Ostix - von den Dolomiten nach Griechenland

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Re: Ostix - von den Dolomiten nach Griechenland
25.10. 14:20 Mount Ainos im Ainos-Nationalpark, 1628m

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Die nähere Umgebung der Inselhauptstadt Argostoli ist jetzt nicht unbedingt mit großer Schönheit gesegnet. Sind aber eigentlich auch die ersten größeren Sauhaufen, die wir auf den ionischen Inseln zu Gesicht bekommen. Insofern alles in Butter bei den Griechen.

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Und sobald man die dichter bewohnten Gebiete irgendwo in Richtung Berge verlässt, ist die Panoramawelt sowieso wieder in Ordnung.

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Aufi auf'n Berg, und zwar auf den höchsten Gipfel von Kefalonia und gleichzeitig von allen ionischen Inseln: Heute wartet der Mount Ainos, mit 1628 steilen Metern direkt über dem Meer ein ziemlicher Brocken.

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Akku noch halbwegs gefüllt? Dann darf gegrinst werden.

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Ainos-Natiinalpark erreicht, schon ist's vorbei mit dem Grinsen. Das Schutzgebiet besteht komplett aus Wald, wer will denn sowas?! Klar ist Wald für Griechenland was besonders, und für die Inseln sowieso. Schon vor zweieinhalbtausend Jahren haben Odysseus und Herakles und Konsorten beinahe sämtliche Bäume des Landes dem Schiffsbau geopfert, da ist nicht mehr viel übrig geblieben.

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Und das was übrig ist, bedeckt die oberen fünfhundert Höhenmeter vom Mount Ainos und verhindert zuverlässig jedes Panorama. Außerdem wird wohl gerade Unterholz im großen Stiel entfernt und am Straßenrand abgelegt, eigentlich ist der Nationalpark auch geschlossen. Wir dürfen trotzdem durch, da sind die Griechen nicht so. Aber Wald ist doof.

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Erst ganz oben am Gipfel kann man endlich wieder runtergucken. Mount Ainos erreicht, war irgendwie ein ziemlich langer Uphillschlauch.

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Was füttert ein Griechenlanddurchquerer am Gipfel? Natürlich Tsatsiki, das ist Ehrensache.

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Kettle genießt die Aussicht am höchsten Punkt der ionischen Inseln...

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... und blickt rüber bis zum Peloponnes. Der Profitis Ilias dort drüben im Taygetos-Gebirge ist nochmal achthundert Meter höher.

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Kein Gipfel ohne Powernap.

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Kein Gipfel ohne Grinseselfie. Grüße von ganz oben.
 
Jetzt schläft er oben auch schon. 😆
Die Lösung mit dem Bandl und dem Kleber hält bestimmt länger, als es sich Materialingenieure wünschen.

Ist es da echt so leer? Madeira ist erstaunlich gut besucht, vor allem habe ich wohl die Herbstferien übersehen, was die vielen noch nicht am Arbeitsleben teilnehmenden Kleinmenschen erklären dürfte.
 
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... aber der Bikepacker mit Carbonrahmen hat ja immer ein bisserl Epoxykleber für alle Fälle dabei. Mit Uhu Endfest 300 flicken ich sonst die Risse in meinem Rahmen, jetzt halt die Schaltwerkschraube. Einfach dick einkleistern und trocknen lassen, das wird schon irgendwie halten.
Und das geht irgendwann nochmal auf?
 
Ich weiss nicht, wie eure Route weitergeht, aber spätestens in Kalamata gibt's einen Bike-Laden, der durch die Schaufenster betrachtet recht gut sortiert ausgesehen hat.
Patras hat auch sicher was, falls ihr die andere Richtung einschlägt. Das ist sogar die Wiege der Griechischen Fahrradindustrie ("Ideal"-Bikes, sieht man sehr oft)
 
25.10. 16:15 In der Waldhölle beim Mount Ainos, 1400m

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Hundert runterpisteln von der Gipfelbank, dann wieder hundert raufschieben, um einen fragwürdigen Trail ohne ein einziges Stravapixel und eine einzige Einschätzung des geneigten Publikums zu erreichen: Wir probieren's ein bisserl, aber schon der Weg nach oben ist komplett verwahrlost und ziemlich kaputt. Ist nicht zu erwarten, dass sich das auf den nächsten Kilometern ändern könnte. Warum auch... Griechen wandern nicht.

