Pole Bicycles meldet Insolvenz: Eintrag im finnischen Schuldnerregister

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Re: Pole Bicycles meldet Insolvenz: Eintrag im finnischen Schuldnerregister
……das Taiga ist definitiv das beste Fatbike das je produziert ist.
Mein zermatter spezl musste da auch grad ein tränchen verdrücken als er die meldung gelsen hat :heul: war damit sogar mal am fat-viking ...

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Das alu recycling argument wird immer ohne den zugehörigen Energieaufwand der neuschmelze genannt. Dabei ist das der Hauptanteil bei der Alu Erzeugung. Allein wird durch recycling weniger abbau benötigt. Ich finde das ist ein Bauernfänger Argument.

Ob bei Pole die Rückläufer oder allg. Zu wenig Marge das Problem war werden wir leider nicht erfahren.
 
Ich bin zwar ziemlich sicher, dass Mondraker mit den extremen Geometrien angefangen hat, aber schön, dass dir dein Rad gefällt.
Natürlich gibt es da auch andere Hersteller (Mondraker, Nicolai etc.)
Aber: Steiler Sitzwinkel, flacher Lenkwinkel 64,5°, 1320mm Radstand und 29 Zoll sind dann schon wenige bis kein Hersteller zu der Zeit.
Selbst Mondraker nicht.😉
 
Natürlich gibt es da auch andere Hersteller (Mondraker, Nicolai etc.)
Aber: Steiler Sitzwinkel, flacher Lenkwinkel 64,5°, 1320mm Radstand und 29 Zoll sind dann schon wenige bis kein Hersteller zu der Zeit.
Selbst Mondraker nicht.😉
Mondraker hat mit der Fast Forward-Geo bereits 2011 angefangen, da kann man schon von Pionierarbeit reden.
 
Mondraker hat mit der Fast Forward-Geo bereits 2011 angefangen, da kann man schon von Pionierarbeit reden.

Die haben aber nur den Reach verlängert und den Vorbau kürzer gemacht.
Ihre Lenkwinkel waren sogar steiler als bei vergleichbaren anderen Bikes und die Sitzwinkel nach wie vor viel zu flach.
Die ersten, die da radikal anders gedacht haben, waren tatsächlich Geometron, Nicolai, Pole ~2015/2016.
 
Nicht Mal Video gucken und Unsinn labern.
Eine Sache die du auf keinen Fall vergessen darfst ist, dass das Video ein Werbevideo ist. In dem Fall nicht für die Produkte an sich sondern für die Firma im Ganzen.

Und ich versichere dir, dass öffentliche Aufrufe nach Investoren nicht passieren müssten wenn alle zahlen wie dargelegt wären und das Produkt mit entsprechenden Mitteln einfach laufen würde. Dann wären Interessenten ohne YouTube Videos auf die Firma gekommen.

Da würde auch in einer Krisensituation wie der aktuellen kein Investor drüber nachdenken. Nur scheint es wohl doch anders zu sein…
 
Die haben aber nur den Reach verlängert und den Vorbau kürzer gemacht.
Ihre Lenkwinkel waren sogar steiler als bei vergleichbaren anderen Bikes und die Sitzwinkel nach wie vor viel zu flach.
Die ersten, die da radikal anders gedacht haben, waren tatsächlich Geometron, Nicolai, Pole ~2015/2016.
Stimme ich voll und ganz zu. Speziell für hardtails würde ich noch Cotic erwähnen.
Mondraker und Transition waren ebenfalls an der Innovation beteiligt.
Das ist reines Greenwashing. Der Mehraufwand an Energie, um aus einem riesigen Block Alu die Halbschalen zu fräsen ist enorm. Dazu kommt, dass man die Späne nicht einfach so wiederverwenden kann. Zunächst müssen diese einmal vernünftig gereinigt werden. Dann muss sichergestellt werden, dass die Späne überhaupt noch das Material sind, das es vorher war. Durch Hitzeeinwirkung beim Zerspanen, kann es THEORETISCH zu lokalen Abdampfungen einiger Legierungselemente oder zur Randoxidation kommen (s. u.)

Wenn das alles sauber und wiederverwendbar ist, muss ein neuer Block Alu erschmolzen werden.

