachen entspricht. Das ihr da immer gleich so eine riesen Kiste draus machen müsst, wer jetzt das beste Brot hätte :o
 
23.06. 19:00 Sunsetwiese im Medicine Bow National Forest, Wyoming, 2400m

Der Monsterburrito liegt mir etwas schwer im Magen. Das hindert mich allerdings nicht daran, ein paar Kilometer weiter am Steamboat Lake im letzten Aussenposten der Zivilisation noch einen Blueberry Pie mit Vanilleeis und süßem Milchkaffee hinterherzustopfen. Ich hab's scheinbar nicht besonders eilig damit, Colorado zu verlassen.


Aber irgendwann muss es doch sein. Der "Mount Circle" ist wohl der letzte vernünftige Berg für lange Zeit...


.. und ich lasse ihn bald am Horizont zurück.


Über einen kleinen Pass und dann in stetem hoch und runter durch Mischwald erreiche ich schließlich den "Snake River" und folge diesem flussabwärts.


Fast das gesamte Tal befindet sich in Privatbesitz, am eindrucksvollsten mit Sicherheit die riesige "Three Forks Ranch". Beinahe eine Stunde lang bewege ich mich an ihren Grenzen entlang. Private Seen, ein dutzend private Flusskilometer vom Snake River, manikürter Rasen, diverse Herrenhäuser. Und bezeichnenderweise sind die Straßen auf dem Gelände der Ranch perfekt geteert, während ich mich draussen über eine Holperpiste quäle.

Erschwerend hinzu kommt nun der starke Westwind, der die ohnehin schon nicht besonders steile "Abfahrt" am Fluss entlang eher zu einer Art Kampf werden lässt. Immerhin erreicht ich hier mehr oder weniger unspektakulär den vierten Staat meines Trips.


Ein Pferdchen steht noch in Colorado, eins schon in Wyoming. Ob die das wissen?

Der Gegenwind lässt natürlich auch im neuen Staat nicht nach. Und schon bald verlässt meine Strasse den Snakeriver und klettert nordwärts in die Berge hinauf. Langsam wird's spät und ich hab die Schnauze voll, aber vernünftige Übernachtungsplätze bieten sich bei den ganzen Zäunen links und rechts keine an. Außerdem gibts seit dem Staatenwechsel auch kein Wasser mehr, da hätt ich schon gern noch was gefunden zum Zelten.


Schließlich löst sich alles in Wohlgefallen auf. Im "Medicine Bow" National Forest haben die Zäune ein Ende und Wasser gibt's auch wieder. Da schnapp ich mir doch die erste Wiese und pflanze mein Zelt drauf. Das Panorama kann sich durchaus noch sehen lassen, auch wenn die Berge Colorados nun wirklich bald verschwunden sind.


Egal, Hauptsache die Grundbedürfnisse können befriedigt werden.


Gute Nacht aus Wyoming.
 
23.06. 14:00 Rawlins, Wyoming, 2050m

Gegen Mitternacht werde ich von seltsamem Heulen und Bellen ganz in meiner Nähe geweckt. Der Lautstärke nach können das höchstens fünfzig Meter Entfernung sein. Was ist denn jetzt los? Gibt's hier wilde Hunde im National Forest? Nennt man die dann Koyoten? Oder sind's nur ein paar Hirtenhunde die aus einer nahen Ranch geflüchtet sind? Oder gibts hier am Ende schon Wölfe?!

Welche Meute da auch immer heult, sie halten ihren Abstand und kommen nicht näher. Scheinbar haben sie weder Appetit auf Biker noch auf Müsliriegel. Nach einer halben Stunde schlafe ich wieder ein und bis zum Morgen passiert nix weiter.


Der Tag beginnt recht gemütlich in leichtem auf und ab durch den Medicine Bow Forest. Den Birken geht's prima, die Pine Trees sind dagegen fast alle tot. Böser Käfer.


Als ich den Wald verlasse, zeigt Wyoming das erste mal sein wahres Gesicht. Gruslig langweilig! Fortan strample ich Meile um Meile auf schlechter Dirtroad durch welliges Gelände.


Als einzige Abwechslung kommen mir in größeren Abständen einige Teilnehmer des Tour-Divide Races entgegen. Hier kämpft sich Marshall über einen der "Hills of Horror" (meine Bezeichnung). Dreissig Meter rauf, dreissig Meter runter, und das gefühlte hundert Mal in Folge. Weder in meiner noch in seiner Richtung ein besonderer Spaß.


Go Racers Go! Ihr habt wenigstens das hübsche Colorado vor euch, ich darf mich auf Wyoming "freuen".


Nach einigen Stunden grobschottriger Piste erreiche ich endlich Teer. Die Wellen hören deswegen allerdings noch lange nicht auf.


Seufz... wo sind meine Berge geblieben?

Der letzte Müsliriegel ist verspeist. Da freu ich mich doch um so mehr, am frühen Nachmittag nach etwa neunzig öden Kilometern meinen ersten Ort in Wyoming zu erreichen. "Rawlins" ist zwar eine entsetzlich hässliche Ansammlungen aus Tankstellen, Motels und Autowerkstätten, aber immerhin gibts dort...


.. zwanzig Chicken McNuggets für $4.99 :).
 