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Also zurück und Plan B: Gemütliche Abfahrt auf leichter Forststraße... oder so ähnlich. Leider sieht's dort schon nach ein paar Meter ziemlich gruselig aus, die Piste wurde augenscheinlich unter Unmengen von Holz begraben. Die Waldarbeiten auf dem Straßenuphill setzen sich leider auch in die andere Richtung fort. Aber auf der Teerstraße war der Mist nur an den Seiten aufgeschichtet, in der Mitte war Platz genug für Autos.

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Anfangs ist zumeist noch ein bisserl Platz auf der linken Seite und wir können die Piste als "unfreiwilligen Singletrack" halbwegs gemütlich bergab rollen. Wie fast immer halt... man fährt und fährt... es wird nur langsam immer übler... und irgendwann ist's dann zu spät fürs umdrehen.

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Schon bald wird der Streifen immer schmaler und alle paar Sekunden wollen dir böse Äste in die Waden beißen oder sich durch deine Speichen bohren oder dich ins Auge pieksen und dich vom Bike den Hang runter werfen.

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Irgendwann ist dann schließlich kaum mehr ein Durchkommen. Der komplette Weg zwischen Felswand und Abgrund ist mit Totholz zugeschissen und wir zerren die Bikes auf mühsamste Art und Weise Meter um Meter voran. Scheinbar ist im Ainos-Nationalpark gerade Großreinemachen und man hat sämtliches Unterholz aus dem gesamten Wald auf die Piste gekippt... über viele Kilometer! Die spinnen, die Griechen. Oder vielleicht auch nicht? Hatte sicher seinen Grund, dass unten die Schranke zu war und ein Schild die Schließung des Nationalparks bis in den November wegen Forstarbeiten bekannt gab. Aber wer rechnet denn bei Forstarbeiten mit einer kompletten Pistenzerstörung im gesamten Park?! Sowas ist bei uns doch immer maximal ein paar hundert Meter. Offensichtlich macht man in Griechenland lieber gleich Nägel mit Köpfen, herzlichen Dank. Wir sind schon seit ner Stunde am rumwürgen und schaffen damit doch kaum einen Kilometer. Wenn das hier bis zum Ende des Nationalparks so weiter geht, sind wir um Mitternacht immer noch unterwegs. DANKE, WALD! WALD IST EINFACH DAS ALLERLETZTE!!
 
Natürlich... hab nur das Ringli an die Schraube geklebt. Kann das Schaltwerk noch ganz normal anschrauben. Apropos... gibts die Schraube als Ersatzteil von SRAM und wie bekommt man die überhaupt aus dem Schaltwerk raus? Sprengringe oder so? Hab mir das noch nie so genau angeschaut.
Hier die passende raussuchen:
https://www.bike24.de/suchergebnis?searchTerm=sram schraube
Da ist auch anderes Zeug dabei, keine Ahnung, ob es auch nur die Schraube gibt.
 
Wenn das hier bis zum Ende des Nationalparks so weiter geht, sind wir um Mitternacht immer noch unterwegs. DANKE, WALD! WALD IST EINFACH DAS ALLERLETZTE!!
Vielleicht wird das Unterholz wegen Waldbrandgefahr entfernt?

Bin mal an Weihnachten im Schnee auf dem Fahrweg auf den Hohen Neuffen. Bin auf der anderen Seite auf Singletrail runter und wollte dann auf dem Forstweg zurück zur Straße. Der war auch auf hunderten von Metern mit gefällten Bäumen bedeckt und es wurde dunkel und kalt. Lösung war dann die Schlittenpiste runter zu fahren. Ging sogar mit 42 oder 47 mm breiten Reifen recht flott. Problem war nur, dass der Schnee sich zwischen die Bremsbacken und Körper der HS33 reinsetzt und die Bremse dann stark schleift. Wollte das an der Therme mit heißem Thermalwasser beheben, aber die beiden Trinkbrunnen gab es nicht mehr. Zum Glück hatte das Restaurant offen, mit Wasser aus der Toilette ging es auch. Habe es gerade noch rechtzeitig zum Abendessen Heim geschafft.

Edit: Unter 5°C und Nebel, gestern noch bei über 17 °C in der Sonne kurzämlig in der Sonne schwitzend rumgeradelt. Ich bin mal Chicken und nehm den Zug.
 
