Hallo zusammen,
was mich an den ganzen Debatten bzgl. Natursport
vs. Naturschutz regelmäßig wirklich stört (und auch aufregt!), ist die nicht im Geringsten nachvollziehbare Einschränkung auf große Säugetiere.
Natürlich ist es nicht vertretbar, Rehe und Wildschweine (oder auch Weidetiere) über das notwendige Maß hinaus unter Stress zu setzen. Aber diese Arten sind alles andere als selten oder sogar bedroht. Die Wildbestände sind im Gegenteil entschieden zu hoch - völlig andere Debatte. Aber die ständigen Vergleiche der Auswirkungen von MTB und Jagd sind einfach falsch.
Sehr viel problematischer ist bzgl. "
Nightride", dass es etliche andere Tierarten gibt, die dämmerungs- und nachtaktiv sind, die aber nicht bloß gestört werden, sondern die den Kontakt mit Mountainbikern regelmäßig mit dem Leben bezahlen. Und die werden ansonsten bestimmt nicht bejagt.
Was z.B. den
Feuersalamander angeht ist das m.E. ein echtes Problem. Die Art steht aus verschiedenen Gründen massiv unter Druck (Zersiedelung, Straßenverkehr, Wasserbau, Plizerkrankung, ...) und wird grundsätzlich erst in der Dämmerung aktiv. Amphibien neigen häufig dazu, bei Störungen und Angriffen nicht zu flüchten, sondern sie verharren z.B. auf dem Weg,
machen sich groß und verlassen sich auf die Wirkung ihrer Giftdrüsen. Gegen die allermeisten potentiellen Fressfeinde ist das extrem wirksam und Salamander werden auch in der freien Wildbahn uralt (über 20 Jahre). Gegen Biker (und natürlich gegen Autos) sind sie aber chancenlos. Fußgänger bemerken die Tiere dagegen eigentlich immer und weichen aus.
(Ich dachte eigentlich, das meiste davon sei inzwischen Allgemeinwissen. Aber gut ...)
Doppelt ungünstig ist, dass viele attraktive MTB-Strecken ausgerechnet parallel zu Bächen verlaufen, in deren Nähe sich die Tiere meistens aufhalten.
Der verlinkte Artikel ist sicher nicht der allerbeste. Aber ich finde im Bergischen Land und im Sauerland tatsächlich regelmäßig überfahrene Feuersalamander. Als Verantwortliche auf Wegen von unter einem Meter Breite kommen ausschließlich MTBler in Betracht. Punkt.
Dann wären da noch sehr zahlreiche andere Amphibien, Kleinsäuger und flugunfähige Insekten, die ich auch regelmäßig überfahren vorfinde und von denen die meisten nachtaktiv sind (Kröten, Spitzmäuse, echte Laufkäfer, ...).
Salamander, Kröten und Laufkäfer dürfte man dabei rechtlich nicht mal absichtlich berühren, da sie lt. BArtSchV "besonders geschützt" oder sogar "streng geschützt" sind. Seltsamerweise darf man nachts mit dem Auto oder MTB drüber fahren.
In Parks, stadtnahen Forsten und auf reinen Feldwegen ist das anders zu beurteilen, aber grundsätzlich gilt:
Nightride? Vollkommen unakzeptabel!
Sporlichst, Ovibos