Aus Sicht der Fertigung ist es Pole aber so: Die verwenden eine ausscheidungshärtende 7000er Al-Legierung (darin ist Zn, was besonders gern abdampft, s.o.). Diese sind nicht schweißgeeignet, sodass ein klassischer Rahmen aus gezogenen/hydrogeformten Rohren nicht geht. Dann kleben die die ziemlich hochfesten Halbschalen aber zusammen und schaffen damit eine Verbindung, die in jedem Fall schwächer ist, als der Grundwerkstoff. Es ergibt also überhaupt keinen Sinn, diesen Werkstoff zu nehmen. Insbesondere, da die Ausscheidungshärtung durch weitere Wärmeeinbringung gemacht wird, sodass der CO2-Fußabdruck noch beschissener wird.

Bei uns um Institut wurden verschiedene Herstellungsrouten hinsichtlich des Fußabdrucks untersucht. Die Pole-Produktion hätte mit weitem Abstand verloren.
Nochmal: die Aufstellung würde mich echt mal interessieren, siehe dazu auch unten
Das alu recycling argument wird immer ohne den zugehörigen Energieaufwand der neuschmelze genannt. Dabei ist das der Hauptanteil bei der Alu Erzeugung. Allein wird durch recycling weniger abbau benötigt. Ich finde das ist ein Bauernfänger Argument.

Ob bei Pole die Rückläufer oder allg. Zu wenig Marge das Problem war werden wir leider nicht erfahren.
Echte bauernfängerei betreiben die meisten, die ein Gefühl und sehr offensichtliche Argumente hin zu einer Art autoritätsargument „das sagt einem der gesunde Menschenverstand“ aufbauschen.

Bei fast allen Meldungen die Actofive betreffen wird das Thema der Herstellung immer wieder diskutiert. Ich hatte dazu mal folgendes überlegt:
Ok, ich hab nochmal drüber nachgedacht: Wir können doch mal sporadisch Zahlen dran schreiben.
Pro kg Rahmenmaterial betrachtet fallen an:

Acto5:
15 kWh Primäraluminium welches im Rahmen landet[1]
+ 9 * 15 kWh fürs zerspante Material * 5% wenn aus den Spänen wieder Aluminium gewonnen wird [2]
Summe: 21.75 kWh / kg Rahmenmaterial

Alu-Rohr-Rahmen:
15 kWh Primäraluminium, welches im Rahmen landet (s.o.)
+ 0,9J/(kg*K) *1kg * 480K / 3600 = 0.12 kWh je Erhitzung auf 500 Grad [3]

Annahme: Für ein hochwertiges Rohr nehme ich mal 3 Veredelungs-Zieh-Zyklen an (wer da Ahnung hat, bitte korrigieren, mit Quelle). Dann kommt ein Faktor 4 vor die Heizenergie (1 mal fürs Strangpressen und 3 mal fürs ziehen)

Summe: 15.48 kWh / kg Rahmenmaterial

Obwohl ich jetzt zugunsten des Rohr-Rahmens nur die im Material ankommende Heizleistung berücksichtigt habe (anstelle von tatsächlicher Heizleistung, um auch den Ofen aufzuwärmen, und unter nichtbeachtung der Schutzgase, die in solchen Öfen verwendet werden), und alle mechanischen Umformungen energetisch gratis waren und ich auch keine weiteren (weil nicht näher spezifizierten) Veredelungsschritte berücksichtigt habe, sind wir hier "nur" bei einem Faktor von 1.4, was die Energiebetrachtung angeht. Realistisch wird man wohl eher bei 1.3 oder 1.2 landen. Vielleicht sogar bei 1.1?

Das empfinde ich jetzt nicht als krasse Umweltsünde.

Den Faktor, dass Acto5 eloxiert lass ich mal aus, weil das für viele geschweißte Rahmen ebenfalls passiert und Pulverbeschichtung auch nicht ohne ist. Die allerwenigsten kommen unbehandelt.

EDIT:
Ich hab noch etwas mehr darüber nachgedacht. Obige Rechnung macht zugunsten der Fräsmethode eine sehr wichtige Annahme: dass das Alu, welches hier recycelt wird ansonsten als primäralu hätte hergestellt werden müssen. Diese Annahme ist nur dann gültig, wenn der Bedarf an sekundäraluminium genauso groß ist wie der an primäraluminium.
Wie finde ich heraus, ob diese Bedingung erfüllt ist? Vergleichen wir mal den Preis am Weltmarkt:
Anhang anzeigen 1855882
Hier finde ich also ein Verhältnis von 1850/2100 was in etwa 90% monetärem Werterhalt nach Recycling entspricht. [4]

Rechne ich hier einen Straffaktor von 10% in die beim Recycling aufgewendete Energie ein, so ändert das den Faktor von 1.4 zu 1.45.

