Der Verweis auf die Eigenverantwortung der Teilnehmer ist ja doch ein problematisches Konzept und blendet Faktoren wie Gruppendynamik und durchaus auch ökonomisch verwobenen Leistungsdruck im Profisport aus. Ich selbst habe mal an einem Kontest unter problematischen Bedingungen teilgenommen, bei dem es zum Schluss 2 Tote gab - Zugspitzlauf 2008. Der Veranstalter hat damals auch auf die Eigenverantwortung der Teilnehmer gepocht. Es ist mir damals extrem schwer gefallen, aus dem hochmotivierten Starterfeld als einziger nach dem Start auszuscheren und abzubrechen. Da hat mir meine Angst vor Unwetter im Hochgebirge vielleicht das Leben gerettet.
Ja, das hab ich natürlich auch bedacht, die Gruppendynamik ist hier nicht zu unterschätzen.
Aber genau hier enttäuschen mich alle Teilnehmer leider.
Natürlich, aus der Sicht des Sportlers ist es sehr schwer zu entscheiden wann Schluss ist, und wann nicht.
Dazu gehört natürlich auch das
Vertrauen gegenüber des Veranstalters bzw der Builder.
Das heißt, wenn es ein Feature gibt, dann muss es auch sicher gebaut sein und machbar sein.
Warum enttäuscht mich daher das Verhalten der Teinehmer?
Nun ja, ich schaue zurück auf Events wie die Audi Nines (mittlerweile Swatch Nines), Red Bull District, Crankworx und Weitere, wo die Verbundenheit der Teilnehmer, aus meiner Sicht her, unumstritten ist.
Man darf nicht vergessen, dass die Teinehmeranzahl des aktuellen Hardline-Events jetzt auch nicht unumschaubar ist.
Daher verwundert es mich umso sehr, dass die Teilnehmer nicht wenigstens mal untereinander dieses
besondere Feature besprochen haben und zum Entschluss gekommen sind, diesen Sprung, als Gemeinschaft, nicht zu machen.
Aber ich bin auch nur einer von vielen vielen "Beobachtern aus weiter Ferne". Du hast da bestimmt auch viel mehr praktische Erfahrung.
Die beiden riesen Sprünge nach dem "hopp on, hopp off" feature sollten eigentlich das maximum darstellen.
Diese Sprünge verzeihen wenigstens noch etwas (wie man das letzte mal bei Bernard Kerr gesehen hat).
Ab hier sollte man doch mehr auf Kreativität setzen.
Hier machen es sich die Veranstalter, meiner Meinung nach, auch zu leicht.
Es geht um "je höher, weiter und gefährlicher, desto mehr views, clicks und money".
Aber ich finde das ist einfach Unsinn. Grade Red Bull district zeigt hier, was man mit viel Kreativität auf die Beine stellen kann. Mit viel nervenkitzel, ohne "auf Leben und Tot".
Ich meine, was ist geiler. Ein Jump wie dieser Canyon Gap, wo man einfach nur rüber springen kann.
Oder ein absolut genial gebauter Dirtjump, bei den World-Firts möglich sind?
Risiko < Kreativität!