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Natürlich... hab nur das Ringli an die Schraube geklebt. Kann das Schaltwerk noch ganz normal anschrauben. Apropos... gibts die Schraube als Ersatzteil von SRAM und wie bekommt man die überhaupt aus dem Schaltwerk raus? Sprengringe oder so? Hab mir das noch nie so genau angeschaut.
Ja genau, ist wie so ne kleine Federscheibe. Am besten mit nem Cuttermesser runterhebeln. Da ist dann glaub noch n O-Ring und ne Dichtung drin🤷‍♂️
 
25.10. 18:30 Porros, 1m

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Nach einer halben Ewigkeit Totholzgewürge auf zugeschütteter Knüppelpiste haben die Zeugen die griechischen Fahrradgötter endlich ein wenig Gnade: Sämtliche Mistbäume sind hier bereits abgeholt und der Rest fein säuberlich zu bodenbedeckenden Hackschnitzeln verarbeitet. Danke!

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So vergeht der Rest des bescheuerten Ainos-Nationalparks wenigstens fahrenderweise im Sattel statt zerrenderweise daneben. Besser ist das.

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Und außerhalb des Parks gibt's sowieso keine Probleme mehr. Die Abfahrt löst sich in freundliches, baumloses, panoramageiles Wohlgefallen auf, so wie man's von den griechischen Inseln auch erwarten kann.

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Nach insgesamt zweitausend Höhenmetern mit einigem Kampf und Krampf erreichen wir ein wenig abgeschlafft, aber immerhin noch vor Einbruch der Dunkelheit die Ostküste Kefalonias.

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In Porros gibt's leckere und hart verdiente Griechenkalorien...

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... und vor allem ein Schifferl, das uns morgen früh hinüber auf den Peloponnes bringen wird. Mahlzeit und gute Nacht von der zweiten und vermutlich bereits letzten Insel des Ostix.
 
Harter Sport! Wenn Umdrehen keine brauchbare Option mehr ist, muss man halt irgendwie durch. Mit einigem Abstand werden solche Tage wahrscheinlich eher zu Kamingeschichten als reibungsloses Trailsonnenglück. Das Futter habt ihr euch jedenfalls verdient.
 
Natürlich... hab nur das Ringli an die Schraube geklebt. Kann das Schaltwerk noch ganz normal anschrauben. Apropos... gibts die Schraube als Ersatzteil von SRAM und wie bekommt man die überhaupt aus dem Schaltwerk raus? Sprengringe oder so? Hab mir das noch nie so genau angeschaut.
Bei der GX ist die mit einem Sprengring gesichert, der eklig reinzufummeln ist. Bei X01/XX1 ist es nur ein O-Ring als Sicherung.
 
26.10. 10:45 Fähre nach Kyllini auf dem Peloponnes, 10m

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Schluss mit Insel: Heute verlassen wir Kefalonia...

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... und schippern mit Levante Ferries...

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... hinüber nach Kyllini im aüßersten Westen des Peloponnes.

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Hier ist nix besonders geboten, außer viel flachem Land in allen Richtungen. Planungsfehler?! Na immerhin halbwegs
offroadig.
 
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Schade! Ich hätte mich auf einen vollumfänglichen Almanach aller bikebaren griechischen Inseln gefreut. Es gäb so viele (und viele komplett waldlose)
Den Rückweg gibt's ja auch noch. Weiß allerdings nicht, wie ich vom Peloponnes noch in die Ägäis kommen soll, mit ner schönen Linie. Die letzte Fähre von Gythio nach Kreta fährt meines Wissens nach am 30. Oktober, das ist zu früh.

Mit Schifferl planen bin ich ganz schlecht. Ist halt so. Irgendwie dachte ich insgesamt an Rückweg über Inseln, Athen, Thessaloniki, quer durchs Land über Meteora nach Ioannina und Igoumenitsa, Brindisi, Zug heim, fertig. Weiss der Geier. Vielleicht hat ja jemand ne Idee? Wir fahren erst mal Richtung Kalamata runter und dann irgendwas beim Taygetos. Dann evtl Heraklix nordwärts folgen zu der coolen Zahnradbahnbahnschlucht mit Schienentunnelbiking, das kann man ruhig mal wiederholen. Dann Korinth, Piräus? So oder anders.
 