Damit bleibt meine Schlussfolgerung unverändert.

Change my mind. :)

Quellen:
[1]https://www.tagesschau.de/wirtschaft/aluminium-ts-100.html
[2]https://www.chemie.de/lexikon/Sekundäraluminium.html
[3]https://vorhilfe.de/forum/Aluminium_schmelzen/t274408
[4]https://www.recyclingmagazin.de/2017/12/05/aluminium-setzt-positive-entwicklung-fort/
Sehr gerne würde ich das mit @JayJay1989
Diskutieren.
 
Die Diskussion ist halt sehr kurz: du hast in der Auflistung komplett ignoriert, dass für Pole / Acto nicht einfach "Alu" verwendet wird. Bei Acto müsste ich nachgucken, Pole geht auf 7075 (mein letzter Stand). Das was du als "Veredeln" bezeichnet, heißt in Wirklichkeit Ausscheidungshärten (Veredelung ist ein festgelegter Begriff in der Erzeugung von Aluminium und meint was anderes) und ist bei besagter Legierung nötig. Damit geht die ganze Energie also auch in den Block von Pole rein, nicht nur in den normalen Rahmen...und zwar für Umme, weil nachher alles geklebt wird. Der Prozess dahinter ist zweistufig: Lösungsglühen bei ca. 550 °C für ca. 4 h, danach Ausscheidungshärten ("künstliches Altern") bei ca. 170 °C für bis zu 8 h (T6 6065 Alu, für normale, geschweißte Rahmen). Die Pole-Legierung wird ähnlich hergestellt, die Ausscheidungshärtung kann aber bis zu 24 h dauern.

Beim Kaltziehen bzw. Hydroformen (ist nur ein neumodischer Begriff für Innenhochdruckumformen) ist der Ausschuss exakt Null, damit entfallen sämtliche Recyclingschritte. Für eine exakte Betrachtung, musst du dann noch den Schweißprozess, inkl. der Vor- und Nacharbeiten sowie den Klebeprozess bei Pole betrachten.

Hinzu kommt, dass in den Pole Rahmen viel mehr Material steckt als technisch bzw. konstruktiv möglich bzw. sinnvol ist.

Das Recycling der Späne ist ein großes Fragezeichen, da es unklar bleibt, welche Schritte nötig sind und ob ein 1:1 Recycling oder nur ein Downcyling nötig ist.

Genaue Zahlen für jeden Schritt kann ich dir nicht sagen, bin Werkstoffler, kein Fertiger. Aber mit das Erste, was man in den entsprechenden Vorlesungen lernt ist, welches Verfahren, für welche Anwendung nicht geeignet ist.

Das Fräsen bei Pole ist/war was Besonderes, hatte eine eigene Optik und war irgendwie ein Alleinstellungsmerkmal. Wirtschaftlich und nachhaltig war es aber und wird es auch nie sein.

Zum Thema Zahlen: die Betrachtung lief als Masterarbeit an einem benachbarten Lehrstuhl. Wenn die keine Sperrvermerk hat (was ich glaube, da Firmenzahlen drinstehen), schick ich dir die per PN
 
Zuletzt bearbeitet:
Echt schade um diese Marke.
Ich hoffe sie schaffen es noch und bauen mir ein schickes Down Country Trail Bike und andere bleiben weiterhin mutig und versuchen auch ihr Glück mit dieser Art Bike Parts zu bauen.
 
War happy mit meinem Pole. Die Marke war aber tot nach dem Pinkbike PR Debakel.
Ich habe den Reach aber inzwischen wieder etwas reduziert, war mir doch etwas zu stark wie auf Schienen.
 
