Auf jeden Boom folgt ein Bust - grad und insbesondere in der Wirtschaft. Ist keine neue erkenntnis, sondern ein seit Jahrhunderten bekanntes Phänomen.
ein Problem in der Fahrradbranche, speziell im reinen Onlinehandel (Marge = Differenz aus Verkauf zu Einkauf), war langjährig die niedrigen Marge, die durch einen harten Preiskampf in den 2000er und 2010er Jahre realisierbar war. Der stationäre Fahrradhandel erzielt durch Services rund ums eigentlche Handelsgeschäft attraktive Einnahmen (z,B. Montage, Reparaturen etc.)
Zwar dürfte das ab geschätzt 2016 besser geworden sein als das E-Bike flächendeckend im markt eingeführt wurde. Wie die Zahlen/Bilanzen im Detail aussehen, ist mir nicht klar. Angesicht der hohen Schuldenstände, die bei den Insolvenzen meist ans Tageslicht kommen, schließe ich daraus, dass es zumindest im Onlinehandel kaum möglich ist, Gewinne zu schreiben und selbst wenn, dann in einem äußerst niedrigen, einstelligen %-Bereich. Was generell die Achillesferse im Handel ist. Brechen dann die Mengen noch ein, ist es ganz schnell vorbei.
Die Corona-Jahre brachten einen Boom, der wenig überraschend nach Ende von der Pandemie sein rasches Ende fand. Hier glaubten wieder einmal zahlreiche "Fachleute" oder "Brancheninsider" an einen langanhaltenden Aufschwung und goldene Zeiten der Branche; nur war es absehbar, dass auch der E-bike Boom sein Ende finden wird - spätestens dann, wenn praktisch jeder Kaufwillige ein solches besitzt. Angesichts der hohen Preise der E-Bikes ist es auch so, dass die Kundschaft auch nicht alle paar Jahre (3-4 geschätzt) ein neues kauft, sondern damit länger fährt, wodurch eben der Neuradverkauf leidet und die Absatzzahlen gedrückt werden.