Viele wollten, nur einer kam tatsächlich noch im Erzgebirge an.
Glück auf, Titzy!
An diese Begrüßung mussten wir uns erst mal gewöhnen.
Da Sabine und ich ja schon Freitag Abend ankamen, war es wieder meine Aufgabe Brötchen zu " jagen ".
Also Sa. früh aufs Rad und nach Geyer-City runtergerollt.
Bevor ich lange suche dachte ich fragst Du gleich jemanden, wo man einheimische Backwerkskunst erwerben kann.
Die erste Person, welche ich auf der Strasse erblickte sah kleidungstechnisch gesehen aus wie Cindy aus Marzahn - wenn auch etwas kleiner und schmaler.
In einem mir relativ unverständlichem Dialekt verstand ich aber Brocken wie: rechts, Strasse, anstehen, Zeit und kurz darauf staunte ich nicht schlecht.
Es standen Menschen auf der Strasse um in die Bäckerei eingelassen zu werden und als ich mich dann aus 20ter Position nach vorne in den Laden durchgewartet hatte, staunte ich noch mehr.
Jeder Zweite verlangte nach " DDR-Brötchen".
Ich natürlich auch.
Als in West-Berlin aufgewachsener, hörte ich natürlich von diesen legendären kleinen, aber bleischweren und pappigen Dingern, wie sie vor dem Mauerfall in Ost-Berlin verkauft wurden.
Hier waren sie zu zweit aneinander gepappt und gaben wirklich kein hörbares Geräusch von sich, wenn man sie versuchte mit irgendwelchem Belag zu beschmieren.
Aber der Geschmack: das letzte ähnlich köstliche Erlebnis beim Verzehren von Weißmehl hatte ich wohl in Italien.
Weiterer Vorteil: die Dinger schmecken an den nächsten Tagen genauso lecker, was sie zur optimalen und leckeren Vor-Marathon-Ernährung machen.
Wobei wir wieder beim Thema sind: GBM
Leider war die Strecke am Sa. noch nicht ausgeschildert bzw. in diesem Fall ausgeflatterbandet, sodass wir planlos durch den Wald irrten.
Ein Verfahren war bei dieser Art der Streckenmarkierung unmöglich, es sei denn jemand nimmt das Band und.... na wie in Altenau letztes Jahr halt.
Sabine entschloss sich die Beine für nächsten Tag zu schonen, sodass ich nach 2 Stunden alleine weiter fuhr.
Greifensteine
Sprungschanzen
alte Schachteingänge
Denkmäler
guckten wir uns noch gemeinsam an.
Leider haben viele Erzgebirgler mittlerweile andere Vorbilder, wie wir am 22ten wieder erfahren werden.
" Wilder Mann "
und die Zerstörungswut der Forstämter
musste ich mir dann alleine ansehen.
Aus Geldmangel wird in der Gegend von Geyer zur Zeit geholzt was vor den Harvester kommt, wie mir ein Biker berichtete, den ich nach dem Wege fragte.
Nachdem die Sonne ihre letzten wärmenden Strahlen schickte
schnappten wir uns das Fläschchen und gingen ins Kino.
Angesichts der Tatsache, dass die Wege oft kaum passierbar waren, hat der Veranstalter aber noch eine erträgliche Mischung zwischen Schotter und Trail gefunden.
Perfekte und supernette Orga konnte den fehlenden Pasta-Party-Gutschein fast ausmerzen, aber insbesondere die unterschiedlichen Startzeiten der Strecken wussten zu gefallen.
Nur weil die 90 km um 09.00 h und die 60 km um 10.30 h starteten, begab ich mich auf die 3 Runden. Ich hätte schlichtweg nicht gewusst, was ich sonst machen soll und zudem kamen Sabine und ich somit zu ähnlichen Zeiten ins Ziel.
" Cannondale Team Spandau " erneut erfolgreich lautet das Resume des Wo-Endes, wobei Sabine ihren ersten Gesamtsieg feiern durfte.
Bei der Siegerehrung gabs dann 3 Tische mit 1., 2., 3. Platz beschriftet, von welchem sich jeder Altersklassenplatzierte entsprechend dem Zieleinlauf bedienen durfte.
Super Idee - insbesondere, da mit den 90 km angefangen wurde.
Das Rennen ansich war ziehmlich öde für mich: Start; erster Anstieg; Gruppe weg; kurz geärgert, dass ich nicht mehr gebissen habe; nach der ersten Runde den ersten Begleiter verloren; in der zweiten am Anstieg den zweiten und letzten; und dann gehofft, dass mich noch einige 60 km - Fahrer über die ewig langen Schotterwege der letzten 20 km ziehen. Klappte aber nur 5 min., da die erstens frischer, zweitens sowieso viel stärker waren ( sonst wären sie ja nicht herangefahren ) und somit platzte ich wieder an der ersten Schippe Sand vom Hi.-Rad.
Sabine hatte wohl mehr Spass, da sie immer wieder auf Frauen traf und das Starterfeld der 60 km Runde nicht ganz so übersichtlich war wie bei den 90 km.