Am Ende ist ja gut wenn Pinkbike ehrlich ist, bei anderen Dingen wirkt es aber eher als wäre man toleranter.
Pole hatte bei einigeb Rahmen Probleme, aber das haben viele. Inzwischen scheinen sie das ja im Griff gehabt zu haben.
Hab erst 2 Stück live gesehen, deutlich ansehnlicher als auf Bildern und die Besitzer waren fix und übermäßig Happy mit den Kisten. Daher immer sehr sympathische Bikes die in die richtige Richtung gehen.
 
Die Diskussion ist halt sehr kurz: du hast in der Auflistung komplett ignoriert, dass für Pole / Acto nicht einfach "Alu" verwendet wird. Bei Acto müsste ich nachgucken, Pole geht auf 7075 (mein letzter Stand). Das was du als "Veredeln" bezeichnet, heißt in Wirklichkeit Ausscheidungshärten (Veredelung ist ein festgelegter Begriff in der Erzeugung von Aluminium und meint was anderes)
Mit veredeln meine ich das was auch immer der Hersteller der Rohre, den ich zitiert habe darunter versteht. Ahnung hab ich davon nicht wirklich. Bin aber in einem nahen Berufsfeld tätig.
und ist bei besagter Legierung nötig. Damit geht die ganze Energie also auch in den Block von Pole rein, nicht nur in den normalen Rahmen.
Ist das bei Rohr Rahmen komplett anders? Wird ein (bsp) T6 6065 Rohr zunächst aus einer weniger edlen Alu Sorte zum Rohr gezogen bevor es die t6 bekommt?
Dachte das wird als Klotz zur gewünschten Qualität gebracht, dann gezogen und danach noch weiter thermisch behandelt?
..und zwar für Umme, weil nachher alles geklebt wird. Der Prozess dahinter ist zweistufig: Lösungsglühen bei ca. 550 °C für ca. 4 h, danach Ausscheidungshärten ("künstliches Altern") bei ca. 170 °C für bis zu 8 h (T6 6065 Alu, für normale, geschweißte Rahmen). Die Pole-Legierung wird ähnlich hergestellt, die Ausscheidungshärtung kann aber bis zu 24 h dauern.
Heißt: der hauptunterschied zwischen dem 7075er und dem 6065er (energetisch betrachtet) ist die (manchmal) längere haltedauer der letzten Temperatur?
Beim Kaltziehen bzw. Hydroformen (ist nur ein neumodischer Begriff für Innenhochdruckumformen) ist der Ausschuss exakt Null, damit entfallen sämtliche Recyclingschritte.
Das habe ich in meine Betrachtung ja auch so berücksichtigt.
Für eine exakte Betrachtung, musst du dann noch den Schweißprozess, inkl. der Vor- und Nacharbeiten sowie den Klebeprozess bei Pole betrachten.
Da ich hierzu keine Daten gefunden habe, habe ich das (zugunsten der geschweißten Rahmen) weg gelassen ja.
Der klebeprozess ist glaube ich aus einer energetischen Sicht vernünftigerweise vermachlässigbar. Solltest Du dazu aber nähere Informationen haben könnte man es natürlich auch noch einfließen lassen.
Hinzu kommt, dass in den Pole Rahmen viel mehr Material steckt als technisch bzw. konstruktiv möglich bzw. sinnvol ist.
Das weißt du woher?
Das Recycling der Späne ist ein großes Fragezeichen, da es unklar bleibt, welche Schritte nötig sind und ob ein 1:1 Recycling oder nur ein Downcyling nötig ist.
Ok ich habe die Überlegung für Actofive angestellt, die sich zum Recycling verpflichten. Recycling oder downcycling wird am Ende ne wirtschaftliche Entscheidung sein. Bei highend 7075 tendiere ich dazu zu glauben dass Recycling sich lohnt.
Genaue Zahlen für jeden Schritt kann ich dir nicht sagen, bin Werkstoffler, kein Fertiger. Aber mit das Erste, was man in den entsprechenden Vorlesungen lernt ist, welches Verfahren, für welche Anwendung nicht geeignet ist.
Nicht geeignet kann aber vieles bedeuten. Schlechtes Produkt? Schlechte Marge? Schlecht für die Umwelt ist in dem Kontext seltenst der Maßstab…
Das Fräsen bei Pole ist/war was Besonderes, hatte eine eigene Optik und war irgendwie ein Alleinstellungsmerkmal. Wirtschaftlich und nachhaltig war es aber und wird es auch nie sein.
Wenn man wie actofive mehr für die Rahmen verlangen kann und in zum verfahren passender Stückzahl produziert kann das sehr wohl wirtschaftlich und nachhaltig sein.
Zum Thema Zahlen: die Betrachtung lief als Masterarbeit an einem benachbarten Lehrstuhl. Wenn die keine Sperrvermerk hat (was ich glaube, da Firmenzahlen drinstehen), schick ich dir die per PN
Danke!