@brotbäcker, ich hab bisher noch nirgends(!) auf meiner tour gutes, frisches, dunkles brot gesehen. croissants und baguette gabs in crested butte, das wars dann auch. es mag möglich sein, dass man in größeren städten vernünftige sachen findet, wenn man weiss wo. aber auf einer biketour entlang der continental divide kannst du sowas völlig vergessen.

aber das macht gar nix. ich flieg doch nicht um die halbe erdkugel nur um dann das gleiche pfister-öko-schotkerndl-spitzenbrot zu futtern wie daheim. und wenn der großteil der amerikaner auf dem land von steaks, burgern, weissbrot und kaffee lebt, dann mach ich das eben auch. schlussendlich ist das hier kein gourmet-trip, hauptsache die energiezufuhr stimmt. und über meine schlanke linie mach ich mir keine sorgen... :)
 
@stuntzi: Recht so! ;)
Schöne Landschaften, schöne Grafschaften... Krass - so etwas ist in Europa schon fast verboten... Ich wünsche dir ein baldiges Wiedersehen mit den Bergen! Wyoming sieht ja im Moment echt öde aus im Vergleicht zu Colorado... Happy trails!
 
Toll, wie immer bei deinen Touren!!!!

Eine Frage muß ich loswerden und hoffe, daß sie noch nicht gestellt wurde: Wo ist die 'Rohloff' geblieben?? Sponsoring, unpraktisch??

Alex
 
Ich find ja diese Bilder mit den endlos langen Straßen, die kilometerweit ohne jede Kurve bis zum Horizont reichen, ja irgendwie faszinierend. Allerdings kommt wohl auf dem Mounty schnell Ernüchterung auf, wenn man sich vorkommt, als würde man auf der Stelle treten. Sowas dann doch lieber auf dem Rennrad. Aber je nach Asphalt kann auch da der Spaß schnell vergehen. Naja, da wünsch ich dem Stuntzi schnellstmöglich die Berge zurück.

Sag mal, Stuntzi, mal abgesehen von den "normalen" Tourbildern, lichtest du ja auch ganz gern mal die ein oder andere Planze ab. Mich würde auch mal das ein oder andere tierische Motiv interessieren. Muss ja nicht gleich ne weitere Klapperschlange sein. Aber etwas exotischer als die beiden Pferdchen dürfte es schon werden. Ansonsten sieht man bei dir die Tiere ja nur in zubereiteter Form (Burger & Co) ;)
 
Schöne Bilder, auch wenn ich etwas nachvollziehen kann, das diese endlosen, welligen Geraden den Spass etwas trüben. Naja, es wird auch wieder anders :)

Und deine angesprochene "Three Forks Ranch" ist wohl en recht nettes Spa und "Hotel". Gibt da sogar Jagdangebote :) hehe,
Musste doch mal wissen, wem solche Häuschen gehören...
 
Over a century later, David Pratt, owner of Three Forks Ranch, has struck gold in the form of the fly-fisherman’s nirvana by restoring 22 miles of three rivers that now teem with Donaldson and Kamloops Rainbows measuring over 30 inches.
und

With the help of Ranch Manager Jay Linderman and Stream Restoration Guru Dave Rosgen of Wildland Hydrology, Three Forks Ranch has gone from a near-dead fishery and ranch wrought with over-grazing problems, to a world class fishery that demands attention from anglers not only for the size and quantity of fish they will catch, but also for the sustainable investment in their restoration project which has created the West’s finest fishery.
 
So, habe mich die letzten 2-3 Tage durch den Bericht geklickt... da war
schon einiges geniales dabei, super Bilder, super Bericht.. weiter so!

..und: hoffentlich kommen bald wieder Berge, ich hasse Flachland xD
 
"Gegen Mitternacht werde ich von seltsamem Heulen und Bellen ganz in meiner Nähe geweckt. Der Lautstärke nach können das höchstens fünfzig Meter Entfernung sein."

das erinnert mich an einen übernachtungsversuch auf sardinien. platz gefunden, herrlicher sonnenuntergang, bestes chili con carne vom benzinkocher. dann - eben so gegen mitternacht - kommt eine schafherde angebimmelt, und mit ihr die hütehunde. die kennen wir eigentlich schon von früheren begegnungen. weiss und dürr sind sie, nichts vor dem man angst haben müsste. sie verbellen uns, wir erwachen, finden: naja. doch dann: ein tiefes, gaaaanz tiefes knurren, bedrohlich und nah. ich stell mir einen cane fonnese vor, obwohl ich nicht weiss, wie man den sich vorstellen muss, doch der reiseführer hat in buntesten farben davor gewarnt. gut, die schafherde zieht weiter, mit ihr auch das knurren.
nicht gut, eine halbe stunde später kommt sie wieder. mit ihr auch das knurren. sie geht wieder. und kommt wieder und bleibt. mit ihr das knurren. irgendwann beschliessen wir zu gehen. schlafsack und isomatte eingerollt, die hunde werden toll, doch getrauen sich nicht, sich zu nähern. weil's dunkel ist, sehen wir sie nicht. wir finden schnell einen neuen platz, doch was ist da? ein bellen, ein kläffen: in den büschen halten sich drei welpen versteckt - wenn nur mami nicht kommt! sie kommt nicht und einem cane fonnese begegnen wir dann ein paar tage später auch noch.

stuntzi, warst du bei dieser nächtlichen begegnung im zelt oder unterm sternenhimmel? so oder so: deine nerven möcht ich haben.
 
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