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Also Gythion Kissamos fahrt laut ferryhopper das ganze jahr. Ihr müsstet dann aber in Kreta bis nach Heraklion radeln, um weiterzukommen. Anbieten würde sich von dort zb karpathos (solls ein paar biketrails geben) und rhodos. Fähre geht glaub ich 1x die Woche, legt auch in sitia (ostkreta) und kassos an. Hätte den vorteil, dass ihr recht südlich seid - wegen dem kommenden winter. Am rückweg (oder auch direkt von heraklion) würde sich milos anbieten. Verrückte vulkanstrände in allen farben und viele schotterpisten dorthin, wäre gut für ein paar tage.
Andere möglichkeit, ihr hantelts euch vom Peloponnes über attika, athen, euböa und pilion nach norden. Nur kurze fähren.
Oder von Piräus gibts eine fährlinie über chios, lesbos, limnos nach kavala und Thessaloniki. Lesbos ist sicher super zum biken, chios vermutlich auch.
Kann sein, dass ihr für die varianten schon bissl spät dran seid
 
Von patras nach piräus wird übrigens gerade die Bahnstrecke reaktiviert. Bin zwar grad mit dem auto dort entlang gefahren, weiss aber nicht sicher wie weit die schon sind. Irgendwo ein stückerl westlich von korinth könntet ihr Richtung athen einsteigen
 
26.10. 14:20 Sandstrand bei Kouroutas, 0m

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Flach ist er zwar, der westliche Peloponnes. Aber immerhin radeln wir über recht schöne Dünenpisten...

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... an Traumstränden vorbei...

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... und gern auch direkt auf Traumstränden drauf.

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Der viele Kilometer lange Sandstrand bei Kouroutas hat zwar keine Stravapixel, aber probieren geht über studieren, erst recht wo gerade Ebbe ist. Viel macht das zwar nicht aus an der Adria, ...

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... aber der schmale Streifen direkt an der Wasserlinie fährt sich für mich prima. Kettle hält mit der ganzen Elektrik lieber etwa mehr Abstand vom Salzwasser, aber mit ein paar hundert Extrawatt kann man auch problemlos durch den weicheren Sand weiter oben pflügen.

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Eine Flussquerung ist auch dabei, allerdings ist das Ding kaum mehr als ein besseres Rinnsal und mit einem Hupfer erledigt.

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Zwar keine Berge in Sicht, aber mit dem elendslangen Beach bekommt der erste Tag auf dem Peloponnes doch noch einen kleinen Spaßfaktor mit. Immerhin sind wir dort unterwegs, wo weder Autofahrer noch Straßenradler entlang fahren dürften oder könnten. So sind die Mountainbikes heute wenigstens nicht komplett sinnlos.
 
Also Gythion Kissamos fahrt laut ferryhopper das ganze jahr. Ihr müsstet dann aber in Kreta bis nach Heraklion radeln, um weiterzukommen. Anbieten würde sich von dort zb karpathos (solls ein paar biketrails geben) und rhodos. Fähre geht glaub ich 1x die Woche, legt auch in sitia (ostkreta) und kassos an. Hätte den vorteil, dass ihr recht südlich seid - wegen dem kommenden winter. Am rückweg (oder auch direkt von heraklion) würde sich milos anbieten. Verrückte vulkanstrände in allen farben und viele schotterpisten dorthin, wäre gut für ein paar tage.
Andere möglichkeit, ihr hantelts euch vom Peloponnes über attika, athen, euböa und pilion nach norden. Nur kurze fähren.
Oder von Piräus gibts eine fährlinie über chios, lesbos, limnos nach kavala und Thessaloniki. Lesbos ist sicher super zum biken, chios vermutlich auch.
Kann sein, dass ihr für die varianten schon bissl spät dran seid
Puh... da gibt's ja doch noch viele Optionen. Hat's da irgendwo ne Karte, wo man oben das Datum durchschaltet und unten dann Stricherl zwischen den Inseln erscheinen oder verschwinden? Sowas fände ich praktisch, ansonsten kann sich ja kein Mensch auskennen. Aber jedenfalls Danke für die Tipps :-)
 
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26.10. 17:00 Olivenvilla in Leventochori, 40m

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Bikepackingabenteuerzeltplatz für heute? Eine Olivenvilla auf einem kleinen Hügel...

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... mit Adriablicken rüber nach Kefalonia...

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... und privatem Sunsetbeach. Geht auch ohne Insel.
 
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