Übrigens: hätte gern schneller geantwortet, aber habe Deinen Post erst kürzlich bemerkt.
 
War mal in riva am festival. Schneefallgrenze ca 600m. Auf dem weg zum coast war genau eine Spur durch den schnee. Hab den dude dann eingeholt, war ein pole mitarbeiter. Fand ich lässig.
 
Mit veredeln meine ich das was auch immer der Hersteller der Rohre, den ich zitiert habe darunter versteht. Ahnung hab ich davon nicht wirklich. Bin aber in einem nahen Berufsfeld tätig.
Veredelung meint die Zugabe von Na oder Sr in Al-Si-Schmelzen. Vereinfacht gesagt, werden damit die mechanischen Kennwerte verbessert. Irgendwelche Eloxierer, Hartanodisierer oder was auch immer nennen ihre Schritte gern Oberflächenveredelung. Hier sind Wärmebehandlungen gemeint 😅
Ist das bei Rohr Rahmen komplett anders? Wird ein (bsp) T6 6065 Rohr zunächst aus einer weniger edlen Alu Sorte zum Rohr gezogen bevor es die t6 bekommt?
Dachte das wird als Klotz zur gewünschten Qualität gebracht, dann gezogen und danach noch weiter thermisch behandelt?
Klassischer Rahmen: Block aus 6061 Alu, ohne Ausscheidungshärtung. Danach Formgebung (meist mehrere Schritte), Schweißen usw. Die Ausscheidungshärtung erfolgt ganz am Ende (dss ist der Zusatz T6). Gründe: während der Umformung tritt Kaltverfestigung auf, sodass der Werkstoff verfestigt und die Eigenschaften ändert. Er wird vor allem weniger "verformbar" (das ist kein korrekter Begriff, aber beschreibt das Problem). Das fertig wärmebehandelte Al macht die nötigen Umformgerade (Kaltverfestigung) im Zweifel daher nicht mit (es ist fertig wärmebehandelt ebenfalls schelchter "verformbar") und würde reißen oder brechen. Durch das Lösungsglühen während der WBH wird die herstellungsbedingte Kaltverfestigung wieder negiert, sodass am Ende die gesamte Festigkeit aus dem ausscheidungsgehärteten Werkstoff kommt und nicht von lokal verfestigten Zonen überlagert wird.
Daher ist die finale WBH am Ende. Manche Hersteller schweißen auch die fertig ausscheidungsgehärteten Rohre (je nach Legierung möglich).

Pole: das Zerspanen ändert den Werkstoff so gut wie nicht (wenn richtig gemacht). Daher kann auch der fertig wärmebehandelte Block gefräst werden. Aufgrund höheren Festigkeit muss dann der Vorschub verringert werden, sodass es länger dauert und wieder energieinteniver wird. Man kann auch hier erst zerspanen und dann die WBH machen. Meines Wissens nach tut Pole das aber nicht.

Heißt: der hauptunterschied zwischen dem 7075er und dem 6065er (energetisch betrachtet) ist die (manchmal) längere haltedauer der letzten Temperatur?
6061 (falls ich mich selber verschrieben habe). Und ja, grundsätzlich ist das für die WBH so. Die mechanischen Eigenschaften sind danach aber deutlich unterschiedlich.
Da ich hierzu keine Daten gefunden habe, habe ich das (zugunsten der geschweißten Rahmen) weg gelassen ja.
Der klebeprozess ist glaube ich aus einer energetischen Sicht vernünftigerweise vermachlässigbar. Solltest Du dazu aber nähere Informationen haben könnte man es natürlich auch noch einfließen lassen.
kommt auf den Kleber an. Manche Kleber benötigen Hitze, manche UV-Licht und manche dauerhaften Druck (Maschine). Plus: Kleber ist häufig echt mieses Zeug und ganz am Ende nicht trivial zu entsorgen.
Das weißt du woher?
Weil sich durch das Hydroformen und durch Anschweißungen geometrische Versteifungen erzeugen lassen, die beim Fräsen nicht möglich sind. Da hilft dann nur mehr Material. Hier wird auch der einzige Grund liegen, warum Pole auf 7075 geht. Dadurch wird der Rahmen leichter. Dass die Klebung dennoch der schwächste Part ist, ist eigentlich völlig klar...und wird ja auch durch diverse Schäden bestätigt.
Man könnte mal Rahmengewichte von Pole mit Specialized oder so vergleichen (gleiche Federwegsfreigaben).

Ok ich habe die Überlegung für Actofive angestellt, die sich zum Recycling verpflichten. Recycling oder downcycling wird am Ende ne wirtschaftliche Entscheidung sein. Bei highend 7075 tendiere ich dazu zu glauben dass Recycling sich lohnt.
Wenn möglich. Pole sagt, dass zu 100 % recycelt wird. Das geht aber eben nicht so, dass mal eben die Späne neu eingeschmolzen werden.
Nicht geeignet kann aber vieles bedeuten. Schlechtes Produkt? Schlechte Marge? Schlecht für die Umwelt ist in dem Kontext seltenst der Maßstab…
Mittlerweile müssen die Fertigungsprozesse vielfach auf Energieeffienz ausgelegt werden. Und das ist auch gut so. Und bei Pole ist Vieles Murks: das Fräsen macht nicht das beste Produkt, ist (basierend auf der Insolvenz) offenbar auch nicht wirtschaftlich und schon mal gar nicht energieeffizient. Es sieht halt irgendwie "cool" aus (wenn man es mag).
Wenn man wie actofive mehr für die Rahmen verlangen kann und in zum verfahren passender Stückzahl produziert kann das sehr wohl wirtschaftlich und nachhaltig sein.
Acto ist glaube ich auch teurer. Und die sehen 100x besser aus...ja persönlicher Geschmack. Nachhaltig im Sinne von rentabel aber auch da nicht hinsichtlich Energieeffizienz.

Nicht genau bekannt, sollte aber im Vergleich zur Energie die im Alu steckt gering ausfallen und ich habe mal angenommen, dass es sich aufs Klima gesehen etwa gleich verhält wie schweißen.
Auf keinen Fall. Das Fräsen ist vieeeeel energieinteniver als das Schweißen.
 
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Das Thema Nachhaltigkeit hier ist für mich unsinnig. Wer kauft sich hier ein nachhaltiges Mountainbike im Forum und fahrt dann trotzdem mit den Auto in die Arbeit?? Dass werden wohl die meiste hier so machen denke ich. Verzicht / kein neues bike kaufen und dein Pole die nächste 20 Jahren weiter fahren und nicht jedes Jahr ein neues Bike kaufen ist auch nachhaltig.
 
Das Thema Nachhaltigkeit hier ist für mich unsinnig. Wer kauft sich hier ein nachhaltiges Mountainbike im Forum und fahrt dann trotzdem mit den Auto in die Arbeit?? Dass werden wohl die meiste hier so machen denke ich. Verzicht / kein neues bike kaufen und dein Pole die nächste 20 Jahren weiter fahren und nicht jedes Jahr ein neues Bike kaufen ist auch nachhaltig.
Könnte beim Voima und Vikkalä schwierig werden.
Denn erst im März wurde der Hinterbau optimiert, weil es doch den ein oder anderen mit Problemen gab.

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Alt -> neu

Die Aussage an sich ist natürlich richtig und ich hoffe das mich mein Evolink noch ein paar Jahre begleitet.

Bei pole sehe ich aber schon von Beginn an das Problem, dass hier ein Industrie Designer sein unwesen treibt und kein "echter" Maschinenbauer mit Erfahrung in der Bauteilauslegung. Allerdings trifft diese Problem auf viele Hersteller zu.
 
Die haben aber nur den Reach verlängert und den Vorbau kürzer gemacht.
Ihre Lenkwinkel waren sogar steiler als bei vergleichbaren anderen Bikes und die Sitzwinkel nach wie vor viel zu flach.
Die ersten, die da radikal anders gedacht haben, waren tatsächlich Geometron, Nicolai, Pole ~2015/2016.
"Nur". Haben halt damit angefangen. Die anderen haben es dann nachgemacht und übertrieben.
Eine Art Karikatur.
 
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